Handel u. Verkehr (Stoa Poikile)
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bei den andern hervorragenden Kämpfern nach, der Ver-
sicherung des Plinius1) Portraitähnlichkeit angestrebt, natür-
lich nur soweit damals überhaupt eine solche zulässig
erschien 2). Sehr gut macht Benndorf auf ähnliche Feldherrn-
stellungen in den Schlachtscenen aufmerksam, die wir an
der Westwand des so glücklich durch sein Verdienst der
Wissenschaft geretteten (etwa gleichzeitigen) Heroons von
exet 6' ouk e-nTf^YPß'rcxcü. tcujc; ouk rjxnce rr\v buupedv xaüxnv; rjxncev,
dAX' 6 ön,u.oc ouk eöuuKev (diese ganze Rhetorik ist freilich, wie oft
bei den Rednern, insbes. bei Aischines ohne das elementarste Wissen
von vaterländischer Geschichte erfunden: denn, abgesehen von allem
Andern, war damals ja Miltiades längst todt), d\\' dvxi tou ovolicixoc
cuvexdjpncev auxuj Trpujxui YPacPflvai TrapaKaXouvxa toüc cxpaxiujxac.
Schob z. a. 0. eTnqpavecxdxr) be fpacpi] ecxiv rj xnv £v MapaBujvi |adxnv
e'xouca, ev rj e'cxnKe Mi\xid5r|c ifKeXevöfjLtvoc toic cxpaxtujxouc. Aus
dieser Stelle des Aischines, viell. aus der Uebersetzung Cicero's (s. Cic,
de opt. gen. orat. § 23) schöpft wohl auch Corn. Nepos, Müt. 6 Imic
Miltiadi, qui Äthends totamque Graeciam liberarat, tcdis lionos tributus
est in porticu, quae Poecile vocatur, cum pugna depingeretur Maratho-
nia, ut in decem praetorum numero prima eins imago poneretur isque
hortaretur milites proeliumque committeret (isque ■— commüteret hält
Halm für Glossem; es wird vielmehr genügen, zu schreiben proelium
ut committerent). Aristeid. XL VI S. 174 Jebb. irpouKp(6r| (MiXxidorjc)
uövoc k£ diravTaiv, ibc cpaci, xnv xeipa eKxexaKuuc Ypaqprjvai, ujc xöxe
eruxe toic cxpaxiuüxouc irapaKeX.euöuevoc. Schol. z. a. 0. (III S. 566
Dind.) fjv fäp ev xfj xroiKiArj cxoö. YeYpauuevoc 6 Mi\xid5n,c eKxeivaiv
xr)v xe'Pa K°d u-rtobeiKvüc xoic "GXXna xoüc ßapßdpouc Aeyujv öpjuäv
Kax3 aüxujv.
1) Plin. XXXV 57 Panaenus quidem frater Phidiae etiam proelium
Atheniensium adversus Persas apud Marathona factum pinxit. adeo iam
colorum usus increbruerat adeoque ars perfecta erat, ut in eo proelio ico-
nicos duces pinxisse tradatur, Atheniensium Miltiaden, Callimachum,
Cynaegirum, barbarorum Datim, Artaphernen.
2) Curtius hat im Hermes XV S. 150 ff. die Vermuthung aufgestellt,
dass die oben besprochene, uns in zahlreichen Repliken erhaltene Gruppe
des fHarmodios und Aristogeiton' vielmehr Miltiades und Kallimachos im
Beginne der Schlacht bei Marathon und zwar eben nach diesem Bilde
in der Poikile darstelle. Aber — auch ganz abgesehen von allem, was
oben ausgeführt ist — weder ist hier der bezeichnende Gestus des Hin-
weisens auf den Feind zu erkennen noch kann Kallimachos als Ephebe
gedacht werden, selbst wenn man die heroische Nacktheit als möglich,
zulassen wollte.
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bei den andern hervorragenden Kämpfern nach, der Ver-
sicherung des Plinius1) Portraitähnlichkeit angestrebt, natür-
lich nur soweit damals überhaupt eine solche zulässig
erschien 2). Sehr gut macht Benndorf auf ähnliche Feldherrn-
stellungen in den Schlachtscenen aufmerksam, die wir an
der Westwand des so glücklich durch sein Verdienst der
Wissenschaft geretteten (etwa gleichzeitigen) Heroons von
exet 6' ouk e-nTf^YPß'rcxcü. tcujc; ouk rjxnce rr\v buupedv xaüxnv; rjxncev,
dAX' 6 ön,u.oc ouk eöuuKev (diese ganze Rhetorik ist freilich, wie oft
bei den Rednern, insbes. bei Aischines ohne das elementarste Wissen
von vaterländischer Geschichte erfunden: denn, abgesehen von allem
Andern, war damals ja Miltiades längst todt), d\\' dvxi tou ovolicixoc
cuvexdjpncev auxuj Trpujxui YPacPflvai TrapaKaXouvxa toüc cxpaxiujxac.
Schob z. a. 0. eTnqpavecxdxr) be fpacpi] ecxiv rj xnv £v MapaBujvi |adxnv
e'xouca, ev rj e'cxnKe Mi\xid5r|c ifKeXevöfjLtvoc toic cxpaxtujxouc. Aus
dieser Stelle des Aischines, viell. aus der Uebersetzung Cicero's (s. Cic,
de opt. gen. orat. § 23) schöpft wohl auch Corn. Nepos, Müt. 6 Imic
Miltiadi, qui Äthends totamque Graeciam liberarat, tcdis lionos tributus
est in porticu, quae Poecile vocatur, cum pugna depingeretur Maratho-
nia, ut in decem praetorum numero prima eins imago poneretur isque
hortaretur milites proeliumque committeret (isque ■— commüteret hält
Halm für Glossem; es wird vielmehr genügen, zu schreiben proelium
ut committerent). Aristeid. XL VI S. 174 Jebb. irpouKp(6r| (MiXxidorjc)
uövoc k£ diravTaiv, ibc cpaci, xnv xeipa eKxexaKuuc Ypaqprjvai, ujc xöxe
eruxe toic cxpaxiuüxouc irapaKeX.euöuevoc. Schol. z. a. 0. (III S. 566
Dind.) fjv fäp ev xfj xroiKiArj cxoö. YeYpauuevoc 6 Mi\xid5n,c eKxeivaiv
xr)v xe'Pa K°d u-rtobeiKvüc xoic "GXXna xoüc ßapßdpouc Aeyujv öpjuäv
Kax3 aüxujv.
1) Plin. XXXV 57 Panaenus quidem frater Phidiae etiam proelium
Atheniensium adversus Persas apud Marathona factum pinxit. adeo iam
colorum usus increbruerat adeoque ars perfecta erat, ut in eo proelio ico-
nicos duces pinxisse tradatur, Atheniensium Miltiaden, Callimachum,
Cynaegirum, barbarorum Datim, Artaphernen.
2) Curtius hat im Hermes XV S. 150 ff. die Vermuthung aufgestellt,
dass die oben besprochene, uns in zahlreichen Repliken erhaltene Gruppe
des fHarmodios und Aristogeiton' vielmehr Miltiades und Kallimachos im
Beginne der Schlacht bei Marathon und zwar eben nach diesem Bilde
in der Poikile darstelle. Aber — auch ganz abgesehen von allem, was
oben ausgeführt ist — weder ist hier der bezeichnende Gestus des Hin-
weisens auf den Feind zu erkennen noch kann Kallimachos als Ephebe
gedacht werden, selbst wenn man die heroische Nacktheit als möglich,
zulassen wollte.