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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Redaktioneller Teil
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Loosli, Carl Albert: Replik der Gesellschaft schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten auf die Antwort des Bundesrates
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0157
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Die Werkstatt der Kunst.

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unzulässig, durch die Interpretation eines einzigen Artikels
nachträglich die Garantien aller übrigen aufzuheben.
wenn man übrigens den Art. 11 in dieser weitgehen-
den weise zu deuten sich erlaubte, warum wandte man
dann diese Deutung nicht auch auf den Art. 15 an, welcher
die Ausstellung der Entwürfe regelt und an den sich nun
nachträglich sowohl der Bundesrat wie der Iurypräsident
klammern, um ihre Entscheide zu rechtfertigen?
In seiner Antwort legt uns der Bundesrat nahe, die
Empfindlichkeit der Unionsstaaten, welche die Mitglieder
der Jury vorschlagen, zu schonen. Das ist schön und
recht, aber es durfte nicht zum Nachteil von 80 Künstlern
geschehen, welche ihrerseits den Bestimmungen, die das
Programm ihnen auferlegte, nachgekommen sind, und zwar
mit einem großen Aufwand von Arbeit, Auslagen und
Zeit. Es handelt sich hier einfach um eine Frage der
Billigkeit, welche entschieden eine andere als die uns heute
vorgeschlagene Lösung verlangt.
wir glauben ja gerne, daß es dem Bundesrat daran
gelegen war, die künstlerische Ueberzeugung der Jury zu
achten, allein wir sind der Meinung, daß er andererseits
auch die Pflicht hatte, darüber zu wachen, daß die Ent-
scheide der Jury nicht willkürlich, sondern innerhalb des
durch die programmatischen Bestimmungen gezogenen
Rahmens gefällt würden.
wenn nun die Beschlüsse der Jury aufrecht erhalten
bleiben, so wissen wenigstens die Künstler fürderhin, welchen
wert sie in Zukunft den offiziellen Garantien eines unter
diesen Bedingungen aufgestellten Programmes beizumefsen

haben, und nach diesem ersten und ernsten versuch, dem
Programm zu genügen, werden sie sich für die Zukunft
von ferneren Lockrufen nicht zu unnötiger Arbeit verführen
lassen.
was die Behauptung des Herrn Jost, nämlich daß
kein Projekt für den in Aussicht genommenen Platz dienlich
gewesen sei, anbetrifft, so verzichten wir darauf, zurück-
zukommen. Auch wenn diese Behauptung unanfechtbar
wäre, so würde diese Tatsache die Jury nicht von den
klaren Vorschriften der Art. 12, 13 und 1H des Programmes
entbunden haben.
Unter diesen Umständen bleibt uns nichts anderes
übrig, als unseren Protest in vollem Umfange aufrecht zu
erhalten, und zu hoffen, daß der nun besser orientierte
Bundesrat auf feinen Entscheid zurückkommen und den
unzweideutigen programmatischen Bestimmungen Nachdruck
verschaffen werde.
Der Zentralvorstaud der G. 5. M. B. u. A.
Der Zentralsekretär: e. Ooosli

llnsekö tMigs Silage, cliö Mclmk klmNgM. Mikk ltk. 6,
trat tollenden Iirlialt: Vie Llwrrcen cles Deutschen
KLrbenbuclles. Von O. O. (Kortset^unZ). — Oie
Oeselriclrte cler Nalteckmik in cier neueren Oite-
rutur. Von O. Lerner. (Kortsetrwn^.) — Das Ue-
korrn-^telier. Von Or. Oeinriclr kuelor. — Oiteratur.

vermischter Nachrichtenteil.

Geplante Ausstellungen

Bonn a. Rh. Die „Gesellschaft für Literatur und Kunst"
bereitet für Januar 1911 eine Ausstellung moderner
Gemälde aus Bonner Privatbesitz vor, die für das
Bonner Kunstleben ein bedeutendes Ereignis zu werden
verspricht. — Gleichzeitig mit der Ausstellung findet ein
Vortrag des Direktors der Hamburger Kunsthalle, Or.
Alfred Lichtwark, statt über das Thema: „Der Kunst-
sammler". Kl
Hamburg. (Die Galerie Lommeter, Hermannstr, z?)
veranstaltet vom 1. Februar bis 31. März 1911 in ihren
sämtlichen Räumen eine Ausstellung von Blumen und
Stilleben älterer und moderner Künstler, von
welchen letzteren bereits eine große Anzahl der hervor-
ragendsten Künstler ihre Beteiligung zugesichert haben.
Maler und Malerinnen, die sich an der Ausstellung be-
teiligen wollen, werden gebeten, Anmeldeformulare
und Bedingungen bei der Geschäftsleitung der Galerie
Lommeter cinzufordern. Kl
Heidelberg. In der letzten Sitzung des Bürgerausschuffes
wurde die Absicht bekanntgegeben, die permanente Aus-
stellung des hiesigen Kunstvereins, die bisher in der
Stadthalle untergebracht war, mit den städtischen Samm-
lungen zu vereinigen. Der Stadt Heidelberg ist aus dem
Nachlaß des kürzlich in Stuttgart verstorbenen Privat-
mannes Happel ein Kapital von 50—60000 Mk. über-
wiesen worden mit der Bestimmung, einen Anbau an
das Sammlungsgebäude zu errichten. Happel hatte
schon zu Lebzeiten den Heidelberger Sammlungen die
Summe von 100000 Mk. geschenkt. Kl
München. Zu Ehren Kaiser Franz Josefs, der jetzt
50 Jahre lang Mitglied des Münchener Kun st Vereins
ist, veranstaltet dieser Verein zu Neujahr eine Jubiläums-
ausstellung von Alt-Wiener Malerei aus der ersten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Kl
Weimar. Der „Deutsche Künstlerbund" plant folgende
Ausstellungen: 1911 in der Berliner „Secession", 1912 in
der Bremer Kunsthalle und 1913 in Leipzig. Kl

Eröffnete Ausstellungen

Barmen. (Kunstverein Barmen — Ruhmeshalle.)
Neu ausgestellt: Weihnachtsausstellung deutscher und
ausländischer Künstler: Bechler, Bauriedl, Walter Georgi,
Oberländer, Ernst Liebermann, Fritz Gßwald, Fritz von
Wille, Weißgerber, Otto Fischer-Dresden, Westendorp,
Henri Lebasque, Lharles Lamoin, Francis Iourdain,
Maurice Vlaminck u. a. — verkauft wurden aus der
November-Ausstellung Gemälde von: L. von Zumbusch-
München, Wilhelm Schreuer-Düsseldorf (2), Medard Kruchen-
Düsseldorf (2), Erich Hartmann-Liberfeld, Gustav wiet-
Hüchter-Barmen. Kl
Berlin. In der Dezember-Ausstellung der „Vereinigung
bildender Künstler Berlins", Potsdamerstraße 38,
sind bereits in den ersten drei Tagen ca. 50 Gemälde,
Radierungen usw. verkauft worden. — Die Oive o'cloclc
teu8 der V. B. K. B. finden jeden Montag und Donnerstag
in den: Lase-Raum der Ausstellung statt. Mitglieder der
Vereinigung haben sich für den künstlerischen Betrieb zur
Verfügung gestellt. KI
Berlin. (Im Kunstsalon Mathilde Rabl, Potsdamer-
straße l3Hc) neu ausgestellt vom Sonntag, den -1. Dezember
ab eine dem Frankfurter Kunstsalon M. Goldschmidt 6c Lo.
gehörige Sammlung von Gemälden moderner Meister,
u. a. Gemälde von: E. von Gebhardt, Hengeler, Klinger,
Liebermann, Roederstein, Samberger, Steinhausen, Stuck,
Thoma, Trübner, von Uhde, Zügel, von Zumbusch, ferner
Lorot, Diaz, Decamps, Llaude Monet und Renoir. Kl
Berlin. Eine Kunstausstellung von auserwählten Werken
veranstaltete die „Vereinigung zur pflege der Kunst und
Geselligkeit", Berlin ^V, Kurfürstendamm 51, zum Besten
unterstützungsbedürftiger Künstler. Kl
Berlin. (Bei Fritz Gurlitt) im Dezember ausgestellt:
Gemälde und Studien von Prof. G. Schönleber-Karlsruhe,
neue Arbeiten von M. Stern-Berlin, Bilder aus Dieppe
von Ernst Vppler-Berlin, Gemälde und Studien von Roux-
wien. Kl
 
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