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COD. SAL. VII 69a

Einband, Anfang 16. Jh.: Schweinsleder über Holz (Rücken jetzt Pergament); Blindpressung
und Schließen aus Weißenau (Kyriss, Nr. 35, Stempel Nr. 1, 4, 3, sowie Lamm mit Labarum in
Raute). Früher mit Druck zusammengebunden: J. A. Badius Ascensius, De epistolis componen-
dis Parisiis 1501 (Sign.: G 3472 Inc), dort Besitzvermerk F.Ein Salem (17. Jh.); statt des ur-
sprünglich weiteren Rückens jetzt auf die Lederdecken übergreifender Pergamentrücken. Im
vorderen Spiegel koloriertes Holzschnitt-Exlibris mit Wappen des W. H.(ering/Häring, Bay-
ern) von 1536, vgl. F. Warnecke, Die deutschen Bücherzeichen <Ex-Libris>, Berlin 1890, S.81
(Nr. 708), T. VIII (schw.-w.); ders., in: Exlibris - Zeitschrift für Bücherzeichen 4 (1894) S. 78 und
Tafel (farbig); ebd., H. Boesch, S. 125 (Auflösung des Monogrammms); K. E. zu Leiningen-
Westerburg, Deutsche und österreichische Bibliothekszeichen. Ex-libris Stuttgart 1901,
S. 150. - Welche Bedeutung das Exlibris für die Geschichte der Handschrift hat, d. h. vor allem,
seit wann es sich darin befindet, ist nicht ersichtlich.

Herkunft: Die Autoren etlicher der Musterbriefe von Teil 61r—76v sind Professoren in Paris;
auch bei den Musterpredigten mit Zisterzienserthematik (Nr. 9-12) ergeben sich wegen der Per-
sonen und der ausdrücklichen Nennung von Paris als Predigtort Bezüge dorthin. Der Salemer
Mönch Matthias Tegenhart hält seine Vorlesung (184r-189v) am St. Bernhard-Kolleg in Paris. Er
könnte den Band nach Salem gebracht haben. Für Paris sprechen auch die Verwendung der Go-
ticoantiqua als Gelehrtenschrift und ein Abschreibemodus (Doppelblatt-Kustoden!), auf den
offenbar die gestörte Reihenfolge der Blätter 123-125 zurückgeht. Schließlich soll die Herkunft
des für den Hauptteil verwendeten Papiers (aus Nordost-Frankreich) wenigstens erwähnt wer-
den.

Der Einband gehört zu den für Salem von Weißenau gefertigten Arbeiten, die für die Zeit von
1478-1514 nachgewiesen sind; spätestens zu Beginn des 16. Jh.s müßte der Band also bereits in
Salem gewesen sein, wofür auch der Text des Salemer Mönchs Matthias Tegenhart spricht. Sale-
mer Besitzeintrag auf dem früher vorgebundenen Druck (s. o. zum Einband).

Hudry-Bichelonne, S. 17-21 (die von ihr angemerkte Störung in der Blattzählung wurde in-
zwischen korrigiert, die dortigen Blattangaben sind daher ab 122 um 1 zu erhöhen). - Kristel-
ler, Iter Italicum, S. 574.

lr-60r Augustinus Datus Senensis, Elegantiolae (appendicibus adiectis). - Au-
gustini Dati Senensis Isagogicus libellus in eloquentie precepta ad Andream domini
Christofen filium feliciter incipit. [C]redimus lam dudum aplensque viris etiam diser-
tissimispersuasi... - Primumpreceptum: varietati commutationique ut studeamus. Sed
cum id imprimis... - 44v ... habet enim vim temporis vehementiorem. Hoc posterius.
Finitis preceptis sequitur perpulcra op er is per oratio. Ne igitur plura scribam ... - atque
ea ... ad exercitationem accommoda. Vale ... finit feliciter.

45r Summapreceptorum adpartem compositionispertinentium que ad ordinem et col-
lationem spectant. Quod se oratio augeat: ut nobilis, egregius, magnificus... - 49r... a
summis poetis atque oratoribus sunt recepta.

Sequitur nunc Modus epistolandi. Petitiones [! < Petitionis] loci sunt quatuor... - 60r...
Immo mortis periculum aspernendum facile existimabis. Firns practice super partes ar-
üs. - Weitgehend übereinstimmend mit GW 8126 (Augustinus „Dacus", De variis lo-
quendi regulis, Heidelberg 1486); größere Abweichungen 45r-49r (im Druck e iija-
fva).-60v leer. - Bertalot, Initia, Nr.2771.-DBI 33 (1987), S. 15-21.

61r-76v GuiLELMUS FlCHETUS, PRACTICA SUPER PARTES DICTAMINIS (SIVE ExEMPLA

epistularum 1-21). - 1 Guillermus Fichetus Parysiensis theologus doctor Karolo Sacco

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