VORREDE.
Schon als ich im Jahre 1822 Wien zum ersten Mal
besuchte, fasste ich den Entschluss, die unermesslichen,
dort vorhandenen Kunstschätze durch eine ausführliche
kritische Würdigung der so unverdienten Unbekanntschaft
zu entziehen, und gab mich sogleich an’s Werk. Durch
eine schwere Erkrankung meines Vaters plötzlich von dort
abgerufen, war ich indess erst im Jahre 1839 im Stande,
meine Arbeit wieder aufzunehmen. Während eines Auf-
enthalts von drei Monaten (von Mitte September, bis Mitte
December), in denen es mir nur bei dem angestrengtesten
Fleisse gelang, die grosse Masse der Kunstwerke der ver-
schiedensten Nationen und Epochen zu bewältigen, sah
ich mich von den verschiedensten Seiten auf das Glück-
lichste und Zuvorkommendste gefördert. Für die k. k.
Gemäldegallerie des Belvedere geschah dieses durch den
damaligen Gallerie-Director Peter Kraft und seinen, lei-
der zu früh verstorbenen, trefflichen Sohn Albrecht Kraft;
für die Miniaturen in den Manuscripten der kaiserlichen
Bibliothek, wie für die dort vorhandene Kupferstich-Samm-
lung, durch S. E. den Grafen Moritz Dietrichstein und
den Custos Gevay; für das k. Antikencabinet durch den
Director Arneth; für die Ambraser Sammlung durch den
Schon als ich im Jahre 1822 Wien zum ersten Mal
besuchte, fasste ich den Entschluss, die unermesslichen,
dort vorhandenen Kunstschätze durch eine ausführliche
kritische Würdigung der so unverdienten Unbekanntschaft
zu entziehen, und gab mich sogleich an’s Werk. Durch
eine schwere Erkrankung meines Vaters plötzlich von dort
abgerufen, war ich indess erst im Jahre 1839 im Stande,
meine Arbeit wieder aufzunehmen. Während eines Auf-
enthalts von drei Monaten (von Mitte September, bis Mitte
December), in denen es mir nur bei dem angestrengtesten
Fleisse gelang, die grosse Masse der Kunstwerke der ver-
schiedensten Nationen und Epochen zu bewältigen, sah
ich mich von den verschiedensten Seiten auf das Glück-
lichste und Zuvorkommendste gefördert. Für die k. k.
Gemäldegallerie des Belvedere geschah dieses durch den
damaligen Gallerie-Director Peter Kraft und seinen, lei-
der zu früh verstorbenen, trefflichen Sohn Albrecht Kraft;
für die Miniaturen in den Manuscripten der kaiserlichen
Bibliothek, wie für die dort vorhandene Kupferstich-Samm-
lung, durch S. E. den Grafen Moritz Dietrichstein und
den Custos Gevay; für das k. Antikencabinet durch den
Director Arneth; für die Ambraser Sammlung durch den