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Antiquitätenhaus Wertheim <Berlin> [Hrsg.]
Sammlung Dr. A. Blumenthal, Stuttgart: altorientalische Knüpfteppiche (1600 - 1800) ; [1. Oktober 1930] — Berlin, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.14189#0007
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Das nachstehende Verzeichnis enthält die Bestände einer der bedeutendsten
Privatsammlungen altorientalischer Teppiche Süddeutschlands.

Ihr Besitzer, der sich seit Jahrzehnten dem Studium des orientalischen Knüpf-
teppichs widmete, hat in langer Sammelarbeit ein umfangreiches und gut erhal-
tenes Material vereinigen können.

Auffallen wird die stattliche Reihe von Gebetsteppichen, die in gleicher Weise
typische Beispiele von dem so seltenen einfachen Teppich des kleinen Mannes, wie
ihn der gläubige Moslem täglich zu den vorgeschriebenen Gebeten braucht, bis
zum kostbaren Stück des Mächtigen und Reichen aufweist.

Unter Hinzufügung der speziellen Entstehungsorte sind die Teppiche nach den
geographischen Gebieten ihrer Ursprungsländer in vier Gruppen geteilt.

1. Die kaukasischen, deren leuchtende Farben den Bewohnern des Landes ein
Freude spendender Ausgleich zu den düsteren Bergen ihrer Heimat ist.

2. Die Teppiche Persiens, die sich durch ruhige, klassische Zeichnung und bis
zur höchsten Pracht gesteigerte Farbenharmonie auszeichnen.

3. Die türkisch-anatolischen Teppiche, die durch die Technik und Sicherheit
der Farbstellung den erlesenen Geschmack der moslemitischen Welt wider-
spiegeln.

4. DieErzeugnisseZentral-Asiens,derenernsteStimmungdemZeltder Nomaden
die Ruhe verschafft, die das Auge nach der Wanderung durdi sonnendurch-
glühte Steppen verlangt. Besonders bemerkenswert sind die seltenen Braut-
taschen, von denen ein turkmenisches Sprichwort sagt: „Je feiner die Tasche,
desto größer die Liebe."

Die Katalogisierung stützt sich auf die vorhandenen Aufzeichnungen, deren
Bearbeitung von dem ausgezeichneten Kenner orientalischer Teppichkunst, Herrn
Karl Hopff, Stuttgart, stammt.
 
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