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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (September-Oktober)

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Nr. 221-250 (1. - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70811#0277
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3. 3ahrg. 7 Nr. r« WWg, M'SS. SchlMvtt IM. Selle 9


Was »w MEo Moste rom deutsche«
LSadevsteg sagt
^Sie kämpfen Nir das größere Deutjchiand

Der achte Leichtathletik-Länderkampf zwischen
Deutschland und Frankreich wird von der fran-
zösischen Presse als Beweis für den sportlichen
Geist, der trotz aller politischen Meinungsverschie-
denheiten zwischen zwei Nationen herrschen kann,
eingehend gewürdigt. Man ist einmütig der An-
sicht, daß die gründliche und methodische Vorbe-
reitung der deutschen Leichtathleten den Fran-
zosen als Beispiel dienen könnte. Im übrigen
befriedigt das Ergebnis die Franzosen, denn man
hatte in Paris eher weniger als mehr erwartet.
Die große französische Sportzeitung „l' Auto"
schreibt: „Die Ueberlegenheit der Deutschen trat
klar zutage, sie haben eine lange Vorbereitung
genossen und es waren in ihrer Mannschaft nur
die besten Spezialisten vertreten. Es würde
ihnen aber jeder „Funke" fehlen, wenn man nicht
spürte, daß sie ein kollektives Ziel verfolgen, daß
sie letzten Endes für das grötzere Deutschland
ringen und kämpfen. Das ist die Bedeutung des
nationalsozialistischen Grußes von gestern. Die
französische Mannschaft stellte nicht eine so har-
monische Einheit dar, aber sie bestand aus Ein-
zelkönnern, die ihr Bestes gaben und die sich zum
Teil sogar selbst übertrafen."
Der Quotidien" stellt fest: Beide Mannschaf-
ten hätten eifrig und loyal um die Palme ge-
rungen. Deutschland habe traditionsgemäß mit
unbestreitbarer Ueberlegenheit gesiegt, seine Ver-
treter aber seien niemals so bedroht gewesen,
wie an diesem Sonntag in Lolombes.
Mit dem Ergebnis unzufrieden ist der „Ex-
celsior". — „Als zum Schluß durch den Laut-
sprecher verbreitet wurde, daß die französische
Mannschaft die beste Leistung erzielt habe, die
man überhaupt habe erhoffen dürfen, sei damit
auch gleichzeitig zum Ausdruck gebracht worden,

auf welch mittelmäßiger Leistungsfähigkeit die
französische Leichtathletik steht." Ferner weist das
Blatt darauf hin, daß mit den veralteten Me-
thoden abgerechnet worden sei, die ein Verband
anwende, der seine besten Leute (Ladoumsgue)
ausschaltete und den jungen Kräften nicht die
verdiente Unterstützung angedeihen lasse. „Vom
sportlichen Standpunkt aus", so schließt das
Blatt, „muß der Gesamtveranstaltung in jeder
Beziehung ein Lob gespendet werden. Bedauer-
liche Zwischenfälle, wie sie sich in London ereig-
neten, waren in Paris nicht zu verzeichnen."
„Petit Parisen" spricht von dem Unterschied
der sportlichen Leistungen beider Nationen, von
dem man sich in eindrucksvoller Weise habe über-
zeugen können. Dagegen ist das „Journal" mit
dem Ergebnis zufrieden. „Mit nur 15 Punkten
Unterschied ist die französische Niederlage
sehr ehrenvoll ausgefallen." — „Echo de Paris"
verlangt, daß man sich jetzt nachdrücklichst an die
Arbeit mache, um einmal das Uebel an der Wur-
zel zu fassen. Das Blatt stellt die Frage: „Aber
wird man das tun?" „Petit Journal" meint, die
Deutschen wären hinsichtlich ihres Sieges doch
wohl zu optimistisch gewesen. Das Blatt stimmt
mit dem „Matin" darin überein, daß sich die
französische Mannschaft sehr tapfer geschlagen
habe. Fast die gleichen Worte findet man im
„Figaro", doch wird hier festgestellt, daß Frank-
reich noch eine Reihe von erstklassigen Athleten
gebrauche, um einen gleichwertigen Gegner abzu-
geben. Der am Sonntag gezeigte Sport sei auf
beiden Seiten erstklassig gewesen. — „Ami du
Peuple" ist auch nicht unzufrieden, sagt aber, daß
die nun schon stattliche Liste der französischen Nie-
derlagen eine Neuorganisation der französischen
Leichtathletik notwendig mache. Das sei die wert-
vollste Erkenntnis aus diesem Kampf.

Dev Sport am WsOsrwn-o

Fußball allenthalben — Anstalt der
Handball-Meifterschaftssaison — „Tag des deut-
schen Radfahrers" — Abschluß der Internatio-
nalen Motorrad-Sechstagefahrt — Tagung des
Internationalen Leichtathletik-Verbandes
in Berlin.
In den kommenden Wochen und Monaten
werden sich die Rasenspiele, Fußball, Handball,
Hockey und Rugby, mehr und mehr in den Vor-
dergrund schieben. Schon das kommende Sport-
wochenende verzeichnet in allen übrigen Sport-
arten in quantitativer Hinsicht sowohl wie auch
in qualitativer Hinsicht einen Rückgang. Fußball
und Handball sind Trumpf. Der
Fußball
setzt seine Verbandsspiel-Reihe in fast allen
Gauen fort. Süddeutschland sieht am kommen-
den Samstag bzw. Sonntag wieder 36 Mann-
schaften in 18 Spielen im Kampf um die Punkte.
Der
Handballsport
verzeichnet die ersten Pflichtspiele. Während im
Reich fast in allen Gauen mit den ersten Be-
gegnungen begonnen wird, beginnt von den süd-
deutschen Gauen Württemberg als erster.
Im
Hockeysport
werden im Reich zahreichs Spiele ausgetragen.
In Süddeutschland gibt es ein Städtespiel zwi-
schen Mannheim und Heidelberg in Mannheim,
das zur Ermittlung einer spielstarken badischen
Eaumannschaft, die am 1. Ooktober in München
gegen Bayern antritt, dient.
Eine besondere Delikatesse für den süddeut-
schen
Rugbysport
ist das Gastspiel der bestbekannten norddeutschen
Mannschaft, Verein für Volkssport Hannover, in
Heidelberg gegen die dortige Rudergesellschaft.
Berlin und Hannover haben einen Städtekampf
nach Berlin vereinbart.
Am Ende der
Leichtathletik-
Saison gibt es hier nicht viel Ereignisreiches.

Im Rahmen eines umfangreichen SA-Sport-
festes in Frankfurt a. M. wird hier ein Ge-
päckmarsch veranstaltet, an dem nicht weniger als
70 Bewerber teilnehmen werden. Anläßlich der
50jährigen Wiederkehr der Einweihung des Na-
tional-Denkmals auf dem Niederwald laufen die
Turner des Mittelrheinkreises zum Gedächtnis
eine große Staffel. An einem nationalen Sport-
fest in Gotha sind Weimann, Lang und Wegener
beteiligt. In Paris kommt es zum ersten Zu-
sammentreffen der beiden Läufer-Professionals
Ladoumsgue und Nurmi.
Deutschlands beste
Kuustturner,
unter ihnen der Zwölfkampfsieger des Stutt-
garter Turnfestes, Krötzsch, zeigen in Hannover
ihr Können.
Im
„Weißen Sport"
geht es mehr und mehr dem Ende enigegen.
Unser Spitzenspieler Gottfried von Cramm be-
teiligt sich an dem am Sonntag in Paris be-
ginnenden Meisterschaften von Paris. Von be-
kannten Ausländern sind hier noch Maier (Spa-
nien), Fisher (Schweiz), Frl. Payot (Schweiz)
und Frl. Scriven (England) beteiligt In Pa-
ris wird am Sonntag ein Tennisländerkampf
der Professionals, bei dem Lochet sein Debüt
gibt, beendet.
Im
Rudersport
herrscht fast vollkommen Ruhe. Als letzte der
diesjährigen offenen Verbands-Regatten Dsursch-
lands wird auf dem Main bei Würzburg die
Herbst-Regatta des Würzburger Regatta-Ver-
eins ausgetragen.
Im
Krastsport
ist nur das Auftreten des süddeutschen Meisters,
AL Bad Reichenhall, zum Zwischenrundenkamps
um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in
Köln-Mülheim gegen den dortigen AL 92 zu
erwähnen.

Der
Boxsport
verzeichnet nur eine Veranstaltung, und zwar
die der Nürnberger Polizei-Boxer, die in Nürn-
berg gegen Italiens Amateur-Box-Ländermann-
schaft antreten.
Im
Radsport
wird in vielen größeren Städten Deutschlands
der „Tag des Radfahrers" mit besonderen Ver-
anstaltungen begangen.
Der
Motorsport
bringt, den Abschluß der Internationalen Mo-
torrad-Sechstagefahrt in England, das Monte-
Eenari-Bergrennen, das Semmering-Rennen
und den großen Preis von Spanien in San Se-
bastian.
^b'ceßlich sei noch die
Tagung
des Internationalen Leichtathletik-Verbandes in
Berlin, auf der man sich mit Organisations-
fragen für die Olympiade in Berlin und dem
Amüteurproblem befassen will, erwähnt.

Die Kauliga
Das kommende Programm in den vier süd-
deutschen Gauligen umfaßt nur insgesamt 19
Spiele. In Vaden und Bayern sind alle Mann-
schaften auf dem Plan, dagegen pausieren im
Gau Südwest die beiden Frankfurter Mannschaf-
ten, da Frankfurt ein Städtespiel in Hamburg
austrägt, außerdem noch SV Wiesbaden und
Phönix Ludwigshafen, da das nach Wiesbaden
angesetzte Treffen wegen der politischen Kund-
gebung am Niederwalddenkmal abgesetzt wurde.
In Württemberg sind 1. SSV Ulm und Union
Bückingen spielfrei.
Gau 13 (Südwest):
1. FL Kaiserslautern — AIem./Olymp. Worms
Borussia Neunkirchen — FK Pirmasens
SpFr Saarbrücken — Kickers Offenbach
Wormatia Worms — FSV Mainz 05
Gau 15 (Württemberg):
FC Birkenfeld — SpFr Stuttgart
SV Feuerbach — Stuttgarter Kickers
VfR Heilbronn - VfB Stuttgart
Ulmer FV 94 — SC Stuttgart
Gau 16 (Bayern):
Wacker München — FC München
1860 München — FL 05 Schweinfurt
ASV Rürnberg — Bayern-München
Jahn Regensburg — 1. FC Nürnberg
FC Bayreuth — SpVgg Fürth
Schwaben Augsburg — Würzburger FV 04
Gau 14 (Vaden):
VfB Mühlburg - 1. FC Pforzheim (Sa.)
Karlsruher FV — VfR Mannheim
Freiburger FC — Phönix Karlsruhe
VfL Neckarau — SC Freiburg
SV Walvhos — Germania Brötzingen.

SS-AeireNlurm i/1S Heidelberg auf
dem Krenzlandtteffen in Karlsruhe
Zum 1. Badischen ErLnzlandtreffen der NS-
DAP stellt, der SS-Reilersturm l/19 Heidelberg
24 seiner besten Reiter und ausgeglichenen
Pferde von den Reitertrupps Kirchheim und
Plankstadt. Dieselben nehmen am Samstag und
Sonntag bei den Turniervorführungen teil. Füh-
rer des Sturmes ist Rittmeister a. D. Bahls,
von den 22er schwarzen Dragonern in Mühl-
hausen, dazu die bewährten Reitlehrer Damm,
Kirchheim, und Mack, Plankstadt.
Tennis-Club Rohrbach schlägt Wiesloch 7:4
Am vergangenen Sonntag konnte der Ten-
nis-Llub Rohrbach in Wiesloch sein Rückspiel
austragen. Rohrbach war mit den Spielern Ek-
kert, Pries, Lamminger, Ungerecht, Dr. Schlat-
ter, Frl. Moser und Frl. Kiefer vertreten. Wies-
loch hatte Ertl, Wettstein, Degreif, Dr. Schütz,

Die Vezirksklassen-Einteilung im Gau Vaden
Bezirk I: (In diesem Bezirk erfolgte eine
Teilung in Staffeln.)
Staffel 1: 1. SpVgg Konstanz; 2. TV 62
Konstanz: 3. FC Singen; 4. TV Singen; 5. FC
Donaueschingen; 6. TV St. Georgen.
Staffel 2: 1. SC Freiburg; 2. DTK St.
Bernhard Freiburg; 3. TV Freiburg-Zähringen;
4. TV Lörrach; 5. TB Lörrach; 6. FC Freiburg.
Staffel 3: 1. TV Jahn Offenburg; 2. TG
Offenburg; 3. FV Offenburg; 4. FV Kehl; 5.
TV Lahr; 6. TV Sulz bei Lahr.
Bezirk II: 1. D2K Kronau; 2. Tschft. Karls-
ruhe-Beiertheim; 3. TV Pforzheim-Brötzingen;
4. TV 46 Rastatt; 5. TV 46 Karlsruhe; 6. TV
Bruchsal; 7. SpV Buckenberg-Pforzheim; 8. —
(Zur Besetzung findet ein Ausscheidungsspiel
statt zwischen TV Eaggsnau und TV Durlach.).
Bezirk III: 1. TV 62 Weinheim; 2. Polizcß-
sportverein Heidelberg; 3. Tgn. Jahn Wein-
heim; 4. TG Mannheim; 5. D2K Mannhsim-
Lindenhof; 6. —; 7. —; 8. —; 9. —; 10. —
(Diese Plätze werden auf Grund von Ausschei-
dungsspielen zwischen TV Mhm-Rheinau, 46
Mannheim, TV Hockenheim bzw. TV Jahn Nuß-
loch und TV Rot, bzw. Sportvereinen besetzt.),

am Sonntag
Hummel, Frl. Speckert und Frl. Faller gestellt.
Am kommenden Sonntag wird der Tennis-
Club Rohrbach auf eigenen Plätzen gegen den
spielstarken Tennis-Club Mannheim ein Wett-
spiel austragen.
KV68V
Verbandsspiel-Termine des Bezirks Baden-
Württemberg im DRFV
1. Okt. 33: HTV — SCN, RKP — HBT;
8. Okt. 33: Main-Neckarspiel; 15. Okt. 83: HBT
gegen HTV, HRK - SCN, RKP — RGH;
22. Okt. 33: SCN — RKP (Jugendwerbetag);
29. Okt. 33: HBC — SCN, REH — HRK, RKP
gegen HTV; 5. Nov. 33: HRK — HTV, REH-
HBC; 12. Nov. 33: HRK — RKP, HTV --
RGH; 19. Nov. 33: HBC — HRK; 3. Dez. 38:
REH — SCN.
Schülermettkämpfe in Rohrbach.
Am kommenden Sonntag, den 24. Sept., ver-
anstaltet der Turnverein 1889 Heidelberg-Rohr-
bach gemeinsam mit dem Turnverein 1846 Hei-
delberg Schüler- und Schülerinnen-Mannschafts-
kämpfe auf dem Turnplatz in Rohrbach am
Kreuz. Die Mannschaften zeigen sich im 6- u.
7-Kampf für Geräte- und Volksturnen, verbun-
den mit 10 mal 75 und 10 mal 50 Meter Staf-
fettenläufen, Freiübungen, Flaggenpyramiden
u. a. m. Die Veranstaltung wird nachmittags
gegen 2 Uhr mit einem Werbezug durch die
Straßen Rohrbachs eingeleitet. Bei Regenwetter
finden die Wettkämpfe in unveränderter Form
in der Turnhalle des Tv. 46 Heidelberg (Klin-
genteich) statt.
Bei dem leichtathletischen ALendsportsest in
Frankenthal lief eine deutsche Mannschaft in der
Besetzung Mstzner, Voigt, Borchmeyer, Mähr-
lein in der Schwedenstaffel mit 1:55,8 Minuten
ein ganz ausgezeichnetes Rennen. Die Zeit liegt
nahe an dem von USA. gehaltenen Welt-
rekord. Sievert gewann das Diskuswerfen mit
45,40 m und das Kugelstoßen mit 14,50 NI, Stöck
das Speerwerfen mit 65,25 m, Weinkötz den
Hochsprung mit 1,86 m, Wegener das Stabhoch-
springen mit 3,86 m, Dr. Peltzer die 800
Meter mit 1:56,8 Min., Borchmeyer die 100 Me-
ter mit 10,7 Sek. und Mährlein schließlich di«
200 Meter mit 22,4 Sekunden.

Druckfehler. In unserem Bericht über das
leichtathletische Abendsportfest in Saarbrücken
hat sich ein entstellender Druckfehler eingeschlichen.
Im Diskuswerfen war selbstverständlich Sievert
mit 45.88 m erfolgreich, im Hochsprunge siegte
Weinkötz mit 1.89 m und Weitsprungsieger wurde
Biebach mit 7.37 m.


isuiÄsikunZKIZp

LikEWL
Lsnclei'

ttß
NN, 0

der wird demSlLIV! L1^ S 25 die Note „vorzüglich" geben. Denn,
wem es in erster Linie auf Empfangsgüte ankommt, für den ist der
LiLlVlLNS 25 das richtige Gerät. Dabei ist alles da, was ein
Gerät schätzenswert macht.

SILULtVL 25 Wl. und QU RM 145.— einschl.Röhren: Drucksachen durch
SILIViediSLtt^USKe LS, Wsi-nsrv/erk, Ssrlin-Liemsnssts«». :v/


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