i>8 XXXVi. Buch. Geschichte
deck befindlichen Nachricht für das erste seiner Regie-
rung. Auch möchte ich ihn lieber für einen Bruder
als einen Sohn Hordaknuds anfehen. Wenigstens
giebt das oft angeführte Bruchstück eines alten islän-
dischen Geschichtsbuchs Gorm Ricki oder den Mäch-
tigen, welchem Regners Söhne in ihrer Abwesen-
heit ihr Reich anvertrauten, nicht als den Psiegvaker
Hordaknuds, wofür Torfans denselben ausgiebt,
sondern als den Pstegvater dieses Gorms an. Ein
Mann aber, welcher schon zu der Zeit, da Regners
Söhne, welche sieben und zwanzig oder dreyßig Jahre
regierten, ihre Regierung antraten, nicht jung gewe-
sen seyn muß, kann wohl kaum ihren Enkel erzogen
haben. Aber das ist leicht möglich, daß er zween
Söhne von ihnen, wie ich annehme, daß Horda-
knud und Gorm gewesen, erzogen habe.
Ein Frauenzimmer Thyra, welches Gorm hei-
rathen wollte, und nach dem Gaxo eines englischen
Königs Erhelreds Tochter und eines Adelstans
Schwester, nach den Isländern hingegen des jütlän-
dischenIaels Haralds Rlak Tochter war, wollte ihm
nur auf die Bedingung das Jawort geben, wenn er
die von feinem Vorfahren verwahrlofeten Staaten mit
seinem Reiche wieder zu vereinigen verspräche. Die-
ser Gemahlin eignet Svend Aggesen allen Ruhm
zu, welchen sich Gorm erworben hat. Doch ob man
wohl viele Beweise von ihrer Weisheit und Sorgfalt
für das Wohl ihrer Unterthanen amrifft, weswegen
ihr Name auch durch den Zusatz Danabot, das ist,
des Schmucks und des Trostes der Dänen, verherr-
licht aufdie Nachwelt gebracht worden ist: so zeigen doch
die Thaten ihres Gemahls zur Gnüge, daß derselbe
nicht aus einigem Fehler am Verstände oder Herzhaftig-
keit, sondern aus einer klugen Vorsicht im Anfänge fei-
ner Regierung keinen Krieg unternommen habe.
Sein
deck befindlichen Nachricht für das erste seiner Regie-
rung. Auch möchte ich ihn lieber für einen Bruder
als einen Sohn Hordaknuds anfehen. Wenigstens
giebt das oft angeführte Bruchstück eines alten islän-
dischen Geschichtsbuchs Gorm Ricki oder den Mäch-
tigen, welchem Regners Söhne in ihrer Abwesen-
heit ihr Reich anvertrauten, nicht als den Psiegvaker
Hordaknuds, wofür Torfans denselben ausgiebt,
sondern als den Pstegvater dieses Gorms an. Ein
Mann aber, welcher schon zu der Zeit, da Regners
Söhne, welche sieben und zwanzig oder dreyßig Jahre
regierten, ihre Regierung antraten, nicht jung gewe-
sen seyn muß, kann wohl kaum ihren Enkel erzogen
haben. Aber das ist leicht möglich, daß er zween
Söhne von ihnen, wie ich annehme, daß Horda-
knud und Gorm gewesen, erzogen habe.
Ein Frauenzimmer Thyra, welches Gorm hei-
rathen wollte, und nach dem Gaxo eines englischen
Königs Erhelreds Tochter und eines Adelstans
Schwester, nach den Isländern hingegen des jütlän-
dischenIaels Haralds Rlak Tochter war, wollte ihm
nur auf die Bedingung das Jawort geben, wenn er
die von feinem Vorfahren verwahrlofeten Staaten mit
seinem Reiche wieder zu vereinigen verspräche. Die-
ser Gemahlin eignet Svend Aggesen allen Ruhm
zu, welchen sich Gorm erworben hat. Doch ob man
wohl viele Beweise von ihrer Weisheit und Sorgfalt
für das Wohl ihrer Unterthanen amrifft, weswegen
ihr Name auch durch den Zusatz Danabot, das ist,
des Schmucks und des Trostes der Dänen, verherr-
licht aufdie Nachwelt gebracht worden ist: so zeigen doch
die Thaten ihres Gemahls zur Gnüge, daß derselbe
nicht aus einigem Fehler am Verstände oder Herzhaftig-
keit, sondern aus einer klugen Vorsicht im Anfänge fei-
ner Regierung keinen Krieg unternommen habe.
Sein