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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 2, Erste Abtheilung) — Leipzig, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12671#0029
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I Die Hafenstadt

Aeerroiv5 cmacujv itöxvi' 'AOnvuiv ttöäic,
ujc on. kccXöv cou cparvexai xö veuüpiov
. . . KOtAöc 65 6 TTeipaieüc.

Komiker bei Dion Chrysost. LXIV IG

Der Narae des Peiraieus ist in der Litteratur und den
Inschriften nur unter den Formen TTetpcueijc und TTeipaeuc,
unter letzterer seltener überliefert; doch ist auch TTeipaiöc
direkt für die attische Hafenstadt durch einen an sich un-
verdächtigen Gewährsmann bezeugt1) und für die Existenz
dieser Form scheint auch die Analogie des römischenPiraeus
zu sprechen. Jedenfalls bewahrt dieser Name seiner Bedeu-
tung nach die Erinnerung an die von den Alten gemeldete
und durch die moderne Forschung bestätigte Thatsache,
dass die ganze piraeische Halbinsel einst eine Insel war
(erst später durch Anschwemmungen mit dem Festland ver-
bunden) 2).

1) Stephan. Byz. u. d. W. TTeipaiöc- oü'xuuc era^elxo 6 A.ilu]v xfjc
'Attik^c, TTeipaiöc öe Kai xö cöviköv ücxepov öe TTeipaieüc. Im Latei-
nischen sind bekanntlich die Formen Piraeus und Piraeeus neben ein-
ander im Gebrauch; auch adjektivisch findet sich Piraeus verwandt.
Im Griechischen wird sonst TTeipaiöc nur der korinthische Hafen ge-
nannt: deswegen erklärt Schaefer im Pariser Thesaurus ling. Gr. VI
S. 670 die Angabe des Stephanos für eine blosse Konfusion. Ganz
grundlos ist die Hypothese von Bergk (Rhein. Mus. XXXIX S. 619),
nach der der Peiraieus ursprünglich TTeipaia (Trepaia) geheissen haben
und erst seit Themistokles dafür' TTeipaieüc aufgekommen sein soll,
wobei immer zu ergänzen wäre Xiunv.

2) Vgl. Strab. I 3, 18 S. 59 C xöv TTeipaia vr|adZbvxa irpöxepov Kai
irepav xnc dKxfjc Keitievov oü'xuuc cpaciv (d. h. nicht sowohl der Skepsier
Demetrios, der kurz zuvor genannt ist, als Apollodoros im Schiffs-
katalog, aus dem der ganze Exkurs geschöpft ist [s. Rhein. Mus. XXXII

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