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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (September-Oktober)

DOI Kapitel:
Nr. 221-250 (1. - 30. September)
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Sette 10

Frettaa. Ken 22. Sepkember 1933.

3. Iahrg. / Nr- 242


Der Generalrat ker WirWaft

NSK. Der Nationalsozialismus lehnt par-
lamentarische Vertretungen ab. Er läßt auch
keine Vertretungen von Interessenten zu. wie
es her alte Reichswirtschaftsrat gewesen ist.
Der alte, vom Nationalsozialismus aufgelöste
Reichswirkschaftsrat sollte aus der Vielheit
der Meinungen die richtige Meinung her-
ausfinden: wie ja der ganze Parlamentaris-
mus auf dem Wahn beruht hat, daß durch
den Zusammenprall der Interessentenmeinun-
gen die sachlich richtige Lösung sich ergeben
würde. Als ob je eine Ordnung ge-
schaffen worden wäre, nachdem
man alles aufgewühlt und erst
Unordnung geschaffen Hal!
Wenn der Nationalsozialismus somit auch
keine Interessentenvertretung will, so verzich-
tet die nationalsozialistische Regierung doch
nicht darauf, sich eine möglichst breite
Grundlage für ihre Entschlüsse
zu schaffen. Mit der Einrichtung Les Gene-
ralrates der Wirtschaft wird ein doppeltes
Ziel verfolgt. Der Generalrat besteht aus
Männern, die alle eine Leistung aufzuweisen
haben: teils haben sie in der Wirtschaft schon
vor dem 30. Januar ihren Mann gestanden,
teils sind es führende Parteigenossen, die sich
im Kampf des Nationalsozialismus um die
Macht bewährt haben und nach der Macht-
ergreifung ihr organisatorisches Können neu
bewiesen haben. Indem sie zum Generalrat
der Wirtschaft zusammengefaßt worden sind,
ist eine Organisation geschaffen, mittels wel-
cher sie ihrs Kenntisse dem Führer und der
Regierung zur Verfügung stellen. Ferner
will der Nationalsozialismus die Verbin-
dung zum Volk nicht nur aufrecht erhalten
wissen, sondern sie so eng und fest wie mög-
lich halten. Keine Bewegung hat die Propa-
ganda derart beherrscht wie der National-
sozialismus. Indem Männer, die an den ver.
schiedensten Stellen der Wirtschaft stehen, im
Generalrat der Wirtschaft zusammengefaßt
werden, hak die Führung ein Mittel, sich
über die Stimmung in der Wirtschaft zu un-
terrichten.
Man könnte meinen, daß die Führung
vielleicht auch die Erfahrungen in der Wirt-
schaft nutzbar machen und sich über die Stim-
mungen in der Wirtschaft ins Bild setzen
könnte, ohne eine Organisation wie den Ge-
neralrat zu schaffen. Besonders werden alle
eingefleischten alten Liberalsten nicht wissen,
was sie vom Generalrat der Wirtschaft zu
halten haben, weil er keine bestimmenden Be-
fugnisse habe. Er hak wirklich keine: seine
Mitglieder haben nur die Aufgabe, der
Reichsregierung für Beratung in allen wirt-
schaftlichen Fragen zur Verfügung zu stehen.
Der Generalrat steht nur der Regierung zur
Verfügung: d. h. er hat keinerlei „verfas-
sungsmäßige Rechte", auf die er sich
gegen die Regierung stellen könnte. Der Ge-
neralrat ist nicht für sich da, sondern nur für
die nationalsozialistische Regierung, entspre-
chend dem Grundsatz, daß die Wirtschaft dem
Staats untergeordnet ist.
Aber gerade wegen des scharf ausgepräg-
ten Führergedankeüs kann der Generalrat
wichtigere Aufgaben erfüllen, als sie
der frühere Aeichswirkschafksrat vollbracht hak.
Dieser konnte überhaupt nicht produktiv
arbeiten, weil er aus Interessenten zu-

SSrren »Sikte
rranküurter vörse
Stimmung: sehr freundlich.
Die Frankfurter Börse lag sehr freundlich. Wie nicht an-
ders zu erwarten, ging von den gestrigen Mitteilungen ans
der Sitzung des Eeneralrates der Wirtschaft ei» starker Im-
puls für die Wirtschaft aus. Dis Maßnahmen zur weiteren
Gesundung der Wirtschaft, besonders aber die Vorsorge für
den Winter schafften eine weitgehende Beruhigung. Die ein-
zelnen Hilfsmaßnahmen, so die llmfchuldung der Esineinds-
sinanzon, brachten für den Rsntenmarkt eine grötzere Anre-
gung. Obwohl schon in den letzten Tagen durch die Hoff-
nung auf besondere Maßnahmen größere Verläufe getätigt
wurden, kam eine neue Käuserwelle, sodaß allgemein sowohl
am Renten- wie auch am Aktienmarkt die Kurse beachtlich
anzogen. Altbesitzanleihe gewannen «/„, Späte Schuldbnchsr
1 o/„. Ent gehalten blieben Neubesitz und Schutzgebiete,
Stahloereinsbonds waren 0,87«/» fester. Pfandbriefe zogen
>/.—s/,o/» an. Am Aktienmarkt waren größere Geschäfte in
Farbsnaktien zu verzeichnen, dis insgesamt 1,87«/» höher
lagen. Erdöl gewannen 1, Scheideanstalt «/<"/». Am Elektro-
marlt standen Siemens mit einer Kurssteigerung von 4 >/»«/»
im Vordergrund des Interesses. Schuckert holten 2l/z, Bekula
-/,«/», Lahmeper 1 «/» aus. Auch Montanwsrte waren wieder
recht freundlich. So gewannen Klöckner lt/», Harpensr t/z,
Rheinstahl t/», Phönix 1 l/z, Stahlverein l/z und Buderus
t/s"/». Kaliwerts lagen gut behauptet. Transportwerte ohne
wesentliche Veränderungen. Nordd. Lloyd um «/»«/» schwä-
cher, A-E für Verkehrsw. »/»«/» freundlicher. Der Markt der
Kunstseide- und Zellstosswerts blieb unverändert.
Der große Markt der Nebenwsrte war durchweg etwas
freundlicher. Sonderbswegungen lagen hier nicht vor.
Der weitere Verlaus der Börse blieb außerordentlich gut
behauptet, Dis freundliche Euudstimmung hielt am Renten-
wis am Aktienmarkt weiter an.
Tagesgeld bei L >/,«/».
krannfteftner LNelirerrbörse
Das Programm der Negierung, insbesondere der kommu-
nalen Umschuldung, wird von der Börse sehr günstig beur-
teilt. Stadtanlsihen hatten hierdurch mehrprozentige Stei-
gerungen zu verzeichnen, auch dis kommunalen Obligationen
der Hypothekenbanken zagen an. Am Aktienmarkt gewannen
Farben 2, Westsregeln 4 Prozent. Auch Waldhof und Le-
ment Heidelberg waren fester.
Neubesitz 10, Mtbesttz 78, 6 «/» Baden Staat 80, 7 «/» Hsi-
tzelbsrg Stadt HS. 8«/« Ludwig--. Stadt 84, M-mch. Ab«

sammengesetzt war und alle gerade ihren I n -
teressenstandpunkt durchsetzen woll-
ten. Der Generalrat der Wirtschaft aber ist
so aufgebauk, daß in ihm nur sachlich be-
rechtigte und das allgemeine Wohl be-
zweckende Ansichten zur Geltung kommen
können. Sowohl die Männer, die in ihn
berufen sind, verbürgen das, als auch die Tat-
sache, daß bei dem nationalsozialistischen
Führergedanken jede Inkeressenkenmeinung
sich selbst dazu verurteilt, nicht gehört zu
werden.
Dafür aber wird der Generalrat unmit-
telbar von der Reichsregierung gehört wer-
den, die die Macht hat, das, was sie für
richtig hält, auch durchzusetzen. Die national-
sozialistische Regierung ist von keinem Parla-

Karlsruhe. Die Landwirtschaftliche Ausstel-
lung „Der Bauer im Grenzland" wird am heu-
tigen Freitag durch Reichsstatthalter Rodert
Wagner feierlich eröffnet werden. Der Lei-
ter der Ausstellung, LandwMschaftsrat Pg. Dr.
Heil hat mit seinen Mitarbeitern di« ganze
Ausstellung in Wenigen Tagen buchstäblich aus
aus dem Nichts geschaffen.
Wenn man heute den Platz vom Eingang
an der Ecke Karl-Mathhstraße her beiritt, leuch-
ten schon schöne RasenMchen mit prachtvollen
farbigen Blumenbeeten entgegen. Bäum« und
Sträucher täuschen eine Parkanlage vor. Da-
hinter stchen die Zelte.
Betreten wir zunächst
das Hauptzelt,
in dem rechts und Kurz neben dem Eingang
der Obstbau
ausstellt-Fn der Mitts befindet sich eine große
Fülle von badischen Obstsorten, die verkau-fsfer-
tig in Kisten verpackt sind. Auswärtigen Besu-
chern wird hier sinnfällig vor Augen gestellt,
welch unerschöpflichen Reichtum an edelsten
Obstarten das Gartenland Baden hervorbringt.
In der nächsten Koje ist der Gemüsebau aus-
gestellt; es wird den Besuchern gezeigt, daß in
Baden genug Gemüse gebaut wird, um die aus-
ländisch« Einfuhr Werffüssig erscheinen zu las-
sen.
Es folgt die Ausstellung des Siedlungs- und
des landwirtschaftlichen Bauwesens.
In der nächsten Koje haben das KaK-Spn-
djkat und in der folgenden das Stickstoff-Syn-
dikat ausgestellt. Die ganze Stirnseiete des Ris-
senzeltes nimmt die groß« Abteilung des badi-
schen Genossenschaftswesens «in mit ihren ein-
zelnen Unterabteilungen Verband badischer
landwirtschaftlicher Genossenschaften, Zentralge-
nossenschast, Landwirtschaftsbank, badischer Mol-
kreiverband und Eserverwertung. Ein großes
Relief mit au fleucht en den Keinen Birnen stellt
die Lagerhäuser der Zentralgenossenschaft dar.
Man geht weiter zur Schau des Vereins ba-
discher Pslanz-enzüchier, dl« deutlich vor Augen
führt. Welchen hohen Stand di« badischen Pflan-
zenzuchten erreicht Haven. Alle Arten von Ge-
treide, Hackfrüchten und Handelspffanzen sind
vertreten. Es handelt sich durchweg um boden-
ständige Erzeugnisse, di« den klimatischen und
anderen Bedingungen auss Best« angepatzt sind,
was sich von anderen Zuchten nicht immer sagen
läßt.
Ter scharfe Konkurrenzkampf mit den außer-

lösung 64,5, 8 o/„ Mannh. Stadt 68, 8o/„ Vad. Kam. Land
Gold 80, 8 o/o Pfalz. Hyp. Gold 84, 8 o/a Rhein. Hyp. Gold
82,5, 6 o/o Farbenbondü 108.
Bremen-Besigheim 84, Gement Heidelberg 70, Daimler 25,25
Dt. Linoleum 38, Durlacher Hof 50, Eichbaum-Werger 53,
Enzinger-Union 67, I. G. Farben 119,5, 10 o/„ Eroßkraft
Mannheim 110, Kleinlein 51, Knorr 182, Konserven Braun
45, Ludwigh. Aktienbr. 77, Ludwigh. Walzmühlen 67, Pfalz.
Mühlen 74, Pfalz. Preßhefe 83, Rheinelektra 77, dto. Va.
81, Salzwerk Heilbronn 186, SÄwarhstorchen 77, Seilwolff
19, Sinner 60, Südd. Zucker 156, Per. Dt. Oele 84, We-
steregeln 113, Zell Waldhof 33.
Badische Bank 110, Commerzbank 44,5, DD-Bank 47,5,
Dresdner Bank 40, Pfalz. Hyp. Bank 54, Rhein. Hyp. Bank
Bad. A-G f. Rheinschiffahrt 50, Vad. Assecuranz 28,
Mannh. Versicherung 21, Württ. Transportversicherung 36. —
6 o/n Rhein. Hyp. Communal 71,5.
hlannüelmer vroaufttendörse
Infolge des deuifchen Estreidehandsls — und Müllsrtnges
in München hat sich heute an der Vormittagsbörse ein Ver-
kehr noch nicht entwickelt. Zuverlässige Eetreidepreiss kön-
nen noch nicht gegeben werden. Weizen- und Roggenmehl
in Jnlandwars vlieb bis zu 5Ü Psg. höher, auch einzelne
Kraftsuttermittel sind erhöht.
Wsrvnmärkts
Viel, «na Vlesterreugnlstze
Mannheimer Schlachtoiehmarkt vom 21. September
Zufuhr: 12 Kälber, 37 Schafe, 482 Schweine, 888 Far-
kel und Läufer. Preis«: Ferkel bis 6 Wochen 7—g, über 8
Wochen 10—13. Läufer 13—18. Marktverlaus: Ferkel und
Läufer ruhig.
«Vst una «emtlse
Eroßmarkthall« Haudschuhsheim.
Marktbericht vom 21. September. Pfirsiche 8—14, Birnen
1. Sorte 11—16, 2. Sorte 8-10, Aepsel 1. Sorte g-12, 2.
Sorte 7—8, Zwetschge» 7—8, Tomaten 1. Sorte 4—5, 2. Sorte
2—3, Stangenbohnen 8—12, Quitten 8—s. Anfuhr und
Nachfrage gut. Berftetgerung täglich 17 Uhr.

Herabsetzung der Zinkblechpreife.
Nachdem dis Zinkblechpreise am 4. September um 1 t/z»/«
gesenkt worden waren, wurden sie am 26. September um
weiter, 1»/,«/, ermäßig.

ment abhängig, das sie daran hindert, das als
richtig Erkannte auch zu tun.
Es ist schon erwähnt, daß der Generalrat
der Wirtschaft Männer umfaßt, die schon vor
dem 30. Januar in der Wirtschaft ihren
Mann gestanden haben, als auch bewährte
Parteigenossen in leitenden Stellungen. Das
entspricht der nationalsozialistischen Politik,
die zwar den deutschen Sozialismus erstrebt,
aber auch alles, was in der überkommenen
Wirtschaft lebenskräftig ist, erhalten will; die
das kühnste je ausgestellte Ziel verfolgt, aber
es ohne zerstörende Experimente zu erreichen
bestrebt ist. Es gilt, die Synthese zu
schaffen zwischen der Wirt sch afts.
Praxis und dem nationalsoziali-
stischen Zukunfkswillen. Der Ge-
neralrat der Wirtschaft ist ein
Mittel, diese Synthese vorzu-
bereiten.
Dr. Fritz Nonnenbruch.

badischenAüchtern spornt unsere Heimischen zu
Immer höheren Leistungen an. Weiter zeigt die
Saatzuchtanstalt Rastatt di« Erzeugnisse ihrer
Arb-eft und.gewährt trotz des kürzlichen Brandes
des Versuchs- und Lchrgut-es einen guten Ein-
blick in die wertvolle Arbeit der Saatzuchtan-
stalt der Badischen Bauernkammer.
Es schließt sich die Ausstellung des Garten-
baus an, die die täglichen Bedarfsartikel der
Hausfrau, wie sie frisch vom Acker.und Garten
in die Küche kommen, zeigt. Wester sehen wir
auf langen Tischen die wunderbaren Schnitt-
blumen, wie st« unser« Gärtnereien und Blu-
mengeschäft« in so großer Mannigfaltigkeit zei-
gen.
Auf der anderen Seite des Zeltes gibt Aah-
len-Material des Statistischen LandesamteS sehr
interessante Aufschlüsse Wer die landwirtschaft-
lichen Bedingungen der badischen Grenzmark.
Die Wasser- und Straßenbaudirektion bringt an-
schauliche Darstellungen der Meliorationen und
der Wasserversorgung des Landes. ES folgen
die landwirtschaftlichen Versicherungen genos-
senschaftlicher Art. In der nächsten Kol« geben
die badischen Imker Aufklärung über den hohen
Stand der badischen Bienenzucht durch die Aus-
stellung von Bienenständen und Honigsorten.
Das Institut für Bienenzucht an der Univer-
sität Freiburg hat zu dieser Sonderschau we-
sentlich boi-getragen. Die Landeswetterwarte gibt
über die Beziehungen zwischen wissenschaftlicher
Wofterforschung und Bauernarbeit Aufschluß.
Weiter werden Meliorationen gezeigt, die ge-
rade jetzt -im Zeichen der ArbeitÄeschaffung von
-größter Bedeutung sind.
Gehen wir um die Ecke, dann sehen wir den
großen Stand der neuorganisi-erten Badischen
Bauernschaft, der Einh-eitsorganisation aller ba-
dischen Bauern. Die Entwicklung der „Organi-
sation der Bauernschaft" wird in klarer Weis«
dargestellt. Weiter wenden wir uns der inte-


ressanten Fischerei-Ausstellung zu, die von Re-
gierungsrat Dr. Koch im badischen Innenmi-
nisterium zusammengestellt w-urd« und über di«
Wir an anderer Stelle berichten.
Es schließt sich die Ausstellung des tjerhhgient-
-schen Instituts der Universität Freiburg an,
weiterhin -die Tierzuchtabteilung des Finanz- u.
Wirschastsminist-erinms; sern-cr stellt die Bauern,
kammer ihre Arbeit zur Förderung der Tierzucht
dar.
Mit großer Sorgfalt hat das Finanz- und
Wirtschafts-Ministerium eine äußerst aufschluß-
reiche Darstellung des landwtrschastlichen Schul-
wesens in Baden zusammengetragen. Diese
Schau enthält u. a. eine Sammlung von Lehr-
mitteln, di« für unser« Landwirscha-ftsschüler zur
Verfügung stehen. Die Schnlverhälnisse in Ba-
den werden klar erläutert und schließlich zeigt
ein großes von Künstlerhand geschasffnes Schau-
bild den Bauer in seiner verschiedenartigen Ar-
beit; es bringt eine Gegenüberstellung der Ar-
beitsweise von Einst und Jetzt. Kurz vor dem
Ausgang bemerkte man die Ausstellung der Hans
h-altungsschu-l« Baufchloit, die über di« Er-
ziehungsarbeit an den Bauerntöchtern Aufschluß
gibt.
Neben dem großen Ausstellungszeft ist das
Tabakzelt errichtet, in dem das Tabatforschungs-
Institut des deutschen Reiches in Forchheim und
die badische Bauernkammer die hervorragenden
badischen Tabake und Tabake rzeugnisft auSstel-
len. Gleich am Eingang ist ein Baldachin von
Tabakblättern zu sehen. Neben dem Tabakzeft
zeigen die Mumenbinder ihre Kunst in einem
kleineren Zett, An der sticken Ecke der Rasen-

Der Bauer im GrenzlanS Basen
Zur heutigen Eröffnung der Ausstellung aus -em Schmiederplatz in Karlsruhe

lSsrlinvr Vvvisvn

o-ill
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9,963
0,967
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22,03
22,07
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2,887
2,693
susoslavien
5,295
5,305
Xoiistsntln.
1,978
1,982
gov»0
41,41
41,49
japan
0,764
0,768
Kopenüsx.
58,19
58,31
Kairo
13,40
13,44
klssabon
12,68
12,79
konclon
13,02
13,06
Oslo
65,43
65,57
k^evvvvrk
2,737
2,743
Paris
16,41
16,45
kio cle I»n.
0,234
0.236
pr»s
12,38
12,40
Uruquav
1,399
1,401
Islanü
58,94
59,98
Amsterdam
169,38
169,72
Ms»
74,33
74,47
Lilien
2,393
2,397
Lcüvveir
81,22
81,38
Krüssel
58.47
58,59
Lokis
3,047
3,053
kukaresl
2,488
2,492
Spanien
35,11
35,19
vuäspcsl


Stockholm
S7.I3
67,27
V3N2IA
81,57
81,73
Deval
71,68
71,82
!4elsinxlors
5,744
5,766
Wien
47.95
48.95

stäche befindet sich ein besonderes Schmuckstück
der Ausstellung, nämlich ein richtiges Alpinum,
auf dem ein« Fülle seltener und kostbarer Pflan-
zen zu sehen sind. Das badische Weinbauinsti-
tut und die Versuchsanstalt Augustenberg, die
Heide dem Finanz- und Wirtschastsministerinm
unterstellt sind, haben die Kostbarkeiten des da.
dischen Weinbaus M einem besonderen Zeft ver-
einigt.
Größte Beachtung unserer Landwirte wi«
auch der Städter wird die Tierausstellung fin-
den, die mit rund 100 Farren, Kühen und Rin-
>dern, sowie mit 40 bis 50 Pferden beschickt ist.
Links davon sind alle landwirtschaftlichen Ma-
schinen zu sehen, di« von badischen Firmen her-
gestellt werden. Für die großen Reiterspieke,
die Pferde-, Rindvieh- u. Dchw eineprämfierun-
gen, die am Samstag abgeh alten werden sollen,
steht dem Turnierplatz und dem Vorführungs-
ring ausreichender Platz zur Verfügung.

Die badische Nilherei aus der
landwirtschaftlichen Ausstellung
* Karlsruhe, 21. Sspt. Anis der Landwirt»
schaftlichen Ausstellung „Der Bauer im Grenz-
land Baden" aus dem Schmiederplatz wird auch
die badische Fischerei durch eine eigene Schau
der hochwertigen badischen Fische vertreten sein.
Den Besucher werden vor allem die vom Lan-
desfischereiverein ausgestellten Aquarien inter-
essieren, in denen Flußfische aus Rhein und
Mltrhein und Zuchtsische aus den Mrenden ba-
dischen Forellenzuchtanstalten gezeigt werdest.
Bekanntlich bedarf die Flußfischerei im badischen
Grenzland ganz besonders der tatkräftigen Un-
terstützung weitester Volkskreise, weil mit der
zunehmenden Industrialisierung di« Fischerei
in unseren Gewässern besonders stark gelitten
hat. Dazu kommt die Regulierung deS Rheins
als Schifsahrtsstratze und die Errichtung von
Kraftwerken, die den Fischen die Lcbensmöglich-
reiten immer stärker beschränken. Es fei beson-
ders an die brennend notwendig« Erhaltung
und den Schutz unserer Attrheine erinnert. Wir
erinnern Wolter daran, datz das «inst blühend«
uralte Fischereisewerbe, früher in ansehnlichen
Fischerizünsten zusammengeschliossen, heute stark
-in den Hintergrund gedrängt worden ist und
aufs schwerste um die Erhaltung feiner Existenz
zu ringen hat. Es wird die Aufgabe deS Land-
standes, dem die Fischerei nunmehr eingegliedert
ist, sein, die Flutzfischerei mit allen Kräften zu
fördern und ihre Interessen zu verteidigen.
Die badischen F ischzuchtanstaltech di« auf der
Schau mit ihren ausgezeichneten Regenbogen--
sorellen vertreten sind, leiden in unserer Grenz-
mark starr unter den MSsatzerfchwerungen, Wei!
sich die ZoMestimmungen der einzelnen Länder
hier am unmittelbarsten auf die einzelnen Be-
triebe auswirksn. Dazu kommen für unsere süd-
badischen Forellenfischer die Erschwerungen
durch die Nöte der Fuftermittelbeschasfun-g.
Die wichtigste Ausgabe der Wscheretausst-el-
ung wird sein, den Konsum der Süßwasserfische
zu -beleben. Si« wird den verschiedensten Volks-
schichten vor Augen führen, daß auch heute noch
unsere badischen Gewässer eine Fülle wertvoller
Fische bergen, angefawgen von den hochwertigen
Forellen über Karpfen und Schlei« bis zu den
Weißfischen, die als billiges Volks Nahrungsmit-
tel in Frage kommen.
Die Ausstellung wird sich im großen Zett der
Landwirtschaftlichen Ausstellung befinden und
außer lebenden Fischen wertvolles belehrendes
Material statistischer Art wi« auch Präparat«
-zeigen. Sie wird vor Augen führen, datz der
Bedarf an Fischen im Weitesten Umfang aus un,
streu eigenen Zuchtgebieten gedeckt werden
kann.
gez. R. Walther DarrL

Der Reichsbankneubau
Bauauftrag für 30 Millionen Mark.
-8- Berlin, 21. Sept. Der Reichskanzler
besichtigte gestern in den Räumen der Reichs,
bank die Pläne für den Reichsbankneubau
und erteilte dem von der Reichsbank beab-
sichtigten Vorgehen, insbesondere auch in
städtebaulicher Hinsicht, seine Zustimmung. Da-

mit ist die Durchführung der sogenannten grö-
ßeren Lösung sichergestellk, die die Verlänge-
rung der Iägerstraße bis an die Spree und die
Schaffung eines großen Reichsbankplatzes vor
dem Neubau vorsieht. Die Reichsbank wird
nunmehr sofort an die Ausführung deS Pro-
jektes Herangehen, zumal sie durch diesen Bau-
auftrag von mehr als 30 Millionen RM. auch
dem Arbeilsmarkt eine neue Hilfe zuteil wer-
den läßt.
 
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