Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wagner, Daniel E.; Weidmannische Buchhandlung [Editor]; Weidmanns Erben und Reich [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Neunter Theil): ..., welcher den Beschluß der Geschichte des russischen Reichs von 1731 bis 1762, nebst einem Hauptregister über alle neun Bände der nordischen Geschichte enthält — Leipzig: in der Weidmannischen Buchhandlung, 1789 [VD18 90792181]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49549#0150
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
r;6 XUlll. Buch. Geschichte
aucb von eine», sanften Gemüthsart war: so sparte er
Zwar nichts, um sich in den Stand zu setzen, mit gu-
ter Hoffnung zu glücklichen Erfolgen den Krieg fort-
zusetzeu, fetzte aber doch kein so star kes Vertrauen hier-
auf, daß er einen Frieden ausgefchiagen haben würde,
wenn ihm Rußland und Oesterreich solche Anträge zu
thun, sich entschließen können, durch welche das erstere
sich über Asow nach dem Vorschläge der Pforte, und
das letztere zu einigen sehr mäßigen Abtretungen an
sande erklärt hatten, weil er darauf fußen konnte, daß
solchenfalls ihn die Sultaninn tVairde nebst dem
Kiölaraga wider die von dem Begriffe eingenomme-
nen Ianikscharen, Volk und Ulema oder Gefetzgelehrte,
daß die Pforte den Frieden um keinen geringeren Preis,
als sie in Beypflichtung der Grundsätze des entsetzten
Legden beständig im Munde führten, zugestehen
müsse und dürfe, rechtfertigen und schützen würden.
Ob aber schon der österreichische Hof, wo seit einer
langen Reihe von Jahren sowohl Herren als Staats-
diener geneigt waren, lieber etwas aufzuopfern, als
Krieg zu führen, und bloß das Ansehen des bereits
verstorbenen Eugens und das Vertrauen, welches
diesem Helden seine Verdienste verschafft hatten, die-
sen übermäßigen Widerwillen gegen jeden Krieg manch-
mal überwogen hatten, in Ansehung seiner selbst solche
Vorschläge that, welche diese für den Frieden seynde
und nun am türkischen Hofe herrschende Parthey be-
friedigten : so machte doch die Bedingung, an welche der-
selbe diese Bewilligungen verknüpfte, nämlich daß die
Pforte zugleich mitRußland den Frieden schließen solle,
und Oesterreich an diese Bewilligungen, falls sie die
Pforte nicht vor Ausgang des May angenommen
habe, nicht ferner gebunden fern wolle, diese seine Er-
bietungen vergeblich, indem Rußland unbeweglich auf
der Abtretung Asows in seinem befestigten Stande be-
harrte, und überdieß ein großes Mistrauen in die
sran-
 
Annotationen