1930
Un-etg°n: Die 8ge,paltene Mllimete-zeil- 18 PIg. Die 4gespalten« Millim-t-rzeUe nn
Tert! eil 40 Pfg. Kür kleine An,eigen: Ti- Sgespaltene Millimeter,eile 0 Pfm «ei Wiederhelung
Rabatt nach ausliegendem Taris. Schluß der Anzeigen-Annahme: IS Uhr. Anzelgen-Annahme:
L-opaldstrabe 8 (Anlage): Telephon 4048. Zahlungs- und ErsMungsort: Heidelberg. Aus chketz-
licher Gerichtsstand: Heidelberg. Postscheckkonto: Die Wollsgcmeinschast, Karlsruhe L18S4. ntür
unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir teine Verantwortung.
V-lkssemsMsft
fütt ooed>w^i.c) Ukto
«erlag und Herausgeber: Verlag Volksgemeinschaft S m. b H., Heidewerg, Leopoldstraße »
(Anlage). Fernms 4048. Schristleitung: Lutherstraste LS. Fernrus 8740. Die Bolksgeinein-
schäft erscheint 7mal wöchentlich und kostet monatlich 2.10 RM., bei Trägerzustellung zuzüg-
lich 8» Mg.; bei PostznsteUung zuzüglich öS Psg. Bestellungen nehmen die Briefträger und
Postämter entgegen. Ist die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt) verhindert,
destedt kein Anspruch aus Entschädigung. Beilagen aus allen Wissensgebieten.
kmMekss Vsi'kllnrlungs-Or'gsn Mi* Sissis- unrl Ssmsinris-Vskönrisn
3.ZMg./Nr.283
Sei-elberg, Donnerstag. Len 2. November 1933
Freiverlauj 15 Vjg.
Zll5 MWMlied MSakWbiet vnbstK
WehemWer Tenor Mn das denlslhe Volk an der Saar
Oie Antwort je6es ekrlicken Oeutsieken auk 6iese Lclrmaelr:
Am 12. November: Za!
Hü Saarbrücken. 1. November. Die Regie-
riingskommtssion des Eaargebtetes hat dem
Landesrat eine Reihe neuer Verordnungsent-
würfe zugehen lassen, die im Hinblick auf die
in absehbarer Zeit bevorstehende Volksab-
stimmung über das Schicksal des Saargebtetes
von ausserordentlicher Bedeutung sind und
ganz osfenbar
eine Verschärfung des Kurses gegen die
deutschfühlende Saarbevölkerung darstellen.
Die öffentliche Beflaggung darf nach den
neuen Entwürfen nur auf Anordnung oder
mit Genehmigung des Präsidenten der Re-
gierungskommission erfolgen. Diese erstreckt
sich auf die staatlichen und kommunalen Dienst-
gebäude und alle öffentlichen Einrichtungen
des States und der Gemeinden sowie auf
Dienstwohnungen.
Eins weitere Verordnung betrifft die
„Neutralitälspflichl" der Beamten.
Die Beamten dürfen danach in Ausübung
ihres Amtes weder unmittelbar noch mittel-
bar an einer die Volksabstimmung betreffen-
den Auseinandersetzung teilnehmen. Entgegen,
stehende Bestimmungen der Reichsbeamtenge-
sehe sowie der preussischen und bayerischen
Beamtengesetze werden durch die Verordnung
abgeändert.
Eine der einschneidendsten der neuen Ver-
ordnungen ist die
Abänderung und Ergänzung
des Vereinsgesehes.
Danach dürfen Personen, die Mitglied
«ines nichtsaarländischen staatlichen Organes
X Saarbrücken, 1. November. Ein be-
zeichnendes Licht auf die Zustände im Saar-
gebiet wirft die Tatsache, daß anläßlich des
Werbeumzuges, der am Sonntag vom Re-
klameverband veranstaltet wurde, auf Anwei-
sung der Polizeidirektion bzw. der Abteilung
des Innern die folgenden Marschlieder nicht
gespielt werden durften: „Deutschland-
lied", „Volk ans Gewehr". „Horst-Wessel-
Lied", „O Deutschland hoch in Ehren", „Me
Wacht am Rhein", „Das Lied vom Argonner-
wald" und „Siegreich wollen wir Frankreich ,
schlagen" .
Kon« Kamen auf »er
AeiassiagswatzMftr
Auf dem einheitlichen Wahlvorschlag der
Kreise befinden sich zahlreiche Persönlichkei-
ten, die bisher noch nicht dem Reichstag an-
gehörten. Unter ihnen befinden sich der
preußische Iustizminister Kerrl, Oberpräsident
nube, General Litzmann, Ministerialdirektor
Dr. Buttmann-Berlin, Min.-Dir. Dalueqe-
^erlin, Treuhänder der Arbeit Engel-Berlin,
A. Gerke, Referent für Rassenforschung,
Arttu, Ministerialrat Dr. Metzner-Berlin,
^r. v. Renteln-Berlin. Aus Bayern stehen
5- o- neu auf der Liste Ministerpräsident Sie-
d"t und die Staatsminister Esser und Wag-
ner soiow der Münchener Oberbürgermeister
«stehler und der Koburger Oberbürgermeister
vchwede, us Sachsen der Innenminister Dr.
AAlch, aus Baden der Ministerpräsident
Kohler, aus Thüringen Reichsskattbalter
Sauckel.
sind oder die ein öffentliches Amt außerhalb
des Saargebietes bekleiden, weder Vorstand
noch Leiter von politischen Vereinen ein-
schließlich ihrer Unter-, Hilfs- und Nebenor-
ganisationen sein. Politischen Vereinen ist
es nicht gestattet, mit Vereinen, die außerhalb
des Saargebietes ihren Sitz haben, in derar-
tige Verbindungen zu treten, daß sisK sich
einem Beschluß und Organ des außersaarlän-
dischen Vereines unterwerfen. Bei Zuwider.
Handlungen kann der politische Verein auf-
gelöst werden.
Diese Verordnung richtet sich ganz offen-
bar und unverhüllt gegen die NSDAP im
Saarqebiet und ihren Leiter, den preußischen
Staatsrat Spaniol.
Eine weitere Verordnung betrifft Veran-
staltungen zu Wohlfahrtszwecken. Weitere
Verordnungen bringen Ergänzungen und Ab-
änderungen des Strafgesetzbuches und des Ge.
richksverfassungswesens, die ebenfalls in der
gekennzeichneten Richtung liegen, sowie eine
Verschärfung der Bestimmungen gegen das
unbefugte Führen von Waffen.
Alle Verordnungen sehen zum Teil drako-
nische Strafandrohungen vor, die im einzelnen
von zwei Monaten Gefängnis bis zu fünf
Jahren Zuchthaus gehen.
»Jedes Deutsche gestattet
sei« eigenes SchiMat"
Mdolf Gttlev kn Wekmav
sH Weimar, 2. Nov. Nach seiner Ankunft
in Weimar besuchte der Reichskanzler den
Reichsstatthalter, «m sich dann in das Hotel
„Elephaut", wo er Wohnung genommen hat,
z« begeben. Dort am Markt hatte sich eine un-
absehbare Menschenmenge angesammelt. Viele
warteten schon seit 1s Uhr, um den Führer
zu begrüße«. Um 20 Uhr begann die große
Kundgebu.z in der Weimarhalle, die bis auf
den letzten Platz besetzt war. Fahnen und
Blumen grüßten von den Wänden, Trans-
parente wiesen in eindringlicher Sprache aus
Deutschlands Kampf für Gleichberechtigung
und seinen Friedenswillen hin. SA-Abord-
nungen mit mehreren hundert Sturmfahnen
und Standarten, sowie eine Kompagnie des
Neichswehrinfanterieregiments 15 hatten Auf-
stellung genommen.
Unter tosender Zustimmung der Massen
führte Adolf Hitler einleitend ans, daß er,
so wie er bisher im Kampfe bewiese« habe,
daß er sich unzertrennlich verbunden fühle mit
dem Volke, sich auch heute nicht scheue, in
einer schicksalsschwere« Stunde wieder zum
Volke zu gehe«. Er tue es i« der Ueberzeu-
gung, daß das Schicksal der Nation nur dann
z« ihrem Segen gestaltet werde« könne, wen«
daS Volk selbst au dieser Gestaltung leben-
dige« Anteil nehme. Niemals aber sei die
Notwendigkeit größer gewesen, daß das Volk
sich selbst zu dem Wege bekennt, der allein
Rettung bringt, als jetzt am 12. November.
Die Frage, die uns heute vorgelegt werde, sei
eine entscheidende: Es handle sich nicht nur
um unsere Ehre, sonder« darum, ob wir un-
sere« Rang als gleichberechtigtes Volk in der
Welt wieder einnehme« wolle« oder wir dar-
aus verzichten nnb die Folge« auf «ns zu
nehmen bereit seien, die sich ans einem sol-
chen Verzicht ergebe«.
sür 0eut8ekl3nd8 Tkre uncj ?reikeit
WlimlU Ken r. W., snenke S.M A UMIIK
>precken:
krieäricli cliristlan, ?rinr ru 8c1iaumbur8-1.ippe
?K, Walter köliler, öaä. UmkterprLsiüent
Ki-sislsilung kksittsldsns ttsn
Vnlrortenbvitrng SO pkg. — KriexrbarckLckizts unrt ki-verbrlorv 2V psg.
Vorverksukrrollsn: I-iugo dlurra vrückonrrraüo 34 — Loks 2apt, i-irupttcrallv —
i-iliborrk dlackk. ^rkaäen — Volkrgvmoinrckakr, 3 — sowie rLmrllckv
berxer Oruxruppen äsr dlSDE
Vs? <5/§A
Während in früheren Jahren im Sep-
tember, ja schon im Juni und Juli,
die Arbeitslosenkurve anzusteigen begann, ist
in diesem ersten Herbst der Regierung des Na-
tionalsozialismus erst um Mitte Oktober
der Rückgang der Erwerbslosigkeit zum
Stillstand gekommen. Im vergangenen Jahr
betrug in den beiden ersten Oktoberwochen der
Zuwachs der Erwerbslosenzahlen 48 ÜM, in
diesem Jahr hat er sich nur auf 1700 gestellt.
Nach dem außerordentlichen Abstieg der Er-
werbslosigkeit in diesem Jahr fällt diese Zu-
nahme kaum ins Gewicht.
Von sechs Millionen ist die Arbeits-
losigkeit aus 3,85 Millionen gesunken!
Ende Februar dieses Jahres kamen noch 06,2
Erwerbslose auf 1000 Einwohner, Mitte Ok-
tober nur noch 61,7 Prozent.
Vor dem Regierungsantritt des National-
sozialismus wurde die Erwerbslosigkeit als
ein unabänderliches Schicksal betrachtet. Die
Sorge der Negierungen des Weimarer Sy-
stems erstreckte sich nur darauf, die Mittel für
die Unterstützung der Erwerbslosen zu be-
schaffen. Die Folge war das Anwachsen
des Steuerdrucks, der natürlich in der
Wirtschaft verheerend wirkte und neue Ar-
beitslosigkeit zeugte. Trotzdem haben die mar-
Mischen Anhänger dieses Systems die Stirn
gehabt, über das Wort des Führers, in vier
Jahren mit der Arbeitslosigkeit fertig zu
werden, zu spotten. Was haben sie geleistet,
und wie würde die Erwerbslosenziffer sich
stellen, wenn das deutsche Volk ihnen die Re-
gierung weiter überlassen hätte? Sie haben
abgewirtschäftet: wie gründlich, das werden
die Wahlen am 12. November zeigen!
Auch dem Nationalsozialismus ist die Ab-
nahme der Erwerbslosigkeit nicht in den
Schoß gefallen. Aber er hat zu handeln ver-
mocht.
Er hat dem deutschen Volke in der
kurze« Zeit seiner Regierung bewiese«,
was eine tatkräftige Führung z« leisten
vermag;
er hat ihm damit einen Anschauungsunter-
richt gegeben, dem es seit sehr langer Zeit
entwöhnt war. Eine ungeheure Anstrengung
der Regierung verbirgt sich hinter der Ab-
nahme der Erwerbslosenzahlen.
Zu nennen ist die E h e st an ö s b e i h i l f e,
die neue Steuerregelung bei der An-
schaffung von Kraftwagen, die staatliche För-
derung der Instandsetzung von Häusern und
Fabrikanlagen, die Förderung der Siedlung
und Kleinsiedlung, die großen Arbeitsbeschaf-
fungsprogramme wie das des Straßenbaues.
Eine Menge anderer Maßnahmen gehen ne-
benher, von denen nur die Steuererleichterung
bei der Einstellung von Hausgehilfen genannt
sei. Dazu kann man fast täglich lesen, wie
kleinere Summen, die aber immer in die
Millionen gehen, für besondere Arbeitsbeschaf-
fungszwecke bewilligt worden sind.
Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des Na-
tionalsozialismus waren aber nur deshalb so
fruchtbar, weil sie auf eine in ihren Grund-
lagen umgewandelte Wirtschaft stießen. So
konnte bas Wunder geschehen,
baß dieses Jahr keine neuen Stenern
gebracht hat, sonder« Stenererleichte-
rnnaen
und die Aussicht auf weitere noch einschnei-
dendere. Das erste Jahr des Nationalsozia-
lismus ist seit langer Zeit auch das erste
Jahr, das
keine Sorge um de« Haushalt des
Reiches und der Länder
kennt. Die Festigkeit dieses Haushaltes ent-
spricht der Festigkeit und Tatkraft der Re-
gierung. Und ebenso, wie der Reichshaushalt
in diesem Jahr zu keinen Befürchtungen An-
laß gegeben hat, sind auch keine Lohn-
herabsetzungen mehr vorgenommcn wor-
den.
Die Grundlagen der Wirtschaft
sindandere geworden. Der Grundsatz
Un-etg°n: Die 8ge,paltene Mllimete-zeil- 18 PIg. Die 4gespalten« Millim-t-rzeUe nn
Tert! eil 40 Pfg. Kür kleine An,eigen: Ti- Sgespaltene Millimeter,eile 0 Pfm «ei Wiederhelung
Rabatt nach ausliegendem Taris. Schluß der Anzeigen-Annahme: IS Uhr. Anzelgen-Annahme:
L-opaldstrabe 8 (Anlage): Telephon 4048. Zahlungs- und ErsMungsort: Heidelberg. Aus chketz-
licher Gerichtsstand: Heidelberg. Postscheckkonto: Die Wollsgcmeinschast, Karlsruhe L18S4. ntür
unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir teine Verantwortung.
V-lkssemsMsft
fütt ooed>w^i.c) Ukto
«erlag und Herausgeber: Verlag Volksgemeinschaft S m. b H., Heidewerg, Leopoldstraße »
(Anlage). Fernms 4048. Schristleitung: Lutherstraste LS. Fernrus 8740. Die Bolksgeinein-
schäft erscheint 7mal wöchentlich und kostet monatlich 2.10 RM., bei Trägerzustellung zuzüg-
lich 8» Mg.; bei PostznsteUung zuzüglich öS Psg. Bestellungen nehmen die Briefträger und
Postämter entgegen. Ist die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt) verhindert,
destedt kein Anspruch aus Entschädigung. Beilagen aus allen Wissensgebieten.
kmMekss Vsi'kllnrlungs-Or'gsn Mi* Sissis- unrl Ssmsinris-Vskönrisn
3.ZMg./Nr.283
Sei-elberg, Donnerstag. Len 2. November 1933
Freiverlauj 15 Vjg.
Zll5 MWMlied MSakWbiet vnbstK
WehemWer Tenor Mn das denlslhe Volk an der Saar
Oie Antwort je6es ekrlicken Oeutsieken auk 6iese Lclrmaelr:
Am 12. November: Za!
Hü Saarbrücken. 1. November. Die Regie-
riingskommtssion des Eaargebtetes hat dem
Landesrat eine Reihe neuer Verordnungsent-
würfe zugehen lassen, die im Hinblick auf die
in absehbarer Zeit bevorstehende Volksab-
stimmung über das Schicksal des Saargebtetes
von ausserordentlicher Bedeutung sind und
ganz osfenbar
eine Verschärfung des Kurses gegen die
deutschfühlende Saarbevölkerung darstellen.
Die öffentliche Beflaggung darf nach den
neuen Entwürfen nur auf Anordnung oder
mit Genehmigung des Präsidenten der Re-
gierungskommission erfolgen. Diese erstreckt
sich auf die staatlichen und kommunalen Dienst-
gebäude und alle öffentlichen Einrichtungen
des States und der Gemeinden sowie auf
Dienstwohnungen.
Eins weitere Verordnung betrifft die
„Neutralitälspflichl" der Beamten.
Die Beamten dürfen danach in Ausübung
ihres Amtes weder unmittelbar noch mittel-
bar an einer die Volksabstimmung betreffen-
den Auseinandersetzung teilnehmen. Entgegen,
stehende Bestimmungen der Reichsbeamtenge-
sehe sowie der preussischen und bayerischen
Beamtengesetze werden durch die Verordnung
abgeändert.
Eine der einschneidendsten der neuen Ver-
ordnungen ist die
Abänderung und Ergänzung
des Vereinsgesehes.
Danach dürfen Personen, die Mitglied
«ines nichtsaarländischen staatlichen Organes
X Saarbrücken, 1. November. Ein be-
zeichnendes Licht auf die Zustände im Saar-
gebiet wirft die Tatsache, daß anläßlich des
Werbeumzuges, der am Sonntag vom Re-
klameverband veranstaltet wurde, auf Anwei-
sung der Polizeidirektion bzw. der Abteilung
des Innern die folgenden Marschlieder nicht
gespielt werden durften: „Deutschland-
lied", „Volk ans Gewehr". „Horst-Wessel-
Lied", „O Deutschland hoch in Ehren", „Me
Wacht am Rhein", „Das Lied vom Argonner-
wald" und „Siegreich wollen wir Frankreich ,
schlagen" .
Kon« Kamen auf »er
AeiassiagswatzMftr
Auf dem einheitlichen Wahlvorschlag der
Kreise befinden sich zahlreiche Persönlichkei-
ten, die bisher noch nicht dem Reichstag an-
gehörten. Unter ihnen befinden sich der
preußische Iustizminister Kerrl, Oberpräsident
nube, General Litzmann, Ministerialdirektor
Dr. Buttmann-Berlin, Min.-Dir. Dalueqe-
^erlin, Treuhänder der Arbeit Engel-Berlin,
A. Gerke, Referent für Rassenforschung,
Arttu, Ministerialrat Dr. Metzner-Berlin,
^r. v. Renteln-Berlin. Aus Bayern stehen
5- o- neu auf der Liste Ministerpräsident Sie-
d"t und die Staatsminister Esser und Wag-
ner soiow der Münchener Oberbürgermeister
«stehler und der Koburger Oberbürgermeister
vchwede, us Sachsen der Innenminister Dr.
AAlch, aus Baden der Ministerpräsident
Kohler, aus Thüringen Reichsskattbalter
Sauckel.
sind oder die ein öffentliches Amt außerhalb
des Saargebietes bekleiden, weder Vorstand
noch Leiter von politischen Vereinen ein-
schließlich ihrer Unter-, Hilfs- und Nebenor-
ganisationen sein. Politischen Vereinen ist
es nicht gestattet, mit Vereinen, die außerhalb
des Saargebietes ihren Sitz haben, in derar-
tige Verbindungen zu treten, daß sisK sich
einem Beschluß und Organ des außersaarlän-
dischen Vereines unterwerfen. Bei Zuwider.
Handlungen kann der politische Verein auf-
gelöst werden.
Diese Verordnung richtet sich ganz offen-
bar und unverhüllt gegen die NSDAP im
Saarqebiet und ihren Leiter, den preußischen
Staatsrat Spaniol.
Eine weitere Verordnung betrifft Veran-
staltungen zu Wohlfahrtszwecken. Weitere
Verordnungen bringen Ergänzungen und Ab-
änderungen des Strafgesetzbuches und des Ge.
richksverfassungswesens, die ebenfalls in der
gekennzeichneten Richtung liegen, sowie eine
Verschärfung der Bestimmungen gegen das
unbefugte Führen von Waffen.
Alle Verordnungen sehen zum Teil drako-
nische Strafandrohungen vor, die im einzelnen
von zwei Monaten Gefängnis bis zu fünf
Jahren Zuchthaus gehen.
»Jedes Deutsche gestattet
sei« eigenes SchiMat"
Mdolf Gttlev kn Wekmav
sH Weimar, 2. Nov. Nach seiner Ankunft
in Weimar besuchte der Reichskanzler den
Reichsstatthalter, «m sich dann in das Hotel
„Elephaut", wo er Wohnung genommen hat,
z« begeben. Dort am Markt hatte sich eine un-
absehbare Menschenmenge angesammelt. Viele
warteten schon seit 1s Uhr, um den Führer
zu begrüße«. Um 20 Uhr begann die große
Kundgebu.z in der Weimarhalle, die bis auf
den letzten Platz besetzt war. Fahnen und
Blumen grüßten von den Wänden, Trans-
parente wiesen in eindringlicher Sprache aus
Deutschlands Kampf für Gleichberechtigung
und seinen Friedenswillen hin. SA-Abord-
nungen mit mehreren hundert Sturmfahnen
und Standarten, sowie eine Kompagnie des
Neichswehrinfanterieregiments 15 hatten Auf-
stellung genommen.
Unter tosender Zustimmung der Massen
führte Adolf Hitler einleitend ans, daß er,
so wie er bisher im Kampfe bewiese« habe,
daß er sich unzertrennlich verbunden fühle mit
dem Volke, sich auch heute nicht scheue, in
einer schicksalsschwere« Stunde wieder zum
Volke zu gehe«. Er tue es i« der Ueberzeu-
gung, daß das Schicksal der Nation nur dann
z« ihrem Segen gestaltet werde« könne, wen«
daS Volk selbst au dieser Gestaltung leben-
dige« Anteil nehme. Niemals aber sei die
Notwendigkeit größer gewesen, daß das Volk
sich selbst zu dem Wege bekennt, der allein
Rettung bringt, als jetzt am 12. November.
Die Frage, die uns heute vorgelegt werde, sei
eine entscheidende: Es handle sich nicht nur
um unsere Ehre, sonder« darum, ob wir un-
sere« Rang als gleichberechtigtes Volk in der
Welt wieder einnehme« wolle« oder wir dar-
aus verzichten nnb die Folge« auf «ns zu
nehmen bereit seien, die sich ans einem sol-
chen Verzicht ergebe«.
sür 0eut8ekl3nd8 Tkre uncj ?reikeit
WlimlU Ken r. W., snenke S.M A UMIIK
>precken:
krieäricli cliristlan, ?rinr ru 8c1iaumbur8-1.ippe
?K, Walter köliler, öaä. UmkterprLsiüent
Ki-sislsilung kksittsldsns ttsn
Vnlrortenbvitrng SO pkg. — KriexrbarckLckizts unrt ki-verbrlorv 2V psg.
Vorverksukrrollsn: I-iugo dlurra vrückonrrraüo 34 — Loks 2apt, i-irupttcrallv —
i-iliborrk dlackk. ^rkaäen — Volkrgvmoinrckakr, 3 — sowie rLmrllckv
berxer Oruxruppen äsr dlSDE
Vs? <5/§A
Während in früheren Jahren im Sep-
tember, ja schon im Juni und Juli,
die Arbeitslosenkurve anzusteigen begann, ist
in diesem ersten Herbst der Regierung des Na-
tionalsozialismus erst um Mitte Oktober
der Rückgang der Erwerbslosigkeit zum
Stillstand gekommen. Im vergangenen Jahr
betrug in den beiden ersten Oktoberwochen der
Zuwachs der Erwerbslosenzahlen 48 ÜM, in
diesem Jahr hat er sich nur auf 1700 gestellt.
Nach dem außerordentlichen Abstieg der Er-
werbslosigkeit in diesem Jahr fällt diese Zu-
nahme kaum ins Gewicht.
Von sechs Millionen ist die Arbeits-
losigkeit aus 3,85 Millionen gesunken!
Ende Februar dieses Jahres kamen noch 06,2
Erwerbslose auf 1000 Einwohner, Mitte Ok-
tober nur noch 61,7 Prozent.
Vor dem Regierungsantritt des National-
sozialismus wurde die Erwerbslosigkeit als
ein unabänderliches Schicksal betrachtet. Die
Sorge der Negierungen des Weimarer Sy-
stems erstreckte sich nur darauf, die Mittel für
die Unterstützung der Erwerbslosen zu be-
schaffen. Die Folge war das Anwachsen
des Steuerdrucks, der natürlich in der
Wirtschaft verheerend wirkte und neue Ar-
beitslosigkeit zeugte. Trotzdem haben die mar-
Mischen Anhänger dieses Systems die Stirn
gehabt, über das Wort des Führers, in vier
Jahren mit der Arbeitslosigkeit fertig zu
werden, zu spotten. Was haben sie geleistet,
und wie würde die Erwerbslosenziffer sich
stellen, wenn das deutsche Volk ihnen die Re-
gierung weiter überlassen hätte? Sie haben
abgewirtschäftet: wie gründlich, das werden
die Wahlen am 12. November zeigen!
Auch dem Nationalsozialismus ist die Ab-
nahme der Erwerbslosigkeit nicht in den
Schoß gefallen. Aber er hat zu handeln ver-
mocht.
Er hat dem deutschen Volke in der
kurze« Zeit seiner Regierung bewiese«,
was eine tatkräftige Führung z« leisten
vermag;
er hat ihm damit einen Anschauungsunter-
richt gegeben, dem es seit sehr langer Zeit
entwöhnt war. Eine ungeheure Anstrengung
der Regierung verbirgt sich hinter der Ab-
nahme der Erwerbslosenzahlen.
Zu nennen ist die E h e st an ö s b e i h i l f e,
die neue Steuerregelung bei der An-
schaffung von Kraftwagen, die staatliche För-
derung der Instandsetzung von Häusern und
Fabrikanlagen, die Förderung der Siedlung
und Kleinsiedlung, die großen Arbeitsbeschaf-
fungsprogramme wie das des Straßenbaues.
Eine Menge anderer Maßnahmen gehen ne-
benher, von denen nur die Steuererleichterung
bei der Einstellung von Hausgehilfen genannt
sei. Dazu kann man fast täglich lesen, wie
kleinere Summen, die aber immer in die
Millionen gehen, für besondere Arbeitsbeschaf-
fungszwecke bewilligt worden sind.
Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des Na-
tionalsozialismus waren aber nur deshalb so
fruchtbar, weil sie auf eine in ihren Grund-
lagen umgewandelte Wirtschaft stießen. So
konnte bas Wunder geschehen,
baß dieses Jahr keine neuen Stenern
gebracht hat, sonder« Stenererleichte-
rnnaen
und die Aussicht auf weitere noch einschnei-
dendere. Das erste Jahr des Nationalsozia-
lismus ist seit langer Zeit auch das erste
Jahr, das
keine Sorge um de« Haushalt des
Reiches und der Länder
kennt. Die Festigkeit dieses Haushaltes ent-
spricht der Festigkeit und Tatkraft der Re-
gierung. Und ebenso, wie der Reichshaushalt
in diesem Jahr zu keinen Befürchtungen An-
laß gegeben hat, sind auch keine Lohn-
herabsetzungen mehr vorgenommcn wor-
den.
Die Grundlagen der Wirtschaft
sindandere geworden. Der Grundsatz