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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (2) — 1920

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Nr. 121 - Nr. 130 (28. Mai - 9. Juni)
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Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Ginsheim, Eppingen, Eberbach, Mosbach, Buchen, Adelsheim, Boxberg
Tauberbischofsheim und Wertheim.

Bezugspreis: Monatlich einschl. Trägerlohn Z.so Ml. Anzeigenpreise:
Die einspaltige Petitzeile (36 mm breit) 80 Pfg., Reklame-Anzeigen
(93 mm breit) 2.20 Mk. Bei Wiederholungen Nachlaß nach Tarif.
Geheimmittel-Anzeigen werden nicht ausgenommen.
Gcschästsstundcn: 8—'/Willst. Sprechstunden der Redaktion: 11—12 llhr.
Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 22577. Tel.-Adr.: Volkszeitung Heidelberg.

.Heidelberg, Freitag, 2S. Mai 1920
Nr. 121 * 2. Jahrgang

Verantwort!.: Für innerem äußerepoliti'k,Dvlkswirischafiu. Feuilleton: Dr.
E.Kraus: für Kommunales u. soziale Rundschau: I.Kahn: für Lokale-:
O.Geibelr für die Anzeigen: H.Hoffmann, sämtlich in Heidelberg
Druck und Verlag der llnterbadischen Verlagsanstatt G.m.b.H., Heidelberg
Geschästssteue: Schröderstraße 39.
Fernsprecher: Anzeigen-Annahme 2673, Redaktion 2648.

Masaryk Präsident der tschecho-slowakischen
Republik.
Prag, 28. Mai. In gemeinsamer feierlicher Sitzung
beider Kammern der Nationalversammlung der Tschecho-
slowakischen Republik wurde die Wahl des Präsidenten der
Republik vorgenommen. Es wurden insgesamt 411 gültige
Stimmen abgegeben, von ihnen 284 auf Masaryk. Die
deutschen Abgeordneten hatten leere Stimmzettel abgegeben.
Masaryk ist somit zum Präsidenten der Tschecho-slowakischen
Republik gewählt. — Der Präsident der Kammer unter-
brach hierauf die Sitzung und ersuchte den Ministerpräsi-
denten und den Präsidenten des Senates gemeinsam mit
ihm zum Präsidenten der Republik zu begeben und ihn zu
ersuchen, er möchte das Gelöbnis in der Kammer ablegen.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung legte dann Professor
Masaryk das Gelöbnis auf die Verfassung ab.
Der Kampf zwischen Präsident und Kammer.
Rotterdam, 28. Mai. Die Botschaft Wilsons betr.
die Uebernahme des armenischen Mandates stößt in dem
Repräsentantenhaus, ebenso wie im Senat, wie der „Niewe
Notterdamsche Courant" meldet, auf größeren Widerstand,
als dies bei einem andern Vorschläge Wilsons der Fall
gewesen ist.
Washington, 28. Mai. Die Kommission für Aus-
wärtige Angelegenheiten sprach sich gegen den Vorschlag
Wilsons aus, wonach die Vereinigten Staaten das Mandat
über Armenien übernehmen spllen.
New Aork, 28. Mai. Der Präsident hat gegen die
kürzlich auch vom Repräsentantenhaus angenommene re-
publikanische Motion zugunsten eines Separatfriedens mit
Deutschland bezw. mit Österreich sein Veto eingelegt, da
die Art und Weise, wie Man den Frieden mit Deutschland
wiederherstellen wolle, die Ehre der Vereinigten Staaten
und dis Tapferkeit der amerikanischen Truppen mit einem
unabwaschbaren Flecken versehen würde.
Der ösierreichifche Friedensvertrag vor der
französischen Kammer.
Paris, 27. Mai. (W.B.) Der österreichische Friedens-
vertrag wurde gestern in der Kammer ratifiziert. Die
Sozialdemokraten lehnten in einer begründeten Erklärung
den Vertrag ab. Aus der Debatte ist nachzutragen, daß
der Sozialist Sembat erklärte, Österreich könne wirtschaftlich
nicht allein existieren, aber man untersage ihm, sich an
Jemand anzulehnen. Man könne die Völker nicht ver-
hindern, sich aus wirtschaftlicher Solidarität zu vereinigen.
Auf eine Anfrage erklärte der Ministerpräsident, das Verbot
der Vereinigung Deutschlands und Österreichs sei formell
und könne nur im Einverständnis nut dem Völkerbund auf-
gehoben werden. Tardieu verteidigte den Friedensvertrag.
Clemenceau habe monatelang kämpfen müssen, um das
Verbot der Vereinigung Deutschlands und Österreichs herbei-
zuführen. Durch Zwischenrufe wurde Tardieu beschuldigt,
der deutschen Einheit gedient zu haben. Er sagte ferner,
man habe dem Wiedergutmachungsausschuß den Auftrag
gegeben, daß Österreich solange nichts zu bezahlen brauche,
bis es sich wieder aufgerichtet habe. Diese Methode sei
gegen Österreich zulässig, gegen Deutschland aber gefährlich.
Der Ministerpräsident erklärte in der gestrigen Sitzung
-och, er werde die Interpellationen über die Beratungen
von San Remo und Hythe am Freitag beantworten.
Paris, 28. Mai. Havas. MillerandWhat sich damit
einverstanden erklärt, daß die Kammer am Freitag nach-
mittag dis Interpellation über dis Festsetzung der von
Deutschland zu zahlenden Entschädigungssumme bespricht.
Er wird in der Kammer darüber eine Erklärung abgeben
und die Vertrauensfrage stellen. Hinsichtlich der Methode,
>ie zu befolgen sei, um dis Durchführung des Friedens-
vertrages zu sichern, ließ der Ministerpräsident die Kammer
auffordern, sich in einer allgemeinen Vertrauenstaguugs-
wdnung dahin auszusprechen, daß ihm volle Bewegungs-
freiheit gelassen und die nötige Vollmachten gegeben würden,
Mu die schwebenden diplomatischen Verhandlungen mit den
Alliirten einerseits und den deutschen Vertretern in Spa
anderseits zu führen.
Dis litauisch-russischsnFriedens erhandlungen.
Kowno, 28. Mai. Bei den Friedensverhandlungen
wischen Litauen und Sowjetrußland gesteht, wie gemeldet
Md, Rußland jetzt Litauen Wilna als Hauptstadt zu. In
-irrigen Fragen bestehe völlige Uebereinstimmung. So sollen
sie litauischen Flüchtlinge gegen Rückgabe der bolschewistischen
befangenen in Litauen zurückgeführt werden.
Krassin in England.
London, 28. Mai. (W. B.) Reuter. Der Leiter
sir Delegation der russischen korporativen Vereinigungen
Krassin traf heute in Newcastle ein. Er wurde von
Vertretern des Auswärtigen Amtes empfangen.

Die wahren Reichsverderber.

1. Wie Major Nicolai die Wahrheit Hintertrieb.
Aus den neu erschienenen Protokollen und Dokumenten jenes
zweiten Untersuchungsausschusses der Nationalversamm-
lung. der die durch den U-Bootkrieg verhinderten Friedensmöglich-
keiten zu prüfen hat, ist manches außerordentlich bemerkenswert.
So die Vernehmung des ehemaligen Militärattaches in Washington,
Majors von Papen, der nach seiner Ausweisung im Sommer
1916 nach Berlin zurückgekehrt war und den maßgebenden Stellen
über die amerikanischen Verhältnisse eingehend Bericht erstattet
hatte. Auf Grund seiner gründlichen Kenntnis der dortigen Lage
hatte er den Chef des Generalstabes des Feldheeres, Falken-
h ay n, dringend vor dem Abenteuer des rücksichtslosen U-Boot-
krieges mit den Worten gewarnt:
„Wenn es Ihnen nicht gelingt, Exzellenz, di« Vereinig-
ten Staaten aus der Koalition unserer Feinde heraus-
zuhalten, dann haben Sie den Krieg verloren; darüber
kann gar kein Zweifel bestehen. Die ungeheu-
ren materiellen und moralischen Mittel, über
die die Vereinigten Staaten verfügen, werden hier so wenig
richtig eingeschätz t, daß es mir durchaus notwendig er-
scheint, die öffentliche Meinung in ganz anderer Weise
darüber aufzukIären, als es bisher geschehen ist. . . .
Im gleichen Sinne habe ich Seiner Exzellenz dem Herrn
Reichskanzler und ebenso dem Herrn Staatssekretär von
Iagow vorgetragen. Ich darf dabei noch erwähnen, daß der
Staatssekretär v. Iagow ausführte, es schiene ihm auf meinen
Vortrag hin sehr angezeigt, dis öffentliche Meinung durch die
Presse in dieser von uns für richtig gehaltenen Richtung etwas
aufzuklären. Ich erklärte mich dazu bereit, mit den Presse-
vertretern, die in Berlin anwesend waren, zu sprechen und ihnen
einen Vortrag über unsere Auffassung und die Lage drüben zu
halten. Dieser Vortrag, den der Herr Staatssekretär, glaube ich,
sehr begrüßt hätte, hat nicht stattfinden können, weil der Herr
Chef des Generalstabes auf Veranlassung des Majors Nicolai
(Chef der Nachrichtenabteilung) fein Einverständnis dazu nicht
gegeben hat."
Denn die Herren Militärs im Verein mit den Revcntlows
und Ken Stinnes, mit den Alldeutschen und den Großindustriel-
len, wolltenden U-Bootkrieg und deshalb d u r ft e d a s d eu t-
sche Volk die Wahrheit nicht erfahren, nämlich, daß
alle, die Amerika aus eigener Anschauung kannten, z. B. B ern-
st o r ff, H a n i e l, Al b e r t. Pap e 'n, um nur einige Namen zu
nennen, auf das bestimmteste versicherten, daß der rücksichtslose U-
Bootkrieg den Krieg mit Amerika, und angesichts dessen Hilfsquellen
den Verlust des Krieges für Deutschland bedeutete.
Heute aber wagen dieselben Leute, die das Volk systematisch
betrogen haben, vom „Dolch sto ß" zu reden. Oder sie ver-
kriechen sich sogar hinter dieses Volk, dessen Unglück sie verschuldet,
mit der heuchlerischen Ausrede: „Das- Volk und das Heer verlangten
ja den- U-Bvotkrieg!"
Derselbe Oberstleutnant Nicolai, der Hauptmacher der amt-
lichen Lüge und der V e r dunk e l u n g, der durch 'dos Zeugnis
des Majors von Papen entlarvt wird, hat sogar die Stirn ge-
habt, jüngst ein Buch herauszugeben: „Nachrichtendienst, Presse
und Volksstimmung im Weltkrieg", in dem er alle Blätter, die die
alldeutsch-militaristische Annexionspolitik nicht mitmachten, in der
niedrigsten Weise verdächtigt. Neben der „Frankfurter Zeitung"
und dem „Berliner Tageblatt" nehmen der „V orwärts" und
'die gesamte sozialistische Provinzpresjc einen
Ehrenplatz unter den von dem großen Organisator der Lüge
und der Niederlage beschimpften Zeitungen ein.
2. Die Verschwörung zu Pleß.
Des weiteren veröffentlicht der Untersuchungsausschuß ein Pro-
tokoll über die S i tz u n g, die am 8. Januar 1917 bei Hinden-
burg im Hauptquartier (Schloß Pleß) stattfan-d und in der zwi-
schen den Militärs der U-Bovtkrieg- beschlossen wurde, um den
Widerstand des für den nächsten Tag erwarteten Reichskanzlers
Bethmannzu brechen. Das in den Akten der Obersten Heeres-
leitung Vorgefundene Dokument trägt den Vermerk „Ganz ge-
heim. Von Hand zu Han d." Anwesend waren: Eeneral-
feldmorschall v. Hindenburg. General Ludendorff, Oberst
v. B a r t e n w e r ffe r, Admiral v. Holtz en dorff, Kapitän
zur See G r a ß h o ff.
Wir lassen hier die wichtigste Stelle wörtlich folgen:
v. Holtzendorff: Der Kanzler kommt morgen hier an.
Feldmarschall: Welche Schmerzen (!) hat er?
v. Holstendorfs: Der Kanzler will sich die diplomatische Vor-
bereitung des uneingeschränkten U-Bootrrieges Vorbehalten, um
Amerika draußen zu halten.' Er habe ihm gegenüber
die Note über bewaffnete Dampfer als U-Boot-Falle bezeichnei.
die den Konflikt mit Amerika herbeiführen würde.
Exz. Ludendorss: Das hat der Kanzler ja alles gewußt.
v. Holtzendorff: Das Auswärtige Amt meint, wenn Nord-
amerika eingriffe, würde auch Südamerika in den Krieg eingreisen
Dann denken sie an die Zeit nach Friedensschluß.
Feldmarfchall: Erst müssen wir mal s i e g e n.
Exz. Ludendorff: Die Bezeichnung der Note über 'Abschieden
bewaffneter Dampfer als U-Boot-Falle ist wieder ein Verzöge-
runasversuch. (Bethmanns. D. Red.)
v. Holtzendorff: Was tun wir, wenn der Kanzler mcht mit-
macht?
Feldmarfchall: Dasmachtmirauch Kopfzerbrechen
v. Holtzendorff: Dann müssen Sie Kanzler werden.

Feldmarschall: Nein, das kann ich nicht und will ich nicht. Ich
kann nicht mit dem Reichstlatz verhandeln.
v. Holtzendorff: Ich hatte Bülow und Tirpitz wegen ihres
Verhältnisses zum Kaiser (also nicht etwa wegen ihres Verhältnisses
zum deutschen Volk! D. Red.) für ausgeschlossen.
Exz. Ludendorff: Ich würde dem Feldmarschall nicht zureden
Feldmarschall: Ich kann im Reichstag nicht re-en. Ich lehne
ab. Wie ist es mit Dallwitz? (!!!)
Exz. Ludendorff: Ob er den U-Bootkrieg über-
haupt will?
v. Holtzendorff: Der -Kanzler genießt im Auslande großes
Vertrauen.
Feldmarschall: Also wir halten zusammen. Es mußseia.
Wir rechnen mit dem Kriege mit Amerika und haben alle Vor-
bereitungen getroffen. Schlechter kann es nicht werden.
Der Krieg muß mit allen Mitteln abgekürzt
werden.
v. Holtzendorff: Seine Majestät ist auch über die Lage und
Stimmung im eigene» Volke nicht im Bilde.
Exz. Ludendorff: Das stimmt. (!)
v. Holtzendorff: Volk und Armee schreit nach dem uneinge-
schränkten U-Bootkrieg. (Siche oben! D. Red.)
Exz. Ludendorff: Das stimmt.
v. Holtzendorff: Staatssekretär Helfferich sagte zu mir:
Ihr Weg führt zur Katastrophe. Ich erwiderte ihm: Sielassen
UN s in die Katastrophe treiben.
Feldmarschall: Das stimmt. Die Hauptsache für mich ist,
es ist keineOperation, die unsanand-ererStelle
.militärisch schwächt.
Enthüllungen aus der Deutschen Volkspartei.
Der bisherige Generalsekretär der Deutschnationalen Volks-
partei, ein Herr Burgemeister, hat sein Amt niedergelegt und
ist aus dieser Partei ausgetreten, weil er den „plumpe-
st en Stimmenfang" und den „ganz erschreckenden Tiefstand der
politischen Moral" in jenen Kreisen nicht mehr mitmachen
will. Herr Burgemeister schreibt, daß das November-Programm
der Deutschnationalen Vvllspartei von 1918 vollständig aufgegeben
sei, und daß es dem konservativ-alldeutschen Flügel unter der Füh-
rung der Westarp-Gruppe gelungen sei, die gegenwärtig „erzreak-
tionäre Wahlmache" und Umsturzpropaganda" durchzuführen.
Herr Burgemeister erklärt selbst:
„Die Lüge von der erdolchten Front ist selbst in deutsch-
nationalen Kressen als solche erkannt worden. Diese Lüge wider-
spricht allen geschichtlichen Tatsachen."
Ueber die jetzige Haltung der Deutschnationalen Volkspartei
urteilt der bisherige Generalsekretär dieser Partei:
„Putschismus, alldeutsche Zusamrnenbruchlegende und Anti-
semitismus waren und sind einwandfrei als Teilaktionen eines
großen Planes erwiesen, der die Republik zum Zusammenbruch
führen und für eine Säbeldiktatur die Bahn frei machen sollte."
Ein anderer 'Generalsekretär der Deutschnationalen Vvlkspar-tei.
ein Herr Kroschel, veröffentlicht im Verlag für deutsche Auf-
klärung eine Broschüre, die ebenfalls einen guten Einblick in die
Machenschaften jener reaktionären Kreise, die Deutschland täglich
aufs neue beunruhigen, die den Kapp-Lüttwitz-Putsch herbeigesührk
haben und die gegenwärtig wieder daran arbeiten, eine neue und
umfassendere Umsturzbewegung von rechts 'herbeizuführen, als es
d e r K a p p - P u ts ch gewesen ist.
Ueber die skandalöse Mißwirtschaft, die in der
Hauptgeschäftsstelle der Deutschnationalen Bolkspartei herrscht
schreibt Herr Kroschel:
„Geld, welches die Partei selbst aus den ernsten Schichten
der Bevölkerung zu Millionen eingeheimst hatte, wurde förmlich
z u >n Fenster hinausgewvrfen."
„Bestellungen wurden durch die Abtei-lungsvorsteher nach eige-
nem Ermessen' sinnlos gemacht, so daß schließlich in einem Zeit-
raum von 10 Monaten seit Gründung der Partei zirka dre,
Millionen Geld verpulvert waren."
„Beträge von 50 000 Mk. spielten dabei keine Rolle."
„Die Berliner Geschäftsstelle hatte in einem kurzen Zeil-
raum von ungefähr 3 Monaten auch eine halbe Million
sinnlos verschwende t." ,
Nach diesen Veröffentlichungen über die finanzielle Mißwirt-
schaft, die in der Deutschnationalen Volkspartei getrieben wird, und
die uns nicht besonders stark interessiert, kommt Herr Kroschel auch
auf die Geldquellen zu sprechen, aus denen der Kasfen-
fe-vank der Deutschnationalen Bolkspartei gespeist wird. Er schreibt:
„Geiogentlich einer Reise nach Schlesien wurde im Herbst
1919 aus der fürstlich Henckelfchen Kasienverwaliung ein nam-
hafter Betrag zur Verfügung gestellt."
Herr Kroschel -veröffentlicht weiter, datz der Deutfchnatwnalen
'uoli'sparteileitun-g Beträoe von einer halben Million Mark aus
industriellen Kreisen zugcsiossen sind und zwar wird behauptet, durch
Herrn Hilgenberg. Der ehemalige d-utfchnatwnal- Partei-
seke.är schreibt:
„Somit kann die Deutschnationale Volkspartei nicht als die
Partei aller Berufsstände angesehen werden. Sie wirb in der
Hauptsache von Schwerindustrie und von den Agrariern finan-
ziert."
Diese Mitteilungen eines Generalsekretärs der Deutschnatio-
nalen Volkspartei über die Geldquellen dieser Partei bestätigen das,
was wir immer behauptet haben. Hinter der Deutschnationalen
Volkspartei stehen die d e u ts ch e S ch w e r in d u st r i e und die
ost preußisch en Junker. Diese reaktionären Kreise sind es.
 
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