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„Vottsgemeivschafi^
Mittwock. Üon LL. Noocmber U>i>
Scbwarzwalükinüer in Heiüelbeeg
Zahllose Erwachsene und Kinder aus allen
Teilen Deutschlands suchen und finden Jahr um
^ahr im Schwarzwalde Erholung und Eesundheit,
?ber nur wenige von ihnen denken daran, dasi auch
'sn Schwarzwalde selber reichlich genug Menschen-
Mder leben, denen manches auferlegt ist, von
beg'en Schwere der Fernstehende keine Ahnuna bar,
Und^ denen unendlich vieles versagt ist, was bei-
Ipielsweise wir Heidelberger als angenehme alltäg-
lich« Selbstverständlichkeit hinnehmen.
Un-sere NSV.-Gauamtsleitung und die Frei-
Miger NSV.-Kreisleitung haben begonnen, auch
"lesen Volksteil zu erfassen und ihn in Ergehen
Und Wesen zu fördern durch eine, wenn auch nur
tur kurze Wochen mögliche Herausnahme von
«chwarzwaldkindern aus den Verhältnissen ihrer
Veimat. So sind zurzeit dem Heidelberg-Schlier-
°a.cher „Heim Iugendlager" Schwarzwälder Hüte-
suädchen anvertraut, die nach Neujahr von zwei
ibelegschaften Hütejungen abgelöst werden. Es ist
ihnen neben einer Pflege, wie sie ihnen daheim
Uicht bcschieden sein kann, vor allem ein tunlichst
Uieitgehender Einblick in die Lebens- und Arbeits-
herhältnisie unseres llnterlandes zugedacht, der
'hnen vieles ergänzt oder ersetzt, was ihnen der
inappe und sehr erschwerte Unterricht in den „Hir-
lenschulen" des Schwarzwaldes trotz aller Pflicht-
"eue der Lehrer nur in beschränktem Matze vsr-
NNtteln kann.
. Die jungen Eäste, fast ausschlietzliä' aus kinder-
^rchen und nur wenigbemittelten Familien stam-
Nrend. gehen natürlich zumeist in ihrer Tracht. Diese
iretz sie aber bei ihrem ersten Stadtgange zum Kur-
pfalzischen Tiergarten durch das Jnteresse, oder
uuch die Neugier der Bevölkerung schier zu einem
Verkehrshindernis werden. Vielleicht erleichtern
wnen diese Zeilen bei ferneren Gängen di« Er-
^llung des Zweckes ihres Heidelberger Aufent-
N'charS-waoner-Zefitaoe
vom rs.—so. November in Heidelberg
Drei Festtage unter dem Protektorat des Herrn
^oerbürgermeisters Dr. Neinhaus und in An-
b>esenheit von Fau Winifred Waaner zu Ehren
°es Hauscs Wahnfried wird der Richard-Wagner-
^erband Deutscher Frauen, Ortsgruppe Heidel-
„erg, hjer vom 28. November bis einschl. 30. No-
»ember veranstalten.
AmerstenAbend, Samstag, den 28. No-
vember, 20 Uhr. in der Stadthalle, ein Sympho-
uekonzert des Städt. Orchesters unter Leitung von
^"neralmusikdirektor Kurt Overhoff. Solist: Pro-
lmor Josef Pembaur (Klavier). Zu Eehör
ommen: Siegfried Wagner ..Elück", Symphonische
^ichtung, Franz Liszt: Klavierkonzert Es-dur
ind Richard Wagner: Pariser Bacchanal.
?c> zweite Abend findet am Sonntag, den
E. November. 19.15 Uhr, im Städt. Theater statt.
,.lluffübrung kommt Siegfried Wagners Ro-
mantlsche Oper „Der Bärenhäuter".
3g Schlutz des Festes findet am Montag, den
N-wember, 20 Uhr, im Städt. Theater
"iiuhrung d-r Oper von Richard Waqner
fsiegende Holländer" statt.
wonnen: Senta: "
die
,.Der
Als Gäste wurden ge-
Marg, Teschenmacher von der
matsoper Dresden, Holländsr: Kammersänger
'Mns Herm. Nissen von der Staatsoper München.
... -vie musikalische Leitung der beiden Opernauf-
luyrungen liegt ebenfalls in Händen von Eene-
.ailnuslkdirektor Kurt Overhoff. Die Spielleitung
'ii, Jntendant Kurt Erlich und Oberspielleiter
^iartin Baumann.
. Auszahlung von Militärrenten. Mit Rücksicht
29. November auf einen Sonntag
r°;?' >int>et die Auszäh!-ng der Militärrenten be-
eits am Samstag, den 28. Nooember, statt.
^e-em Zahrraö eine Nansthette
Der DdflL läßt lackieren
Jm Kampf gegen den Verkehrsunfall ist der
Radfahrer noch immer das Sorgen-
kind. Trotz aller hisher zur Senkung der lln-
fallziffer getroffenen Matznahmen betrug der An-
teil der Radfahrer an den llnfällen in den Mona-
ten April bis Juni dieses Jahres noch 19,4 v. H.
Der Eesamtverlust durch Verkehrsunfälle von
Radfahrern beträgt im Laufe eines Jahres un-
gefähr 40 Millionen Reichsmark. Nur die wenig-
sten der 16 Millionen Radfahrer Deutschlands sind
dabei gegen Unfall oder Schäden oder gar Hast-
pflicht versichert!
Die Erfahrung hat gelehrt, datz das zum Schutz
der Radfahrer zwangsweise eingeführte rote „Kat-
zenauge" die Erwartungen nicht voll erfüllt. Das
„Katzenauge" leuchtet zwar deutlich im Lichte des
weitstrahlenden Scheinwerfers, aber nicht in dem
kleinen Kegel des Stadtlichtes. Jm nächtlichen
Verkehr kommt es immer wieder vor, datz der
Autofahrer erst im letzten Augenblick
einen in gleicher Richtung fahrenden Radfahrer
bemerkt, da das Katzenauge hei dem matten Licht
auf dem schwarzlackierten Schutzblech kaum zu sehen
ist.
Zum Schutz der Radfahrer hat fich der DDAT.
bereit erklärt, Radfahrern kostenlos «i-
nen weihen Lenchtstrich auf dem hintere»
Schutzblech ihres Rades anzubringen, der ein
leichteres Erlennen des Rades ermöglicht. llm
den 16 Millionen deutschen Radsahrern jede Aus-
gabr zu ersparen, wird di« DDAT.-Verkehrshilfe
jedes Rad kostenlos mit dem weitzen Leuchtstrich
versehen, d«n die Berliner Polizei bereits auf
allen Diensträdem angebracht hat.
Für die nächsten vier Wochen wird die Aktion
aus 60 Sammelplätzen zunächst in Berlin
durchgeführt werden. Nach den in Verlin gewon-
nenen Erfahrungen werden dann die Eaue des
DDAC. dem Beispiel Berlins folgen und auch in
ihren Eebieten die gleichen Matznahmen
im Kampf gegen den Verkehrsunfall durchführen.
Man rechnet damit, datz noch in diesem Jahre alle
vorgeführten Räder mit dem Schutzstreifen ver-
sehen tverden können.
Die geplante Matznahme des DDAC. hat die
volle llnterstützung des Berliner Polizeipräsiden-
ten, Graf Helldorf, gefunden. Der DDAC. hat stch
gleichzeitig auch an alle Händler und Hersteller
mit der Bitte gewendet, kein Rad mehr ab-
zuliefern, dessen Schutzblech nicht zu
einem Drittel weih gestrichen und in
dessen Mitte, nicht höher aks 50 Zentimeter vom
Erdboden entfernt, das vorgeschriebene Katzenauge
angebracht ist. Es ift zu hoffen, dah alle Radfah-
rer im Jnteresie der Verkehrsstcherheit, auch wenn
kein Eesetz ihnen einen dahingehenden Zwang
auferlegt, dem Rufe des DDAC. folgen werden.
Lie-er unö kammermufik im Dallsaal
Schick — Lemser — Ruoff
Unsere heimische Sopranistin Walburg Emma
Schick. einst Schiilerin der Opernsängerin Aglaja
Orgenj. veranstaltete mit dem auch in Heidelberg
bereits bekannten und geschätzten Münchener Pia-
nisten Pros. Wolfgang Ruoss und dem ausge-
zeichneten Klarinettisten unseros Städtischen Or-
chesters Otto Lemser einen Abend im Ballsaal
der Stadthalle, der sich durch geschmackvolle Aus-
wahl der Lieder und Kammermusikwerke von
Svohr. Weber, Brahms und Mozart auszeichnete.
die unserer Sovranistin Eelegenheit gaben, die
durchgebildete Kunst ihres Vortrages zur Geltung
zu bringen.
Vesonders verdienstlich war, datz die vier so
selten gebörten Lieder von Ludwig Svohr zur ob-
ligaten Klarinette aus Ov. 103 und das fanta-
stisch-romantische Duo Ov. 48 von Carl Maria von
Weher sür Klarinette und Klavier wieder einmal
zu hören waren. Dies dreisätzige Kammermusik-
werk kennt zwar keinen Ausbau nach den streng
klassischen Formgesetzen, improvisiert aber umso
reicher und freier in einem erfinderisch überyuel-
lenden Stil, der schon fast an orchestrale Füllig-
keit. besonders der Klarinettenstimme, grenzt.
Von den sechsVolksliedern in Sätzen
von I. Brahms hörten wir „Jn stiller Nacht" erst
kürzlich von Julius Patzak in nicht so langsamer
Breite. Sie erschwerte der Sängerin das Atem-
technische. llmso schöner kamen „All' mein' Ee?
danken". „Die Sonne scheint nicht mehr" und
„Dort in den Weiden" heraus. Weniger dankbar
erwies sich „Es war ein Markgraf". Neben der
Schlichtheit des Volkstümlichen gesiel von den
Spohr-Liedern ganz besonders das „Wiegenlied".
Der Sängerin und ihrem umsichtigen und einfiibl-
samen Vegleiter Pros. Ruosf zollten die Hörer
ihren Dank durch lebhaften Beifall und schöne
Vlumenspenden.
Ein Spiegel -er volksfeele
Inten-ant Erlich über -ie flufgabe -es Theaters
^ Ist die Daseinsberechtigung des Theaters allein
urch hohe Besucherzahlen zu beweisen? Dann
AUßte doch das Eeschäftstheater ideal sein. Durch
t'runkoolle Ausstatlungsstllcke wird das Publikum
nimer wieder zum Besuch angereizt, datz man mit
^ Zeit aber immer mehr Zugeständnisse an den
'^unden" machen mutzte, scherte diese Jntendan-
wenig. Vom Volke aber entfernte sich das
^heater mehr und mehr durch die Spaliung in
M°i Lagex. Auf der einen Seite das Eeschäfts-
Leater und auf der anderen das Tcheater der hohen
^lust, die vom Volke'nicht verstanden wurde.
„ Diese tiefe Kluft zu überbrücken tst nicht leicht,
es wäre vermessen, wollte man behaupten, datz
heute das Theater seine Aufgabe restlos er-
iitn" vus ^.ycllicr >eine Aufgabe restlos
^ue. Datz aber gerade in mittleren Städten mit
"solg am Neuaufbau des Theaters gearbeitet
Zlrd, das versuchte Intendant Erlich in einem
^ortrag im Rahmen der Volksbildungsstätte
„9r. zu machen. In leichtsatzlicher Form gab er
^lliachst einen Rückblick auf die Entwicklung des
^heaters in Deutschland.
v- Die gehobene Form, mit der die Klasiiker um
§le Jahrhundertwende aufgefiihrt wurden, stellte
llch in bcwuhten Eegensatz zum Realismus, der das
"lenschliche Leben nur nach dem äutzeren Wesen
beurteilte. Wenn auch der Krieg recht brauchbare
Ansätze zu einem volksverbundenen Theater
brachte, so waren doch die gesunden Formen
bald nach dem Zusammenbruch überwuchert. Das
Eeschäftstheater lieh nicht lange auf sich warten,
und es kam schlietzlich so weit, datz nur noch
das Eeschäftstheater eine Daseinsberechtigung zu
haben schien.
Der Nationalsozialismus wird das Theater zu
seiner eigentlichen Aufgabe zurückführen und aus
ihm eine moralische Anstalt machen, wie Schiller
sich ausdrückte. Das neue Theater soll das Leben
des Volkes widerspiegeln und dabei der Kunst
dienen. Nur so wird das Theater dem Volke
etwas zu geben vermögen.
Intendant Erlich ging im Anschlutz an seine
Ausführungen noch näher auf die Spielplangestal-
tung des Städtischen Theaters ein und konnte da-
bei mitteilen, dah im Schauspiel neben vier Klas-
stkern drei Werke der neuen Dichtung, drei oder
vier Werke der Weltliteratur, drei oder vier
Volksstücke und einige Lustspiele und Unterhal-
tungsstücke vorgesehen sind. Dabei ift der Plan
noch so offen, datz Werke, die erst in der Spiel-
zeit uraufgesührt werden, noch ausgenommen wer-
ven können.
Höhepunkt des Abends war wohl die Klarinet-
tensonate in k-moll von I. Brahms. Nicht nur
dies letzte Kammermusikwerk des Meisters neben
der bls-siur-Sonate ergriff in seiner Reife und
meisterlichen Eestaltung und Emvfindungstiese,
sondern auch die Wiedergabe konnte autzerordent-
lich besriedigen. Wie wehmütig-schön läht da der
seinem Lebensende entgegenschreitende Brahms im
Allegretto grazioso einen volksliedartigen Ländler
aufklingen, wie ein Erinnern aus lansentschwun-
dener Jugendzeit. Alles Freudige, Lichte dieses
Op. 120,1 schimmert wie in zarten Pastellfarben
durch eine abdunkelnde Erundfarbe hindurch voll
herber Schönheit.
Mit Mozarts Arie aus Titus „llariol ma ru
bsv mio" lieben die drei Künstler noch eine Kost-
barkeit ausklingen, die so beifällig ausgenommen
wurd«. datz noch eine Klarinetten - Arie folgen
mutzte. La.
Nochmals zweiter Hausmusikoben-
Wir berichteten kürrlich von dem zweiten Tag
der Hausmusik. der von der Fachschast Musik-
erzieher ebenfalls mit grohem Erfolg durchgesührt
wurde.
H. Neals „Kinder-Ouvertüre". eröfsnete mit vier
Spielerinnen an zwei Flüseln die lange Rsihe der
vianistischen Vorspiele (St. Pe l l iss is r). Mit
kleinen Stücken von Krentzlin liehen sich zwei 6-
und 7jährige Ansängerinnen hören, deren Erschei-
nen in ihrer anmutigen Winsigkeit geradezu Aus-
sehen erregte und lächelnd begrüht wurde (Cl..
Maquet). Schon an beiden konnte man zwei
sehr verschiedene Musiziertemveramente beobaibten.
Ein Ländler von Zuschneid gab dann einem Pär-
chen Gelegenheit. im Eleichschritt Takt zu halten.
Weitere Schülerinnen von Ed. Elaunsinger
ervrobten sich an einer „Hirtenweise" von Vurg-
miiller und einer Eavotte von M. P. Heller.
Zur Klavier- und Violinbegleituna (Frl..Hold-
mann. Eutenson-Nedden) sang eine Schülerin der
Städtischen Singschule das „Maikäserlied aus
„Peterchens Mondfahrt von Llewens Suhmalstich.
Nach diesem kleinen Trio marschierten dann
wieder in längerer Reihe iunge Pianisiinnen auf
mit unterschiedlichen Stücken. Drei Weisen und
Tanzstücke von Joses Haas und A. Rowley horte
man, teils vierhändig (A. Schmitt). einen Rei-
gen von S. Neal (M. Neal). cin etwas gemut-
liches „Allegro" und das Albumblatt von Eduard
Erieg (Ü. Krämer). desien vaterländisches L'ed
auch nicht seblen dinlte (E. B l e i l e). Viel Bei-
sall fand auch ein Ländler von Robert Volkmann
(P. Eirich).
Dann erklang Eesang dazwischen: zwei Lieder.
von Brahms („Da unten im Tale"). bearbeitetes
Volkslied. und eines von der Karlsruber Kompo-
nistin Clara Faiht: „Wenn ich hoch oben geh..."
(W. E. Sch i ck).
Eelegenheit zu reicherem Vortrag brachte das
zweite Jmpromptu aus Franz Schuberts Ov. 142
(Ch. Baser) und Vierhändiges von L. M. von
Weber (Ll. Ernst). Ein Stück von Vortkiewicz
(L. Landmann) sührte die Reihe der Klavier-
vorträge weiter.
R. Schumann und Paul Eräner waren mit drei
Liedern vertreten (Fr. Erdmannsdörfser.
Ägnes Schlier). während eine Schülerin Sah-
lenders sein Svinnerlied aus der Over „Buren-
schicksal" und „Eeikliches Lied" kang.
Weitere Klavierstücke (E. D r u m m. D. K ra l l
usw.) führten zu den anipruchsvollen Stücken von
St. Seller (M. Tobler). H. Reinolds Jmvromv-
tu (I. Knudsen). Paderewski (B. Gulden)
und der Lhopin-Etüde. mit der die Jnstrumental-
solge ausklang. 8a.
Segelflugbetrieb in Hammental
Am letzten Sonntag batte die Fliegerortsgruvve
Heidelberg ihre sämtlichen Stlltzvunkte, nämlich
Heidelberg, Wiesloch. Neckargemünd und Eberbach
zu einer Gesamtschulung auf dem Bammentaler
Fluggelände zusammengesaht. Kaum graute der
Tag, da kamen schon die ersten Segelflieger und
Jungflieger mit ihren Eleit- und Segelslugzeugen
an.
Als der Flugbetrieb begann. waren von Hei-
delberg der Zögling „Ernst Nauioks", der ver-
kleidete Zögling „Liselotte von der Pialz" und
das Erunau-Baby „Sauvtmann Berthold" auf
dem Platze. Eberbach hatte seine beiden Zöglinge
„Kuckuck" und „Stolzeneck" geschickt. Wiesloch war
mit dem verkleideten Zögling „Kaweco" vertreten
und Neckargemünd mit seinem Zögling „Oswald
Boelcke".
Das Hauvtereignis des Tages war ein Schlevv-
flug des Segelfluglehrers Ernst Lohrum aus
Neckargemünd, von Mannheim nach Bammental.
War das eine Freude, als er sich über Bammental
von der Motormaschine löste und dann mit seinem
wunderbar konstruierten Hochleistungsflugzeug. der
Minimoa „Stadt Neckargemünd" grohartige Kunst-
flugfiguren zeigte.
Eleich daraus konnte Segelfluglebrer Ernst
Lohrum, dem jetzt die Gesamtleitung der Segel-
slugschulung von der Fliegerortsgruvve Heidelberg
Lbertragen wurde. dem Fliegerortsgruvvensührer
Ernst Buzengeiger 150 Segelflieger und X
Jungflieger melden. Luftsvortsiihrer Vuzengeiger
drückte in einer kurzen Ansprache seine Freude
über das Eelingen dieser gemeinsamen Veranstal-
tung aus, die den Zweck hatte, sämtliche vor-
handenen Fluglehrer und zur Zeit verfügbaren
Maschinen besser auszunützen als bei der Einzel-
schulung und gleichzeitig das Gefübl der kamerad-
schaftlichen Zusammengehörigkcit zu stärken.
Nach einem gemeinsamen Eintovfesien ging der
Flugbetrieb wieder weiter, und da konnten die
mittlerweile in stattlicher Zabl erschienenen Zu-
schauer sehen, wie sich gerade dieses Eelände sür
die Anfängerschulung und für Prüfunasflüae
eignet. Die Segelfluglebrer Emmerich Tragl,
Konrad Salzmann und Willi Sckoll hatten
oollaus zu tun. denn Start folgte auf Start.
^tnzeigen über Sauvorhaben
Av 1. Dezember Meldnng an das zuständige
Arbeitsamt.
Nach der vierten Verordnung des Minister-
vräsidenten und Beaustragten für den Vieriahres-
vlan vom 7. November 1936 (Deutscher Reichs-
anzeiger und Preutzischer Staatsanzeiger Nr. 262
vom 9. November 1936) sind vom 1. Dezember an
»en Israt »ls rws! N'K.S
licherscheinen.trotzdem
werden sie fast immer verkehrt gemacht. Co hat man fest-
gestellt, datz fich die meisten Menschen wohl morgens die
Zähne putzen, aber nicht abcnds. Dabei sind dieZähne doch
gerade während der Nacht durch die Zersetzung der Speise-
reste ammeisten gcfährdet. Weralso seineZähnewirNich ge»
sund erhalten will, pslegt sie jeden Äbend mlt Lhlorodönt.
Diese Qualltäts-Zahnpaste von Weltruf reinlgt dieZähn«
vollkonunen, ohne Eefahr fllr den kostLaren Zahnschmehr-
alle vrivaten und öfsentliSen Soch- und Tiefban-
vorbaben vor dem Baubeginn anzuzeigen.
Von der Anzeigevslicht ausgenommen stnd vri-
vate Bauvorhaben. die nicht mebr als 5000 RM-
und öfsentliche Bauvorhaben, die nicht mehr alr
25 000 RM. Arbeitslöhne an der Baustelle er»
sordern.
Die Anzeigen stnd unter Verwendung eines
amtlich vorgeichriebenen Formblattes innerhalb
von drei Monaten vor dem Baubeginn. svätestens
aber vier Wochen vorher von dem Bauberrn oder
der Bauverwaltung in dovvelter Ausiertiaung an
das für die Vaustelle örtlrch zuständige Arbeits-
amt zu richten. Sie können wirkiam auch vor dem
1. Dezember 1936 erstattet werden. Bauvorbaben.
die im Dezember begonnen werden sollen. sind
spätestens am 1. Dezember 1936 anzuzeigen.
Die sür die Erstattung der Anzeigen vorge»
schriebenen Formblätter stnd bei den Arbeitsärn-
tern erhältlich.
Heidelberger Personalveränderungen. Nach dem
Badischen Staatsanzeiger vom 21. November 1936
wurden aus dem Bereich des Ministeriums des
Innern die Rottenmeister Julius Bachert, Karl
Fitz und Willi Keller in Heidelberg planmäßig zu
Wachtmeistern der Schutzpolizei angestellt. Ver«
setzt wurde der Verwaltungsassistent Karl Bender
von der Polizeidirektion Heidelberg zu jener in
Freiburg. Aus dem Bereich des Ministeriums des
Kultus und llnterrichts wurden ernannt Dozent
Dr. Harro Jensen an der Universttät Marburg
zum planmätzigen autzerordentlichen Prosesior sür
Betriebssührer und Handwerker!
Eure Lehrlinge und Lehrmadche« nebmen am
Reichsberufswettkampf 1837 teil. Helft mit
zur geschlosscnen Teilnahme aller schaffenden
deutschen Jnngen und Mädel!
englische Philologie und zum Direktor des eng-
lischen Seminars der Universität Heidelberg. Do-
zent Dr. Heinrich Schmitz an der Universität Hei-
delberg wurde zum planmätzigen autzerordent»
lichen Professor für Forstbotanik an der Universi-
tät Freiburg ernannt. Auf Ansuchen wurde Pro-
fesior Dr. Ernst Maro an der Universität Heidel-
berg von den amtlichen Verpflichtungen entbun-
den.
Merenngtman einA>ch-8assin?
Zeder flquerlenbelltikr weiS vss: dee grüvllche üelsg »m Slsse lll - defondera wenn er lSngere Zett
hsltel - nur mlt Miike )u cnrlemen. flder nock ksrmllcklger ltt..»
der kefiliyende KSSltcde Nsndk
v» dr»uckk m»n kckoit'tln Nelnlgvngsmlnrl mlk gut kckmuylölender wlrkungl lldersll, wo lkuner HA >">
ftsuke ksk, lll d»s lcknelle krelnlgen der ölälerHelne llvnst, denn O lü ÜLL MSdcken M- alles del seder
krlntsun-ssrbeit, e« verl^t ntet
btt lpvlimc kcke
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Mittwock. Üon LL. Noocmber U>i>
Scbwarzwalükinüer in Heiüelbeeg
Zahllose Erwachsene und Kinder aus allen
Teilen Deutschlands suchen und finden Jahr um
^ahr im Schwarzwalde Erholung und Eesundheit,
?ber nur wenige von ihnen denken daran, dasi auch
'sn Schwarzwalde selber reichlich genug Menschen-
Mder leben, denen manches auferlegt ist, von
beg'en Schwere der Fernstehende keine Ahnuna bar,
Und^ denen unendlich vieles versagt ist, was bei-
Ipielsweise wir Heidelberger als angenehme alltäg-
lich« Selbstverständlichkeit hinnehmen.
Un-sere NSV.-Gauamtsleitung und die Frei-
Miger NSV.-Kreisleitung haben begonnen, auch
"lesen Volksteil zu erfassen und ihn in Ergehen
Und Wesen zu fördern durch eine, wenn auch nur
tur kurze Wochen mögliche Herausnahme von
«chwarzwaldkindern aus den Verhältnissen ihrer
Veimat. So sind zurzeit dem Heidelberg-Schlier-
°a.cher „Heim Iugendlager" Schwarzwälder Hüte-
suädchen anvertraut, die nach Neujahr von zwei
ibelegschaften Hütejungen abgelöst werden. Es ist
ihnen neben einer Pflege, wie sie ihnen daheim
Uicht bcschieden sein kann, vor allem ein tunlichst
Uieitgehender Einblick in die Lebens- und Arbeits-
herhältnisie unseres llnterlandes zugedacht, der
'hnen vieles ergänzt oder ersetzt, was ihnen der
inappe und sehr erschwerte Unterricht in den „Hir-
lenschulen" des Schwarzwaldes trotz aller Pflicht-
"eue der Lehrer nur in beschränktem Matze vsr-
NNtteln kann.
. Die jungen Eäste, fast ausschlietzliä' aus kinder-
^rchen und nur wenigbemittelten Familien stam-
Nrend. gehen natürlich zumeist in ihrer Tracht. Diese
iretz sie aber bei ihrem ersten Stadtgange zum Kur-
pfalzischen Tiergarten durch das Jnteresse, oder
uuch die Neugier der Bevölkerung schier zu einem
Verkehrshindernis werden. Vielleicht erleichtern
wnen diese Zeilen bei ferneren Gängen di« Er-
^llung des Zweckes ihres Heidelberger Aufent-
N'charS-waoner-Zefitaoe
vom rs.—so. November in Heidelberg
Drei Festtage unter dem Protektorat des Herrn
^oerbürgermeisters Dr. Neinhaus und in An-
b>esenheit von Fau Winifred Waaner zu Ehren
°es Hauscs Wahnfried wird der Richard-Wagner-
^erband Deutscher Frauen, Ortsgruppe Heidel-
„erg, hjer vom 28. November bis einschl. 30. No-
»ember veranstalten.
AmerstenAbend, Samstag, den 28. No-
vember, 20 Uhr. in der Stadthalle, ein Sympho-
uekonzert des Städt. Orchesters unter Leitung von
^"neralmusikdirektor Kurt Overhoff. Solist: Pro-
lmor Josef Pembaur (Klavier). Zu Eehör
ommen: Siegfried Wagner ..Elück", Symphonische
^ichtung, Franz Liszt: Klavierkonzert Es-dur
ind Richard Wagner: Pariser Bacchanal.
?c> zweite Abend findet am Sonntag, den
E. November. 19.15 Uhr, im Städt. Theater statt.
,.lluffübrung kommt Siegfried Wagners Ro-
mantlsche Oper „Der Bärenhäuter".
3g Schlutz des Festes findet am Montag, den
N-wember, 20 Uhr, im Städt. Theater
"iiuhrung d-r Oper von Richard Waqner
fsiegende Holländer" statt.
wonnen: Senta: "
die
,.Der
Als Gäste wurden ge-
Marg, Teschenmacher von der
matsoper Dresden, Holländsr: Kammersänger
'Mns Herm. Nissen von der Staatsoper München.
... -vie musikalische Leitung der beiden Opernauf-
luyrungen liegt ebenfalls in Händen von Eene-
.ailnuslkdirektor Kurt Overhoff. Die Spielleitung
'ii, Jntendant Kurt Erlich und Oberspielleiter
^iartin Baumann.
. Auszahlung von Militärrenten. Mit Rücksicht
29. November auf einen Sonntag
r°;?' >int>et die Auszäh!-ng der Militärrenten be-
eits am Samstag, den 28. Nooember, statt.
^e-em Zahrraö eine Nansthette
Der DdflL läßt lackieren
Jm Kampf gegen den Verkehrsunfall ist der
Radfahrer noch immer das Sorgen-
kind. Trotz aller hisher zur Senkung der lln-
fallziffer getroffenen Matznahmen betrug der An-
teil der Radfahrer an den llnfällen in den Mona-
ten April bis Juni dieses Jahres noch 19,4 v. H.
Der Eesamtverlust durch Verkehrsunfälle von
Radfahrern beträgt im Laufe eines Jahres un-
gefähr 40 Millionen Reichsmark. Nur die wenig-
sten der 16 Millionen Radfahrer Deutschlands sind
dabei gegen Unfall oder Schäden oder gar Hast-
pflicht versichert!
Die Erfahrung hat gelehrt, datz das zum Schutz
der Radfahrer zwangsweise eingeführte rote „Kat-
zenauge" die Erwartungen nicht voll erfüllt. Das
„Katzenauge" leuchtet zwar deutlich im Lichte des
weitstrahlenden Scheinwerfers, aber nicht in dem
kleinen Kegel des Stadtlichtes. Jm nächtlichen
Verkehr kommt es immer wieder vor, datz der
Autofahrer erst im letzten Augenblick
einen in gleicher Richtung fahrenden Radfahrer
bemerkt, da das Katzenauge hei dem matten Licht
auf dem schwarzlackierten Schutzblech kaum zu sehen
ist.
Zum Schutz der Radfahrer hat fich der DDAT.
bereit erklärt, Radfahrern kostenlos «i-
nen weihen Lenchtstrich auf dem hintere»
Schutzblech ihres Rades anzubringen, der ein
leichteres Erlennen des Rades ermöglicht. llm
den 16 Millionen deutschen Radsahrern jede Aus-
gabr zu ersparen, wird di« DDAT.-Verkehrshilfe
jedes Rad kostenlos mit dem weitzen Leuchtstrich
versehen, d«n die Berliner Polizei bereits auf
allen Diensträdem angebracht hat.
Für die nächsten vier Wochen wird die Aktion
aus 60 Sammelplätzen zunächst in Berlin
durchgeführt werden. Nach den in Verlin gewon-
nenen Erfahrungen werden dann die Eaue des
DDAC. dem Beispiel Berlins folgen und auch in
ihren Eebieten die gleichen Matznahmen
im Kampf gegen den Verkehrsunfall durchführen.
Man rechnet damit, datz noch in diesem Jahre alle
vorgeführten Räder mit dem Schutzstreifen ver-
sehen tverden können.
Die geplante Matznahme des DDAC. hat die
volle llnterstützung des Berliner Polizeipräsiden-
ten, Graf Helldorf, gefunden. Der DDAC. hat stch
gleichzeitig auch an alle Händler und Hersteller
mit der Bitte gewendet, kein Rad mehr ab-
zuliefern, dessen Schutzblech nicht zu
einem Drittel weih gestrichen und in
dessen Mitte, nicht höher aks 50 Zentimeter vom
Erdboden entfernt, das vorgeschriebene Katzenauge
angebracht ist. Es ift zu hoffen, dah alle Radfah-
rer im Jnteresie der Verkehrsstcherheit, auch wenn
kein Eesetz ihnen einen dahingehenden Zwang
auferlegt, dem Rufe des DDAC. folgen werden.
Lie-er unö kammermufik im Dallsaal
Schick — Lemser — Ruoff
Unsere heimische Sopranistin Walburg Emma
Schick. einst Schiilerin der Opernsängerin Aglaja
Orgenj. veranstaltete mit dem auch in Heidelberg
bereits bekannten und geschätzten Münchener Pia-
nisten Pros. Wolfgang Ruoss und dem ausge-
zeichneten Klarinettisten unseros Städtischen Or-
chesters Otto Lemser einen Abend im Ballsaal
der Stadthalle, der sich durch geschmackvolle Aus-
wahl der Lieder und Kammermusikwerke von
Svohr. Weber, Brahms und Mozart auszeichnete.
die unserer Sovranistin Eelegenheit gaben, die
durchgebildete Kunst ihres Vortrages zur Geltung
zu bringen.
Vesonders verdienstlich war, datz die vier so
selten gebörten Lieder von Ludwig Svohr zur ob-
ligaten Klarinette aus Ov. 103 und das fanta-
stisch-romantische Duo Ov. 48 von Carl Maria von
Weher sür Klarinette und Klavier wieder einmal
zu hören waren. Dies dreisätzige Kammermusik-
werk kennt zwar keinen Ausbau nach den streng
klassischen Formgesetzen, improvisiert aber umso
reicher und freier in einem erfinderisch überyuel-
lenden Stil, der schon fast an orchestrale Füllig-
keit. besonders der Klarinettenstimme, grenzt.
Von den sechsVolksliedern in Sätzen
von I. Brahms hörten wir „Jn stiller Nacht" erst
kürzlich von Julius Patzak in nicht so langsamer
Breite. Sie erschwerte der Sängerin das Atem-
technische. llmso schöner kamen „All' mein' Ee?
danken". „Die Sonne scheint nicht mehr" und
„Dort in den Weiden" heraus. Weniger dankbar
erwies sich „Es war ein Markgraf". Neben der
Schlichtheit des Volkstümlichen gesiel von den
Spohr-Liedern ganz besonders das „Wiegenlied".
Der Sängerin und ihrem umsichtigen und einfiibl-
samen Vegleiter Pros. Ruosf zollten die Hörer
ihren Dank durch lebhaften Beifall und schöne
Vlumenspenden.
Ein Spiegel -er volksfeele
Inten-ant Erlich über -ie flufgabe -es Theaters
^ Ist die Daseinsberechtigung des Theaters allein
urch hohe Besucherzahlen zu beweisen? Dann
AUßte doch das Eeschäftstheater ideal sein. Durch
t'runkoolle Ausstatlungsstllcke wird das Publikum
nimer wieder zum Besuch angereizt, datz man mit
^ Zeit aber immer mehr Zugeständnisse an den
'^unden" machen mutzte, scherte diese Jntendan-
wenig. Vom Volke aber entfernte sich das
^heater mehr und mehr durch die Spaliung in
M°i Lagex. Auf der einen Seite das Eeschäfts-
Leater und auf der anderen das Tcheater der hohen
^lust, die vom Volke'nicht verstanden wurde.
„ Diese tiefe Kluft zu überbrücken tst nicht leicht,
es wäre vermessen, wollte man behaupten, datz
heute das Theater seine Aufgabe restlos er-
iitn" vus ^.ycllicr >eine Aufgabe restlos
^ue. Datz aber gerade in mittleren Städten mit
"solg am Neuaufbau des Theaters gearbeitet
Zlrd, das versuchte Intendant Erlich in einem
^ortrag im Rahmen der Volksbildungsstätte
„9r. zu machen. In leichtsatzlicher Form gab er
^lliachst einen Rückblick auf die Entwicklung des
^heaters in Deutschland.
v- Die gehobene Form, mit der die Klasiiker um
§le Jahrhundertwende aufgefiihrt wurden, stellte
llch in bcwuhten Eegensatz zum Realismus, der das
"lenschliche Leben nur nach dem äutzeren Wesen
beurteilte. Wenn auch der Krieg recht brauchbare
Ansätze zu einem volksverbundenen Theater
brachte, so waren doch die gesunden Formen
bald nach dem Zusammenbruch überwuchert. Das
Eeschäftstheater lieh nicht lange auf sich warten,
und es kam schlietzlich so weit, datz nur noch
das Eeschäftstheater eine Daseinsberechtigung zu
haben schien.
Der Nationalsozialismus wird das Theater zu
seiner eigentlichen Aufgabe zurückführen und aus
ihm eine moralische Anstalt machen, wie Schiller
sich ausdrückte. Das neue Theater soll das Leben
des Volkes widerspiegeln und dabei der Kunst
dienen. Nur so wird das Theater dem Volke
etwas zu geben vermögen.
Intendant Erlich ging im Anschlutz an seine
Ausführungen noch näher auf die Spielplangestal-
tung des Städtischen Theaters ein und konnte da-
bei mitteilen, dah im Schauspiel neben vier Klas-
stkern drei Werke der neuen Dichtung, drei oder
vier Werke der Weltliteratur, drei oder vier
Volksstücke und einige Lustspiele und Unterhal-
tungsstücke vorgesehen sind. Dabei ift der Plan
noch so offen, datz Werke, die erst in der Spiel-
zeit uraufgesührt werden, noch ausgenommen wer-
ven können.
Höhepunkt des Abends war wohl die Klarinet-
tensonate in k-moll von I. Brahms. Nicht nur
dies letzte Kammermusikwerk des Meisters neben
der bls-siur-Sonate ergriff in seiner Reife und
meisterlichen Eestaltung und Emvfindungstiese,
sondern auch die Wiedergabe konnte autzerordent-
lich besriedigen. Wie wehmütig-schön läht da der
seinem Lebensende entgegenschreitende Brahms im
Allegretto grazioso einen volksliedartigen Ländler
aufklingen, wie ein Erinnern aus lansentschwun-
dener Jugendzeit. Alles Freudige, Lichte dieses
Op. 120,1 schimmert wie in zarten Pastellfarben
durch eine abdunkelnde Erundfarbe hindurch voll
herber Schönheit.
Mit Mozarts Arie aus Titus „llariol ma ru
bsv mio" lieben die drei Künstler noch eine Kost-
barkeit ausklingen, die so beifällig ausgenommen
wurd«. datz noch eine Klarinetten - Arie folgen
mutzte. La.
Nochmals zweiter Hausmusikoben-
Wir berichteten kürrlich von dem zweiten Tag
der Hausmusik. der von der Fachschast Musik-
erzieher ebenfalls mit grohem Erfolg durchgesührt
wurde.
H. Neals „Kinder-Ouvertüre". eröfsnete mit vier
Spielerinnen an zwei Flüseln die lange Rsihe der
vianistischen Vorspiele (St. Pe l l iss is r). Mit
kleinen Stücken von Krentzlin liehen sich zwei 6-
und 7jährige Ansängerinnen hören, deren Erschei-
nen in ihrer anmutigen Winsigkeit geradezu Aus-
sehen erregte und lächelnd begrüht wurde (Cl..
Maquet). Schon an beiden konnte man zwei
sehr verschiedene Musiziertemveramente beobaibten.
Ein Ländler von Zuschneid gab dann einem Pär-
chen Gelegenheit. im Eleichschritt Takt zu halten.
Weitere Schülerinnen von Ed. Elaunsinger
ervrobten sich an einer „Hirtenweise" von Vurg-
miiller und einer Eavotte von M. P. Heller.
Zur Klavier- und Violinbegleituna (Frl..Hold-
mann. Eutenson-Nedden) sang eine Schülerin der
Städtischen Singschule das „Maikäserlied aus
„Peterchens Mondfahrt von Llewens Suhmalstich.
Nach diesem kleinen Trio marschierten dann
wieder in längerer Reihe iunge Pianisiinnen auf
mit unterschiedlichen Stücken. Drei Weisen und
Tanzstücke von Joses Haas und A. Rowley horte
man, teils vierhändig (A. Schmitt). einen Rei-
gen von S. Neal (M. Neal). cin etwas gemut-
liches „Allegro" und das Albumblatt von Eduard
Erieg (Ü. Krämer). desien vaterländisches L'ed
auch nicht seblen dinlte (E. B l e i l e). Viel Bei-
sall fand auch ein Ländler von Robert Volkmann
(P. Eirich).
Dann erklang Eesang dazwischen: zwei Lieder.
von Brahms („Da unten im Tale"). bearbeitetes
Volkslied. und eines von der Karlsruber Kompo-
nistin Clara Faiht: „Wenn ich hoch oben geh..."
(W. E. Sch i ck).
Eelegenheit zu reicherem Vortrag brachte das
zweite Jmpromptu aus Franz Schuberts Ov. 142
(Ch. Baser) und Vierhändiges von L. M. von
Weber (Ll. Ernst). Ein Stück von Vortkiewicz
(L. Landmann) sührte die Reihe der Klavier-
vorträge weiter.
R. Schumann und Paul Eräner waren mit drei
Liedern vertreten (Fr. Erdmannsdörfser.
Ägnes Schlier). während eine Schülerin Sah-
lenders sein Svinnerlied aus der Over „Buren-
schicksal" und „Eeikliches Lied" kang.
Weitere Klavierstücke (E. D r u m m. D. K ra l l
usw.) führten zu den anipruchsvollen Stücken von
St. Seller (M. Tobler). H. Reinolds Jmvromv-
tu (I. Knudsen). Paderewski (B. Gulden)
und der Lhopin-Etüde. mit der die Jnstrumental-
solge ausklang. 8a.
Segelflugbetrieb in Hammental
Am letzten Sonntag batte die Fliegerortsgruvve
Heidelberg ihre sämtlichen Stlltzvunkte, nämlich
Heidelberg, Wiesloch. Neckargemünd und Eberbach
zu einer Gesamtschulung auf dem Bammentaler
Fluggelände zusammengesaht. Kaum graute der
Tag, da kamen schon die ersten Segelflieger und
Jungflieger mit ihren Eleit- und Segelslugzeugen
an.
Als der Flugbetrieb begann. waren von Hei-
delberg der Zögling „Ernst Nauioks", der ver-
kleidete Zögling „Liselotte von der Pialz" und
das Erunau-Baby „Sauvtmann Berthold" auf
dem Platze. Eberbach hatte seine beiden Zöglinge
„Kuckuck" und „Stolzeneck" geschickt. Wiesloch war
mit dem verkleideten Zögling „Kaweco" vertreten
und Neckargemünd mit seinem Zögling „Oswald
Boelcke".
Das Hauvtereignis des Tages war ein Schlevv-
flug des Segelfluglehrers Ernst Lohrum aus
Neckargemünd, von Mannheim nach Bammental.
War das eine Freude, als er sich über Bammental
von der Motormaschine löste und dann mit seinem
wunderbar konstruierten Hochleistungsflugzeug. der
Minimoa „Stadt Neckargemünd" grohartige Kunst-
flugfiguren zeigte.
Eleich daraus konnte Segelfluglebrer Ernst
Lohrum, dem jetzt die Gesamtleitung der Segel-
slugschulung von der Fliegerortsgruvve Heidelberg
Lbertragen wurde. dem Fliegerortsgruvvensührer
Ernst Buzengeiger 150 Segelflieger und X
Jungflieger melden. Luftsvortsiihrer Vuzengeiger
drückte in einer kurzen Ansprache seine Freude
über das Eelingen dieser gemeinsamen Veranstal-
tung aus, die den Zweck hatte, sämtliche vor-
handenen Fluglehrer und zur Zeit verfügbaren
Maschinen besser auszunützen als bei der Einzel-
schulung und gleichzeitig das Gefübl der kamerad-
schaftlichen Zusammengehörigkcit zu stärken.
Nach einem gemeinsamen Eintovfesien ging der
Flugbetrieb wieder weiter, und da konnten die
mittlerweile in stattlicher Zabl erschienenen Zu-
schauer sehen, wie sich gerade dieses Eelände sür
die Anfängerschulung und für Prüfunasflüae
eignet. Die Segelfluglebrer Emmerich Tragl,
Konrad Salzmann und Willi Sckoll hatten
oollaus zu tun. denn Start folgte auf Start.
^tnzeigen über Sauvorhaben
Av 1. Dezember Meldnng an das zuständige
Arbeitsamt.
Nach der vierten Verordnung des Minister-
vräsidenten und Beaustragten für den Vieriahres-
vlan vom 7. November 1936 (Deutscher Reichs-
anzeiger und Preutzischer Staatsanzeiger Nr. 262
vom 9. November 1936) sind vom 1. Dezember an
»en Israt »ls rws! N'K.S
licherscheinen.trotzdem
werden sie fast immer verkehrt gemacht. Co hat man fest-
gestellt, datz fich die meisten Menschen wohl morgens die
Zähne putzen, aber nicht abcnds. Dabei sind dieZähne doch
gerade während der Nacht durch die Zersetzung der Speise-
reste ammeisten gcfährdet. Weralso seineZähnewirNich ge»
sund erhalten will, pslegt sie jeden Äbend mlt Lhlorodönt.
Diese Qualltäts-Zahnpaste von Weltruf reinlgt dieZähn«
vollkonunen, ohne Eefahr fllr den kostLaren Zahnschmehr-
alle vrivaten und öfsentliSen Soch- und Tiefban-
vorbaben vor dem Baubeginn anzuzeigen.
Von der Anzeigevslicht ausgenommen stnd vri-
vate Bauvorhaben. die nicht mebr als 5000 RM-
und öfsentliche Bauvorhaben, die nicht mehr alr
25 000 RM. Arbeitslöhne an der Baustelle er»
sordern.
Die Anzeigen stnd unter Verwendung eines
amtlich vorgeichriebenen Formblattes innerhalb
von drei Monaten vor dem Baubeginn. svätestens
aber vier Wochen vorher von dem Bauberrn oder
der Bauverwaltung in dovvelter Ausiertiaung an
das für die Vaustelle örtlrch zuständige Arbeits-
amt zu richten. Sie können wirkiam auch vor dem
1. Dezember 1936 erstattet werden. Bauvorbaben.
die im Dezember begonnen werden sollen. sind
spätestens am 1. Dezember 1936 anzuzeigen.
Die sür die Erstattung der Anzeigen vorge»
schriebenen Formblätter stnd bei den Arbeitsärn-
tern erhältlich.
Heidelberger Personalveränderungen. Nach dem
Badischen Staatsanzeiger vom 21. November 1936
wurden aus dem Bereich des Ministeriums des
Innern die Rottenmeister Julius Bachert, Karl
Fitz und Willi Keller in Heidelberg planmäßig zu
Wachtmeistern der Schutzpolizei angestellt. Ver«
setzt wurde der Verwaltungsassistent Karl Bender
von der Polizeidirektion Heidelberg zu jener in
Freiburg. Aus dem Bereich des Ministeriums des
Kultus und llnterrichts wurden ernannt Dozent
Dr. Harro Jensen an der Universttät Marburg
zum planmätzigen autzerordentlichen Prosesior sür
Betriebssührer und Handwerker!
Eure Lehrlinge und Lehrmadche« nebmen am
Reichsberufswettkampf 1837 teil. Helft mit
zur geschlosscnen Teilnahme aller schaffenden
deutschen Jnngen und Mädel!
englische Philologie und zum Direktor des eng-
lischen Seminars der Universität Heidelberg. Do-
zent Dr. Heinrich Schmitz an der Universität Hei-
delberg wurde zum planmätzigen autzerordent»
lichen Professor für Forstbotanik an der Universi-
tät Freiburg ernannt. Auf Ansuchen wurde Pro-
fesior Dr. Ernst Maro an der Universität Heidel-
berg von den amtlichen Verpflichtungen entbun-
den.
Merenngtman einA>ch-8assin?
Zeder flquerlenbelltikr weiS vss: dee grüvllche üelsg »m Slsse lll - defondera wenn er lSngere Zett
hsltel - nur mlt Miike )u cnrlemen. flder nock ksrmllcklger ltt..»
der kefiliyende KSSltcde Nsndk
v» dr»uckk m»n kckoit'tln Nelnlgvngsmlnrl mlk gut kckmuylölender wlrkungl lldersll, wo lkuner HA >">
ftsuke ksk, lll d»s lcknelle krelnlgen der ölälerHelne llvnst, denn O lü ÜLL MSdcken M- alles del seder
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