Handel u. Verkehr (Sklaven; Hetairen; Köche u. a.) 491
ja die Sklaven eben auch nur eine Waare und nicht viel
mehr als eine solche die Hetairen, die hier, namentlich
beim Leokorion, herumstanden, bereit, sich Jedermann gegen
Zahlung eines bestimmten Preises hinzugeben1).
Das sind etwa im raschen Ueberblick die in der Litte-
ratur erwähnten Waaren einschliesslich der menschlichen, die
auf dem Markt zu Kauf standen. Daneben aber hatten hier
ihre Station auch mancherlei Personen, die sich zu be-
stimmten vorübergehenden Dienstleistungen an Jedermann,
der sie brauchen und bezahlen konnte, verdingen wollten.
Unter ihnen waren die weitaus vornehmsten die hei-
mischen und fremden Köche, welche zur Herrichtung eines
feineren Diners in Athen für ganz unentbehrlich galten und
in der Komödie deshalb eine — wie bekannt — sehr grosse
Rolle spielten2). Ihnen schlössen sich an die jugendlichen,
hübschen und meist leichtsinnigen Flötenspielerinnen3), die
auch bei keinem lustigen Schmause fehlen durften Endlich
kanfsplatz der Sklaven; ebenso Theophrast., Char. 17 TtpidLievoc dvöpd-
ttoöov ö.Eiov Kai iroÄAä oenGeic xoü ttujAouvtoc. Das Gerüst erwähnt
Aristoph. bei Pol!. VII 11 eqp' 8 öe ävaßcuvovxec oi 6oöXoi -rrmpdcKOvrai,
toüto TpdireSav 'Apicxoqpdvnc xaXei: die Nacktheit der aasgestellten
Sklaven bezeugt Lukian., Eunuch. 3.
1) S. die oben S. 450 Anm. 5 erörterten Zeugnisse. Ueber den Stand-
ort beim Leokorion s. Bd. I S. 204 Anm. 1.
2) Ueber die Köche und ihre Kunst s. Becker, Charikl. II S. 319 ff.
Dass der Standort dieser Köche auf dem Markt (nayeipeia hiess, wie
Poll. IX 48 annahm, ist zwar oben S. 483 Anm. 2 zurückgewiesen; aber
dass, wie die Römer cocos ex macello conducebant (Plin., Naturgesch.
XVIII 108), auch in Athen ein töttoc, öGev lucOoüvtcu touc uayeipouc
bestand, ist nichts desto weniger sicher. Statt aller andern Stellen
mag genügen Plaut., Aulul. V. 280 f. postquam obsonavit erus et eon-
duxit coquos | tibicinasque has apud forum. Dass aber dieser Standort
der Köche sich bei dem Leihgeschäft des Kochgeschirrs (s. unten
S. 492) befunden habe, ist ein sehr gewagter Schluss (s. ebd.
Anm. 2).
3) Plaut, a. a. 0. (ebenso standen sie in Sikyon auf dem
Markt: Plut., Arat. 6). Die Plötenspielerin Chrysogone stand beim
Leokorion (s. Theophylakt., Brief 12). Das auAnTpioac |uic9oöc9ai,
was persönlich zu thun für unschicklich gilt, erwähnt Theoph.,
Char. 11.
ja die Sklaven eben auch nur eine Waare und nicht viel
mehr als eine solche die Hetairen, die hier, namentlich
beim Leokorion, herumstanden, bereit, sich Jedermann gegen
Zahlung eines bestimmten Preises hinzugeben1).
Das sind etwa im raschen Ueberblick die in der Litte-
ratur erwähnten Waaren einschliesslich der menschlichen, die
auf dem Markt zu Kauf standen. Daneben aber hatten hier
ihre Station auch mancherlei Personen, die sich zu be-
stimmten vorübergehenden Dienstleistungen an Jedermann,
der sie brauchen und bezahlen konnte, verdingen wollten.
Unter ihnen waren die weitaus vornehmsten die hei-
mischen und fremden Köche, welche zur Herrichtung eines
feineren Diners in Athen für ganz unentbehrlich galten und
in der Komödie deshalb eine — wie bekannt — sehr grosse
Rolle spielten2). Ihnen schlössen sich an die jugendlichen,
hübschen und meist leichtsinnigen Flötenspielerinnen3), die
auch bei keinem lustigen Schmause fehlen durften Endlich
kanfsplatz der Sklaven; ebenso Theophrast., Char. 17 TtpidLievoc dvöpd-
ttoöov ö.Eiov Kai iroÄAä oenGeic xoü ttujAouvtoc. Das Gerüst erwähnt
Aristoph. bei Pol!. VII 11 eqp' 8 öe ävaßcuvovxec oi 6oöXoi -rrmpdcKOvrai,
toüto TpdireSav 'Apicxoqpdvnc xaXei: die Nacktheit der aasgestellten
Sklaven bezeugt Lukian., Eunuch. 3.
1) S. die oben S. 450 Anm. 5 erörterten Zeugnisse. Ueber den Stand-
ort beim Leokorion s. Bd. I S. 204 Anm. 1.
2) Ueber die Köche und ihre Kunst s. Becker, Charikl. II S. 319 ff.
Dass der Standort dieser Köche auf dem Markt (nayeipeia hiess, wie
Poll. IX 48 annahm, ist zwar oben S. 483 Anm. 2 zurückgewiesen; aber
dass, wie die Römer cocos ex macello conducebant (Plin., Naturgesch.
XVIII 108), auch in Athen ein töttoc, öGev lucOoüvtcu touc uayeipouc
bestand, ist nichts desto weniger sicher. Statt aller andern Stellen
mag genügen Plaut., Aulul. V. 280 f. postquam obsonavit erus et eon-
duxit coquos | tibicinasque has apud forum. Dass aber dieser Standort
der Köche sich bei dem Leihgeschäft des Kochgeschirrs (s. unten
S. 492) befunden habe, ist ein sehr gewagter Schluss (s. ebd.
Anm. 2).
3) Plaut, a. a. 0. (ebenso standen sie in Sikyon auf dem
Markt: Plut., Arat. 6). Die Plötenspielerin Chrysogone stand beim
Leokorion (s. Theophylakt., Brief 12). Das auAnTpioac |uic9oöc9ai,
was persönlich zu thun für unschicklich gilt, erwähnt Theoph.,
Char. 11.