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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (April bis Juni)

DOI chapter:
Nr. 122 - Nr. 147 (1. Juni - 30. Juni)
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Anzeigen-Annahme: 18 Uhr.
Lelephon 4048. BZahlumgs:

AAnzeigen-Amnahnie:

und Srfüllungsort: Heidelhern.



Nr. 145 / 2, Jahrgang

® '
Sturmzeichen!

In diejen Tagen wurden von der unker
außerdeulſchem Befehl ſtehenden Moskauer
Fremdenlegion im Berliner Norden und in
anderen deukſchen Städien Barrikaden er-
richtef, erfimals wieder ſeit den blutkigen
Maitagen des Jahres 1929, Dabei iſt es der
jozialdemokratijch erzogenen und von ſchwarz
rofen Partkeigäingern kommandierten Polizei
nicht gelungen ſich gegen die blutrünſtigen


zujeßen. In Berlin dauerke es 24 Stunden,
bis, die aus der riefigen Willionenſtadt zu-


entweder machtlos oder ließ es an Dder er-
forderlidhen Tatkraft fehlen. Kein Vunder!
Die warriſtiſchen Machthaber in Preußen
und bejonders die in der Reichshaupkffadt
haben zwar in all den vergangenen 14 Jah-
ren die Schußpolizei mit „zuverläjfigen“
Reichsbanneriypen durchjekt, ſie haben auf
wehrloje Paſſanten, auf Frauen und Kinder,
die ihtem Vaͤterland huldigten, einſchlagen
laͤffen fie haben wochen ja monatelang Raz-


Männer infzeniert und — unkerffüßt von
nahezu drei Dugend marriſtiſchen und jüdi
ſchen fyſtemkreuen Zeitungen Berlins — eine
wilde Zetze auf braune Hoſen und Hemden
— und Halienkreuzfahnen und Abzeichen diri-
gierf, aber eines haben fie /ſchwerhörig“
oder „hlind“ unbeachtel gelaſſen und ve r -
mieden: Cin vorbengendes Durchareifen
gegen das waffenwütende Mordgeſindel der
KPD., ſchärfſte Maßnahmen gegen das von
Moskau eingeſehte ilnlermenſchenkum und
die Ausräucherung der Zentralſtelle der gei-


den Bürgerkrieges: Das Karl Liebknecht-

Haus!

Der Reichsinnenminiffer, der ſich in ſo
— verbindlidher Form mit den {üddeukfchen
Minifterpräfidenien „Herumgeftritten“ hat,
ſcheint ſich um das Verhalten der Grzefinjki
.und Meiß in Berlin, der Bauknechtk in Köln,
der Hohnitein in Kaffel und all der anderen
SPD.-. und Zentrums - Polizeipräfidenten
“nicht zu kümmern. Der Preußijche Land-
faq haͤt mit übermwältigender Mehrheit die
Abjehung des Berliner Voſtzeipräſidenten
und feiner Genoſſen und Kollegen in faſt
allen preußifchen Großſtädken geforderh Die
Kerren find, aber immer noch im Amt und
ſchäumen! machklos gegen die Mordbanden
in einigen von der KPD. mit aller Kraft
geſchaffenen Unruheherden. Der
innenminiffer aber greift bislang auch nicht
durch! Wir warnen ſeit Wochen! Wir ha-
ben dieſe Entwicklung kommen ſehen und
haͤben immer wieder tatkräfkige Abhilfe ge-
fordert!

Die naͤtionalſoztaliſtiſche SA., Ddie den


liefert ijt, iſt mit ihrer £anamut zu Ende!
Ruͤr ihrer beifpiellojen Difziplin ijft_ es in
den lehten Stunden in zahlreichen Städten
Preußens zu verdanken, daß nicht ſchon Blut
‚in Strömen floß! Die nakionalfozialiftijche
‚Freiheitsbewequng fordert als das deulſche
Bolk der Zukunft das Selbſtſchuhrecht ihrer
Kämpfer gegenüber dem deutſchfeindlichen

} 7














Durch die ſchwarze Preife, allen voran


das Badiſche Zentkralverdummungsblatt „De-
be“ ginq geftern die Mitteilung in ſenſalio-
neller Aufmachung, daß Reichskanzler von
Papen Frankreich feierlichft das Recht auf
wirtſchaftliche Kompenſationen für den fi-
nanziellen Ausfall der Reparationen einge-
In einigen. Zenirumsblätfern

hinter ihm ſtehenden Natkionaljozialiften ein
für alle Mal auf den Anfchluß Dejferreichs
an Deutfchland zu verzichlen und ein ein-
ſeitiges Militärbündnis mit Frankreich ab-
zuſchließen auf der Baſis der beſtehenden


an der Stirn fräagt., Nach dem „Bad. Be-


ben:

„Ich kann nur wiederholen, was ich
ſchon zu Miniſterpräſident Herriot ſagte:
Ich erkenne als Erſter an,

daß Frankreich bei der jogenannien
Liquidierung der Reparafionen An-
recht auf Kompenfafionen hak,
Wenn ich materiell dieſe Kompenfakionen
in Form von Geld anbietfen könnte,
würde ich es von Herzen gern tun. Aber
da mir das unmoglich iſt! verlange ich,










daß wir dieſe Kompenſalionen gemein-
jam auf einem anderen Gebiet, nämlich

zwar im Rahmen der wirtſchafklichen Re-
organifierung Mitteleuropas. Ich füge
hinzu, daß ich heule was meine
Vorgänger nicht erklären konnten
— alle nalionalen Kräfte Deulſch-
lands vertrete. Frankreich hat alſo in
meiner Perſon für den Abſchluß eines
deutſch · franzöſiſchen Abhommens die Ga-
ranfie, daß ganz Deutſchland unkerſchrei
ben würde, was ich unterſchreiben würde.
Fraukreich halle bei unſern bisherigen
gemeinſamen Annäherungsverſuchen nur
die . Linksparteien ſich gegenüber.

zu haben das heißt qan3z Deulſchland?“

Die „Kölnifche Bolkszeitung“
ſich auf eine angebliche Darſtellung des „Pe-

haͤben ſoll:

Außerhalb der wirkſchaftlichen Zuſam-
menarbeit ſcheint der Kanzler noch an
eine deuffch-franzöfijche Militärkonvenkion
zu denken. In Berliner nakionalfoziali-
fliſchen Kreiſen hak man mich ſchon vor
einiger Zeit gefragt. weshalb Fraukreichu
Deukfchland nicht direkt ein milikärijches
Gleichaͤewicht untereinander hHerffellten,



Untermenſchenkum der KPD. WWir fordern
raſcheſtens die Berhängung des Ausnahme-
zuſtaͤndes im geſamken deutſchen Stiaatsgebief,
rückfichtslos durchgeführkes Verbot der K-
PD, und ihrer ſeit langem bekaunten Deck-
organifationen, Abſehung aller Parkei-Poli-
zeigewaltigen und Säuberung der ſchwaͤrz-
rofen Polizeikräffe, insbeſondete im Preu-



Nationalſoztaliſten!

ßen der Braun und Severing! —
E€s iſt fünf vor 121 15 Millionen Na-
konalſozialiften fordern wiederum die ſchon
ſeit Wochen verabſäumte und ängſtſich ver-
miedene Tal! Bleibt ſie auch jetzt wieder
aus, dann wird wie wir ſchon einmal be-
lont haben — die Entwicklung ihren Lauf

nehmen müſſen. 4







— —

Raltionalſoztaliſtinnen!


Ringen um die Macht.
res Bolkes.
lich geworden iff. Unjer Bolk will erlöft ſein


von den Laͤſten die ün das unfelige November-


zu neuem Leben emporzureißen. Linſt haben
Bolkes geführf, und unjer Volt iſt erwacht.
führen, .

wir den Kampf um das Erwachen unfjeres
Heute gilt es, den Endkampf um die Macht zu




berſyſtem werden. Der Waͤhltag

Rationalſozialiſten!


Rationatfoziatiſtinneu!



um Ddie Freiheit! '
Der Cauleiter: Robert Wagner.




























Generalſtäben feſtzulegen wäreh. Im Ge-
ſpräch mit dem deulſchen Reichskanzler

habe ich mit noch größerem Erſtaunen be-
ſer Art zuzuneigen ſcheint Die Idee
einer deulſch franzöſiſchen Militärkonven-
lion, welche die Heeresitärke beider Län-
der begrenzt, wenn auch in verſchiedener

fer der fozialen (!) Ordnung in Europa
iſt und ein koloniales Empire 3zu be-
wachen haf, {cheint in den Kreijen der
deufjchen Rechten, die heute an der Re-
qierungsgewalt jind, allgemein verbreifet

„Bie bhantaftijch diefe Ueberzenqgung
' Qilitär- —
konvention mit Frankreich verffändigen

Aeußerungen franzöſiſcher General{iabs-
kreife zu dieſen Anbiederungen auch nur
etwas verfolgt hat. Zu den Konzeſſionen/
mit denen Herr v. Papen gewunken hat,
ſcheint außerdem noch der zZeitweilige
oder völlige Verzicht auf den Anfhluß,
Dejterreichs zu gebören. .
Eine Berliner Zenfkrumskorrejpondenz .







Keichskanzler von Papen hat zwar —
das Interview, das er dem Vertreler des —
Matin gegeben hak und das in Deuffh- —
land eine fenfationelle Beunruhiqung her-
vorgerufen hat, ſofork nach feiner An-






weije hat er aber nicht den Worflaut
ſeiner Erklärungen bekannigegeben, {o
daß die öffenkliche Debatte über das In-
ferview, nach dem Herr von Papen er-
klärt haben {joll, er würde von Herzen
gern Reparafionen bezahlen, wenn er da-
zu imffande wäre, und angefichts der deuf- —
ſchen Zahlungsunfähigkeit habe Srank-
reich ein Anrecht auf Kompenfakionen,
noch nicht verſtummt ift.“ \ W

Die Reichsregierung aber erteilfe dem .






daß die Art der Darſtellung in einem
Augenblick, wo der Reichskanzler in
Lauſanne ſchwere außenpoliliſche Ber- —
handlungen zu führen habe, geradezu
als beiſpiellos angeſehen werden
müſſe. Es ſei vollkommen unverſtänd
lich, daß die Zeitung den Worlen
eines franzöſiſchen Journaliſten mehr
glaube als den Worten des Reichs-
kanzlers, umſomehr als die Behaup
lungen des/ Malin Vertreters durch
den Reichskanzler bereils richligge

ſtelll geweſen ſeien Die Regierung
werde gegen das Blalt enkſprechende










In dieſem Zuſammenhang wird von
zuſtändiger Stelle nochmals erklärl,
daß der Reichskanzler in keiner Un-
kerredung von einer Anerkennung der
franzöſiſchen Anſprüche auf Tribute
oder von Kompenſalionen als Gegen-





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