Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Weber, Wilhelm
Die Adoption Kaiser Hadrians — Heidelberg, 1907

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.71223#0038
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
34

I. Der neue Kaiser.

geizig — sich an der Bewerbung beteiligen werde. Traian übertrug
Hadrian erst das Kommando in jenem neuen Partherkrieg, nachdem
die andern Generale schon auf den andern Posten eine ausgedehnte
Tätigkeit entfalteten.
Als Traian von Hatra abzog, begann seine Krankheit (Dio 68,32,1).
In dieser Zeit tobte der Krieg gegen die jüdischen Rebellen furchtbar.
Von Antiochia aus rüstete dann Traian einen neuen Feldzug nach
Mesopotamien121). Seine Krankheit verschlimmerte sich 122), und so
wurde er verhindert, die Unternehmung selbst auszuführen. Πούπλιον
δε Αϊλιον 'Αδειανόν εν τη Συρία κατέλιπε μετά του Στρατού (Dio 33,1).
Hadrian123) wird also Legatus von Syrien und Feldherr im neuen Krieg.
Er hielt sich in Antiochia auf, als Traian nach dem Westen aufbrach
(cf. oben p. 24). Die Form der Gegenüberstellung der beiden Männer
in 33, 1 ist kein Zufall, sondern die Sätze sind mit Absicht im Hin-
blick auf 69, 1 zusammengeschoben. Der Satz ώς — έπιέζετο setzt
voraus, daß die Rüstungen, von denen in den ersten Worten erzählt
wird, wirklich im Gange waren. Sie müssen groß gewesen sein, und
um so überraschender war dann der Eindruck, den die Wendung der
Politik mit dem Tode des Traian, dem Antritt des neuen Herrschers
und seiner ganzen Orientpolitik auf alle Beteiligten machte. Sonst
ist Dios Vorwurf nicht erklärlich: ουτω μεν oi 'Ρωμαίοι της τε Αρμε-
νίας καί της Μεσοποταμίας της πλείονος των τε Πάρθων κρατήβαντες
μάτην έπόνηΟαν καί μάτην έκινδυνευσαν. Man bemerkt zugleich daran,
daß Dio diesen Vorwurf, der nicht allein durch seine feindselige Ge-
sinnung gegen Hadrian begründet ist, so eng mit der Erwähnung
der neuen Rüstungen verbindet, noch dies, daß Hadrian selbst noch
nichts Neues unternommen haben kann, daß der Antritt des Kom-
mandos auch nicht allzulange vor dem Regierungsantritt erfolgt
sein kann. —
Fronto p. 204 N.: Soli hominum Parthi adversus populum Ro-

121) Τρ. δέ παρεΰκευάζετο μεν αύθτς ές την Μεσοποταμίαν στρατεϋσαι.
(Dio 68. 33, 1.)

122) ως δέ τω νοσήματα έπιέξετο, αυτός μίν ές την Ιταλίαν ωρμηΰε πλεΐν.

123) Daß Dio den vollen Namen des Hadrian anführt (Xiph. 241, 16 = Zo-
naras XI, 22 p. 70, 10 Dind.: II. A. Άδρ. άρχειν έπιβτήβας των στρατευμάτων έν τη
Συρία. Letzteres scheint mir das von Dio wahrscheinlich Geschriebene zu sein
(s. unten Kap. II adn. 192) ist charakteristisch: er wurde hier zuerst gleichsam
offiziell eingeführt, mit besonderem Nachdruck hervorgehoben mit Rücksicht auf
69, 1, 2; Hadrian als Feldherr der gesamten Feldarmee nicht nur als Legat von
Syrien aufzufassen, zwingen alle Stellen des Dio übereinstimmend.
 
Annotationen