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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (September-Oktober)

DOI Kapitel:
Nr. 252-281 (2. - 31. Oktober)
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3^ahrg. / ?rr. 25?

Monkag, den 2. Oktober 1933

Seite 5


Aul rem AS-FugeMest unlerer
jüngsten Braunhemren
Der Ruf, Len unser Jungvolk und der BdMJ
die letzten Tage durch die „Volksgemeinschaft"
und Werbemärsche an alle Kreise Heidelbergs, be-
sonders die Jugend, hatte ergehen lassen: „Kommt
am 1. Oktober zu unserem NS-Jugendfest", hatte,
wie wir zu unserer Freude feststellen können,
freudigen Widerhall gefunden. Jeder fühlte, wie-
wohl es sich in den Tag des Deutschen Bauern
einfügte, daß am Nachmittag auch unsere Jüng-
sten dieses große und freudige Fest auf ihre
Weise begehen durften. Und mit welchem Eifer
waren sie dabei! Was aber auch gab es nicht
alles zu sehen und zu treiben. Da waren richtige
Schießbuden, ein Kasperle-Theater, eine Ball-
werfbude, Kletterbäume, oder wer etwas anderes
wollte, der ging zum Wurstschnappen, zur Ver-
losung, oder sah sich die Zirkusvorführungen an.
Doch vergessen wir nicht ,es war kein Jugend-
fest schlechthin, sondern ein Fest unseres Jung-
volks und unseres BdMJ, und auch dies fand
seinen besonderen Ausdruck. Man kam und ging
nicht einzeln, gerade wie es einem paßte, son-
dern Beginn und Ende der Veranstaltung zeig-
ten, daß es sich um das Fest einer Jugend han-
delte, die einem großen Ganzen angehört und ihm
in Zucht und Gehorsam dient, um Jungens und
Mädels, die wissen, daß sie unter einer Fahne
stehen, die sie deshalb auch bei ihren Festen be-
sonders ehren und zu Beginn und zum Ausklnig
in Minuten der Besinnung grüßten. Geschloffen
rückten sie an, geschlossen rückten sie wieder ob.
Dies war der Rahmen,, der ihr Fest von sonstigen
Jugendveranstaltungen unterschied. Aber auch
noch ein Sprechchor betonte diesen besonderen
Charakter. Er mahnte jeden: denk' daran, was
für eine Kleidung du trägst, ein braunes Kleid:
dein braunes Ehrenkleid. Denk' besonders an die-
sem Tage daran, an dem wir den Bauern, den
Hüter der braunen Heimaterde feiern. So ver-
flogen die Stunden rasch. Die Fülle der Besu-
cher ließ die Veranstaltungen oft fast nicht zur
Entfaltung kommen. Doch beim Sport und Spiel
im zweiten Teil des Programms schafften sich
unsere Jungens und Mädels Raum. Wagenren-
nen wechselten mit Reitkämpfen oder lustigem
Ballkampf oder Geschicklichkeitsspielen ab, und
zwischenhindurch erfreute der BDM durch seine
Reigen die zahlreich Erschienenen, zu denen Kreis-
leiter Dinkel, Vertreter der SA und SS, der
Kreisjugendführer und Vertreter der Schulbe-
hörden zählten.
Der Ehrenbürgerbrkef der Stadt Heidelberg
für unseren Volkskanzler Adolf Hitler ist
bei der Firma Edmund von König, Ecke Haupt-
straße und Universttätsplatz, ausgestellt.
Entlassungen bei der Ortskrankenkasse.
Auf Grund des Paragraph 4 des Gesetzes zur
WlsderherstMung des Brvufsveamtentums wur-
den der der Allgemeinen Ortskrankenkasse Heidel-
berg die AngesteMen Kohl und Baum ent-
lassen.
Gegen das Doppelvcrdienertum.
Am Samstag abend wurde in den hiesigen
Gaststätten durch den Beauftragten Pg. Hor-
muth eine KontroMe durchgesührt. Die Kon-
rrolle geschah zum Zwecke der Feststellung von
Fällen, die gegen das Doppewerdienertum ver-
stoßen.
Heute Mittelstandsversammlung in Stadtteil
Neuenhetm.
Heute abend A).3O Uhr findet im „Schwarzen
Schiss" in Neuenheim eine Versammlung des
NeuenWimer Mittelstandes statt. Pg. Eggert
Von der NS-HAGO-Gaufüh r ung in Karlsruhe
Wird hierbei wichtige Ausführungen über die
Umorganisation des gewerblichen Mittelstandes
bekanntgeben. Ferner wird Pg. Stadtrat Kem
nerknecht das Wort Wer „Kommunalpolitische
Angelegenheiten" ergreifen.
Unfall mit Todesfolge. Im Stadtteil Schlier-
bach stürzte am Samstag vormittag ein Einwoh-
ner von der Scheune herab. Nach Einlieferung
in das Krankenhaus starb der Bedauernswerte
an den Folgen des Unfalls.

Gvsenoolle Vevuirmg
Der Verb andskreisteiler Pg. P. Beller.i
wurde unter Befürwortung des Bezir'kslriters
der Deutschen Arbeitsfront am 3V. Septem-
ber 1333 durch den Treuhänder der Arbeit für
das Wirtschaftsgebiet Süd-West bevoWmächtigt,
die Tarifverträge für sämtliche Verbände und
sämtliche Betriebe unter Einsichtnahme der
Lohnbücher durchyusühren. Die Berufung ist
insofern beachtenswert, als aus Anordnung des
Bezirksleiters der Deutschen Arbeitsfront alle
übrigen derartigen Vollmachten zurückgezogen
werden. Nach Bekanntgabe der Richtlinien für
die Durchführung dieser Arbeiten wurde Pg.
Beller vom Treuhänder der Arbeit durch
Handschlag verpflichtet, insbesondere Mr den
Wtrtschaftsfrieden im Arbeitsamtsbezirk Heidel-
berg einzutreten. Hierauf wurde die schriftliche
Bestellung ausgehändigt. Zum Stellvertreter
für die Verbandsgeschäfte wurde von dem Be-
vollmächtigten Pg. K. Hornung ernannt.

Das Mhveoporsyrp an dev
MwevfttA oevVtvMryt
Eine grundlegende Neuordnung im HochMNwesen

Die älkeste Universität in Deutschland, Hei-
delberg, ist aufgrund ihres zlelbewußken Bor-
angehens in der Neuordnung der H^chschul-
führung geistig zur jüngsten Deutschlands
geworden. Die Grundgedanken der neuen ba-
dischen Hochschulverfassung sind nun an der
Heidelberger Hochschule verwirklicht. Die neue
basische Hochschulverfassung hak mit den par-
lamenkarlschen Gebräuchen und Sitten einer
Hochschulverwalkung aufgeräumt, die unter dem
Deckmantel der kollektiven Selbstverwaltung
dem Cliquen- und Sippenwesen immer mehr
Borschub leistete und deren Gesetze es nicht
einmal ermöglichten, die Einflußnahme eines
Lessing und Gumbel auf die Hochschulgeschicke
zu hindern. Die neue Hochschulverfassung wird
solche Borkommnisse auf immer ausschalten.
Die besondere Art der Heidelberger Hochschul-
führung wird voraussichtlich Beispiel für die
meisten Universitäten der anderen Länder
werden.
Die Führung der Heidelberger
Universität
hat nun folgenden Aufbau: Der Rektor, Prof.
Wilhelm Groh, unmittelbar ernannt vom
Ministerium des Kultus und Unterrichts, ist
der Führer der Hochschule. Er ernennt nach
eigenem Ermessen seine Mitarbeiter. Dabei
stehen ihm alle Befugnisse des bisherigen
Engeren und Großen Senates zu, er trägt
aber die gesamte Verantwortung für die wis-
senschaftliche Leistung und Stellung der Uni-
versität und übernimmt die Sorge für die aka-
demische Erziehung und eine volksverbundene
Ausrichtung der Hochschulkörperschoft im Sin-
ne des Nationalsozialismus.
Der Kanzler, Prof. Stein, und als dessen
Stellvertreter Priv. Doz. Dr. Himmel stehen
dem Führer der Universität zur Seite.
Der Stab des Führers nimmt eine beson-
dere wichtige hochschulpolitische Funktion ein.
Er besteht aus den Parteigenossen Professor
Stein, Priv. Doz. Dr. Himmel, Dr.
Kun st mann und dem Führer der Heidel-
berger Studentenschaft cand. med. Scheel.
Die Dekane führen die Geschäfte der Fa-
kultäten und sind für alle Fachfragen zustän-
dig und nur dem Nektor verantwortlich. Er-
nannt wurden für die Theologische Fakultät:
Prof. Ielke — Stellvertreter Prof. Oden-
wald; Juristische Fakultät: Prof. Mittels
— Stellvertreter Prof. Ulmer: Medizinische
Fakultät: Prof. Broemser — Stellvertre.
ter Prof. Sieb eck: Philosophischen Fakul-
tat: Prof. Güntert — Stellvertreter Prof.
Brinkmann: Naturwissenschaftliche Fa-
kultät: Professor Erdmannsdörffer —
Stellvertreter Prof. Trauh.
Der Senat steht dem Rektor als beratende
Körperschaft zur Verfügung und arbeitet mit
an der Gestaltung und dem Aufbau der Hoch-
schule. Ernannt wurden zu Senatoren: Prof.

Kallius — Stellvertreter Prof. Eich-
holh; Prof. Panzer — Stellver. Prof.
Hoops: Priv. Doz. Dr. Himmel — Stell-
vertreter Prof. Hirt: Priv. Dr. Nieland
— Stellvertreter Prof. Wahle; Priv. Doz.
Dr. Wendland — Stellvertreter Professor
S ch r a d e.
Die ehrende Berufung in den Senat er-
hielten Prof. Krehl und Professor En be-
mann. Hierdurch wird der lebendigen Syn-
these zwischen der Jugend, die nach neuen Zie.
len strebt und dem unerschütterlichen Funda-
ment wissenschaftlicher Forschung und Lehre
Ausdruck gegeben. Der Rektor hat im beson-
deren den bekannten Vorkämpfer für die na-
tionalsozialistische Weltanschauung, den großen
Gelehrten und begeisterten. Lehrer der Jugend
Prof. Lenard, gebeten, seine Kraft und
seine große Erfahrung in den Dienst der neuen
Hochschule zu stellen.
Der Aufbau dieser Führung und die Be-
setzung ist von größter Bedeutung für die Zu-
kunft der Universität. Die badische Regierung
hat mit ihrem vorbildlichen Entschluß neue
Voraussetzungen für die Entwicklung der Hoch-
schule geschaffen und sich mit der Ernennung
des Juristen Prof. Groh der tatkräftigen
Durchführung ihrer Absichten versichert. Mit
diesem Rektor erhält die Universität zudem
einen Führer, der persönlich und sachlich voll-
ständig unabhängig von dem politischen System
der Vergangenheit die erforderliche Begeiste-
rung und Kraft in sich trägt, die Verantwor-
tung zu übernehmen und die Lösung der neuen
Aufgabe im Dienst an Jugend und Volk her-
beizuführen. Das volle Vertrauen der Studen-
tenschaft wird ihm helfen, dieses schwierige
Ziel zu erreichen.
In der Zusammensetzung des Stabs ist Be-
sonnenheit und Einheit der Führung gewähr-
leistet, indem sich in ihm die Nationalsozia-
listen kreffem die durch Geschlossenheit und
Kameradschaft während des Hochschulkampfes
ihre politische und fachliche Bewährung be-
wiesen haben. Von besonderer Bedeutung ist
die Tatsache, daß hier eine Gruppe von Par-
teigenossen vereinigt ist, die mit dem Geist un-
beirrbarer Jugend den Aufbau der Universität
im Sinne der nationalsozialistischen Weltan-
schauung sichern. Sie werden wie bisher den
Kampf ohne Rücksicht auf eigene Sicherheit
und Gefährdung weikerführen. Mit besonderer
Freude ist zu vermerken, daß einer der ver-
dientesten Nationalsozialisten und bewährte-
sten Studentenführer innerhalb der Deutschen
Studentenschaft, Gustav Adolf Scheel, An-
erkennung und Einfluß gewonnen hat. Da-
durch ist der Einsatz der Studentenschaft für
den Dienst an der gemeinsamen Aufgabe ver-
bürgt.
Durch das Ziel, das der Führer dem Volke
gesetzt hat, werden alle Kräfte der Hochschule,
Forschung. Lehre und Erziehung bestimmt und
gerichtet.

Neber..Dreitausend beim Winzerieit
in der SlaMatle
Unter stärkster Anteilnahme der Bevölkerung
nahm gestern Abend das Winzerfest in der Stadt-
halle, veranstaltet vom Verkehrsverein zugunsten
des Winterhilfswerkes, einen glänzenden Ver-
lauf. Weit über 3000 Personen waren zu dem
Fest in den stimmungsvoll dekorierten Räumen
der Stadthalle — man sah sie selten so — er-
schienen. Nach dem Eintreffen des Schirmherrn
der Veranstaltung, Pg. Jnnenminster Pslaumer,
richtete Pg. Oberbürgermeister Dr. Neinhaus
humorvolle Worte an diesen und die Heidelber-
ger Bevölkerung, verbunden mit dem Dank an
den Veranstalter, den Heidelberger Verkehrsver-
ein und dessen 1. Vorsitzenden, Pg. Otto Winter
jun. Bei den volkstümlich gehaltenen Preisen
und der fabelhaften Musik der Kapellen der
Standarte 11ü, der SS, der NSVO und des
Stahlhelms war die zu einem Winzerfest nötige
gute Stimmung bald erreicht. Die zahlreichen
Darbietungen anzuführen, würde zu weit füh-
ren. Mitwirkende waren Mitglieder des Städt.
Theaters, des Heidelberger Liederkranz und die
Tanzschule Nuzinger, die die neuen deutschen
Tänze vorführte. Es ist für die Heidelberger Be-
völkerung nur zu wünschen, daß sie nächstes Jahr
wieder ein ebenso schönes Fest feiern kann.

Bei der gestrigen Pilz Wanderung mit den
Lekwern, die zu dem PflzkurMS nach Heidelberg
gekommen sind, wurden auf dem KönMtuchl und
auf dem Gebiez nach den „Drei Eichen" zu un-
geheure Mengen vom Hallimasch gefunden. Da-
mit diese riesigen Pilzmengen der Ernährung
dienstbar gemacht werden, werden heute, Montag

und am morgigen Dienstag zwei Wanderungen
in dieses Gebiet ausgeWhrt werden. Treffpunkt
Montag und Dienstag um 2.30 Uhr an der Berg-
bahnstation Schloß. Außerdem soll der Versuch
gemacht werden, diesen Pilz auch als Markt-
pilz einzusühren. Am Dienstag ist'er auf deut
Wochenmarkt am Wredeplatz für einen billigen
Preis zu kaufen. Die zu dem Pilzkurs versam-
melten Lehrer hatten bei dem Pilzessen am
Sonntag im Faulen Pelz Gelegenheit, den vor-
züglichen Geschmack dieses Pilzes kennen zu
lernen. Es wird nochmals darauf Angewiesen,
daß jeden Tag in der Pilzausstellung im „Prinz
Earl" von 9—18D0 Uhr Pilze zur Begutachtung
vorgelegt werden können.
Versammlung
ber NS-Mlegsoplerversorgung
Zu der Monatsversammlung am Freitag wa-
ren die Mitglieder der Heidelberger Ortsgruppe
der NSKV in außergewöhnlich stattlicher Zahl
erschienen, sodaß der Obmann sehr wohl berech-
tigt war, seiner Freude über den guten Besuch
Ausdruck zu geben. Nach Erledigung einiger ge-
schäftlicher Angelegenheiten äußerte sich Ob-
mann Stainer über Organisationsfragen in-
nerhalb des Landesverbandes — anstelle des
bisherigen Landesobmanns Braun trat Döl-
ler — sodann steht bis zum 1. 11. eine Um-
stellung der Nachgliederungen des Landes bevor.
Weiter gab der Redner bekannt, daß in der
Heidelberger Ortsgruppe künftig der Arbeitsbe-
schaffung für die Kriegsopfer besondere Auf-
merksamkeit zugewendet würde und mit dieser
Frage Herr Greuenbllhler betraut ist, der
wöchentlich zweimal in der Geschäftsstelle zu
sprechen sei. In der Zusammensetzung der Füh-

rerschaft der Ortsgruppe sei eine Aenderung ein-
getreten. Als Schriftführer wurde der bisherige
Gauleiter des Kb. und Kh. Verb, im Badischen
Kriegerbund Neudeck ernannt. Damit sind die
aus diesem Verbände kommenden Mitglieder in
der Führerschaft vertreten. Als Vertreterin der
Kh. wird Frau Pramschiefer bestimmt. Der
Obmann gab dann seinem Bedauern Ausdruck,
daß seitens der Stadt wegen der Preisermäßi-
gung der Stratzenbahnkarten für Schwerkriegsbe-
schädigte noch kein Entgegenkommen gezeigt wer-
den konnte. Die Durchorganisierung der Orts-
gruppe wird eingehend erörtert, neue Zellen-
und Blockwarte übernehmen nun die ehrenamt-
liche Einkassierung der Beiträge. Die große
Kundgebung im November in Karlsruhe, die zu
einem Ehrentag der Kriegsopfer werden soll,
wird ebenfalls besprochen. Mit dem Appell zum
einmütigen Zusammenstehen schloß Obmann
Staiger seine Ausführungen. In der sich an-
schließenden Aussprache wurden eine ganze Reihe
Anfragen vom Versammlungsleiter sowie den
Obleuten Dietrich und Mayer klargsstellt
und sodann die anregend verlaufene Versamm-
lung geschlossen.

Die Sturvntenfshaft zum
AEovatsZahs KnDveas
Die Heidelberger Studentenschaft gibt zu
den Veröffentlichungen in den Heidelberger
Tageszeitungen, die sie mit Befremden zur
Kenntnis genommen hat, folgende Erklärung
ab:
Die Studentenschaft sieht in den veröffent-
lichten Artikeln, mit denen sie sich inhaltlich
nicht einverstanden erklären kann, eine be-
wußte Verkennung ihrer Stellung und Arbeit
in den vergangenen zwei Semestern des Rek-
toratsjahres Andreas.
Sie steht es als ihre Pflicht an, festzu-
stellen, daß „wenn die Heidelberger Univer-
sität selbst von Erschütterungen, wie sie die an-
deren Hochschulen erlebten, verschont blieb",
dies nicht in der Hauptsache der Haltung des
Herrn Rektor Andreas zu verdanken war,
sondern dem besonnenen Vorgehen der
Studentenschaft, die an Stelle von Demon-
strationen und Protesten in sachlicher Arbeit
den Standpunkt vertreten und die Schritte
unternommen hak, die zur Säuberung der
Hochschule und dem Einzug des nationalsozia-
listischen Gedankens in die Universität erfor-
derlich waren. Diese Arbeit ebenso wie die
nationalsozalistischen Ansichten wurden von
dem scheidenden Rektor nicht immer mit dem
notwendigen Verständnis ausgenommen, wie
die Heidelberger Öffentlichkeit aus dem „Fall
Sturm" bei der Kundgebung zur Anwesenheit
der Danziger Flieger und dem „formellen"
Protest des Herrn Rektor gegen die Hissung
der Hakenkreuzflagge auf der Universität in
den Tagen der nationalsozialistischen Revolu-
tion entnehmen konnte. Diese und weitere
Vorkommnisse geben nicht die geringste Be-
rechtigung, von einem „ausgesprochenen Ver-
trauensverhältnis auch mit der Heidelberger
Studentenschaft" zu sprechen. Die Heidelber-
ger Studentenschaft begrüßt daher die Neu-
ordnung in der Hochschulführung und die Er-
nennung des neuen Rektors, mit der die libe-
rale Aera in der Geschichte der Heidelberger
Universität abgeschlossen ist.
gez. Gustav Adolf Scheel,
Führer der Heidelberger Studentenschaft.

Von der Gedok. Am 28. September fand
eine Zusammenkunft der Künstlerinnen der Hei-
delberger Gedok im Privathaus statt. Es war
der erste gemeinsame Abend nach der Ferien-
pause und galt zunächst den Beratungen über
das Winterprogramm. In den internen Arbeits-
plan wurden weitgehende Verbindungen nach
auswärts einbezogen — Möglichkeiten bei Aus-
stellungen und beim Rundfunk vorbereitet. Nach
Abschluß des geschäftlichen Teils trug Frl. Mar-
garete Winnecke-Waldshut Lieder von Schu-
bert und Brahms vor. Ihre gute Stimme und
ihr sympathischer und gesunder Vortrag wurden
wirkungsvoll unterstützt durch die sensitive und
erfahrene Begleitung, zu der die hiesige Piani-
stin Frl. Mina Tobler sich freundlich zur
Verfügung gestellt hatte. Herzlicher und ver-
dienter Beifall dankte den Künstlerinnen.

Mllrt gute Setten preiswert Du eriteb'n
illuöt ru ttippiuz in cils bleugasse gek'n
tteuggzse 2 / Telepbon 1694
(t-läke Vniversitüt)
Sperialkaus kür Setten unci Settwarsn
 
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