kritik und zur Anspannung aller ihm verliehenen Kräfte, des emp-
fangenden Publikums zur Anteilnahme, zur Erkenntnis und An-
erkennung des Wertvollen. Die Namen dieser Männer wird die Ge-
schichte der thüringischen Kunst nennen, -ihre Überzeugung aber ist
die der thüringischen Künstlerschaft überhaupt geworden.
Freilich — der Weg ist schwer und mühselig! An inneren und äußeren
Widerständen kann es nicht fehlen. Man wird den dringenden Wunsch
immer von neuem wiederholen müssen, daß zur Wegräumung der
äußeren Hemmungen alles Erdenkliche geschieht, damit das Wesent-
liehe der Aufgabe umso reiner sich entwickeln und ein immer gelun-
generes Ergebnis sich zeigen kann. Nötig ist vor allem, daß eigene
Ausstellungsräume der Künstlerschaft dauernd zur Verfügung stehen.
Für die Künstlerschaft ebenso, wie für das Museum kann der gegen-
wärtige Zustand nur ein vorläufiger Notbehelf sein, der nach einer
anderweitigen, alle Teile befriedigenden Lösung drängt. Wir hoffen,
daß wohlwollende Fürsorge in der Erkenntnis dieser Notwendigkeit
Abhilfe zu schaffen weiß.
Es ist hier nicht der Ort, über die Aufgaben des Museums zu spre-
dien und auszuführen, worin die Ziele und die Mittel eines Museums
sich von denen einer Ausstellung unterscheiden und, der Verschiedene
heit der Aufgaben gemäß, notwendig unterscheiden müssen. Aber
man kann doch in aller Kürze zu bezeichnen suchen, was die doppelte
Aufgabe der thüringischen Künstlerschaft sein muß, wenn sie, wie in
diesen Ausstellungen, als geschlossene Körperschaft an die Öffent-
lidikeit tritt.
In einer Zeit, in der die Kunst vielen als Luxus gilt, soll die thürin-
gische Künstlerschaft zu ihrem Teil den Beweis dafür erbringen, daß
bildende Kunst, so gut wie Sprache, Dichtkunst und die Welt des
Gedankens, notwendiger Ausdruck von völkischen Kräften ist, die
zum edelsten Gut einer Nation gehören.
Und sie soll noch etwas anderes. Sie soll auch den Beweis dafür er-
bringen, daß es eine thüringische Kunst gibt. Es gilt zu zeigen, daß
die Künstler unserer engeren Heimat und diejenigen, die von hier
ausgegangen sind und sich noch als Söhne dieser Heimat fühlen, ehr-
lieh und unablässig darum ringen, sich auf eigene Weise mit den Auf-
gaben auseinanderzusetzen, die die Gegenwart den bildenden Kün-
sten in allen ihren vielfältigen Zweigen stellt.
Das ist ein hochgestecktes Ziel. Möge die fünfte Thüringer Ausstel-
lung einen Schritt vorwärts auf dem Wege bedeuten, der zu diesem
Ziele führt! Und möge es der thüringischen Künstlerschaft bald ver-
gönnt sein, sich in eigenem Heim durch ständige wechselnde Aus-
stellungen einen Wirkungskreis zu gestalten, der ihr die innere Kraft
und äußere Förderung gibt, die ihr versagt bleiben müssen, so lange
sie sich mit dem gegenwärtigen Notbehelf abfinden muß!
Prof. Dr. Köhler.
fangenden Publikums zur Anteilnahme, zur Erkenntnis und An-
erkennung des Wertvollen. Die Namen dieser Männer wird die Ge-
schichte der thüringischen Kunst nennen, -ihre Überzeugung aber ist
die der thüringischen Künstlerschaft überhaupt geworden.
Freilich — der Weg ist schwer und mühselig! An inneren und äußeren
Widerständen kann es nicht fehlen. Man wird den dringenden Wunsch
immer von neuem wiederholen müssen, daß zur Wegräumung der
äußeren Hemmungen alles Erdenkliche geschieht, damit das Wesent-
liehe der Aufgabe umso reiner sich entwickeln und ein immer gelun-
generes Ergebnis sich zeigen kann. Nötig ist vor allem, daß eigene
Ausstellungsräume der Künstlerschaft dauernd zur Verfügung stehen.
Für die Künstlerschaft ebenso, wie für das Museum kann der gegen-
wärtige Zustand nur ein vorläufiger Notbehelf sein, der nach einer
anderweitigen, alle Teile befriedigenden Lösung drängt. Wir hoffen,
daß wohlwollende Fürsorge in der Erkenntnis dieser Notwendigkeit
Abhilfe zu schaffen weiß.
Es ist hier nicht der Ort, über die Aufgaben des Museums zu spre-
dien und auszuführen, worin die Ziele und die Mittel eines Museums
sich von denen einer Ausstellung unterscheiden und, der Verschiedene
heit der Aufgaben gemäß, notwendig unterscheiden müssen. Aber
man kann doch in aller Kürze zu bezeichnen suchen, was die doppelte
Aufgabe der thüringischen Künstlerschaft sein muß, wenn sie, wie in
diesen Ausstellungen, als geschlossene Körperschaft an die Öffent-
lidikeit tritt.
In einer Zeit, in der die Kunst vielen als Luxus gilt, soll die thürin-
gische Künstlerschaft zu ihrem Teil den Beweis dafür erbringen, daß
bildende Kunst, so gut wie Sprache, Dichtkunst und die Welt des
Gedankens, notwendiger Ausdruck von völkischen Kräften ist, die
zum edelsten Gut einer Nation gehören.
Und sie soll noch etwas anderes. Sie soll auch den Beweis dafür er-
bringen, daß es eine thüringische Kunst gibt. Es gilt zu zeigen, daß
die Künstler unserer engeren Heimat und diejenigen, die von hier
ausgegangen sind und sich noch als Söhne dieser Heimat fühlen, ehr-
lieh und unablässig darum ringen, sich auf eigene Weise mit den Auf-
gaben auseinanderzusetzen, die die Gegenwart den bildenden Kün-
sten in allen ihren vielfältigen Zweigen stellt.
Das ist ein hochgestecktes Ziel. Möge die fünfte Thüringer Ausstel-
lung einen Schritt vorwärts auf dem Wege bedeuten, der zu diesem
Ziele führt! Und möge es der thüringischen Künstlerschaft bald ver-
gönnt sein, sich in eigenem Heim durch ständige wechselnde Aus-
stellungen einen Wirkungskreis zu gestalten, der ihr die innere Kraft
und äußere Förderung gibt, die ihr versagt bleiben müssen, so lange
sie sich mit dem gegenwärtigen Notbehelf abfinden muß!
Prof. Dr. Köhler.