Nike und Victoria
in der Kasseler
Anti KEN SAMMLUNG
- Katalog
Bronze Statuetten
1
Abb. 1-4, 6, 8-10, 78-89, Falttafel
Victoria von Fossombrone
Hohlguß, H gesamt 67 cm, H der Figur ohne
Globus 55,5 cm, Erwerbung durch Landgraf
Friedrich II. 1777 in Rom, angeblich aus Forum
Sempronii, ergänzt sind der rechte Flügel, der
linke Fuß, der Globus sowie Zeige- und Mit-
telfinger der rechten Hand (Inv. Br. 121)
Zur Beschreibung siehe oben S. 13ff.
Römisch, um 150 n. Chr.
Lit.: Bieber 1915, S. 60ff. Nr 153 Taf. 41 (mit
älterer Literatur); Zänker 1965, S. 98f.; Höck-
mann 1973, S. 31 Nr. 61 Taf. 18; Lullies 1974,
S. 319-326; Kassel 1979, S. 252fl Nr. 471; Berlin
1988b, S. 170 K 17; Ottomeyer/Fröschel 1998,
S. 329 Nr. 5.2.3; Luchs 2000, 8. 60ff. Abb. 6, 7.
2
Abb. 90
Victoria
Vollguß, H 4 cm, Schenkung 1994, Fundort
unbekannt, der rechte Unterarm und teilweise
die Flügel sind abgebrochen, die Oberfläche
ist stellenweise stark korrodiert (Inv. Br. 753)
Die kleine weibliche Figur trägt einen gegür-
teten Peplos, dessen Überschlag sich in Hüft-
höhe kräuselt. Auf das Motiv des windbeweg-
ten Gewandes weist der zurückwehende Stoff
in Höhe der Unterschenkel. Die Flügel sind
aufrecht und nach hinten gestreckt. Mit durch-
gedrückten Knien schreitet die Göttin wie die
Victoria von Fossombrone auf einem kleinen
Globus, der zur Stabilisierung unten abgeflacht
wurde. Das rechte Bein tritt nach vorn.
Die linke Hand greift in Höhe des Ober-
schenkels das Gewand und scheint zusätzlich
einen nicht vollständig erhaltenen Gegenstand
in den Händen zu halten, vielleicht einen
Palmzweig. Der rechte Arm war vorgestreckt.
In der rechten Hand könnte die Göttin einen
Kranz gehalten haben (vgl. Abb. 11). Das Haar
ist an Stirn und Schläfen füllig, auf dem Ober-
kopf flach. Im Nacken ist es aufgebunden.
Wegen der Körperhaltung, der Gewandgestal-
tung und wegen des Globus geht das Motiv
der kleinen Figur auf das Victoriastandbild in
der Kurie zurück (s. o. S. 60f.).
Trotz der geringen Größe war die Figur fein
gearbeitet, wie Flügel und Peplosfalten zu er-
kennen geben. Die Rückseite wurde vernach-
lässigt.
Eine Datierung ist aufgrund der geringen
Größe und des schlechten Erhaltungszustan-
des nicht möglich.
Kleine Statuetten der Victoria wurden sehr
häufig in privaten Hausheiligtümern aufgestellt
(s. o. S. 30). Die Schreine beherbergten zu-
meist Bronzefiguren verschiedener römischer
Götter. Die Hausbewohner verehrten an die-
sen Lararien die Geister der Ahnen.
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in der Kasseler
Anti KEN SAMMLUNG
- Katalog
Bronze Statuetten
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Abb. 1-4, 6, 8-10, 78-89, Falttafel
Victoria von Fossombrone
Hohlguß, H gesamt 67 cm, H der Figur ohne
Globus 55,5 cm, Erwerbung durch Landgraf
Friedrich II. 1777 in Rom, angeblich aus Forum
Sempronii, ergänzt sind der rechte Flügel, der
linke Fuß, der Globus sowie Zeige- und Mit-
telfinger der rechten Hand (Inv. Br. 121)
Zur Beschreibung siehe oben S. 13ff.
Römisch, um 150 n. Chr.
Lit.: Bieber 1915, S. 60ff. Nr 153 Taf. 41 (mit
älterer Literatur); Zänker 1965, S. 98f.; Höck-
mann 1973, S. 31 Nr. 61 Taf. 18; Lullies 1974,
S. 319-326; Kassel 1979, S. 252fl Nr. 471; Berlin
1988b, S. 170 K 17; Ottomeyer/Fröschel 1998,
S. 329 Nr. 5.2.3; Luchs 2000, 8. 60ff. Abb. 6, 7.
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Abb. 90
Victoria
Vollguß, H 4 cm, Schenkung 1994, Fundort
unbekannt, der rechte Unterarm und teilweise
die Flügel sind abgebrochen, die Oberfläche
ist stellenweise stark korrodiert (Inv. Br. 753)
Die kleine weibliche Figur trägt einen gegür-
teten Peplos, dessen Überschlag sich in Hüft-
höhe kräuselt. Auf das Motiv des windbeweg-
ten Gewandes weist der zurückwehende Stoff
in Höhe der Unterschenkel. Die Flügel sind
aufrecht und nach hinten gestreckt. Mit durch-
gedrückten Knien schreitet die Göttin wie die
Victoria von Fossombrone auf einem kleinen
Globus, der zur Stabilisierung unten abgeflacht
wurde. Das rechte Bein tritt nach vorn.
Die linke Hand greift in Höhe des Ober-
schenkels das Gewand und scheint zusätzlich
einen nicht vollständig erhaltenen Gegenstand
in den Händen zu halten, vielleicht einen
Palmzweig. Der rechte Arm war vorgestreckt.
In der rechten Hand könnte die Göttin einen
Kranz gehalten haben (vgl. Abb. 11). Das Haar
ist an Stirn und Schläfen füllig, auf dem Ober-
kopf flach. Im Nacken ist es aufgebunden.
Wegen der Körperhaltung, der Gewandgestal-
tung und wegen des Globus geht das Motiv
der kleinen Figur auf das Victoriastandbild in
der Kurie zurück (s. o. S. 60f.).
Trotz der geringen Größe war die Figur fein
gearbeitet, wie Flügel und Peplosfalten zu er-
kennen geben. Die Rückseite wurde vernach-
lässigt.
Eine Datierung ist aufgrund der geringen
Größe und des schlechten Erhaltungszustan-
des nicht möglich.
Kleine Statuetten der Victoria wurden sehr
häufig in privaten Hausheiligtümern aufgestellt
(s. o. S. 30). Die Schreine beherbergten zu-
meist Bronzefiguren verschiedener römischer
Götter. Die Hausbewohner verehrten an die-
sen Lararien die Geister der Ahnen.
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