des russischen Reichs. 79
welchem er Rognedens Brust durchzustoßen im
Begriff stand, aus dem Zimmer wegeilke, und dar-
auf diese ganze Geschichte auf eine solche Art der
RathSversammlung seiner Bojaren vorlegte, daß
diese auö diesem Vortrage merkten, daß es nach sei-
nem Sinne seyn werDe, wenn sie ihm den Rath ga-
den, Rogneden nicht nur das Leben zu lassen,
sondern auch ihr und ihrem Sohne ihr ganzes varer-
licheS Land einzuraumen. Wladimir befolgte die-
sen mit seiner eigenen jetzigen Gesinnung vollkommen
übereinstimmenden Rath, und erbaueke in diesem
Lande eine Stadt, die er von diesem geliebten Soh-
ne Ajäslaw nannte. Rogneda aber nahm bey
Wladimirs Bekehrung nicht nur das Christen,
thum, da sie den Namen Anastasia, russisch
ZTtastasia, bekam, sondern auch den Kloster stand
an, und verstarb als eine Nonne im I. i ooo.
Auch das Gemüth des als Heiden sehr rohen Wil-kungen^r
und gewaltthatigen Wladimirs veränderte sich, Christcnrhumr
nachdem er ein Christ geworden, und zwar so sehr, Wiadr^
daß er fast auf der entgegengesetzten Seite das rechte auf sein
Maaß überschritt, und nur bloß in Kriegsvorfallen.
Heiken sich als den vorigen Mann bewies. Er ver- mentsrmval-
schaffre seinem Reiche durch Erbauung vieler Skäd rmig.
te, vornehmlich außer den schon gelegentlich ange.
führten Bjelgorod, und verschiedene an den Flüssen
Desna, Wstri, Trubescha, Sula, Stugna, so.
wohl mehrere Bequemlichkeiten für den Nahrungs»
stand als größere Sicherheit wider die Einsalle der
Nachbarn, besonders der Petschenegen. Denn
dieses Volk, welches fast nur von Beraubung an-
derer Völker lebte, beunruhigte unaufhörlich sein Ge-
biete; und Niederlagen und glückliche Verrichtun-
gen reizten e§ gleich stark zu Wiederholung seiner
Raubzüge. ?ls Wladimir im Jahr .9^, aus ei-
nem glücklichen Feldzuge wider die Chorwalen zu-
rück
welchem er Rognedens Brust durchzustoßen im
Begriff stand, aus dem Zimmer wegeilke, und dar-
auf diese ganze Geschichte auf eine solche Art der
RathSversammlung seiner Bojaren vorlegte, daß
diese auö diesem Vortrage merkten, daß es nach sei-
nem Sinne seyn werDe, wenn sie ihm den Rath ga-
den, Rogneden nicht nur das Leben zu lassen,
sondern auch ihr und ihrem Sohne ihr ganzes varer-
licheS Land einzuraumen. Wladimir befolgte die-
sen mit seiner eigenen jetzigen Gesinnung vollkommen
übereinstimmenden Rath, und erbaueke in diesem
Lande eine Stadt, die er von diesem geliebten Soh-
ne Ajäslaw nannte. Rogneda aber nahm bey
Wladimirs Bekehrung nicht nur das Christen,
thum, da sie den Namen Anastasia, russisch
ZTtastasia, bekam, sondern auch den Kloster stand
an, und verstarb als eine Nonne im I. i ooo.
Auch das Gemüth des als Heiden sehr rohen Wil-kungen^r
und gewaltthatigen Wladimirs veränderte sich, Christcnrhumr
nachdem er ein Christ geworden, und zwar so sehr, Wiadr^
daß er fast auf der entgegengesetzten Seite das rechte auf sein
Maaß überschritt, und nur bloß in Kriegsvorfallen.
Heiken sich als den vorigen Mann bewies. Er ver- mentsrmval-
schaffre seinem Reiche durch Erbauung vieler Skäd rmig.
te, vornehmlich außer den schon gelegentlich ange.
führten Bjelgorod, und verschiedene an den Flüssen
Desna, Wstri, Trubescha, Sula, Stugna, so.
wohl mehrere Bequemlichkeiten für den Nahrungs»
stand als größere Sicherheit wider die Einsalle der
Nachbarn, besonders der Petschenegen. Denn
dieses Volk, welches fast nur von Beraubung an-
derer Völker lebte, beunruhigte unaufhörlich sein Ge-
biete; und Niederlagen und glückliche Verrichtun-
gen reizten e§ gleich stark zu Wiederholung seiner
Raubzüge. ?ls Wladimir im Jahr .9^, aus ei-
nem glücklichen Feldzuge wider die Chorwalen zu-
rück