Schiffshäuser, Zeughäuser und sonstige Anlagen für die Marine 51
2 Schiffshäuser, Zeughäuser und sonstige Anlagen für
die Marine
Das genannte Terrain der Werfte; welches die Schiff-
schuppen, die Zeughäuser und sonstige Gelasse, die Bauplätze
für die Kriegsschiffe und die Werkstätten umschliesst,
wurde mit dem allgemeinen Ausdruck rä veuupia oder tö
veuüpiov1) bezeichnet, und zwar ohne dass zwischen dem Ge-
brauch des Plural und Singular irgend ein Unterschied ge-
macht würde2).
1) Vgl. Böckh, Seeurk. S. 64ff., wo zu den Grammatikererklärungen
noch hinzuzufügen wäre Schol. Aristoph., Acharn. V. 920 veuüpiov
KaXeixai ö töttoc 6 -rrepiexuuv tü irÄoIa rjviKa äv eXkucGluciv. — Eine noch
weitere Ausdehnung des Begriffes veuüpiov würde man gewinnen, wenn
man die Sitzungen des Rathes identificirte mit denen ein xüj xwuaxi
(s. oben S. 6 Anm. 1): doch ist das schwerlich richtig (s. unten). — Die
navdlia magnorum imperatorum, welche bei Livius XXXXV 27, 11 unter
den athenischen Sehenswürdigkeiten aufgezählt werden, sind au sich
unmöglich und an jener Stelle nach vorausgegangenem portus, muros
Piraeum urbi iungentis auch sonst unpassend; sie verdanken ihren
Ursprung jedenfalls einer Korruptel (vielleicht war (doyna varia [oder
spolia] magnorum imperatorum geschrieben; navalia, magnorum impe-
ratorum (jnonumentay vermuthete Crevier, navalia, (monumenta)
magnorum imperatorum Madvig).
2) Vgl. Böckh, Seeurl-, S. 65 (falsch Milchhöfer S. 49). Neben
der zahllos häufigen Verbindung von ev veuupioic mit TrapeAdßou.ev
oder irapeoouev oder irapeMßouev Kai dTreA.dßouev und ähnlichen Wen-
dungen auf den Seeurkunden steht dann plötzlich einmal ev veuupiw; z. B.
höchst auffallend inürk. XIII=0.2,'.JiUl81lKol.bZ.l ff. xdbe TrapeAdßou.ev
Kai üTre\dßou.ev CKeün £ü\iva ev veuupioic ev vecupitu TrapeAdßo|uev kx\.
ev veujpiuj Trapeoou.ev kt\. oder Seeurk. XIV = C. i. Att. II 809 Kol. b
Z. 48 ff. xäöe TrapeAdßouev Kai dTTeXäßou.ev CKeür| SaiAiva ev veuupioic- ev
veujpioic TrapeAdßouev kt\. ev veuupiai Trapebouev ktä. oder neben dem
häufigen cf veuupiuuv einmal Seeurk. X = G. i. Att. II 803 Kol. c Z. 135
eK toö veujpiou. — Nach der von Böckh empfohlenen und bisher allge-
mein acceptirten Lesung einer Stelle in der Seeurkunde II (= G. i. Att.
II N. 791) Z. 72 xaüxnc xd] TrnödAia ev xüj veuupiuj ecxiv [xüj ev]
Mouvixiaciv lag es nahe, anzunehmen, dass die zur Marine gehörigen
Anlagen je eines der drei Kriegshäfen als tö veuüpiov bezeichnet
seien und dass der Ausdruck xd veuupia angewandt werde, um
die gesammten Werftanlagen oder überhaupt nur die Werfte ohne
genauere Detailirung anzugeben. Aber an dieser Stelle hat Köhler
4*
2 Schiffshäuser, Zeughäuser und sonstige Anlagen für
die Marine
Das genannte Terrain der Werfte; welches die Schiff-
schuppen, die Zeughäuser und sonstige Gelasse, die Bauplätze
für die Kriegsschiffe und die Werkstätten umschliesst,
wurde mit dem allgemeinen Ausdruck rä veuupia oder tö
veuüpiov1) bezeichnet, und zwar ohne dass zwischen dem Ge-
brauch des Plural und Singular irgend ein Unterschied ge-
macht würde2).
1) Vgl. Böckh, Seeurk. S. 64ff., wo zu den Grammatikererklärungen
noch hinzuzufügen wäre Schol. Aristoph., Acharn. V. 920 veuüpiov
KaXeixai ö töttoc 6 -rrepiexuuv tü irÄoIa rjviKa äv eXkucGluciv. — Eine noch
weitere Ausdehnung des Begriffes veuüpiov würde man gewinnen, wenn
man die Sitzungen des Rathes identificirte mit denen ein xüj xwuaxi
(s. oben S. 6 Anm. 1): doch ist das schwerlich richtig (s. unten). — Die
navdlia magnorum imperatorum, welche bei Livius XXXXV 27, 11 unter
den athenischen Sehenswürdigkeiten aufgezählt werden, sind au sich
unmöglich und an jener Stelle nach vorausgegangenem portus, muros
Piraeum urbi iungentis auch sonst unpassend; sie verdanken ihren
Ursprung jedenfalls einer Korruptel (vielleicht war (doyna varia [oder
spolia] magnorum imperatorum geschrieben; navalia, magnorum impe-
ratorum (jnonumentay vermuthete Crevier, navalia, (monumenta)
magnorum imperatorum Madvig).
2) Vgl. Böckh, Seeurl-, S. 65 (falsch Milchhöfer S. 49). Neben
der zahllos häufigen Verbindung von ev veuupioic mit TrapeAdßou.ev
oder irapeoouev oder irapeMßouev Kai dTreA.dßouev und ähnlichen Wen-
dungen auf den Seeurkunden steht dann plötzlich einmal ev veuupiw; z. B.
höchst auffallend inürk. XIII=0.2,'.JiUl81lKol.bZ.l ff. xdbe TrapeAdßou.ev
Kai üTre\dßou.ev CKeün £ü\iva ev veuupioic ev vecupitu TrapeAdßo|uev kx\.
ev veujpiuj Trapeoou.ev kt\. oder Seeurk. XIV = C. i. Att. II 809 Kol. b
Z. 48 ff. xäöe TrapeAdßouev Kai dTTeXäßou.ev CKeür| SaiAiva ev veuupioic- ev
veujpioic TrapeAdßouev kt\. ev veuupiai Trapebouev ktä. oder neben dem
häufigen cf veuupiuuv einmal Seeurk. X = G. i. Att. II 803 Kol. c Z. 135
eK toö veujpiou. — Nach der von Böckh empfohlenen und bisher allge-
mein acceptirten Lesung einer Stelle in der Seeurkunde II (= G. i. Att.
II N. 791) Z. 72 xaüxnc xd] TrnödAia ev xüj veuupiuj ecxiv [xüj ev]
Mouvixiaciv lag es nahe, anzunehmen, dass die zur Marine gehörigen
Anlagen je eines der drei Kriegshäfen als tö veuüpiov bezeichnet
seien und dass der Ausdruck xd veuupia angewandt werde, um
die gesammten Werftanlagen oder überhaupt nur die Werfte ohne
genauere Detailirung anzugeben. Aber an dieser Stelle hat Köhler
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