Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (1) — 1919

DOI Kapitel:
Nr. 41 - Nr. 50 (17. November - 27. November)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.43996#0253
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
z.


M

v

Vor- u. Zuname:

Stand:

Wohnung:

Straße u. Hausnummer:

Stock

dasselbe die entsprechenden Kleinverkausspreise
fsftsstzen karur.
Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis
bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu
10000 Mk. bestraft.
Heidelberg, den 26. November 1919.
Ausschuß für den Komn»unal vrrdand
' Heidelberg-StadL. 2031

" BbkMMLMachUAg,
Mit der Durchführung der am 1. Dezember
1919 im ganzen Reichs stattfindenden Vieh-
zählung ist das unterzeichnete Amt beauftragt,
das dis Erhebungen durch die Schutzmannschaft
mittels Aufnahme von Haus zu Haus ver-
anstalten läßt.
Die Angaben erstrecken sich auf Pferds,
Rindvieh, Schafs, Schweine, Ziege», Feder-
vieh, Kaninchen, Hunde und Bienenstöcke,

GerichLshMs
Waldshut, 24. Nov. Die Strafkammer hatte sich in ihrer letzten
Sitzung mit einer Reihe Berufungen, zu befassen, die von Kaufleuten
und Schiebern gegen die über sie verhängten hohen Geldstrafen wegen
verbotener Einfuhr, Kettenhandels, Preistreiberei ufw. eingelegt waren.
Die Strafkammer bestätigte aber die Urteile des Schöffengerichts und
zwar wurden in 11 Fällen Geldstrafen in Höhe von 105 000 Mk. er-
kannt und Waren im angemessenen Verkaufswert von über 50 000 Mk.
für die Staatskasse eingezogen.

R. St. Ilgen, 23. Nov. (Gründung eines Arbeiterge-
sangvereins.) Nachdem Partei, Gewerkschafts- und Genossen-
schaftsbewegung festen Boden unter der hiesigen Arbeiterschaft gewonnen
hatte, hielt man die Zeit für gekommen, einen „Arbeitergesangverein"
zu gründen. Zu diesem Zweck hatte der Arbeitergesangverein von Lei-
men, einer Einladung Folge leistend, sich am 23. dS. Mts. hier eingefun-
den. Unter Absingen mehrerer Lieder, sowie dem Zweck entsprechende
Ansprachen, verlebte man einige gemütliche Stunden. So möge denn
auch diese bescheidene Feier dazu beitragen, das Gefühl der Zusammen-
gehörigkeit zu stärken. An die Mitglieder ergeht das Ersuchen, die
Gesangsstunden mit Eifer zu besuchen, um die Arbeiterfeste durch un-
seren Gesang zu verschönern. An die übrige Arbeiterschaft, soweit sie
noch Mitglieder des bürgerlichen Gesangvereins sind, ergeht die Auf-
forderung, aus demselben auszutreten und in die Reihen oes Arbeiter-
gesangvereins einzutreten.
lVl. Baiertal, 24. Nov. (Versammlung.) Am Sonntag nach-
mittag fand hier.eine Versammlung der hiesigen Bergarbeiter statt. Ar-
beitersekretär Bartmann sprach über: „Gewerkschaften und Genos-
senschaften"." Lebhafter Beifall dankte dem Redner für seinen lehr-
reichen Vortrag. Hierauf wurde eine Kommission gewählt, die die Er-
richtung eines Konsumvereins in die Wege leiten soll.
kk. Smshemr a. d. Elscnz, 23. Nov. (B e z i r k s r a t s- u. Kam-
m u n a lv erb a n d ss itz un g.) In der letzten Sitzung wurden fol-


früheren griechischen Literatur, namentlich im Staats des Platon und
in ethischen und rhetorischen Schriften des Aristoteles. Es wird die
Aufgabe gestellt, diese Vorgeschichte der „Charaktere" des Theo-
prast und der verwandten Versuche anderer Peripatetiker quellenmäßig
darzustellen". 2. Aus dem Gebiete der romanischen Philologie: „Bib-
lische Stoffe in der französischen Literatur des 17. Jahrhunderts." 3.
Aus dem Gebiete der mittelalterlichen Geschichte: „Die Ansprüche von
Adel und Volk der Stadt Rom auf Vergebung der Kaiserkrone sind auf-
grund möglichst vollständiger Belege für die Zeit des Mittelalters zur.
Darstellung zu bringen." Von der naturw.-mathematischen Fakultät:
bens". Neugestellt wurden von der theologischen Fakultät: „Der Kom-
für Has Studienjahr 1917—18 „Die Tektonik des Oberrheinischen Gra-
munismus der Essener ist kritisch darzustellen, seine Bedeutung im Rah-
men der essenischen Lebensorbnung abzuschätzen, seine Herkunft und die
Frage seiner Wirkung auf das Urchristentum zu untersuchen. Von der
juristischen Fakultät: Es soll unternommen werden, anstelle der unzu-
länglichen Verdeutschungen, welche das VLB. für lateinische juristische
Kunstaus'drücke gibt, und anstelle anderer mißlungener Bezeichnungen
in diesem Gesetzbuch solche Schlagworte zu finden, welche dem moder-
nen Sprachgefühl und Sprachgebrauch genugtun. Zu bevorzugen wären
solche Worte, die sich auf die ältere deutsche Rechtssprache stützen. Da-
neben sollen auch Kunstausdrücke moderner Gesetzbücher ausgesucht und
es können Versuche eigener Neubildungen vorgelegt werden. 'Von der
medizinischen Fakultät: Es ist nachzuprüfen, ob Röntgenstrahlen verschie-
dener Härte auf tierisches und pflanzliches Gewebe biologisch verschieden
einwirken. Bon der naturw.-mathematischen Fakultät: Untersuchungen
über die Physiognomie der Myxomyceten, insbesondere ihre taktischen Be-
wegungen.
* Invaliden- und Hinterbliebenen-Versicherung Die Kriegsteil¬
nehmer, wie auch die durch den Krieg behindert gewesenen Versicherten
werden besonders darauf aufmerksam gemacht, daß zur Wiederauf-
lebung längst verfallener Anwartschaften Beiträge für die Invaliden-
versicherung noch bis zum Ablauf des Jahres nachentrichtet werden kön-
nen, das dem Jahr folgt, in dem der Krieg beendet fein wird. So
können z. B. für Kriegsteilnehmer, die bei Ausbruch des Krieges einge-
zvgen worden sind, oder Personen, die durch den Krieg an der Weiterfüh-
rung der Versicherung behindert waren, heute noch Beiträge rechtswirt-
sam nachentrichtet werden, wenn die Ouittungskarte schon am 22. Dez.
1909 oder- nach diesem Tage ausgestellt worden ist. Es empfiehlt sich
daher für die obengenannten Personen, sofern sie noch im Besitz derart
älterer Quittungskarten oder Bescheinigungen sind, oder den Nachweis
noch beizubringen vermögen, daß für sie in der Zeit vom Dezember
1909 bis Dezember 1911 noch mindestens 20 Beitragsmarken verwen-
det wurden, sich an die für hier zuständige Stelle, das Stadt. Sekretariat
für Inval.- u. Hinterbliebenenversicherung, Bienenstr. 8, die das Geeignete
zur eventl. Erlangung der erforderlichen Nachweise auch veranlaßen
wird, zu wenden, um die längst verfallene Versicherung wieder zur Aus-
lobung zu bringen. St.
Stabttheater. Die für den Donnerstag angesagte zweite Vorstel-
lung der C. Miete (Alles ums Geld) muß auf den Samstag verlegt
werden. Die für diese Vorstellung bereits ausgegebenen Karten, be-
halten für den Samstag Gültigkeit, oder können an der Kasse zurück-
gegeben werden.
* Tagesbericht vom Roten Kreuz. Die Abteilung Sb des Roten
Kreuzes (Gefangenenfürsorge) Marktplatz 4 ist vom 1. Dezember ab
außer den Vormittagsstunden (je Werktags von 10—12 Uhr) nachmit-
tags wegen der Beleuchtungsverhältnisse nur noch von 2—4 Uhr ge-
öffnet.
Der Verein für National-Stenvgraphie Heidelberg veranstaltet
Samstag abend 6)4 llhr im großen Saale der „Harmonie" sein 20-
jähriges Stiftungsfest mit Preisverteilung, Theateraufführung und Tanz.
" Heidelberger städt. subv. Konservatorium. Die Direktion teilt uns
mit: Als neue Lehrkräfte sind in die Anstalt eingetreten: Herr Oskar
Deffner für Orgel, Fräulein Henriette Wächter und Fräulein
Hedwig Gellert für Klavier, Herr Willy Prieb er für Violin-
cello. Einen Kurs für Italienische hat Fräulein Emma Henle über-
nommen.
* Zur Erhöhung des Standgeldes. Eine aus den Mannheimer
Handels- und Interessentenkreisen stark besuchte Versammlung nahm
zur Frage der Erhöhung der Wagenstandsgelder Stellung. Hierbei wurde
von dem Vertreter der Generaldircktion der Staatsbahnen mitgeteilt,
daß ein förmlicher Beschluß auf Einführung der neuen hohen Wagen-
standsgelder noch nicht erfolgt sei, daß man aber damit rechnen mühte,
zumal Preuszen und Sachsen schon vorangegangen seien. Die Maßnahme
der Erhöhung der Wagenstandsgelder erfolge nicht zur Schaffung neuer
Mehreinnahmen, sondern um die Verkehrsnvt zu verbessern und die
vielen Mißbräuche in der Benützung und Ausladung der Wagen zu be-
kämpfen. Die Schieber z. B. benützten die Eisenbahnwagen als Lager.
Die Versammlung gab ihrer Ansicht dahin Ausdruck, daß die Erhöhung
der Wagenstandsgelder eine zu krasse Maßnahme sei und die Inter-
essenten des Handels und der Industrie außerordentlich schwer belaste.
Da die Erhöhung bereits einen definitiven Charakter trage, so legte die
Versammlung dagegen Protest ein.
* Säuglingsberatungsstunden. Im Monat Dezember finden die
Säuglingsberatungsstunden wie folgt statt: Montag, 1. Dezember 8)4
Uhr in Leimen und 4 Uhr in Sandhaufen, Dienstag, 2. Dezember 9)4
Uhr in Ziegelhausen, Mittwoch, 3. Dezember 8^ in Nußloch, Donners-
tag, 4. Dezember 9)4 Uhr in Neckargemünd, Montag, 8. Dezember,
1)4 Uhr in Wiihelmsfetd, 2 Uhr in Altneudorf, 2)4 Uhr in Heiligkreuz-
steinach und 3 Uhr in Schönau, Donnerstag, 9. Dezember, 1 Uhr
in Altenbach, Mittwoch, 10. Dezember, 4 Uhr in Rohrbach, Donners-
tag, 11. Dezember, 4 Uhr in Kirchheim, Montag, 15. Dez,, 8)4 Uhr in
Leimen und 11)4 Uhr in St. Ilgen, Dienstag, 16. Dez., 8)4 Uhr in
Wieblingen und 2)4 Uhr in Eppelheim, Mittwoch, 17. Dez., 8^ Uhr
in Rußloch, Donnerstag, 18. Dez., 9)4 Uhr in Bammental, 12 Uhr
Mauer und 2)4 Uhr in Meckesheim, Montag, 22. Dez., 8)4 Uhr in
Waldwimmersbach, 12 Uhr in Lobenfeld und 2 Uhr in Mönchzell,
Montag, 29. Dez., 8)4 Uhr in Leimen und 4 Uhr in Sandhaufen,
Dienstag, 30. Dez., 11)4 Uhr in Dossenheim und Mittwoch, 31. Dez.,
8)4 Uhr in Nußloch.

gende Punkte erledigt: Die Konzefsionsgefuche des Karl Kirsch, z. Löwen
in Michelfeld, Fritz Rosenberger, z. Bad. Hof in Waibstadt wurden ge-
nehmigt. Dem Gesuch des Wirtes Geislinger in Neckarbischofsheim
um Aufschub der aufgegebenen baulichen Veränderungen bis nächstes
Frühjahr wurde stattgegeben. Die Entscheidung des Ministeriums des
Innern gegen den Beschluß des Bezirksrates vom 26. August 1919 über
die Gesuche der Konditoren K. Haas und W. Berger in Waibstadt
(Weinausschank betr.) wurden in heutiger Sitzung einer nochmaligen
Prüfung unterzogen und einstimmig genehmigt. In der nachfolgenden
Sitzung des Kommunalverbandes wurden die Mehl- und Brotpreise fest-
gesetzt. Ab 1. Dezember 1919 folgende Preise: Brvtmehl 38 Pfg. das
Pfund, Zwieback 25 Gramm 10 Pkq., Weißmehl 60 Pfg. das Pfd., Brot
1500 Gr. 1.08 Mk., Brot 750 Gr. 54 Pfg., Wafserwecken 75 Gr. 20
Pfg.: Fett wird zum Kleinverkaufspreis ausgegeben das Pfd. zu 18 Mk.
Stollhofen b. Achern, 24. Nov. (Von Wilderern erschos-
sen.) Bei einem Zusammenstoß mit drei Wilderern wurde der Jagd-
aufseher Butscher von diesen erschossen.
Dreiburg, 25. Nov. (Die Verlegung der Karlsruher
F o r st a k a o e m i e), über die auch schon des öfteren auf früheren
Landtagen gesprochen wurde, nach Heidelberg oder Freiburg, ist noch
nicht entschieden. Der Bad. Forstverein hatte sich bekanntlich für Frei-
bürg ausgesprochen und nun hat der Württemb. Forstverein feine Mit-
glieder aufgefordert, zu dieser Frage Stellung zu nehmen, da die Forst-
akademie in Tübingen bekanntlich aufgehoben und mit der badischen
vereinigt werden soll. Bei der schriftlich vorgenommenen Abstimmung
des Württemb. Forstvereins entfielen 155 Stimmen auf Heidelberg und
5 auf Freiburg. Die meisten der Abstimmenden sprachen sich für Bei-
behaltung der Forstakademie in Tübingen aus.
Freiburg, 24. Nov. (Solidarität der Presse.) Der Pa-
piermangel hatte bei dem hiesigen sozialdem. Organ, der „Volkswacht",
zu einer fast völligen Erschöpfung der Bestände geführt. Unter diesen
Umständen wurde der „Volksmacht" sowohl von der „Freiburger Ztg."
wie auch von der „Breisgauer Zeitung" ausgeholfcn, gewiß ein schönes
Zeichen des Zusammsnhaltens der hiesigen Presse in den gegenwärtigen
schweren wirtschaftlichen Zeiten.

ANZ Stadt NNd LsNd.
Gesamtleistung des Roten Kreuzes,
Für ganz Deutschland nach einheitlichem Fragebogen, daher
euch bei allen Bezirks- und Ortsausschüssen vom Roten Kreuz in Ba-
ß>en, findet zur Zeit eine ziffernmäßige Aufstellung der Leistungen für
Hie Zeit vom 1. August 1914 bis 31. Oktober 1919 statt, sowohl
Hinsichtlich der Personen, welche einschließlich des Abgangs oder Ersatzes
Wig waren, als der geschaffenen und unterhaltenen Einrichtungen und
»Mich der Spenden und deren Verwendung.
Die für Heidelberg sich ergebenden Zahlen zeigen durch ihren
Umfang, baß die Einwohnerschaft von Stadt und Bezirk in rühmlichster
Meise sich persönlich und geldlich betätigt hat. Es wirkten 2749 Per-
sonen mit. Der ehrenamtlichen Beschäftigung in Leitung von Haupt-
Wer Zweigstellen widmeten sich 73 Herren und 95 Damen, bezw. im
Razarettwefen 22 und 172. Es waren tätig 1159 Pfleger und Träger,
Namentlich des Samtäts- und Hilfskolonnendienstes, sowie 565 männ-
Rche und 509 weibliche Kräfte in großen Gruppen für Verband- und
Erfrischungswesen, Frauenarbeit, Sammel- und Helferdienst, Nagelung
sm Kreuz in Eisen, Liebesgaben-Packerei, Opfsrtage u. a. Angestclit
waren nur 17 männliche und 25 weibliche Personen.
Unter den Einrichtungen für hier ist neben dem so wert-
vollen Genuß der Straßenbahn mit besonderem Geleis zum Güterbahn-
hvf, der Besitz von 4 Wagen und 269 Tragen (darunter 19 fahrbar) die
Unterhaltung von zwei Bahnhof- und Rettungswachen, sowie drei
Aebernachtungsräumen (136 Betten), ferner der opferwillige Dienst an
»rei Ersrischungsstellen für eine Unmenge von Zügen und die Haltung
so beliebt gewesenen Kriegernachmittagsheims hervorzuheben.
Im Feld waren die Heidelberger an zwei Stetten der West- und
wt sechs solchen der Ostfront als Kriegsstation unter dem Ehrennamen
Mroßherzvgin Luise von Baden" nach einander tätig. Orte von kurz-
dauernder Belegung nicht mitgezählt.
Als Spenden erhielt das Rote Kreuz hier bar 1207 653 Mk-,
darunter rund 209 000 Mk. auf Berliner und Karlsruher Aufrufe zur
Meiterlieserung durchlaufend, das andere zur hiesigen Verwendung,
Welche für einen Rest von 36 273 Mk. noch in Lauf ist; ferner Ma-
Hertalwerte im Schätzungsbetrage von 837 000 Mk., die verbraucht sind.
Die finanzielle Gesamtleistung hiernach beträgt also 2 044 653 Mk. Der
Umsatz, zu welchem außerdem das Abrechnungswefen mit Behörden,
Anstalten und Einrichtungen gehört, ist selbstverständlich ein unendlich
diel höherer.
Gleichwie ein Abbau der militärisch verwalteten Lazarette (noch 4)
hrrd der Vereinslazarette (4) bereits eingetreten ist, so steht für das
vom Roten Kreuz betriebene Lazarett Stadthalle, welches zeitenweise
Noch 3 Filialen (Nebenhaus Buhl, Alemannia und Billa Landfried) ge-
habt hatte, die SchließuW auf Jahresende bevor. Gleichwohl sind nicht
Nur die Aentralabteilung des Roten Kreuzes, sondern wegen weiterge-
Kenden Betriebs und d«mn wegen der Abwicklung noch die Abteilungen
ftr Lazarett- und Transportwesen, Gefangenenhilfe und Elfaß-Loth-
ringer Fürsorge im Gang, ebenso einzelne Zweigausschüsse für enger be-
grenzte Aufgaben, ja es mußte jüngst zufolge Reichs- und Landesver-
Vrdnung noch eine zehnte Abteilung eingerichtet werden (Zuweifungs-
uslle für Nicht-Elsaß-Lothringer Flüchtlinge all Gemeinden).
Dies Zahlenbild dürfte umso eher Interesse erwecken, als, abwei-
chend von der Hebung für die ersten 4 Kriegsjahre, vom 5. ab zur
Verminderung des Druckwerkes ein Gesamtbericht nicht mehr öffentlich
Ucheinen, aber durch Vorstehendes in vieler Hinsicht ersetzt wirb.

* Die hannoverschen Metallarbeiter zum Vsrbandstag. In
zwei stark besuchten Versammlungen nahmen die im Metallarbei-
Wrserband organisierten Arbeiter in Hannover den Bericht
Wer den Verlauf des Verbandstages in Stuttgart entgegen. Nach
««dHafter Diskussion wurde mit großer Mehrheit folgende Resolu-
Äo» angenommen.
Die Mitgliederversammlung der Verwaltung Hannover des Dcut-
W«» Metallarbeiterverbandes nimmt mit Entrüstung Kenntnis von der
Ne« Gerechtigkeitssinn vermiffenlasienden Haltung der Mehrheit aus
»e» 14. Generalversammlung in Stuttgart. Aufs äußerste bedauert sie,
Acch der Verbandstag inbezug auf Lösung der schwierigen wirtschaftlichen
Degenwarts- und Zukunftsfragen völlig versagt hat. Die Ver-
«rmmlung erwartet, baß die neue Berbandsleitung sich bewußt ist, daß
sie Interessen der Mitglieder nur gewahrt werben können unter Be-
obachtung dessen, was den Verband groß und stark gemacht hat. Et-
waige Versuche, den Verband einer bestimmten politischen Richtung
Hltnstdar zu machen, werden wir mit aller Energie bekämpfen.

* Die Mitglieder des Biidungsausschusfes der Sozialdem. Partei
werden gebeten am kommenden Mittwoch, den 26. Nov., abends 7 Uhr
Ur einer Sitzung auf dem Parteibüro zu erscheinen.
* Von der Universität. Bei der Jahresfeier der Universität am
N. d. M. wurden die nachgenannten Preisaufgaben bekanntgegeben:
Wiederholt wurden die Preisfragen: der theologischen Fakultät für das
Studienjahr 1917—18 „Die Bestimmungen der badischen Kirchenrats-
Mruktion 1797 über Lehre und Bekenntnis in ihrer zeitgeschichtlichen
«edeutung; für das Jahr 1918—19 „Form und Inhalt des Gebets im
Aorexilischen Israel." Bon der philosophischen Fakultät: 1. Aus dem
Dekrete der klassischen Philologie: „Theophrasts Aufstellung und Zeich-
-Nung einer Reihe von menschlichen Charaktertypen hat Vorstufen in der
. BekMmLmschNUg»
tz, Unter Aufhebung der Preisfestsetzung vorn
November 1918 wird mit sofortiger Wirkung
Mmmt, daß im Gemeindebeftrk der Stadt
Mdelberg ohne besonders Genehmigung des
Wüschen Nahrungsmittslamtes die Preise für
Wg der Abgabe im Kleinhandel an die
Mbrauchsr folgende Richtsätze nicht über-
Msiten dürfen:
Anfachsr Essig (3tztz„ Säure) v. Lit. —,88 Mk.
-kselessig Wein- oder
Weinessig 'mit 20 ch,, Weingehalt „ „
». Sofern einzelne Verkaufsstellen im Besitze
Cssigsorten sind, dis einen anderen Säure-
hAw. Weingehalt ausweisen, sind diese ver-
nichtet, das städtische Nahrungsmittelamt mü-
ßend davon in Kenntnis zu setzen, damit

Bekanntmachung.
Wir bringet! hierdurch zur Kenntnis, daß der
von der Bäckerei Löffler, Marktplatz, verkaufte
AuslandZzrmeback auf Marken 1.88 Mk. das
Paket kostet.
Heidelberg, den 25. November 1919.
Städt. NshrungsmiLLelaMt. 2029
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß
z. Zt. an die bezugsberechtigte Bevölkerung
nur 5°/g Magermilch ausgegeben werden
können. 2039
Die Belieferung der Milchhändler erfolgt
abteilungsweise nach bestimmter Reihenfolge.
Heidelberg, den 26. November 1919.
Städt. KahrMrgsMiLtslKmt. .

-Ii) „
1.85 „

RSMWNNSleS.
— Gemrinderatssitzung in Buchen vom 18. Nov. Der Entwurf
emer ortspvlizeilichen Vorschrift über das Verhalten oer Jugend wurde
Henchmigt, ebenso auch der Entwurf eines Ortsstatuts über Herstellung
»cm Straßen, Kanälen ufw. — Die beiden freigewordenen Steinfetzer-
Zekien werden an Franz Häfner und Hermann Fertig übertragen. —
Die Gebühren der Steinsetzer werden vorbehaltlich der Zustimmung des
Bürgerausschusses auf 10 Mk. täglich bei 8stüMger Arbeitszeit fest-
gesetzt. — Nach dem Vorschläge der Kommission werden den städtischen
Beamten und Bediensteten sür das Jahr 1919 einmalige Teuerungszu-
lage,« gewährt. — Mit der Vergebung der Arbeiten zum 3. städtischen
Wohnungsneubau soll bis Januar nächsten Jahres zugewartet werden.
— Die Beifuhr des Straszenschotters wird an A. Kiefer und Brünner
««fgruud ihres Angebots vergeben. — Wilhelm Weimer wird als Bür-
ger ausgenommen. — Die Wiedereröffnung der Metzgerei Jos. Pfaff
wird beim Bezirksamt befürwortet. — Die nächste Bürgerausschuß-
sitzung wird auf Freitag, den 26. Nov., abends halb 8 Uhr festgesetzt.
Die Stadtverordnetemvahlen in Worms brachte der Partei einen
ßlanzenden Wahlerfolg. Es erhielten Stimmen die Sozialdemo-
kratie 8204, U. S. P. 813, Demokraten 2297, Zentrum 2717,
Deukflye Bolkspartei 5527, Mittelstandsvereinigung 669. Die Sitze wür-
ie« sich wie folgt verteilen: Sozialdemokraten 18, Deutsche
Bolkspartei 12, Zentrum 5, Demokraten 5, ll. S. P. 1, Mittelstands-
vereinigung 1.
— Bei der Bürgermeisterwahl in Wellenberg wurde der Rat-
- ßAreiber Knäpple mit 65 Stimmen zum Bürgermeister gewählt. .
Hein Gegenkandidat Schuhmachermeister Heinrich Mayer erhielt 54
Stimmen.
— Die Gemeinderaiswahl in Neffelhaussn wurde in der letzten
Mtzung des Bezirksrates Tauberbischofsheim für ungültig erklärt.
* Zum Bürgermeister von Neukölln wurde der Genosse Stadtver-
»rdnetenvvrstehcr Scholz gewählt. Scholz ist der erste sozialdemo-
Astifche Bürgermeister Groß-Berlins.

---.- Hier abtrennen. —
Bestellschein..
Unterzeichneter bestellt hiermit ab 1. Dezember ds. Js.
die „Volkszeitung", monatlich 1.80 Mk. einschl. Träger-
lohn.

nÄSM
Berlin, 26. Nov. (W.T.B.) Laut „Berl. Tagsbl."
wurde in der gestrigen Fraktionssitzung der U. S. P. cm
Stelle des verstorbenen Abgeordneten Hugo Haase —
Henke und Geyer (Leipzig) zu Frakiionsvorsitzendsn mit
gleichen Rechten gewählt.
Berlin, 26. Nov. (W.T.B.) Der Neichs-ninifter sür
den Wiederaufbau Dr. Geßler begab sich heute nach Süd-
deutschland, utn in München, Stuttgart, Karlsruhe und
Darmstadt mit den dortigen Regierungen und mit Vertre-
tern der dortigen Wirtschaftsgebiets Fühlung zu nehmen.
Anschließend daran sind Aufträge gleicher Art in Frank-
furt a. M., Dresden, Hamburg und Rheinland-Westfalen
in Aussicht genommen.
New York, 26. Nov. (W.T.B.) Auf der internationa-
len Handelskonferenz wurde der Plan erörtert, eins große
öffentliche Anleihe in Höhe von 2—4 Milliarden Dollars
auszuschreiben, um den europäischen Wechselkurs zu Hetzen
und den Wareneinkaus in Amerika zn erleichtern.
Unsere Gefangenen.
Zürich, 24. Nov. Das internationale Komitee des Rote»
Kreuzes hat den Mikado telegraphisch ersucht, die Gefangenen in
Ost- und Mittelsibirien, über die geradezu herzzerreißende Nach-
richten eingetroffen sind, unter japanische Verwaltung zu nehmen.
Die Frage einer neuen Verkehrsfperre.
Berlin, 24. Nov. Wie an zuständiger Stelle erklärt wird, sind
alle Meldungen über eine neue Verkehrssperre verfrüht. Vor-
läufig ist man noch damit beschäftigt, das Material für die ver-
flossene Verkehrssperre zu sammeln, um deren Wirkung festzustellen.
Ehe nicht das genaue Ergebnis dieser Untersuchung vorliegt, kann
an die Verfügung einer neuen Verkehrssperre nicht gedacht werden.
Finanzbeiräte für die diplomatischen Vertretungen.
Berlin, 24. Nov. Als erste der im Etat neu bewilligten
Finanz-Beiräte für die deutschen diplomatischen Vertretungen sol-
len demnächst, wie wir hören, die Herren Heinerich aus dem Haag,
Roland (früher Straßburg) nach Kopenhagen, Blomeyer nach
Stockholm und Finanzminister a. D. Rheinboldt nach Bern gehen.

und sind, falls eine Haushaltung bei der Auf-
nahme durch die Schutzmannschaft übergangen
worden sein sollte, bis spätestens 3. Dez. 1919,
mittags 12 Uhr, a.üf unserm Amte, statistische
Abteilung (altes Rathaus), Zimmer 5 zu er-
statten.
Wer vorsätzlich eins Anzeige, zu der
.er auf Grund der obigen Anordnungen
aufgefordert wird, nicht erstattet, oder
Wissentlich unrichtige oder unvollständige
Angaben macht, wird mit Gefängnis bis
zn '6 Monaten oder mit Geldstrafe bis
1S6VS Mark bestraft; auch kann Bieh,
dessen Vorhandensein verschwiegen morden
ist, im Urteil für dem Staats verfallen
erklärt Wörden.
Heidelberg, den 27. November 1919.
Städt. Nahrungsmittelamt. 2030
 
Annotationen