Zweiter T heil 23
Wird nun der Gang der Arterien durch eine vermehrte Irritabilität unruhig, und
die Arterie fängt an zu klopfen, und wird über ihre gewöhnlichen Gränzen ausgedehnt,
so wird alles unruhig; die Arterie bewegt sich hefrig auf das in ihr enthaltene Blut, treibt
leichte und schwere Theile des Bluts in die Seiten -Aeste und in die Absonderungs-Aeste
der Arterie. Das Zellgewebe wird entweder nur mit einer dünnen Flüssigkeit angefüllt,
oder es treibt Eiter, ja auch wohl gar das rothe Blut in das Zellgewebe.
§• 61.
Die Entzündung ist, meiner Meinung nach, wie aus obigem erhellet, nichts ander»,
als die durch irgend eine Ursache vermehrte natürliche Irritabilität der allerkleinsten Ar-
terien, die sich dadurch denn mehr und mehr entwikkeln.
§• 62.
Die Ursache, warum in den kleinsten Gefässen zuerst die Entzündung den Anfang
nehmen muss, istdiese: weil die allerkleinsten Arterien mehr Muskelfibern haben, folg-
lich sind sie mehr irritabel.
Da nun die Arrerien, vermöge ihrer Structur, nur allein irritabel sind, so kann der
Grund der Entwikkelung der Irritabilität nur allein im arteriösen System zu suchen sein.
Weil ferner die kleinern Arterien, im Verhältniss zu den grössern, eine stärkere Muskel-
haut besizzen, folglich mehr Muskelfibern haben, und dieses sich bis auf die allerklein-
sten Aestchen der Arterien erstrekt, so folgt hieraus, dass jeder Reiz, er sei so schwach
auch, wie er wolle, der die Irritabilität einer Arterie zu entwikkeln im Stande ist, sich
nicht allein bis auf die kleinsten Arterien erstrekken wird, sondern btsonders in den
kleinsten Arterien den Anfang machen muss.
Was folgt hieraus natürlicher, als dieses: Eine jede Entzündung muß zuerss in den
kleinsten Arterien ihren Ansang nehmen, undßch denn auch aus die großem Aefle derselben
sortpssanzen.
§. 63.
Haben sich nun die Arterlen durch eine in ihnen vermehrte Irritabilität zu entwik«
kein angefangen, so wird der Zusammenhang, den sie entweder unter sich selbst, oder
mit andern Theilen durch Hülfe des Zellgewebes erhalten haben, auch mehr entwikkelr,
das heisst, der Zusammenhang wird lokkerer, und der Umfang, den sie bilden, wird
auch grösser, und so folgt Geschwulst auf Enizündung, welche denn natürlicher Weise
immer grösser wird, nach dem Maasse, wie sich alles mehr entwikkelr.
Wird nun der Gang der Arterien durch eine vermehrte Irritabilität unruhig, und
die Arterie fängt an zu klopfen, und wird über ihre gewöhnlichen Gränzen ausgedehnt,
so wird alles unruhig; die Arterie bewegt sich hefrig auf das in ihr enthaltene Blut, treibt
leichte und schwere Theile des Bluts in die Seiten -Aeste und in die Absonderungs-Aeste
der Arterie. Das Zellgewebe wird entweder nur mit einer dünnen Flüssigkeit angefüllt,
oder es treibt Eiter, ja auch wohl gar das rothe Blut in das Zellgewebe.
§• 61.
Die Entzündung ist, meiner Meinung nach, wie aus obigem erhellet, nichts ander»,
als die durch irgend eine Ursache vermehrte natürliche Irritabilität der allerkleinsten Ar-
terien, die sich dadurch denn mehr und mehr entwikkeln.
§• 62.
Die Ursache, warum in den kleinsten Gefässen zuerst die Entzündung den Anfang
nehmen muss, istdiese: weil die allerkleinsten Arterien mehr Muskelfibern haben, folg-
lich sind sie mehr irritabel.
Da nun die Arrerien, vermöge ihrer Structur, nur allein irritabel sind, so kann der
Grund der Entwikkelung der Irritabilität nur allein im arteriösen System zu suchen sein.
Weil ferner die kleinern Arterien, im Verhältniss zu den grössern, eine stärkere Muskel-
haut besizzen, folglich mehr Muskelfibern haben, und dieses sich bis auf die allerklein-
sten Aestchen der Arterien erstrekt, so folgt hieraus, dass jeder Reiz, er sei so schwach
auch, wie er wolle, der die Irritabilität einer Arterie zu entwikkeln im Stande ist, sich
nicht allein bis auf die kleinsten Arterien erstrekken wird, sondern btsonders in den
kleinsten Arterien den Anfang machen muss.
Was folgt hieraus natürlicher, als dieses: Eine jede Entzündung muß zuerss in den
kleinsten Arterien ihren Ansang nehmen, undßch denn auch aus die großem Aefle derselben
sortpssanzen.
§. 63.
Haben sich nun die Arterlen durch eine in ihnen vermehrte Irritabilität zu entwik«
kein angefangen, so wird der Zusammenhang, den sie entweder unter sich selbst, oder
mit andern Theilen durch Hülfe des Zellgewebes erhalten haben, auch mehr entwikkelr,
das heisst, der Zusammenhang wird lokkerer, und der Umfang, den sie bilden, wird
auch grösser, und so folgt Geschwulst auf Enizündung, welche denn natürlicher Weise
immer grösser wird, nach dem Maasse, wie sich alles mehr entwikkelr.