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Die Hafenstadt

Marine hatte, vorgestellt. Und es stimmt hieniit nicht schlecht,
dass die grosse Halle, welche wahrscheinlich mit der d\qn-
töttuuXic identisch ist, unfern der Eetioneia lag1). Denn in
dieser pflegten, wie aus der Schilderung des Aristophanes2)
zu entnehmen ist, den einzelnen Schiffen ihre Getreiderationen
zugemessen zu werden.

Von dieser Stätte aus fuhr dann die Flotte nach glück-
lich bestandener Prüfung, durch Gebet und Opfer feierlich
eingeweiht, in langem Zuge durch das nahe Hafenthor in
die See hinaus, ein erhebendes patriotisches Schauspiel, dem
gerne eine zahlreiche Menge am Ufer beiwohnte3).

3 Einrichtimg des Emporions und sonstige auf den
Handel und Schiffahrtsverkehr bezügliche Anlagen im

Peiraieus

Das Emporion des Peiraieus war nicht bloss der pri-
vilegirte Stapelplatz von ganz Attika4), sondern in der
blühendsten Periode Athens der bedeutendste Seemarkt über-
haupt, in welchem sich das Handelsleben der ganzen damaligen
bekannten Welt concentrirte5). Nicht ohne Grund rühmten
attische Schriftsteller der guten Zeiten, dass hier, was
Sicilien, Italien, Kypros, Aegypten, Lydien, der Pontos, der
Chersones Gutes biete, sich vereint finde0), oder gar dass

1) S. Bd. I S. 322 f. und unten S. 101 f.

2) Aristophan., Acharn. 544 ff. Kai Käpxa uevx' av eüOewc Ka9ei\-
xexe | xpiaKoaac vauc fjv ö' av f\ ttöAic irXea | Oopüßou cxpaxuuxwv,
irepi xpinpdpxou ßofjc, | lucGoü otöouevou, TraXAabiaiv xp^coimeviuv, | cxoäc
cxevaxoücnc, cixiujv |uexpouueviuv. Zu letzterem Vers ist in den Scholien
bemerkt: cxoäc cxevaxoücnc: xfjc XeYouevnc d\cpixon:u)Ai6oc, uv iukooö-
unce TTeptKXf|c, ö'ttou Kai cixoc d-rrcKeixo xfjc ttoAcuuc. fjv öe Trepi xöv
TTeipaiä. cxevaxoücr|c oe biet xö TrXnöoc xluv cuvaYOuevwv eiticmcuLuv.

3) Geschildert ist dies Schauspiel in ergreifenden Worten von
Thukydides VI 32 bei der Abfahrt der gewaltigen Flotte, die zur
sicilischen Expedition auszog.

4) S. Ulrichs, Beis. u. Forsch. II S. 185 und 195 f.

5) So heisst er bei Sopatros, de div. quaest. geradezu ev TTeipaiei,
xuj koivCü 'GAAdooc euTTopiiy TroAuavöpdmuu xuyx«vovxi (bei Walz, rhet.
Gr. VIII S. 47, 3).

6) Ps. Xenoph., üb. d. Staat d. Ath. II 7 ö'xi ev CiKeAict r\bv f\ ev
 
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