daͤniſche Geſchichte. 183
von demſelben 1714 die Stelle eines außerordent⸗
lichen Lehrers auf der hohen Schule zu Kopenhagen
erlangte, und kurz vor dieſer Befoͤrderung vom ge⸗
heimen Rathe Ivar Roſenkranz das roſenkran⸗
ziſche Stipendium erhielt. Dieſes beſtehet aus 100
Thalern, die man vier Jahre unter dem Geſetze ge⸗
nießet, daß man einige Zeit davon in fremden Län
dern zubringen muß. Für Zolbertgen war diefes
Feine Befchwerde, und er gieng gerne wieder auf
Reifen, und lebte num anderthalb Jahr in Pas
eis, und einen ganzen Winter in Rom. Darauf
mußte er noch jwey Jahre ſehr fchlecht zu Haufe lea
ben, bis er durch den Tod des Lehrers der Mefka-
phyſik, Johann Sriedrich Wandalins, im
December 1717 den ordentlichen Lehrſtuhl und zu⸗
gleich ein Jahrgehalt uͤberkam. Dieſe Stelle ver⸗
cauſchte er 17 20 mit dem Lehramte in der Beredſam⸗
Feif, und in eben. dem Jahre ward er Beyſitzer im
Conſiſtorio. Doch war weder ſein Reiſegeiſt er—
muͤdet, noch das Ende ſeines Ungluͤcks vorhanden.
Er fiel auf den Gedanken, in allen Theilen der
Wiſſenſchaften, wo er unter feinen Landesleus
fen keinen Borgänger hatte, Schriften heraus»
zugeben; ein Borfaß, auf welchen Fein Meiner Geift
fallen und ion mit fogutfem Erfolge ausführen kann,
ob wohl nicht zu läugnen fiehet, daß er feine vor-
nehmſte Staͤrke in der daͤniſchen Dichtkunſt, der
Satyre, doch einer ſolchen, die mehr nach dem Ge⸗
ſchmacke des großen Haufens als der feinen Welt
iſt, in Luſtſpielen nach dem Muſter eines Plau⸗
tus und eines Moliere, in Brechung der Eiſes in
der daͤniſchen Geſchichte und daͤniſchen Staatskunde,
und in andern Schriften durch Bekämpfung mancher
in ſeinem Vaterlande damals herrſchender Vorurthei⸗
le und Thorheiten gezeiget hat. Sneedorf eignet
ihm zweh große Verdienſte um fein Vaterland zu:
M 4 eines,
von demſelben 1714 die Stelle eines außerordent⸗
lichen Lehrers auf der hohen Schule zu Kopenhagen
erlangte, und kurz vor dieſer Befoͤrderung vom ge⸗
heimen Rathe Ivar Roſenkranz das roſenkran⸗
ziſche Stipendium erhielt. Dieſes beſtehet aus 100
Thalern, die man vier Jahre unter dem Geſetze ge⸗
nießet, daß man einige Zeit davon in fremden Län
dern zubringen muß. Für Zolbertgen war diefes
Feine Befchwerde, und er gieng gerne wieder auf
Reifen, und lebte num anderthalb Jahr in Pas
eis, und einen ganzen Winter in Rom. Darauf
mußte er noch jwey Jahre ſehr fchlecht zu Haufe lea
ben, bis er durch den Tod des Lehrers der Mefka-
phyſik, Johann Sriedrich Wandalins, im
December 1717 den ordentlichen Lehrſtuhl und zu⸗
gleich ein Jahrgehalt uͤberkam. Dieſe Stelle ver⸗
cauſchte er 17 20 mit dem Lehramte in der Beredſam⸗
Feif, und in eben. dem Jahre ward er Beyſitzer im
Conſiſtorio. Doch war weder ſein Reiſegeiſt er—
muͤdet, noch das Ende ſeines Ungluͤcks vorhanden.
Er fiel auf den Gedanken, in allen Theilen der
Wiſſenſchaften, wo er unter feinen Landesleus
fen keinen Borgänger hatte, Schriften heraus»
zugeben; ein Borfaß, auf welchen Fein Meiner Geift
fallen und ion mit fogutfem Erfolge ausführen kann,
ob wohl nicht zu läugnen fiehet, daß er feine vor-
nehmſte Staͤrke in der daͤniſchen Dichtkunſt, der
Satyre, doch einer ſolchen, die mehr nach dem Ge⸗
ſchmacke des großen Haufens als der feinen Welt
iſt, in Luſtſpielen nach dem Muſter eines Plau⸗
tus und eines Moliere, in Brechung der Eiſes in
der daͤniſchen Geſchichte und daͤniſchen Staatskunde,
und in andern Schriften durch Bekämpfung mancher
in ſeinem Vaterlande damals herrſchender Vorurthei⸗
le und Thorheiten gezeiget hat. Sneedorf eignet
ihm zweh große Verdienſte um fein Vaterland zu:
M 4 eines,