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Einleitung: Die Codices Salemitani in der Universitätsbibliothek
Heidelberg

1. Stand der Bearbeitung

Eine abschließende Würdigung der »Salemer Sammlung« ist hier noch nicht möglich.
Dazu müßte der erhaltene Manuskriptenbestand einschließlich der Liturgica und der
nachmittelalterlichen Bände berücksichtigt werden. Auch sind die von der Reihe der
Kodizes getrennt aufbewahrten Salemer Fragmente - benutzt als Einbandmaterial für
Rechnungsbücher des 17. Jahrhunderts - erst zum geringen Teil gesichtet1. Hand-
schriften Salemer Provenienz in anderen Bibliotheken nennen Lehmann2, Krämer3
und Väth4; hinzu kommen gelegentliche Hinweise auf verstreute Stücke in der neue-
ren Literatur.

Auch die gedruckten Werke, insbesondere die Inkunabeln, müßten in die Betrachtung
einbezogen werden. Von den etwa 1800 Drucken bis zum Erscheinungsjahr 1500 in
der Universitätsbibliothek Heidelberg lassen sich auf Grund von Eintragungen 394
Stücke als ehemals Salemer Besitz identifizieren5. Nach einem handschriftlichen Ver-
zeichnis (Heid. Hs.2679) von 1825, das also vor der vertraglich vereinbarten Erwer-
bung der Salemer Sammlung (1826) und vor dem endgültigen Zugang der Inkunabeln
(1831) angelegt wurde, hätten zu dem Zeitpunkt insgesamt 1575 Inkunabeln und
Frühdrucke (bis 1517) zum Salemer Bestand gehört6.

Die neuzeitlichen Drucke schließlich, deren Gesamtzahl mit Einschluß der Broschüren
bei der Übernahme im Jahre 1827 auf 60 000 Einheiten geschätzt wurde, sind seinerzeit
zusammen mit den Titeln der Universitätsbibliothek nach sachlich-inhaltlichen Krite-
rien in eine gemeinsame Ordnung gebracht worden. Sie könnten nur durch eine kaum
zu leistende Uberprüfung des Altbestandes auf klösterliche Eintragungen hin als Sale-
mer Besitz erfaßt werden, oder aber durch Kontrolle anhand des Schilteggerschen Kata-
logs vom Beginn des 19. Jh.s, der allerdings nur 23 000 Titel nennt7.

1 Berschin, Handschriftenstudien.

2 Lehmann, MBK I, S. 287.

3 Krämer, Handschriftenerbe, Bd. 2, S. 701-703 (Salem).

4 Väth, Liturgische Handschriften, S. 20-22.

5 W. Werner, in: Handbuch, S.249b.

6 A. Schlechter, in: Handbuch, S.253a und 252b.

7 A. Schlechter, in: Handbuch, S.253a. - Ders., Gelehrtenbibliotheken S.23. - Ders., Die
Büchersammlung des Zisterzienserklosters Salem, in: Kostbarkeiten, S. 111-124 (122b).

Der bisher vermißte Leil des Schilteggerschen Katalogs, in dem die Handschriften erfaßt sind,
konnte im Bücherbestand der Benediktiner-Erz-Abtei St. Peter in Salzburg ermittelt und für die
Universitätsbibliothek Heidelberg verfilmt werden. In dem dreibändigen Werk aus dem Jahre
1798 mit der Signatur b.VI.61-63 behandelt Matthias Schiltegger auf 1125 Seiten, in 26 Gruppen

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