will — wofür ein irgend genügender Erklärungsgrund nicht
ersichtlich ist —, so wird anzunehmen sein, dass er eine
Tradition vorfand, die wie sie die Amazonen in Ueberein-
stimmung mit den erhaltenen Kultstätten nach Melite wies,
so sich Theseus mit den Seinen im Osten der Stadt am obern
Iiissos dachte und eine dritte befreundete Bevölkerung im Be-
sitz des Museion annahm. Wir finden also alle die Haupt-
punkte, die unsere Einzelbetrachtung ergeben hatte, hier
gleichfalls vertreten und bestätigt: und wenn man auch gern
zugebeu wird, dass Kleidemos selbst eine klare Vorstellung
von dem wahren Sachverhältniss nicht besass '), so alterirt dies
den Werth seiner Nachrichten selbst durchaus nicht, erhöht
ihn eher.
Zu bedauern ist, dass wir auch hier eine weitere Auf-
klärung über die Ansiedelung im Süden nicht erhalten. Uebri-
gens könnte man geneigt sein auf Grund der Angaben des
Kleidemos nun auch Palladion, Ardettos und Lykeion in die
Sitze jener Gemeinde am llissos einzubeziehen. Ziemlich unbe-
denklich ist dies in der That beim Ardettos, der in unmittel-
barer Nähe des Helikonberges liegt; hinsichtlich des Lykeion
könnte man die Welcker'sche Ansicht'-'), die den Lykeios in
Athen mit dem ionischen Patroos verbindet, heranziehen.
Allein sowohl in Betreff dieses Heiligthums wie des jeden-
falls alten und hochangesehenen3) Palladion sehe ich nicht
ab, wie man mit dem vorliegenden Material die Stiftung der-
selben einem bestimmten Stamme zuschreiben will und ver-
'ApbnTToO Kai AuKeiou TtpocßaAövrac wcacöai tö oeüöv aüxujv öxP' toO
cxpciTon^&ou Kai TroXXäc KataßaXelv Theseus nicht ausdrücklich; doch
kann kein anderer als er der Führer dieses Haufens sein, welcher den
Sieg üher die mächtigen Weiber erringt, da er eben als der Sieger
über die Amazonen gefeiert wurde.
1) S. Köhler im Hermes VI S. 105, der sonst meiner im liliein.
Mus.* a. a. 0. S. 175 nur in Bezug auf Theseus aufgestellten Meinung
beistimmt, übrigens aber die stammfremde Ansiedelung in Melite und
die stammverwandte im Süden der Burg nicht aus einander hält.
2) S. Welcker, gr. Gölterl. II S. 491 ff.
3) Das zeigt die Blutgerichtsstätte, die sich hier, wie beim Delphi-
nion fand: doch scheint eben dieser Umstand zugleich auch darauf zu
führen, dass das Palladion einer anderen Gruppe der Bevölkerung am
obern Iiissos seine Stiftung verdankt als das Delphinion.
ersichtlich ist —, so wird anzunehmen sein, dass er eine
Tradition vorfand, die wie sie die Amazonen in Ueberein-
stimmung mit den erhaltenen Kultstätten nach Melite wies,
so sich Theseus mit den Seinen im Osten der Stadt am obern
Iiissos dachte und eine dritte befreundete Bevölkerung im Be-
sitz des Museion annahm. Wir finden also alle die Haupt-
punkte, die unsere Einzelbetrachtung ergeben hatte, hier
gleichfalls vertreten und bestätigt: und wenn man auch gern
zugebeu wird, dass Kleidemos selbst eine klare Vorstellung
von dem wahren Sachverhältniss nicht besass '), so alterirt dies
den Werth seiner Nachrichten selbst durchaus nicht, erhöht
ihn eher.
Zu bedauern ist, dass wir auch hier eine weitere Auf-
klärung über die Ansiedelung im Süden nicht erhalten. Uebri-
gens könnte man geneigt sein auf Grund der Angaben des
Kleidemos nun auch Palladion, Ardettos und Lykeion in die
Sitze jener Gemeinde am llissos einzubeziehen. Ziemlich unbe-
denklich ist dies in der That beim Ardettos, der in unmittel-
barer Nähe des Helikonberges liegt; hinsichtlich des Lykeion
könnte man die Welcker'sche Ansicht'-'), die den Lykeios in
Athen mit dem ionischen Patroos verbindet, heranziehen.
Allein sowohl in Betreff dieses Heiligthums wie des jeden-
falls alten und hochangesehenen3) Palladion sehe ich nicht
ab, wie man mit dem vorliegenden Material die Stiftung der-
selben einem bestimmten Stamme zuschreiben will und ver-
'ApbnTToO Kai AuKeiou TtpocßaAövrac wcacöai tö oeüöv aüxujv öxP' toO
cxpciTon^&ou Kai TroXXäc KataßaXelv Theseus nicht ausdrücklich; doch
kann kein anderer als er der Führer dieses Haufens sein, welcher den
Sieg üher die mächtigen Weiber erringt, da er eben als der Sieger
über die Amazonen gefeiert wurde.
1) S. Köhler im Hermes VI S. 105, der sonst meiner im liliein.
Mus.* a. a. 0. S. 175 nur in Bezug auf Theseus aufgestellten Meinung
beistimmt, übrigens aber die stammfremde Ansiedelung in Melite und
die stammverwandte im Süden der Burg nicht aus einander hält.
2) S. Welcker, gr. Gölterl. II S. 491 ff.
3) Das zeigt die Blutgerichtsstätte, die sich hier, wie beim Delphi-
nion fand: doch scheint eben dieser Umstand zugleich auch darauf zu
führen, dass das Palladion einer anderen Gruppe der Bevölkerung am
obern Iiissos seine Stiftung verdankt als das Delphinion.