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https://doi.org/10.11588/diglit.49546#0909
Gefchichte von Schweden. 903
auch Schweden weder felbft noch durdy Bundesges
noſſen die Friedensbedingungen, welche man als
die aͤußerſten jetzt feſtſetzte, auswirken koͤnnte. Da
Loͤwenhaupt ſich ſo ſehr nach dem Oberbefehl in
dieſem Kriege ſehnte, ſo mußte wohl der von ihm
abhangende geheime Ausſchuß dem Koͤnige ſein Ver—
langen, ſelbſt das Heer anzuſuͤhren, abſchlagen,
auf welchen Abſchlag dieſer ſich erklaͤrte, daß er ſich,
wiewohl ſehr ungern, gefallen laſſe, dieſen Winter
den Kriegsunternehmungen nicht beyzuwohnen, zu⸗
gleich aber von den Reichsſtaͤnden ſo viel Liebe und
Vorſorge fuͤr ſeine Ehre erwarte, daß ſie das ver⸗
anſtalteten, was erforderlich ſey, ihn in Stand zu
ſetzen, naͤchſtkommendes Jahr mit zu Felde zu ge⸗
hen, indem das groͤßte Vergnuͤgen, das er in ſei⸗
ner noch uͤbrigen Lebenszeit haben koͤnne, darinn
beſtehe, daß er fuͤr die Wohlfahrt des Reichs und
feiner gefreuen Unterthanen und bey einer fo rudm»
vollen Gelegenheit fein eben wage.
Diefer Reichstag trennte ſich am 22ſten Au⸗ Sehe SO
guſt, und Loͤwenhaupt reiſete nun nach Finland, Ehen HOCH
ein fchwaches Hecr anzuführen, das er wegen Man⸗
gel der Lebensmittel nicht einmal zuſammen ziehen
Fonnte, und fchon einen beträchtlichen Abgang erlife
ten hatte.) Denn als Laſcy und Keith vernah⸗
men, daß in Willmanſtrand nur 600 Schweden
zur Beſatzung laͤgen, das naͤchſte ſchwediſche Heer,
etwa 4000 Mann ſtark, unter dem Generalmajor
Wrangel, drey ſchwediſche Meilen hinter dieſem
Orte, und eines von gleicher Staͤrke, unter dem
Generallieutenant Buddenbrock, noch drey Mei⸗
len weiter entſernt ſtehe: ſo vermehnten ſie, ſich
Willmanſtrands, deſſen Befeſtigung nicht viel be—
deutete, ehe dieſe beyden Heere zu deſſen Bedeckung
da ſeyn koͤnnten, zu bemeiſtern. Aber in der Nacht
auf ihrem Zuge geriethen ihre Leute, von denen ein
Ul 4 Theil
auch Schweden weder felbft noch durdy Bundesges
noſſen die Friedensbedingungen, welche man als
die aͤußerſten jetzt feſtſetzte, auswirken koͤnnte. Da
Loͤwenhaupt ſich ſo ſehr nach dem Oberbefehl in
dieſem Kriege ſehnte, ſo mußte wohl der von ihm
abhangende geheime Ausſchuß dem Koͤnige ſein Ver—
langen, ſelbſt das Heer anzuſuͤhren, abſchlagen,
auf welchen Abſchlag dieſer ſich erklaͤrte, daß er ſich,
wiewohl ſehr ungern, gefallen laſſe, dieſen Winter
den Kriegsunternehmungen nicht beyzuwohnen, zu⸗
gleich aber von den Reichsſtaͤnden ſo viel Liebe und
Vorſorge fuͤr ſeine Ehre erwarte, daß ſie das ver⸗
anſtalteten, was erforderlich ſey, ihn in Stand zu
ſetzen, naͤchſtkommendes Jahr mit zu Felde zu ge⸗
hen, indem das groͤßte Vergnuͤgen, das er in ſei⸗
ner noch uͤbrigen Lebenszeit haben koͤnne, darinn
beſtehe, daß er fuͤr die Wohlfahrt des Reichs und
feiner gefreuen Unterthanen und bey einer fo rudm»
vollen Gelegenheit fein eben wage.
Diefer Reichstag trennte ſich am 22ſten Au⸗ Sehe SO
guſt, und Loͤwenhaupt reiſete nun nach Finland, Ehen HOCH
ein fchwaches Hecr anzuführen, das er wegen Man⸗
gel der Lebensmittel nicht einmal zuſammen ziehen
Fonnte, und fchon einen beträchtlichen Abgang erlife
ten hatte.) Denn als Laſcy und Keith vernah⸗
men, daß in Willmanſtrand nur 600 Schweden
zur Beſatzung laͤgen, das naͤchſte ſchwediſche Heer,
etwa 4000 Mann ſtark, unter dem Generalmajor
Wrangel, drey ſchwediſche Meilen hinter dieſem
Orte, und eines von gleicher Staͤrke, unter dem
Generallieutenant Buddenbrock, noch drey Mei⸗
len weiter entſernt ſtehe: ſo vermehnten ſie, ſich
Willmanſtrands, deſſen Befeſtigung nicht viel be—
deutete, ehe dieſe beyden Heere zu deſſen Bedeckung
da ſeyn koͤnnten, zu bemeiſtern. Aber in der Nacht
auf ihrem Zuge geriethen ihre Leute, von denen ein
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