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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (März-April)

DOI Kapitel:
Nr. 77-100 (1/2. - 28. April)
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Freitag, »8. April 1888

t/-vo iv//?7Lcn>r^7

S«ii»kISMommm Sei»MI«!ir-zs»mid

(Drahtbericht unserer Berliner SchriMeitung.)
Berlin, 27. April. Als ein beachtenswerter
Erfolg der deutschen Handelspolitik kann die
jetzt erfolgte handelspolitische Einigung mit
Holland angesehen werden. Die Besprechun-
gen und Verhandlungen mit Holland waren
deshalb besonders schwierig, weil gerade die
deutsch-holländischen Interessen in einem
schroffen, zuerst kaum überbrückbar erscheinen-
den Gegensatz zueinander standen. Auf
deutscher Seite wurde bei den Verhandlungen
der Grundsatz befolgt, daß ein Ausgleich zwi-
schen den Interessen der deutschen Landwirt-
schaft und der Exporttndustrie gefunden wer-
den muß. Während bisher gerade dieser In-
teressengegensatz zu einer schweren Beeinträch-

auf der nicht unerhebliche Rückgang der Golö-
und Devisendeckung um insgesamt 17,7 Mill.
Wie wir hören ist dieser Rückgang aber nur
scheinbar, da größere Deviseneingänge vorlie-
gen, die jedoch so langfristiger Art sind, baß
sie zunächst als Deckung nicht in Betracht kom-
men. Der tatsächliche Geld- und Devisenver-
lust für die vergangene Woche wird mit etwa
4 Mill, angegeben. Es fielen in die Woche der
Dienst der Nounganleihe, sowie Zahlungsver-
pflichtungen aus dem deutsch-belgischen Mark-
abkommen. Im übrigen ist der Verlauf nor-
mal gewesen. Die gesamte Kapitalanlage hat
sich um 158,2 Mill, verringert. Wechsel und
Schecks gingen um 125,6 auf 2 870,6 Mill., der
Bestand an Reichsschatzwechseln um 25,9 auf

6,2 Mill, und Lombardforberungen um 3,2 auf
68,9 Mill, zurück. An Scheidemünzen flössen
95 Mill, in die Neichsbank zurück, sodaß jetzt
ein unnormal hoher Bestand von 300,6 Mill,
ausgewiesen wird. Der Notenumlauf verrin-
gerte sich um 144,3 auf 3 278,2 Mill. Der Rück-
gang der sonstigen Aktiven um 53,4 Mill,
hängt, abgesehen davon, daß auf diesem Konto
der Rückfluß an Rentenmarkscheinen verbucht
wird, mit weiterer Rückzahlung des Betriebs-
kredits des Reiches zusammen. Das Deckungs-
verhältnis ist gegenüber der Vorwoche mit 15,6
v. H. nahezu unverändert geblieben (15,5 v. H.j.
Unter Berücksichtigung der bekannten Devisen-
verpflichtungen von 45 Mill. Dollar stellt sich
die Deckung auf 9,9 (10,0) v, H. Der gesamte
Zahlungsmittelumlauf beträgt 5 221 Mill, ge-
gen 5 789 Mill, zur gleichen Zeit des Vorjab-
reS.

tigung der deutsch-niederländischen Wirtschafts-
beziehungen führte, ist es nunmehr gelungen,
diesen Gegensatz auszugleichen. Das voraus-
sichtlich heute zur Unterzeichnung gelangende
Abkommen mit Holland, dessen Einzelheiten in
den nächsten Tagen bekannt gegeben werden,
sichert der deutschen Landwirtschaft den not-
wendigen Schutz auch weiterhin zu läßt aber
andererseits der niederländischen Wirtschaft
die Möglichkeit einer Einfuhr offen, und zwar
in dem Maße wie die deutschen Märkte diese
Einfuhr bedingen. Der grundsätzliche Feh-
ler Ser früheren deutschen Handelspolitik,
wahllos Zollsätze langfristig zu bin-
den, ist in dem neuen Abkommen vermieden
worden. Nur da, wo ein Einfuhrbedürfnis
noch anerkannt werde» kann, find Zugeständ-
nisse gemacht worden. Aber auch in diesen
Fällen ist durch eine zweckmäßig gestaltete
Kontingentierung, sowie durch Vereinbarun-
gen über Preissicherungen dafür Sorge getra-
gen worben, baß die notwendige Organisa-
tion des Absatzes deutscher Waren durch die
Einfuhr nicht beeinträchtigt werden kann. Ein
besonderes wichtiges Berhandlungsergebnis
ist, daß der Zinssatz, den die Niederländische
Staatsbank dem bei ihr für die deutsche In-
dustrie eingeräumten Rohstoffkredit zugrunde-
legt. mit Wirkung vom 1. Juli 1933 von 5'/-
auf 4 v. H. herabgesetzt werden wird. Das
niederländische Finanzministerium, dem die
Kontrolle und Bereitstellung dieses Kredites
untersteht, hat bei dieser Gelegenheit zum
Ausdruck gebracht, baß die ausgezeichneten Er-
fahrungen mit der Verwaltung und Sicherstel-
lung des Kredites und das dadurch gewonnene
Vertrauen wesentlich für die Einräumung die-
ser Zinserleichterung bestimmend waren. Da-
mit und mit dem Abschluß des Handelsabkom-
mens überhaupt ist der Beweis erbracht, daß
eine zweckmäßig geführte Handelspolitik sehr
wohl die deutschen Ausfuhrmöglichkeiten er-
hält und steigert ohne die notwendige Kräfti-
gung des Binnenmarktes zu gefährden. Die
Handelseinigung mit Holland zeigt aber dann
auch noch, in welchem Maße das Ausland
heute schon Vertrauen in die Politik des
neuen Deutschlands setzt.
sreWbanknttsmls kür -le -ritte
ApriwoOe
* Berlin, 26. April. An dem Reichsbank-
ausweis für die dritte Aprilwoche fällt zunächst

EWWjffe der BMWrkaffeWSsmg

Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Über
die Ergebnisse der 114 jährigen Tätigkeit des
Reichsaufsichtsamtes für Privatversicherung
bei der Bausparkassenaufsicht wurde namentlich
in der Richtung Klage geführt, baß das Reichs-
aufsichtsamt das Zulassungsverfahren nicht tat-
kräftig genug betrieben habe, lieber die An-
zahl und Bedeutung der jetzt noch auf „Zulas-
sung wartenden" Bausparkassen Herrschen je-
doch offenbar gänzlich unrichtige Vorstellungen.
Soweit sich jetzt übersehen läßt, wird voraus-
sichtlich nur noch bei etwa 40 Bausparkassen
über die Zulassung zu entscheiden sein. Darun-
ter befinden sich 5 mittlere Unternehmen, die
Sparfonds aller übrigen Kassen zusammen er-
reichen noch nicht 8 Mill. NM. Fast durchweg
mußte das RAA., um die Zulassung zu ermög-
lichen, Auflagen, welche die Umgestaltung des
Geschäftsplanes betreffen, machen, und die
Bausparkassen haben um Frist zur Erfüllung
der Auflagen gebeten. In diesen Fällen ist
also die Beschleunigung des Zulassungsverfah-
rens nicht von dem Verhalten des RAA, son-
dern von dem der einzelnen Bausparkassen ab-
hängig. Ganz allgemein — also auch bei den
bereits zugelassenen Kassen — hat das Reichs-
aufsichtsamt mit Rücksicht auf die allgemeinen
wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei seinen An-
forderungen einen den Kassen weitgehend ent-
gegenkommenden Maßstab angelegt und For-
derungen, die an und für sich berechtigt gewe-
sen wären, znrückgestellt.
Insgesamt ergibt sich über die Aufsichtstätig-
keit des RAA, folgendes Bild, bei dem einzelne
Zahlen allerdings noch nicht endgültig sind und
gewisse Verschiebungen erfahren können. Un-
ter die Aufsicht des Reichsaufsichtsamtes sind
am 1. Oktober 1931 270 Bausparkassen getreten.
Von diesen waren 13 als sogenannte Depositen-
kassen kraft Gesetzes zugelassen. 33 Bausparkas-
sen sind durch Verwaltungsakt des RAA. teils
bedingt, teils unbedingt zugelassen worden; bei
etwa 40 Kassen ist das Zulassungsverfahren in
der Schwebe. Mit Betriebsuntersagung oder
Konkursantrag mußte das RAA. in 68 Fällen
eingreifen. 29 Kassen sind bisher freiwillig in
rechtliche oder auch nur tatsächliche Liquidation
getreten. Danach verbleiben 87 Bausparkassen

die nicht unter eine der vorstehenden Gruppen
eingereiht sind. Allein etwa 50 von diesen wer-
den sich jetzt voraussichtlich zu einer kürzlich
zugelassenen grötzeren Unternehmung zusam-
menschltetzen. Auch von den übrigen etwa 37
Bausparkassen — fast durchweg Kassen kleiner
und kleinsten Umfangs — beabsichtigt ein gro-
ßer Teil, den Bausparbestand auf eine andere,
zugelassene Bausparkasse zu überführen.
Roosevelt will neue Vollmachten
8 Washington, 27. April. Präsident Roose-
velt deutete an, daß er demnächst den Kongreß
um Sondervollmachten zur Regelung der
Kriegsschulden und Zollfragen ersuchen werde.
Er lehnte es jedoch vorläufig ab, sich über die
Art der Vollmachten auszulassen. Die Son-
dervollmacht wird sich, wie man in unterrich-
teten Kreisen annimmt, wahrscheinlich nur auf
die Kriegsschuldenzahlungen beziehen, die
Mitte Juni füllig sind.
Gemeinsame AMma Roosevelts
und MarIonal-s
Washington, 27. April. Roosevelt und
MacDonald betonen in einer gemeinsamen
Erklärung, daß die Erhöhung der Rohstoff-
preise eine Kernfrage sei. Eine gleichzeitige
Aktion auf wirtschaftlichem und finanziellem
Gebiet, Abschaffung der Handelsbeschränkun-
gen und Kreöitausweitung seitens der Zen-
tralbanken sei unbedingt erforderlich. Zur
Herstellung des internationalen Währungs-
gleichgewichts sei die Wiederherstellung des in-
ternationalen Goldstandards notwendig. (?)
Im Hinblick auf den Orienthandel sei der Sil-
verfrage besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Alle diese Fragen seien untereinander abhän-
gig. Die Welterholung bedinge die planmä-
ßige Anwendung von Hilfsmaßnahmen im
Eigenlande sowie deren Unterstützung durch
sinngemäße und gleichzeitige internationale
Maßnahmen.
Roosevelt versicherte den Pressevertretern,
baß kein Uebereinkommen erzielt worden sei,
das die Vereinigten Staaten in den Strom der
europäischen Auseinandersetzungen hineinzöge.


bek'ünKi' KbVte
Berlin, S7. April. Dis Börse war ungleichmäßig. Dis
Unternehmungslust war. wie in den letzten Tagen recht
gering doch erhielt die Tendenz durch weitere kleine An-
iagekäufs des Publikums und durch die Anlage von Still-
baltegeldern einen guten Rückhalt. Belebend wirkten die
Nachrichten über eine wesentliche Besserung der Beschäfti-
gung der Industrie im März auf Grund der Berichterstat-
tung des Statistischen Reichsamts. Im Zusammenhang
hiermit wurde die Tendenz nach den ersten Kursen allge-
mein etwas freundlicher, wobei Spezialitätenbewegungen
anregten. Größeres Interesse zeigte sich, wie schon in
den letzten Tagen, für Brauereiwerte.. Braubank wegen
um 1U, Schultheiß waren Prozent höher. Engelhardt
gewannen erneut 8 Punkte. Besonders sür Schultheiß
erwartet man bei einer Staffelung der Biersteuer, von
ider unbestätigt gesprochen wird, Vorteile. Dieses Unter»
'nehmen soll außerdem >n letzter Zeit große Flaschenbier-
auftrags aus Amerika erhalten haben. Das Interesse für
Tarifwerts hielt an. Bekula waren 144 Prozent befestigt.
Weiter fest lagen Deutscher Eisenhandel (plus lU). "Auch
Montanwerte setzten überwiegend besestigt ein. Harpener
waren wieder gefragt. Wie man im Marit vermutet, sind
Besitzer von Harpenerpakeisn anscheinend bemüht, für ei-
nen eventuellen Berkaus ihrer Beteiligung einen günsti-
gen Kurs borzubereiten, 40 Prozent der Aktien liegen
bekanntlich über die Rheinische Braunkohlen-A.-G. beim
RWE. Farben waren 2 Prozent höher. Elektrowerts wa-
ren anfangs sekr angeboten, doch konnte sich im Verlauf
auch hier eins Erholung durchsetzen. Renten lagen ruhi-
ger. Alt- und Neubesitz erössnetcn etwas niedriger. Auch
Retchsbabnborzugsaktien verloren 14. Von Obligationen
waren Vereinigte Stahl und Mittelstahl angeboten.
Am Valutenniarkt lag das Pfund weiter schwach. Gegen
Kabel war ein Kurs von 3.76 zu hören. Dis Mark in
London I4,M. Der Satz für Tagesgeld versteifte sich
weiter auf M.
v^snnlieime«' ^tselrienböi'se
Mannheim, 28. April. Die Tendenz war uneinheitlich.
Bei kleinem Umsatz waren Aktien ungefähr behauptet. Far-
ben 142.5, Zellstoff Waldhos und Westeregeln ie 2 Proz.
höher. Von Nebenwerten stiegen Knorr auf 196, 10 Proz.
Grobkraft Mannheim Vorzugsaktien auf 104. Am Banken-
markt wurden Badische Bank mit l12 gehandelt. Von Ver-
sichcrungSaltien waren Württ. Transport höher. Rentei,
sehr still und kaum verändert.

8 Proz. Baden Staat 85, 7 Proz. Heidelberg 78,5, 8 Proz.
Ludwigshafen 76, Mannheimer Ablös. M, 8 Proz. Mann-
heim Stadt 78, 8 Proz. Pfalz. Goldpfdbr. 81, 8 Proz. Rh.
Htzp, Goldpfdbr. 88,5, 6 Proz. Farbenbonds 117.
Bremen-Besigheim 80, Brown Bobsri 28,5, Cement Hei-
delberg 71, Daimler-Benz 3t 62, Dt. Linoleum 40, Dur-
kacher Hof 52 Br., Etchbaum-Wergsr 68, Enzinger-Union 76,
I. G. Farbsnindustrie 142,5, 10 Proz. Grobkraft Mannheim
104, Klsinlöin —, Knorr ISO Konserven Braun 2g, Lud-
wigsh. Aktienbr. 67, Msz AG.^ 50, Pfalz. Mühlen 73, Pfälz.
Preßhefe 87, Rheinelektra SS. dto. Vorzugsaktien 91, Rhein-
mühlen—, Schwartzftorchen 78, Ssilwolfs 23, Sinner 69,
Südd. Zucker 173, Per. d. Oels 87, Westeregeln 145, Zell-
stoff Waldhof 54.
Badischs Bank 112 DsDi-Bank 68, Pfalz. Hhp. Bank 81,
Rhein. Hhp. Bank 107.
Badischs Affsituranz —> Mannh. Verf. 23, Württ. Trans-
port 40.
Commerzbank 53,5, Dresdner Bank 61,6, Ludwigshafener
Walzmühls 83, Altbssitz 73,25, Neubefltz 13,25.
Zss'imkf -HekZüs
Berlin, 27. April 1933. Elcktrolhtkupfer prompt cif
Hamburg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Verei-
nigung f. d. Dt. Elektrolytkupsernotiz 52.25). Notierungen
der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandss (die
Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte
Lieferung und Bezahlung). Ortginalhüttenaluminium, 98
bis 99 Proz. in Blöcken 160 RM. desgl. in Walz- oder
Drahtbarren 99 Proz. 164 RM. Reinnickel 98 Lis 99 Pro-
zent 350 RM. Antimon Regulus 39—44 RM. Feinstlber
1 fig. sein 42-45 RM.
ke^mss' l^orkuickenbvrtk
Berlin, 27. April. Weizen, mark. 196—98: Mai 210.25
Lis 19; Juli 215.75—15; Tendenz: ruhig. Roggen, märk.
154-56; Mai 166-66; Jul! 169—69; Tendenz: stetig. Brau,
gersts 172-80; Futtergerste 165—72; Tendenz: stetig; Ha-
fer, märk. 127—36; Mai 133—32.75; Juii —141; Tendenz:
stetig. Weizenmehl 23—27.25; Tendenz: stetig. Roggenmehl
20.6—22,6; Tendenz; stetig, Wetzenkleie 8.5—8.9; Tendenz:
stetig. Roggenlleie 8.7—8.9; Tendenz: stetig. Viktoria-
Erbsen 19-23; Spciseerbfen 19—21; Futtcrerbsen 13---1S;
Peluschken 13—14.5; Äckerbohnen 12—14; Wicken 13—14.5;
Lupinen, blau 8.25—9: gelb 11.8—12.5; Seradella, neu 16
bis 18; Leinkuchen 11 ex. M.-Abg.: Erduußkuchen 11 ex.

M.-ASg.; ErdnußkuchenmshI 11.6 ex. M.; Trockenschnttzsl
8.6; Exrah. Sohabohnenfchrot 9.9 ex. M.; dto. 1ll.6 ex. M.,
Karlosfelslocken 13.4.
Vom lrZ6.-ptslr. kiek'maiD
Dis Äertchtswochs brachte, wie dis Bad.-Psälz. Eisrzen-
trale Karlsruhe meldet, gute Nachfrage. Der Absatz war
nach wie vor flott. Die gleiche Tendenz dürfte auch für
diese Woche gelten. Zuletzt wurden von der Zentrale für
Handslsklafsenelsr der Gütegruppe I folgende Einkaufs-
preise des Klein- bzw. Großhandels erzielt: Sonderklasse
8,25-S bzw. 7,9-8,50, L 7,75-8,5 bzw. 7,5—7,75, S 7—8
bzw. 6,9—7,5. 6 6,5—7,5 bzw. 6,4—7,0, O 6,5—7 bzw. 6—6,5,
Enteneier 7^5 bzw. 7,5 Pfg. je Stück. Verbraucherpreise lie.
gen etwa 2—3 Psg. über den Einkaufspreisen des Klein-
handels. Tendenz: sest.
I^szösbui'ZLi' luckekmotiei'unz
Magdeburg, S7. April 1933. (Weißzucker, etnschl. Sack
und Verbrauchssteuer sür 50 Kg. brutto für netto ab Ver-
ladestelle Magdeburg.) 31.85 u. 32.10, April 32.19 (ilmer-
halb 10 Tagen), Tendenz: ruhig. April 5.39—5.10; Mat
5.40-5.20; Juni e.45-5.30; N-«dsnz: stetig.
Oeviten

vom 27. April
trsick Lriei

0oIS Ritek

Ousn.-^ir.
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K airo
I-onöon
dlev.vork
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Uruguay
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Oanrig
llelsiuLlors

0.853
0.857
Italien
21 98
3.327
3 333
Ingoslavisn
5.195
2.038
2 042
Kowno
42 46
0.899
0.901
Kopenüngen
64 24
14.78
14 82
lässabon
13 09
14.40
14.44
Oslo
73 53
3.846
3 854
Paris
16.62
0 239
0.241
Prag
12 70
1.648
I 652
lslanä
65 68
170.58
17092
Riga
73 18
2.64--
2 472
8 oüiveir
81.67
58.99
59 11
8okia
3 047
2.438
2.492
Lpanien
36 16
8tooksivim
74 53
82 92
83.05
floval
110.58
6.394
6.406
Wien
4S.4S

2202
5.205
,42.54
64.86
13.11
7367
16 66
12.70
65.82
7332
81.83
3.053
36.24
74.67
110.81
45.55

I« Len letzten wenigen Tage» sei mehr er-
reicht als er zu hoffen gewagt.
Moskauer Evitzelzentrale
Zu öer Polizeiaktion bei der Derop erfahren
wir, daß dieses Unternehmen mit russischen
Staatsmitteln finanziert wird, und daß merk-
würdiger Weise das Deutsche Reich finanziell
an diesem Unternehmen beteiligt ist. Diese völ-
lig unverständliche Jnteressennahme früherer
Regierungen an einem bolschewistischen Pro-
pagandabetriebe dürfte eine Nachprüfung der
zuständigen amtlichen Stellen bereits in Kürze
erfahren. Der neueruannte Staatskommtssar
für die Gerop wird neben der Bereinigung der
Personalverhältnisse auch die Zusammenhänge
prüfen, auf Grund deren die deutsche Betei-
ligung an dem Unternehmen erfosgtL-
Nur deutsche Kassenärzte
Der Reichsarbeitsminister hat tn einer neuen
Verordnung alle Zweifel ober Unklarheiten, die
sich etwa aus dem Gesetz zur Wiederherstellung
des Berufsbeamtentums auf ärztlichem Ge-
biete ergeben haben, beseitigt. Jüdische Aerzte
werden, auch wenn sie bereits zugelassen wa-
ren, von der kassenärztlichen Tätigkeit wieder
ausgeschlossen. Ausnahmen werden nur dort
gemacht, wo diese Aerzte an der Front ge-
kämpft, als Aerzte an der Front oder während
des Krieges in einem Seuchenlazarett gewirkt
haben oder bei solchen, deren Väter ober Söh-
ne für Deutschland gefallen sind. Bei kom-
munistischer Betätigung fallen jedoch diese mil-
dernden Umstände weg. Wir werden in Zu-
kunft nur noch deutsche Kassenärzte haben!
»
Gleichschaltung bei den Architekten
* Berlin, 27. April. In der Hauptversamm-
lung des Bundes Deutscher Architekten, Lan-
desbeztrk Brandenburg, wurde die Gleichschal-
tung mit dem Kampfbund für deutsche Kultur
beschlossen und zum alleinigen Vorsitzenden
und Leiter Architekt Dipl.-Jng. Pg. Lörcher-
Verlin gewählt.
*
Vorstand des Industrie- «ich Handelstages
znrückgetreten
* Berlin, 27. April. Auf Grund der Anre-
gung des Reichswirtschaftsministers ist die Er-
neuerung der Industrie- und Handelskammern
durch Neu- bezw. Ersatzwahlen im Gange, bis
zu deren Ablauf die Vorsitzenden die Geschäfte
weiterführen. In Uebereinstimmung damit,
hat auch der Vorstand des Deutschen Indu-
strie- und Handelstages nunmehr seinen Rück-
tritt erklärt. Sobald die Neubildung bet den
Industrie- und Handelskammern beendet sein
wird, soll der Deutsche Industrie- und Han-
dclstag beschleunigt zu einer Tagung Tagung
zusammentreten, um die Neuwahlen für
Hauptausschuß, Vorstand und Präsidium vvr-
znnehmen. Bis dahin liegt die Leitung wie
bisher in der Hand des Präsidenten Dr.
Grund (Breslau) und der Vizepräsidenten
Witthoefft (Hamburg, Pschorr (München), Dr.
Bausch (Oberhausen) und Dr. Gelpke (Berlin).
*
Am südwestdeutschen Arbeitsmarkt war die
Entlastung in Ser ersten Aprilhälfte unein-
heitlich. Die Zahl der Arbeitsuchenden ging
um 4 500 auf 309 000 zurück. Die Entlastung
der Unterstützungseinrichtungen war aber er-
heblich stärker.
In der ersten Aprilhälfte hat sich die Zahl
der Arbeitslosen in Bayer« um über 10 000
vermindert.
*
Zinssenknng für Mittelstandskredite
Die Genossenschaftsabteilungen der Dres-
dener Bank werden ab 1. Mai die Zins- und
Provisionssätze im Krebitverkehr mit den an-
geschlossenen Genossenschaftsbanken ermäßigen.
Im Durchschnitt dürfte die Senkung der Zins-
sätze in Debet und Kredit '/-—1 Prozent be-
tragen, Barkredite wurden um 1 Prozent ge,
senkt, Sie Diskontierung von Wechseln erfolgt
zu 4V- Prozent gegen bisher 5 Prozent,
*
Ans einmal geht es!
Durch Verzichte auf Tetlgehälter seitens öer
oberes Beamten konnten bei den Südd. Ka-
belwerken in Mannheim auf die Durchführung
einer zunächst ab 1. Januar 1933 geplanten
Kürzung der AngestelltengehLlter um 4 Pro-
zent verzichtet und der 17prozentige Abzug bei
Kurzarbeit auf 15 Prozent ermäßigt werden.
Auch bei Ser Brown Boveri L Cie. A.-G.
Mannheim haben die Direktoren sich zu einem
teilweisen Verzicht auf ihre Bezüge entschlos-
sen.
*
Neueinstellungen
Die Schnlmöbelfabrik Tanberbischofshsim
konnte dank Neuaufträge zu Doppelschichten
übergehen, alle bisher entlassenen Arbeiter
wieder einstellen und sucht noch neue Fachar-
beiter. Der Hochbetrieb dürfte noch ca. 6 Wo-
chen dauern. Zurzeit werden 120 Arbeiter be-
schäftigt.
*
Die Heinrich Lanz A--G. Mannheim, die erst
vor kurzem eine Belegschaftserhöhung durch-
führte, entschloß sich zur Einstellung weiterer
150 Leute.
 
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