des russischen Reichs. 57
und, wenn die Pforte sich hierüber beschwerte, damit
zu rechtfertiget« habe, daß, da die Pforte sich häufig
gegen Rußland erkläret, daß sie die diesem Reiche von
den Latarn wiederfahmen Beleidigungen höchlich mis-
billige, aber weder verhindern noch bestrafen könne,
dieselbe der Kaiserinn nicht verdenken könne, daß sie
sich durch ihre Waffen selbst Gerechtigkeit von diesem
Räubervolk verschaffe, und dasselbe durch solche Züch-
tigung von ferneren Beleidigungen abfchrecke; auch
dieser Rath durch das Ansehen deö größten russischen
Staatsverständigen (Dsserknann und des besten Feld-
herrn NmnmcL) ein besonderes Gewicht erhielt: so
entschloß man sich doch, daß der Vicekanzler Mster-
mann in einem unter dem 12 April ausgefertigken
Schreiben dem Großvezier bekannt machte, daß dis
Kaiserinn bey den von der Pforte verübten vielfältigen,
ja unzähligen, Verletzungen des am Prukh geschlossenen
Friedens, dis gleich, nachdem dieser Friedensschluß
durch die zu Adrianopel geschehene Abmachung j seins
völlige Bestätigung erlanget, angegangen, und seit-
dem von Jahr zu Jahr, wie sie hier namhaft gemacht
wurden, fortgesetzt worden, und bey den deutlichen
Beweisen, daß die Pforte sich vorgenommcn, das rus-
sische Reich mit aller Macht anzugreifen, indem die-
selbe das Begehren der Kaiserinn, in dem bevorstehen-
den Vergleich zwischen Pörsten und der Pforte mirbe-
griffen zu werden, da Persien dasselbe unterstützet, mit
dem entscheidenden Abschläge verworfen, daß sie auf
diese Weise nie den Frieden mit Persien machen wer-
de, weil sie Rußland als ihren Feind anfthe, wider
welchen sie alle ihre Macht zu gebrauchen beschlossen
habe, schon in allen türkischen iandern Anstalten zu
diesem Kriege mache, ein Heer unter dem Scraskier
zu Baöadach (oder Babadagi) zusammen ziehe, der
Khan von der Krimm mit sehr zahlreichen Kriegsvöl-
kern an den russischen Granzen stehen bleibe, auch d!§
D 5 Pforrs
und, wenn die Pforte sich hierüber beschwerte, damit
zu rechtfertiget« habe, daß, da die Pforte sich häufig
gegen Rußland erkläret, daß sie die diesem Reiche von
den Latarn wiederfahmen Beleidigungen höchlich mis-
billige, aber weder verhindern noch bestrafen könne,
dieselbe der Kaiserinn nicht verdenken könne, daß sie
sich durch ihre Waffen selbst Gerechtigkeit von diesem
Räubervolk verschaffe, und dasselbe durch solche Züch-
tigung von ferneren Beleidigungen abfchrecke; auch
dieser Rath durch das Ansehen deö größten russischen
Staatsverständigen (Dsserknann und des besten Feld-
herrn NmnmcL) ein besonderes Gewicht erhielt: so
entschloß man sich doch, daß der Vicekanzler Mster-
mann in einem unter dem 12 April ausgefertigken
Schreiben dem Großvezier bekannt machte, daß dis
Kaiserinn bey den von der Pforte verübten vielfältigen,
ja unzähligen, Verletzungen des am Prukh geschlossenen
Friedens, dis gleich, nachdem dieser Friedensschluß
durch die zu Adrianopel geschehene Abmachung j seins
völlige Bestätigung erlanget, angegangen, und seit-
dem von Jahr zu Jahr, wie sie hier namhaft gemacht
wurden, fortgesetzt worden, und bey den deutlichen
Beweisen, daß die Pforte sich vorgenommcn, das rus-
sische Reich mit aller Macht anzugreifen, indem die-
selbe das Begehren der Kaiserinn, in dem bevorstehen-
den Vergleich zwischen Pörsten und der Pforte mirbe-
griffen zu werden, da Persien dasselbe unterstützet, mit
dem entscheidenden Abschläge verworfen, daß sie auf
diese Weise nie den Frieden mit Persien machen wer-
de, weil sie Rußland als ihren Feind anfthe, wider
welchen sie alle ihre Macht zu gebrauchen beschlossen
habe, schon in allen türkischen iandern Anstalten zu
diesem Kriege mache, ein Heer unter dem Scraskier
zu Baöadach (oder Babadagi) zusammen ziehe, der
Khan von der Krimm mit sehr zahlreichen Kriegsvöl-
kern an den russischen Granzen stehen bleibe, auch d!§
D 5 Pforrs