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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Hrsg.]; Weidmannische Buchhandlung [Hrsg.]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Vierter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des schwedischen Reichs von gänzlicher Aufhebung der kalmarischen Vereinigung bis zur letzten Erweiterung seiner Gränzen in dem Zeitraume von 1521 bis 1632 enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1781 [VD18 90792130]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49544#0047
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von Schweden. 4l
vorgekragen würde, und also ihre Schafe der wahren
Seelenweide ermangeln müßten.
Gegen so vielfältigen Widerstand, den Gustav
allenthalben antraf, diente ihm die liebe seiner Reichs«
stände und die gute Meinung, welche sie von ihm heg«
ten, daß er in allen seinen Unternehmungen auf das
allgemeine Beste sein Augenmerk richte, zur stärksten
Schuhwehr, indem sie alle über die Drohung, die er
ihnen auf dem Reichstage zu Westerahs that, daß er
aus dem Grunde, weil er wahrnähme, daß man über
alle feine blos zum allgemeinen Nutzen gereichende An-
stalten üble Auslegungen mache, die Krone niederlegen
wolle, dergestalt erschrocken, daß sie ihm ins Wort sie«
len, und einmüthig baten, daß er doch nicht das ganze
Vaterland so hoch strafen, und dasselbe die Fehler ei-
niger Unverständigen entgelten lassen, und versichert
seyn möchte, daß sie ihn wider alle Widerspenstige mit
ganzen Kräften unterstützen würden.
Gegen Ausgang des Jahres erschreckte er durch
seine Ankunft bey den Dalekerlen Anmen, Metern
und die übrigen Verreizer dieses Volkes, daß sie nach
Norwegen flüchteten. Darauf stellten sich die von ih-
nen verführten Bauern auf seinen Befehl zum Land-
tage nach Tuna ein, wo sie durch die Rede des Königs
und die ihn umgebenden Kriegsvölker dergestalt gebe-
müthigt wurden, daß sie mit stotternder Zunge um
Verzeihung ihres Ungehorsams fleheten, und die ganze
Schuld der in ihrem Namen abgefaßten übermüthi-
gen Briefe den flüchtiggewordenen Geistlichen zuschrie-
ben, nach erhaltener Verzeihung aber eidlich und
schriftlich angelobten, sich nimmermehr zu gleichen
Verbrechen verleiten zu lassen.
Gleich nach seiner Rückkunft hielt er am n Jen-
ner 1526 einen Reichstag zu Wadstena. Hier dran-J- Chr.'5s6.
gen die Stände so stark auf seine Krönung und Ver-
C s mählung,
 
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