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Vischer, Erwin
Die Schloss-(Stifts-)Kirche zum Heiligen Michael in Pforzheim — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Heft 141: Strassburg: Heitz, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.51117#0044
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B. DIE BAUTEILE DES UEBERGANGSSTILES.

Ob der romanische Bau zur Vollendung gediehen war oder,
unfertig liegen blieb, läßt sich nicht fixieren. Nach den genannten1
Mauerresten an Empore und Triumphbogen ist allerdings das
erstere wahrscheinlicher, so daß vielleicht nur die Westpartie
mit den Turmansätzen als unfertig zu denken ist, wenn man
nicht auch hier anstelle des jetzigen oberen Teiles2 früheres
annehmen muß.
Welcher Art nun die Katastrophe war, die über den
romanischen Bau hereinbrach, wissen wir nicht. Einen Einsturz
wie er infolge der noch tastenden statischen Kenntnisse in jenen
Zeiten oftmals berichtet wird, möchte ich nach dem erhaltenen
soliden Unterbau nicht annehmen, eher eine Vernichtung durch
Feuer, wobei die Holzdecke des Mittelschiffes, die wir voraus-
setzen müssen, nicht nur dem Brande reichliche Nahrung bot,
sondern außerdem beim Herabstürzen 3 den Arkadenmauern der
Basilika vollends den Untergang brachte. Jedenfalls hatte die
Zerstörung soweit um sich gegriffen, daß ein umfassender Neu-
aufbau notwendig wurde, mit Ausnahme der genannten west-
lichen Partie, die intakt geblieben wa». Vielleicht auch räumte
1 cf. 23 und 25.
2 cf. p. 19.
3 cf. die Ausführungen von Dr. Ing. H. Höhle in seiner Aachener
Dissertation: Basilika und Zentralanlage, 1906, p. 9/10.
 
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