Das Bankgeschäft. Der neuere Typus des Kaufmanns. Ter Verkehr zu Wasser 55
verschwand und sich aus dem neueren Typus das moderne Bank-
geschäft einerseits, der moderne Warenhaudel en Zoos andererseits
entwickelte. Unter dem Schutze des letzteren entstand dann im Gegen-
satz zu dem altertümlichen Meßverschleiß in Verbindung mit der
Umwandlung des Handwerks der moderne Warenhandel on cletail.
Welche äußeren Berkehrsformen hat nun dieser so verschieden
geartete Handel ausgebildet? Das Gesicht der Stadt war gleichsam
dem Main zugekehrU). Ein großer Teil desHandels ging zu Schiffs).
Am Fahrtor oder am Leonhardstor legten die Kähne, die vom
Obermain herunterkamen, an^). Bunt bewimpelte Masten, an
den Ufern aufgeschichtete Warenballen, die Weinfässer, von denen
schon die Rede war, das alles gehörte zum damaligen Bild der Stadt.
Eine Hauptrolle spielte das Mainzer Marktschiff, das bis in die
Vierzigerjahre den Verkehr täglich durch eine Berg- und eine
Talfahrt mit der Nachbarstadt am Rhein vermittelte. Seine An-
kunft und Abfahrt zeigte der Türmer auf dem Pfarrturm durch
Blasen an — von allen Seiten strömte es dann zum Fluß: es war
eine Bürgerfreude. Wie buut dies Publikum und die beförderten
Waren geartet waren, ist oft mit Humor beschrieben worden^)-
Jügel nennt es „eine wahre Arche Noah, die in ihrem Inneren
sür alle Abstufungen der Menschen, Tier- und Gemüsegattungen
Raum Hatte". Die Fahrt dauerte sechs Stunden. Drei Musici
mußten den Passagieren die Fahrt verkürzens. Außerdem gab es
noch eine Eilfuhre Frankfurt—Mainz, die von Morgens bis Nach-
mittags vier Uhr den Weg zurücklegte.
Y „Ue Witzin rsconnsisssnt sa eite souversins
Um ports ls tridut ds son vaste domains."
Panorama moderns de la ville st des baditants ds Ursnekort 1814.
2) Über die Erschließung der Wasserwege für den Handel gebe ich folgende
Daten (nach Kanter S. 54 ff.): 1817. Rangfahrtsvertrag mit Köln: direkte Ver-
bindung mit Bingen (Weintransport). 1826. Die Gesellschaft Straßburger,
Stuttgarter, Badischer und Frankfurter Bankiers für Dampfschisfahrt vom
Rhein und Main geht in die Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrtsgesellschaft über.
1831. Aufhebung aller rheinischen Stapelrechte. Direkte Verbindung Frank-
furt — Düsseldorf (Jndustrierevier)!— Freiheit von allen Transitzöllen; neuer
Rheinoktroi. 1833. Direkte Verbindung Frankfurt—Rotterdam. 1836. Zollfreiheit.
3) Die Entwicklung der Zölle auf dem Main veranschaulichen folgende Zahlen:
1802—1818 24 Stationen, Zollgebühr pro Zentner insgesamt 62P Kreuzer;
von 1818 an 10 Stationen, Zollgebühr pro Zentner insgesamt 28 Kreuzer.
Kanter a. a. O. S. 33.
ÜJügel a. a. O. S. 66.
5) Für das folgende Kleine Chronik 1883 Nr. 33.
verschwand und sich aus dem neueren Typus das moderne Bank-
geschäft einerseits, der moderne Warenhaudel en Zoos andererseits
entwickelte. Unter dem Schutze des letzteren entstand dann im Gegen-
satz zu dem altertümlichen Meßverschleiß in Verbindung mit der
Umwandlung des Handwerks der moderne Warenhandel on cletail.
Welche äußeren Berkehrsformen hat nun dieser so verschieden
geartete Handel ausgebildet? Das Gesicht der Stadt war gleichsam
dem Main zugekehrU). Ein großer Teil desHandels ging zu Schiffs).
Am Fahrtor oder am Leonhardstor legten die Kähne, die vom
Obermain herunterkamen, an^). Bunt bewimpelte Masten, an
den Ufern aufgeschichtete Warenballen, die Weinfässer, von denen
schon die Rede war, das alles gehörte zum damaligen Bild der Stadt.
Eine Hauptrolle spielte das Mainzer Marktschiff, das bis in die
Vierzigerjahre den Verkehr täglich durch eine Berg- und eine
Talfahrt mit der Nachbarstadt am Rhein vermittelte. Seine An-
kunft und Abfahrt zeigte der Türmer auf dem Pfarrturm durch
Blasen an — von allen Seiten strömte es dann zum Fluß: es war
eine Bürgerfreude. Wie buut dies Publikum und die beförderten
Waren geartet waren, ist oft mit Humor beschrieben worden^)-
Jügel nennt es „eine wahre Arche Noah, die in ihrem Inneren
sür alle Abstufungen der Menschen, Tier- und Gemüsegattungen
Raum Hatte". Die Fahrt dauerte sechs Stunden. Drei Musici
mußten den Passagieren die Fahrt verkürzens. Außerdem gab es
noch eine Eilfuhre Frankfurt—Mainz, die von Morgens bis Nach-
mittags vier Uhr den Weg zurücklegte.
Y „Ue Witzin rsconnsisssnt sa eite souversins
Um ports ls tridut ds son vaste domains."
Panorama moderns de la ville st des baditants ds Ursnekort 1814.
2) Über die Erschließung der Wasserwege für den Handel gebe ich folgende
Daten (nach Kanter S. 54 ff.): 1817. Rangfahrtsvertrag mit Köln: direkte Ver-
bindung mit Bingen (Weintransport). 1826. Die Gesellschaft Straßburger,
Stuttgarter, Badischer und Frankfurter Bankiers für Dampfschisfahrt vom
Rhein und Main geht in die Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrtsgesellschaft über.
1831. Aufhebung aller rheinischen Stapelrechte. Direkte Verbindung Frank-
furt — Düsseldorf (Jndustrierevier)!— Freiheit von allen Transitzöllen; neuer
Rheinoktroi. 1833. Direkte Verbindung Frankfurt—Rotterdam. 1836. Zollfreiheit.
3) Die Entwicklung der Zölle auf dem Main veranschaulichen folgende Zahlen:
1802—1818 24 Stationen, Zollgebühr pro Zentner insgesamt 62P Kreuzer;
von 1818 an 10 Stationen, Zollgebühr pro Zentner insgesamt 28 Kreuzer.
Kanter a. a. O. S. 33.
ÜJügel a. a. O. S. 66.
5) Für das folgende Kleine Chronik 1883 Nr. 33.