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Wilpert, Joseph [Hrsg.]
Die römischen Mosaiken und Malereien der kirchlichen Bauten vom IV. bis XIII. Jahrhundert (Band 1): Text: 1. Hälfte — Freiburg i.Br., 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.1403#0369
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Fünftes Kapitel.

Die Doppelkirche der hll. Silvester und Martin von Tours.

j||HK ehrere Titelkirchen sind durch Umwandlung von Wohnhäusern wohlhabender Christen
Wmm entstanden, welche ihren Besitz der Gemeinde zu Kultzwecken überließen. So geschah
es mit dem Haus des Pudens, Pammachius, Damasus usf. Nirgends vollzog sich aber dieser

Übergang mit so geringen
Veränderungen wie in dem
Hause des Equitius, wel-
ches in einem solchen Zu-
stand verblieben ist, daß
es noch heute seinen ur-
sprünglichen Plan, meh-
rere Zimmer seiner beiden
Stockwerke und selbst
einige seiner alten Male-
reien bewahrt hat. Die
Phasen seiner Entwicklung
sind leicht auseinander-
zuhalten: das Wohnhaus
wird durch Anbringung
eines Altars Kirche; diese
bekommt dann eine apsis-
förmige Nische für die
bischöfliche Kathedra, und
die Nische selbst wird mit
einem Mosaikgemälde aus-
geschmückt; später wer-
den zunächst einige der
profanen Fresken mit
Tünche überstrichen und
durch christliche Malereien
ersetzt, dann Altar und Kathedra gegen neue umgetauscht; schließlich müssen die letzteren
im 17. Jahrhundert dem modernen Altare weichen, der noch heute existiert, aber ein trau-
riges Dasein fristet (Fig. 99).

Fig. 99. Altar in der Titelkirche des hl. Silvester.
 
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