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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0010
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VI
Um deutlicher zu machen, welche Verbesserun-
gen wir den oben genannten Künstlern danken, möchte
nicht überflüssig seyn, durch wenig Worte die fünf
Prädicate zu erklären, welche ich vorne ihren Wer-
ken beigelegt habe, und kürzlich von dem Ursprung
des wahrhaft Guten zu reden, wodurch das Alter-
thum überwunden und dem neuern Zeitalter solch
hoher Glanz verliehen worden ist.
Regel. Regel war in der Baukunst das Verfahren
die Alterthümer zu messen und bei neuern Werken
die Grundrisse der antiken Gebäude zu beachten. ?)
Ordnung. Ordnung hieß: die verschiedenen Bauarten
unterscheiden, jedem Körper sein Glied zutheilen,
dorisch, jonisch, korinthisch und toscanisch nicht
mehr verwechseln und vermischen.
2) Die folgenden Definitionen unsers Autors sind so unbestimmt und
unklar, daß sie nur eine wörtlich treue, keineswegs aber eine erläu-
ternde Uebersetzung möglich machten. Er wendet Ausdrücke die zu-
nächst in der Baukunst ausgenommen waren, auch auf Bildnerei und
Malerei an, wodurch das Schwankende seiner Begriffe noch vermehrt
wird. Das Wort Regel wurde bekanntlich schon in der altdeutschen
Baukunst zu Bezeichnung der Grundform angewendet, nach welcher
die Construction der Theile und Verhältnisse des Ganzen stattfand,
man sagte: die Regel des gleichseitigen Dreiecks, die Regel des Qua-
drats (vergl. Bvissere'e Beschreibung des Doms von Köln und Stieg-
litz G"sch. der Baukunst), diesen Ausdruck trugen dann die Italiener,
als sie sich unter Leon Alberti und Brunelleschi zur Nachahmung der
römischen Bauart wandten, ausschließlich auf letztere über, wonach
denn Vasari an obiger Stelle ihn gebraucht.
ö) AuS der Erklärung des Verfassers selbst geht hervor, daß dieser
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