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Weber, Albrecht
Akademische Vorlesungen über Indische Literaturgeschichte: — Berlin, 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.615#0015
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EKSTE PERIODE.

DIE VEDISCHE LITERATUR.

Wir haben vier Veda zu unterscheiden: — den Eig-
veda, den Sämaveda, den Yajurveda (und zwar diesen
in zweierlei Gestalt), und den Atharvaveda — innerhalb
welcher drei grofseft Abstufungen aus einander zu halten sind:
Samhitä, Brähmanam, Sütram.

Das gegenseitige Verhültnifs dabei ist folgendes:
Die Samhitä1 des Rik ist eine reine Liedersammlung,
enthaltend den Liederschatz, den die Inder aus ihren alten ;
Sitzen am Indus mitbrachten, mit welchen sie dort „für sich i
und ihre Heerden Gedeihen erfleht, die aufgehende Morgen-
röthe begrüfst, den Kampf des blitztragenden Gottes mit der
finstern Macht besungen, und die Hülfe der Himmlischen ge-
priesen hatten, die in ihren Kämpfen sie rettete."s Die Lie- ]
der sind hier geordnet nach den Sängerfamilien, denen man
sie zuschreibt. Der Grund der Zusammenstellung dieser Lie- ,
dersammlung ist also ein rein wissenschaftlicher, so zu sagen, ,

1) Der Name Samhitä (Sammlung) findet sich erst in den sogenannten
Aranyaka (spätesten Nachfragen zu den Brähmana)"und in den Sötra vor:
ob im obigen Sinne, ist selbst da noch nicht sicher: die Namen, unter denen
die Samhitä in den Brähmana genannt werden, sind entweder Ricah, Sä-
mäni, Yajünshi, oder Rigveda, Sämaveda, Yajurveda-, oder Bahvri-
cäh, Chandogäh, Adkvaryavah, oder Trayi Vidyä, Svädhyäya,
Adhyayanam, anch Veda allein. In den Sütra findet sich zuerst der Name
Chandas speciell für die Samhitäs in Anwendung gebracht, so besonders bei
PAriini, wo anfserdem noch Rishi, Nigama, Mantra{?) so verwendet wird.

2) s. Roth zur Lit. und Gesch. deW^'eda p. S. Stuttg. 1845.
 
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