QNr. 82/2. Jahrgang
Adolf Hitler
über ſeinen Erfolg
London, 11. April. Adolf Hiller erklärl
in einer Unlerredung mit dem Sonderkor-
reſpondenten des „Daily Erpreß“: — Wir
haden einen großen Sieg errungen. Troh
des Verbols meiner Zeitungen und meiner
Rundfunkſprache habe ich zwei Millionen
Stimmen gewonnen. 3ch haffe nur meine
eigene Stimme, um all die Verleumdungen zu
ruckzuweiſen, die von den 10 mich bekämp-
lenden Parteien verbreitet wurden. Ich
{Hreibe diefen Triumph voll und ganz der
lullerle Ich will bekennen, daß meine
Wahitruppen nach dem erften Wahlgang
Iuerft muilos waren. Das alles wurde durch
meinen Wahlfeldzug mik dem Flugzeug hin-
Weggefegt. Dadurch wurde wieder neues
Nertrauen erweckt, und dieſes hal uns zu
Diefein Sieg gefährt. Ich werde nun wie-
der mit dem Kampf beginnen, bei den Par-
lamentswahlen in Preußen und Bayern.
Ich werde forkfahren, wie ich begonnen habe.
Ich werde angreifen, angreifen und noch-
nals angreifen. Schließlich ſagle Sitler,
daß der ffarke Rückgang der kommunifti-
Ihen Stimmen nach ihm vorliegenden Be-
aͤchlen darauf zurückzuführen fei, daß Wos-
kau den Kommuniften befohlen habe, für
indenburg zu ſtimmen. Das gehe bklar
raus hervor, daß Hindenburg elwa eine
Million Stimmen gewonnen, und die Kom -
@ vollkommen ſicher, daß kein Kommunift
r ihn geſtimmt habe.
—
die Barteiluppen hrodeln-
Mit der Beendigung des Wahlkampfes
um den Reichspräſidentenſih tritt das große
ingen um die Macht in eine völlig neue
Phafe. Prakkifch HE mit der Wiederberu-
ng Sindenburgs die innerpoliliſche Lage
Weder geklärt noch beruhigl. Sie harrt nach
Wie vor ihrer Löſung und ftalt nachzulaſſen
vird die dolitiſche Spannung in den kom-
Menden Tagen zu größier Schaͤrfe geſteigert
Werden. Denn jeht wird allſeils zu den
- leßten entjcheidenden Schlägen ausgeholt,
Unfer äußeren Umſtänden, die weſenllich
Verfchieden ſind von denen der beiden ver-
loffenen Wahlgaͤnge.
Die L Landkiagswahlen vom 24. April
3U denen die nationalfozialiftifche Oroßpro-
Paganda der vergangenen Woche eigenilich
Nn Auftakl bildete, trelen mil dem heuli-
Ln Tage ins Stadium des verbiffenſten
hkampfes. Es gehl um Enlfcheidungen,
Ng hinter der Reichspräfidentenwahl kei-
"e8wegs zurückffehen. Die Wärfel find
Gampfolatt der Katfonalfoztatiften
8
Lenpoldjtraße 3 (Ankage),
Ausſchlieblicher
Anzeigen Annahme:
für Odenwald und Bauland
Dienstag, den 12. April 1932 .
—
CS
TT
‘ Aum nã hsten Sturm
Heidelberg
Freivertauf 15 Pfg.
noch nicht gefallen, es wird weitergefpielf
Ausgangspunkl der großen Frühiahrsoffen-
ſive werden. Was das parlamentariſche
Syſtem durch Vorſtellung des Feldmarſchalls
Hindenburg zunächſt noch hallen . konnte,
muß ihm am 24. April unter allen Umftän-
den entriſſen werden. Noch darf ſich die
ſter zurückwerfen und ſich der Reltung
freuen! Die ſchwerſte Probe ſteht ihr
jeht erſt bevor und dieſe wird, wenn die
übrigen Abſchnitte der nalionalen Oppoſt
Hon ſich vom kämpferiſchen Elan der NS-
laffen,
Es gilt, die in Preußen feſt verankerk
Machkſtellung der November Koalilion zu
aus das Reich zu erobern was dann eine
weſenklich einfachere Aufgabe ſein wird.
Die Ausſichten für ein Gelingen des Unter-
nehmens ſind die denkbar günſtigſten zu-
mal dieſer Gang bedeutend leichkere Kampf-
Während bisher eine ſcheinbar gefchlof-
ſene Front mit der denkbar zugkräftigſten
Parole gegen uns ankrat, iſt das unnatür-
liche Gebilde mik der geſtrigen Enlſcheidung
wieder auseinandergeborſten und ſeht die
einzelnen Glieder in die ungemülliche Lage,
jeweils auf eigene Fauſt in den Kampf zie
hen zu müſſen. Die Sindenburg Front hat
ausgelebt, weder „überparteiliche“ Bernebe-
lung noch Gefühlswecker und geſtohlene
Tradikionen ſtehen mehr zur Verfügung.
In Parteien aufgelöſt, muß ſich der Miſch
mafch dieſer verlogenſten aller Fronten nun-
mehr in ſeiner waͤhren Geſtaltung zeigen-
mit all ſeinen Schwächen und Mängeln, mit
allen jedem einzelnen Bruchſtück nachweis-
baren Fehlern und Verbrechen.
Hui, — wird das ein herrliches Jagen
werden! Nun packen wir Euch, Ihr aus
dem Sindenburg Koſtüm gezogenen Aus-
ſchüßler der nuͤttleren Intereſſenhaufen. Euch
verlogene „Einiger der Nation“, die Ihr
nun in Eurer nackten Armfeligkeit vor das
Volk treten müßt/ und um Wärme beltelt
Das
Verſteckſpiel iſt aus jeht wird ungelarnt ge-
kämpff, — und da ſind mir die Meiſter!
Man ſehe ſich dieſe Parolehelden der
„deulſchen Einigung heute anl Ihre Front
ſtiebt auseinander und was noch geſtern in
ſcheinbar brünſtiger Glul aneinander kle-
bend ſich als die Volksfront für Hinden-
reitg mächlig in den Haaren und balgt ſich
mörderiſch um die zu vergebenden Parla-
mentsfeffel. Nie war ein Belrug erbärm-
ſicher nie kam aber auch die Entlarvung
ſo raſch und gründlich.
Pach ſchlägl ſich jehtl Und wir werden
ſchenfahren! Unſere große Ueberlegenheil
ift die unveränderfe Weiterführung des