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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (September-Oktober)

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Nr. 252-281 (2. - 31. Oktober)
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MMwoch, den?J. Oktober 1933

8. ZahM. / M. E

KmmunWche GeheimorsMAILon
ausgehsben
17 Verhaftungen wegen hvüwerrälertMer Umtriebe

and «chattend« Hettnch« «In, ve, Vettatt
steigert« stch ständig end schlt«tzltch wnrd« fast
jeder «tnz«ln« Satz von «chattender Anstim-
mung, von Hellrufen «ad Händeklatschen de-
gleiket. DaS gilt sowohl für den anßtnpoll-
llschen wir für den innenpolitischen Teil der
Red«. 20 000 Pa« Hände klatschten immer
wieder
minutenlang Beifall.
Wiederholt erhob stch di« Meng« spontan von
den Plätzen, um so ihr« Zustimmung freier
und begeisterter Ausdruck geben zu können.
Der Beifall am Schluß der Red«, als der
Reichskanzler nochmals ein FriedenSdekennt-
nis des Deutschen Volkes ablegte, nahm For-
men an, wie man sie sonst nach den Reden
des Führers bisher kaum erlebt hat.
Machtvoll klang der Gesang des Deutsch-
landliedes und deS Horst Weffel-LiedeS. Mit
einem dreifachen vom stellvertretenden Gau-
leiter, Pg. Görliher ausgebrachken Sieg-Heil
auf den Führer wurde diese gewaltigste Kund-
gebung des Deutschen Volkes für Frieden und
Gleichberechtigung geschlossen.
Die hunderttausend Menschen, di« stch in
der Potsdamer Straße angesammelt hatten
und von Schöneberg herab bis zym Potsdamer
Platz ein dichtes Spalier bildeten, nahmen
den Gesang der Nationalhymne and deS Lie-
des der Deutschen Revolution begeistert auf
und bereiteten dem Führer bei seiner Abfahrt
neu« gewaltige Kundgebungen.

Alm, 24. OKI. Polizeidtrektor Dreher
ist et gelungen, ein« gefährlich« kommunt-
stlsch« Gehelmorgantsation aufzudecken und
ihre Mitglieder zu verhaften. Außerdem
wurde eine geheime Druckerei ausgehoben,
Polizeidirektor Dreher hatte zusammen mit
einem seiner Beamten schon seit annähernd 3
Wochen die geheimen Zusammenkünfte der
Kommunisten überwacht. Es gelang ihm da-
bei, sämtliche Namen der Mitglieder festzu-
stellen und auch ihr« übrigen Schlupfwin-
kel aufzudecken. Die Kommunisten ka-
men regelmäßig im Altersheim Riedhof
im Donautal bei Ulm zusammen. Auch die
bei der Station Donautal gelegene, leerstehende
Kramersche Fabrik diente ihnen zeitweise als
Unterschlupf.
2n dem benachbarten GvggllngerMald
hatten sie Etnrichtungsgeaenstände für eine
geheime Druckerei vergraben. Als sie diese im
Riedhof ausgestellt hatten, leitete Polizeidirek-
tor Dreher eine überraschende Polizeiaktion
ein. Am vergangenen Freitag um 4 Uhr früh
rückten Polizeikräfte nach den 4 bis 5
Schlupfwinkeln der Kommunisten gleichzeitig

ad. So gelang «S, dl« Deheimorganlsakton völ-
lig auSzuheben.
Insgesamt worden 17 Kommunisten
verhaftet.
Es handelt sich hauptsächlich um Angehö-
rige einer geheimen Nebenorganisation der
früheren KPD. Man fand außer einem Ver-
vielfältigungsapparat ein« Schreibmaschine
und schwer belastendes Druckmakerlal, Auf-
rufe, Listen von ausgestellten Terror- und
Brandstiftergruppen u. a. m. Es wurde auch
festgestellt, daß die Kommunisten Bomben-
sprengungen im Schilde führten. Auch
batten sie die Absicht, die Führer der Ulmer
Nationalsozialisten, vor allem Pollzeidirekkor
Dreher, den Brigade- und den Standar-
tenführer der SA, sowie den Ulmer Kreisleiter
der NSDAP, zu beseitigen.
*
Aushebung einer kommunistischen Gehelm-
druckerei in Mannheim.
lH Mannheim, 24. Okk. Heute vormit-
tag wurde hier eine kommunistische Geheim-
druckerei ausgehoben, die kommunistische Hetz-
schriften herstellke. 13 Personen, die gerade
mit Drucken beschäftigt waren, wurden ver-
haftet. Zahlreiches in Druck befindliches
Schrlftmakerial wurde beschlagnahmt.

Eine -rogranmaMe Erklärung
-er DeuWen Front -es Smrgebiels

Saarbrücken, 24. Okk. Di« heutige Sil-
zung des Landesrates des Saargebietes, die
erste nach der Bildung der Deutschen Front,
war nur von kurzer Dauer. Die Tribünen
waren überfüllt. DaS HauS beschloß lediglich
die Ueberwelsung der sogenannten „lex Kar-
cher" an die zuständigen Ausschüße. Die drei
Fraktionen gaben sodann programmatische
Erklärungen ab. 3m Namen der Deutschen
Front (NSDAP, Zentrum, Deutsch-Saarlän-
dische Volkspartei und Bürgerliche Mitte) gab
Abgeordneter Levacher eine Erklärung ab, in
der es u. a. heißt, daß die Deutschs Front den
einzigen Zweck habe, alle Deukschgesinnten im
Saargebiet zusammenzufassen, um dadurch die
Heimkehr in die deutsche Heimat flcherzustel-
len. Wir fordern alle Ehrlichgesinnken des
Saargebiekes auf, sich in dieser Front zusam-
menzüschließen. Unsere Einstellung zum deut-
schen Vaterlands auch in seiner neuen Ge-
stalt steht eindeutig fest. Die deutsche Bevöl-
kerung im Saargebiet steht mit dem Führer
aller Deutschen, dem Dolkskanzler Adolf Hit.
ler, auf dem Standpunkt der Ehre und Gleich,
berechtigung.
Die Saarfrage ist für das deutsche Saar-
volk eine Ehrenfrage, aus deren Lösung sich
allerdings wirtschaftliche Folgen ergeben, die
gelöst werden müssen. Es muß das Saarvolk
in seinem nationalen Ehrgefühl fortgesetzt be-
leidigen, daß trotz seiner bisherigen treudeut-
schen Haltung 14 Jahre nach dem Znkrafkkre.
ten des Versailler Vertrages dis Regierungs-
kommission des Saargebiekes ebenso wie West-
europa den Wert der Saarscholle höher stellen
als die Ehre des Saarvolkes. — Als nach der
Hetzrede eines Kommunisten der berüchtigte
Sozialdemokrat Max Braun das Wort ergriff,
verließ die Deutsche Front geschlossen den
Saal. Danach wurde die Sitzung geschloffen,
ohne den Wünschen der Marxisten staktzuge-
den.
Dte Bemühungen Lebruns
Auch Doumergue wird genannt
4- Paris, 24. Okt. Der französische Staats«
Präsident hat am Dienstagnachmittag seine Be-
ratungen fortgesetzt und die Vorsitzenden der Se-
nats- und Kammerausschüsse, sowie die Präsi-
denten der Fraktionen empfangen. Die Möglich-
keit einer Kartellregierung wird von sämrlichen
Parlamentariern ohne Unterschied der Parteien
ftlr ausgeschloffen erklärt. 2n den Voraussagen
politischer und parlamentarischer Kreise halten
sich der bisherige Innenminister Chautemps
und Kriegsminister Sarraut die Waage. Als
Außenseiter wird gesprächsweise auch der ehe-
malige Staatspräsident Doumergue genannt,
den man im Augenblick als die einzige Persön-
lichkeit bezeichnet, die die sogenannte nationale
Einigung herbeifuhren könne. Während die einen
behaupten, daß Staatspräsident Lebrun sich bis
spätestens Mittwochabend entscheiden werde, glau-
ben die anderen an eine verhältnismäßig lange
Dauer der Krise.
Paul-Reynaud wies darauf hin, daß es stch

weniger um eine parlamentarische Krise als um
eine Systemkrisr handele. Die Frage sei heute,
ob die Radikalsozialisten den Mut aufbrähten,
endgültig mit den Sozialisten zu brechen. Er be-
fürchte aber, daß einige Zwischenversuche not-
wendig seien, ehe diese psychologische Entwicklung
in den Reihen der Radikalsozialisten sich voll-
ziehen könne.

KmZgedung der -euWen WirWaft
-X- Berlin, 24. Okt. (Eig. Mldg.) Der
Reichsstand der Industrie, des Handels und
des Handwerks Hal beschlossen, zum 7. Novem-
ber Vertreter der gesamten Wirtschaft in
größerer Anzahl nach Berlin zusammen zu
rufen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre
Auffassung zu den politischen Entscheidungen
der Retchsreglerung öffentlich zu bekunden.
MWü M.WinlerMe an einem Tag
Wie wir aus Berlin erfahren, sind gestern
wiederum über 100 000 NM. Hilfsspende für
die deutsche Winterhilfe eingegangen!

Eine S^amieftak-ii bes.TemW"
4- Pari«, 24. Oktober. Der „Temps" ver-
öffentlicht «ine Meldung aus Berlin, die ein-
deutig von dem Willen getragen ist, die franzö-
sische Oeffentlichkeit durch Lügennachrichten irre-
zuführen und das neue Regime in Deutschland
zu schmähen. Das Blatt, das als ein offiziöses
Jnformationsorgan gilt, hat die Schamlosigkeit,
in dieser Meldung seinen Lesern oorzulügen, daß
die Verfolgung der Juden in Deutschland an-
hielt: „Die Zahl der Milchen Kinder, die von
ihren ermordeten, entführten oder verhafteten
Eltern zurückgelassen worden seien, steige von Tag
zu Tag. Allein in Berlin würden über KÜll jü-
dische Kinder von der Stadtverwaltung unter-
halten. Vierzig von ihnen habe man in geradezu
trostlosem Zustand nach Polen abgeschoben."
Es würde sich verlohnen, dem Urheber dieser
aus Berlin datierten Hetzmeldung des „Temps"
nachzuspüren, der offenbar der Verlegenheit der
französischen Amtsstellen, auf die offenen Frie-
densworte des neuen Deutschland antworten zu
müssen, nicht anders glaubte abhelfen zu können.

LsstilekimKMvims
-ee vEOs« IWS«dfW-vr«

Karlsruhe, 24 Oktober. Am Montag abend
versammel! en sich in der Aula des Seminars
in der Rüppurer Straße sämtliche JugendM-
rer von Karlsruhe und die höheren Landes-
Mrer zu einer Kundgebung, in der der Wille
zum Ausdruck kam, datz die gesamten Tugend-
verbände Badens und die Lurnerschast einmütig
und geschlossen für di« kommende Volksabstim-
mung Liniieren werden.
Zunächst heelt der Jugendsührer des Landes
Baden, Geb etsf-ührer Friedhelm Kem-
per. eine Ansprache an die erschienenen Führer
und Führerinnen, in der er u. a. ausführte:
Die Lage des deutschen Volkes sei so, daß der
Kanzler zu einem gewaltigen Kampfe um den
Frieden und die Ehre der deutschen Nation aus-
gerufen habe. Deutchland habe unter der ziel-
bewußten Führung seines Kanzlers den Kampf
ausgenommen gegen di« wirtschaftliche und fee-
lische Not unseres Volkes, und d« Voraussetzung
zu diesem Kampf sei der Friede. Es gehe nicht
um die Aufrüstung der deutschen Nation, es gehe
heute um die Frage, oh Deutschland gleichberech-
tigt sei oder nicht. Der Führer hab« die einzige
Konsequenz gezogen. Deutschland sei aus hem
Völkerbund ausgetreten. Der Kanzler gehe wei-
ter: Er wolle diesen Schritt nicht allein gehen,
ohne das deutsche Volk als Staatsvotk befragt
zu haben, welchen Weg. es zu gehen gedenke.
Darum rufe der Führer das gesamte deutsche
Volk zur Stellung am 12. November auf. In die-
sem Ringen um das Schicksal dürfe die deutsche
Jugend nicht abseits stehen, sondern sie werde
stch geschlossen einsetzen für die Zukunft der Na-
tion. Die junge Front, die sich heut« hier ein-
gefunden habe, hab« die Aufgabe, in gemeinsa-
mem Einsatz stch zum deutschen Volk zu beten-
neu, zum Vaterland und zum Führer. Für die
Jungfronk sei vorgesehen, daß die Jugend in den
nächsten Wochen mH gemeinsamen Kundgebun-
gen aller Jugendverbände vor da>S Volk Uintretr,

um feierlich und ernst zu erklären: Wir, die jung«
Generation, haben erkannt, wie schwer das
Schicksal unseres Volkes ist. Aber wir haben er-
kann«, datz dieses Schicksal durch einen einigen
und gemeinsamen Einsatz bewältigt werden kann.
Dte Jugend über 16 Jahr« nehme an allen gro-
ften Bolkskundgebungcn für Fried« und Evre
teil, um die Einheil der Jugend in dieser ernsten
Frage vor aller Welt kundzutun. Es werde un-
sere Aufgab« sein, in diesem S>nn« zu arbeiten
und zu ringen, damit aus unserem Volk« die
junge Kraft eines Deutschland, das wir lieben
und achten, herauswachse. (Stürmischer Beifall.)
Die Vertreter der evangelischen, katholischen
und der Turner-Jugend gäbe» hierauf Treuc-
und Zustimmungserklärungen ihrer Verbände
ab. Sodann verlas Oberbcmnsührer Heidt ein
Telegramm an die Reichsregierung folgenden
Wortlauts: „Die in Karlsruhe versammelten Ju-
gendfühver sämtlicher badischer Jugendorganisa-
tionen bekennen sich gemeinsam zur „Jungstonk
slir Friede und Ehre des deutschen Volkes" und
fetzen stch mif all ihren Kräften restlos für die
Politik des Volkskanzlers Adolf Hitler ein. Sie
geloben ihrem Führer in seinem Kampfe um
Deutschlands Frieden und Ehre unverbrüch-
liche Treue."
Mit dem Deutschland- und dem Horst-Wes-
sel-Lied wurde df« Kundgebung geschloffen.

Neuer Obergebieksführer Ost der Hiller-
Jugend.
-A- Berlin, 24. Okk. Der Zugendführer des
Deutschen Reiches hak den Gebieksführer lm
Stabe der Reichsjugendführung, Gotthard
Ammerlahn, einen um die Hitlerjugend und
im Kampfe um den neuen Staat hochverdien,
ten Zugendführer zum Obergebleksführer Ost
ernannt

L>» Das Kabln«», Daladier blieb b«»
den enöcMoenoen Ävwmmuugen über
Finanzvorlage mit L2S gegen 241 Stimmen w
uuo rra^ »-uw
ven slauzonjchen PieycictUMl««» zu utreten, «st
moser navmettSMrz «US «in irrnettpotMicheir
vzw. fmauzpotllrj^en Giuuoeu er,olgl. OviooR
wir durchaus nicht verrennen, daß bre «tNschnei-
oeuoeu GevEscurzungen u>U> dre frywer« wew'
MNg des Vellevrswe^us mit neuen Steuern-
0E Daladre.» Pmnl«, die H a u p l u rsawr n
Vieser vce-glerungstry« srno, so vermögen wir
ovch nicht au sie als die alleinigen Ul MM
zu grauoen.
De Taktik der frairzö sichen Politik, nach »n-
besrieo.geuoen augen^orrtischen Vorgungen,
durch Regierungstvecy,«» e.ne .neue Lage"
sUMsen, m Vetaniu. Uno di« ,ranzostsche Pre»<
ließ ichvu seit tangerer Zeit eure «lhom,che UnM
streoeuyett mit dem berzerügen Ä.ugenm.mM
Paut-Boncour werten. Gs scheint oesiM
gebattet, zu vermuten, vatz der gestrige Regie-
rnngssturz auch der Beje.tiguug Paul-Bon-
cours geoieiu hat.
Daß di« öffentliche Meinung Englands di«
außenpouu ch - -anguu der zerren ^.r mo»
uub venderson m.t sehr gemischten Gefühlen
beobachtet har, ist den Lesern der »Volts»
gerne inschast" bekannt. Zahlreich« von uns
zitierte PreneMniuen ließen tue zwischen Ziv«t-
sei und scharfer Ablehnung liegens« Beurteilung
der englischen Hauung m Gens «Neunen.
Nun scheint auch das englische Kabinett ntB
so e . n ! g hinter der Politik Simons zu stehen,
wie der Bericht über den geflogen Kabinettsrat
behauptet. Denn gleichzeiUg mu der Betonung
dieser „Einigkeit" erfährt die Oessentlichkeit, datz
Str John Simon am 26. Oktober nicht nach
Geros zurückketzren wird, sondern daß der Unter-
staatssekretär Eden dort de Interessen Eng-
lands wahrnimml. Wes könnt« der Anfang
von einer Entfernung vom bisherigen Genfer
Kurs bedeuten, besonders weil auch di« eng-
lische Presse ziemlich einheitlich der UeberzeuguNÜ
Ausdruck gibt, Lab ohne Deutschland die Genfer
Verhandlungen augenblicklich nutzlos feien.
Man müsse aus jeden Fall erst die Volksab-
stimmung vom 12. November abwarte»,
a
Während so in Europa eine gewisse diplo-
mattsch« Ruhepause herrscht, die auch durch di«
mißglückten Anbiederungsversuch« Herrn Be-
neschs in Wien nicht wesentlich beeinträchtigt
wurde, vollziehen stch lm afiatisch-ameri»
kandsch en Machtbereich Veränderungen, dis
direkt zwar nur für di« beteiligten Großmächte,
USA, Japan, Sowjetrutzland und England, in-
direkt aber für die gesamte Well von garntchk
abzuseheuder Bedeutung sind. Ros«nberS
schreibt dazu im „Völkischen Beobachter":
„Amerika hat praktisch durch den Brief Roosevelts
an den Vorsitzenden der ZeniralexeruÄve der
Sowjetunion die An«rkenung Sowjet-Ruß-
lands vollzogen. Und Moskau braucht der-
artige Anerkennungen, da es sich im Osten einer
immer bedrohlicheren Lage gegenübersteht, der
gegenüber es militärpolitisch aus die Dauer sich
ohnmächtig fühlt«. Das gleiche Empfinden
verstärkt« sich auch in den Vero niglen Staaten,
die zuseh«n mutzten, wie Japan stch planmässig
am Stillen Ozean festsetzte." — In welcher Rich-
tung künftig die Entwicklung am Stillen Ozean
verlaust, ist heute noch nicht allzu sehen. Lkn
Bereich der Möglichkeiten aber liegt, daß fls
eines Tages einen Weg e uschlägt, der den asia-
tischen Interessen Englands und Frankreichs «nt-
gegenltefe. Während England wegen seiner
Australischen Besitzung hier schweren Gefahren
ausgesetzt ist, scheint die Lage Frankreichs be-
deutend günstiger. Die auffällig« Unterstützung,
die Frankreich Japan im Mandschurei/
konflikt zukommen lietz, erscheint durch di«
inzwischen erfolgte Zuspitzung der ostasiatischen
Lage in einem neuen Licht.

Nur, um der Chronistenpslicht zu genügen, sei
am Ende dieses Ueberblcks vermerkt, datz in
der letzten Sitzung des steirischen Landtages w
Graz der frühere Vizekanzler Hartleb außer-
ordentlich scharfe Angriffe gegen Starhe-mberg
und den jetzigen Vizekanzler Fey richtet«. Hart-
leb behauptete, die Beweise dafür zu besitzen, daß
Starhemverg von Juden und vorn
Ausland« finanziert werde und daß ex
bis über den Kopf verschuldet sei! (Wir wuß-
ten das schon längst!) Dem Vizekanzler Fey aber
Warf er übelste Korruption vor, die er sogar iw
Einzelnen belegte. — Trotz dieser Angriffe will
Hartleb weiter das Regime Dollfuß „unter-
stütze n". Das sagt genug sowohl für Dollfuß,
Starhemberg, Fey und Genossen, als auch für
Hartleb. — Sie sind einander wert!
-O-
Karlsruhe, 24. Okk. Der Vorstand der
Badischen Anwalkskammex hat den einzelnen
Anwalksvereinen 1000 RM. zur Verfügung
gestellt, damit diese in der Lage sind, einen
angemessenen Betrag für die Winternokhilfe
1933/34 in ihren jeweiligen Bezirken spenden
zu können.

Dein ^a am 12. Uovemker üeiük
kneten, (Ileichk-erechtiZfunA, k'rellieit und 8rot kür Deutschland!
 
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