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Die Agora
Hier mögen sich auch die Kranz- und Tänienbinderinnen
aufgehalten haben, meist arme Bürgerinnen, die ihr Geschäft
gleich auf dem Markte selbst verrichteten1).
Endlich fehlte es in Athen auch nicht an einem
Sklavenmarkt, tcc dvc-pornoc-a, und zwar wurden die
Sklaven von den Händlern auf einem Gerüst (gewöhnlich
wohl nackt) ausgestellt, so dass sie von allen Seiten be-
trachtet und genau geprüft werden konnten2). Es bildeten
möglich ist, aber besser bei der oben aufgestellten passt). Ders. 22
(der geizige Filz) xfj -fuvaiId öe if\ eauxoö Trpoixa eiceveYKauevrj ur)
irpiacGai Gtpd-rraivav, ä\\ä uicGoücGai eic xdc eiEööouc ek xnc ytivaiKeiac
Traibiov tö cuvaKo\ouGncov: was sich wohl nur so erklären lässt, dass
die armen Bürgerrunen, die dort einen nothdürftigen Erwerb suchten,
gelegentlich auch für ein Geringes eine Wohlhabende als Dienerinnen
bei ihren Ausgängen begleiteten. Mit obiger Annahme stimmt sach-
liclr zwar die Ansicht von Westermann in N. Jahrb. f. Phil. Bd. XXX
S. 368, dass die yuvaiKeia ÖYopd Artikel für das weibliche Geschlecht
enthalten habe, was auch Becker, Charikl. II S. 152 (202 G.) als mög-
lich zulässt; aber der Ausdruck erklärt sich doch, wie K. F. Hermann zu
dem a. 0. es vorzieht, daher, dass hier Weiber verkauften. Nicht zu-
lässig erscheint es dagegen, die gelegentliche Vermiethung dieser Weiber
zu der Hauptsache zu machen, wie es Stark zu Hermann's gr. Priv.-
ÄU. § 18 Anm. 13 wollte und Göll a. a. 0. billigte.
N1) Der Platz hiess (nach dem gewöhnlich zu Kränzen verwandten
Myrtenlaub) cd uuppivai (vgl. Ar., Thesm. 446) oder ö ev xfj ayopa cxe-
qpavoc (Laert. Diog. V 66: vgl. Wilamowitz, Antigonos Kar. S. 84
Anm., der ev t. d. für ex xfic dyopdc korrigirt hat). Poll. VII 198 cxe-
9avoTTU)\cu, cxe<navouw\i5ec, cxecpavoTtw\f|xpiai. Ar., Thesm. V.446 ff. euoi
yäp dvnp d-neGavev u.ev ev KÜTTpai | Tratödpia uevxe KaxaAnrujv, äjuj
uö\tc | cxe(pavr|t^^.OKo0c, eßoocov ev xaic uuppwaic und 457 dXA' eic
ayopav direiur 5eT jap dvbpdav j -nrXeEai cxecpdvouc cuvGnuaxiaiouc eiko-
civ. — Demosth. LVII 31 n.ueic 5 5 6u.oXoYoOu.ev Kai xandac TTUu\eiv Kai
Zf\v oux övxiva xpöirov ßouA.öue6a. Das sind xd xrepi xr|v ayopav, die
Eukleides der sprechenden xatviÖTcuuAic vorwirft: aus deren Rede § 33
und 34 zugleich hervorgeht, dass dieses epydZ^ecGai ev xfj dYopa nur
Bürgerinnen erlaubt ist, Fremden erst, wenn sie SeviKd gezahlt haben.
Eine xaiviomuAic Gpccxxa bei Eupolis (I S. 323 K.) = Ath. VII S. 326a.
2) xd avopdTrooa als Verkaufsstätte bei Poll. X 19 erwähnt; ders.
III 78 unterscheidet die Sklaven duo xoö Trpaxfjpoc AiGou und andere
Arten von denen rrapd tüjv dvöpaTroboKaTrnAuJv und VII 16 erscheinen
oi dvbpaTToba iriTrpdcKovxec dvöpaTroooKdTrnAoi. Die oben S. 462 Anm. 2
angeführten Stellen beziehen sich also auf diesen gewöhnlichen Ver-
Die Agora
Hier mögen sich auch die Kranz- und Tänienbinderinnen
aufgehalten haben, meist arme Bürgerinnen, die ihr Geschäft
gleich auf dem Markte selbst verrichteten1).
Endlich fehlte es in Athen auch nicht an einem
Sklavenmarkt, tcc dvc-pornoc-a, und zwar wurden die
Sklaven von den Händlern auf einem Gerüst (gewöhnlich
wohl nackt) ausgestellt, so dass sie von allen Seiten be-
trachtet und genau geprüft werden konnten2). Es bildeten
möglich ist, aber besser bei der oben aufgestellten passt). Ders. 22
(der geizige Filz) xfj -fuvaiId öe if\ eauxoö Trpoixa eiceveYKauevrj ur)
irpiacGai Gtpd-rraivav, ä\\ä uicGoücGai eic xdc eiEööouc ek xnc ytivaiKeiac
Traibiov tö cuvaKo\ouGncov: was sich wohl nur so erklären lässt, dass
die armen Bürgerrunen, die dort einen nothdürftigen Erwerb suchten,
gelegentlich auch für ein Geringes eine Wohlhabende als Dienerinnen
bei ihren Ausgängen begleiteten. Mit obiger Annahme stimmt sach-
liclr zwar die Ansicht von Westermann in N. Jahrb. f. Phil. Bd. XXX
S. 368, dass die yuvaiKeia ÖYopd Artikel für das weibliche Geschlecht
enthalten habe, was auch Becker, Charikl. II S. 152 (202 G.) als mög-
lich zulässt; aber der Ausdruck erklärt sich doch, wie K. F. Hermann zu
dem a. 0. es vorzieht, daher, dass hier Weiber verkauften. Nicht zu-
lässig erscheint es dagegen, die gelegentliche Vermiethung dieser Weiber
zu der Hauptsache zu machen, wie es Stark zu Hermann's gr. Priv.-
ÄU. § 18 Anm. 13 wollte und Göll a. a. 0. billigte.
N1) Der Platz hiess (nach dem gewöhnlich zu Kränzen verwandten
Myrtenlaub) cd uuppivai (vgl. Ar., Thesm. 446) oder ö ev xfj ayopa cxe-
qpavoc (Laert. Diog. V 66: vgl. Wilamowitz, Antigonos Kar. S. 84
Anm., der ev t. d. für ex xfic dyopdc korrigirt hat). Poll. VII 198 cxe-
9avoTTU)\cu, cxe<navouw\i5ec, cxecpavoTtw\f|xpiai. Ar., Thesm. V.446 ff. euoi
yäp dvnp d-neGavev u.ev ev KÜTTpai | Tratödpia uevxe KaxaAnrujv, äjuj
uö\tc | cxe(pavr|t^^.OKo0c, eßoocov ev xaic uuppwaic und 457 dXA' eic
ayopav direiur 5eT jap dvbpdav j -nrXeEai cxecpdvouc cuvGnuaxiaiouc eiko-
civ. — Demosth. LVII 31 n.ueic 5 5 6u.oXoYoOu.ev Kai xandac TTUu\eiv Kai
Zf\v oux övxiva xpöirov ßouA.öue6a. Das sind xd xrepi xr|v ayopav, die
Eukleides der sprechenden xatviÖTcuuAic vorwirft: aus deren Rede § 33
und 34 zugleich hervorgeht, dass dieses epydZ^ecGai ev xfj dYopa nur
Bürgerinnen erlaubt ist, Fremden erst, wenn sie SeviKd gezahlt haben.
Eine xaiviomuAic Gpccxxa bei Eupolis (I S. 323 K.) = Ath. VII S. 326a.
2) xd avopdTrooa als Verkaufsstätte bei Poll. X 19 erwähnt; ders.
III 78 unterscheidet die Sklaven duo xoö Trpaxfjpoc AiGou und andere
Arten von denen rrapd tüjv dvöpaTroboKaTrnAuJv und VII 16 erscheinen
oi dvbpaTToba iriTrpdcKovxec dvöpaTroooKdTrnAoi. Die oben S. 462 Anm. 2
angeführten Stellen beziehen sich also auf diesen gewöhnlichen Ver-