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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Erster Theil): ..., welcher die ältesten Nachrichten vom europäischen Norden überhaupt und die Geschichte von Dänemark und Norwegen bis zur calmarschen Vereinigung enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1778 [VD18 90792106]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49541#0052
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46 XXXVI. Buch. Geschichte
Fremden bestraft werden. Wer ein Begräbniß be-
stähle, sollte mit Verlust seines lebens und Beerdigung
bestraft werden. Ein hoher Kriegsbefehlshaber, oder
Landvogt, sollte auf einem von seinem Schiffe gemach-
ten Scheiterhaufen verbrannt werden. Zehen gerin-
gere Schiffsbedienten sollten auf eben einem solchen zu-
sammen durchs Feuer verzehrt werden. Ein großer
Herr aber und ein Seekönig sollten allein die Ehre ha-
ben, daß ihre Leichen in ihr Schiff gelegt, und dieses
ulsdenn in den Brand gesteckt würde. Ein gewaltsa-
mer Jungfrauenschänder sollre entweder einen Theil
seines Körpers oder tausend Pfund verlieren. Wer
ein Kriegsmann seyn wolle, müsse einen einzigen Feind
allemal zuerst angreifen, und Zweener sich erwehren;
dreyen dürfe er durch einen langsamen Rückgang aus-
weichen ; vor vieren zu fliehen sollte ihn nicht beschim-
pfen. Ein einheimischer Soldat sollte den Winter
über drey Pfund Silbers, ein geworbener Ausländer
zwey, und ein ausgedienter eines bekommen. Schif-
fer könnten sich aller Ruder, welche sie auf ihrem We-
ge anträfen, bedienen. Auch wenn einer über einen
Fluß wolle, und allda ein Pferd stnde, könne er das.
selbe gebrauchen über den Fluß zu kommen. Doch
müsse er, sobald dessen Vordersüße das Trockene be-
rührten, absteigen. Denn wenn er es länger gebrau-
che, sollte er als ein Dieb dieses Pferdes angesehen
und am Leben bestraft werden. Ein Reifender könnte
so viel Lebensmittel, als er auf eine Mahlzeit verzehrte,
ohnbestraft wegnehmen. Nähme er aber mehr, so
sey er ein Dieb.
Alle große Verdienste dieses Königs verschafften
ihm vor einem gewaltsamen Tode keine Sicherheit.
Er kam nach einer langen Regierung durch Ueberfall
ums Leben. Seine Getreuen rächten seinen Tod, und
hielten für gut, denselben so lange als möglich, Unru-
 
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