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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Hrsg.]; Weidmannische Buchhandlung [Hrsg.]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Erster Theil): ..., welcher die ältesten Nachrichten vom europäischen Norden überhaupt und die Geschichte von Dänemark und Norwegen bis zur calmarschen Vereinigung enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1778 [VD18 90792106]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49541#0678
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6yr XXXVl. Buch. Geschichte
krankt, und er gab einem der Gaste Befehl Einarn
einen Büschel Stroh in die Hand zu drücken, und ihn
also aufzuwecken. Diesen Schimpf rächte Einar am
folgenden Tage durch den Tod seines Beleidigers, und
ließ sich endlich durch vieles Zureden gemeinschaftlicher
Freunde bewegen, dem Könige deswegen eine Buße
anzutragen. Der König ließ bey dieser Gelegenheit
das einzige Fenster, durch welches der Eingang ins
Gerichtshaus erhellet ward, bedecken, und Emarn
und dessen Sohn, welcher seinem Vater von außen zu
Hülfe eilte, ums Leben bringen. Diese That machte
den König bey jedermann so verhaßt, daß sogleich ein
Aufstand ausgebrochen seyn würde, wenn sich nur ein
Anführer an die Spitze der Misvergnügten gestellet
hätte.
In dieser Verlegenheit schlug sich der König an
Lin, welcher sie unter der Bedingung zu stillen ver-
sprach, wenn Harald seinen Bruder Aals in seinen
vorigen Stand wieder Herstellen, und Hakon Ovar-
fon. von welchem ganz Thrand und Upland ab-
hieng, alle seine Forderungen bewilligen werde. Ha-
rald versprach alles, in der Absicht nichts zu Halten.
Denn da Hakon sich die Vermählung mit Ragn-
hild, Tochcer des Königs Magnus, nebst einer
standeSmäßigen Ausstattung bedungen hatte, und dar-
auf die Würde eines Jarls verlangte, weil Ragn-
hild ihm auf keine andere Art die Hand reichen wollte,
wendete Harald dagegen ein, daß er von dem vom
h. <L)laf eingeführken Gebrauche, daß nur ein Jarl
im Reiche seyn solle, nicht abgchen, und ihn neben
d)rm oder mit dessen Verstoßung zum Jarl machen
werde. Hakon ward hierüber so unwillig, daß er
nach Ertödtung einiger Beamten Haralds und Plün-
derung seiner Güter zu dessen Feinde Svend über-
gieng. Dieser versprach ihm die Würde eines Jarls
von
 
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