Nachrichten von den neuesten herkulanischen Entdeckungen'Kommentar
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daß sie bei Bajae lag ist W.s Schlußfolgerung aufgrund der dort sichtbaren Ruinen. Die Beschreibung der Villa
entspricht recht genau der S. 20,30-32 erwähnten Villa bei Astura (s. Komm. 20,30).
21.4 Trümmer im Wasser: Da der Küstenverlauf bei Baja heute anders ist als zu W.s Zeiten (vgl. Komm.
Sendschreiben 71,23), läßt sich nicht genau bestimmen, welche Ruinen er im Wasser sah. Auch heute sind jedoch
etliche überschwemmt.
Lit.: Mariarosaria Borriello, Antonio d'Ambrosio, Baiae-Misenum, Forma Italiae XIV Florenz 1979, S. 48-52 Nr. 20, S. 54 Nr. 25, S. 63-69
Nr. 33, S. 74-76 Nr. 45.
21.5 Lusthaus, welches im Herculano entdecket worden: zur Villa dei Papiri vgl. Komm. Sendschreiben 83,8, zum
runden Bodenmosaik Komm. Sendschreiben!
21,8 auf einem Werke: auf einer Anlage; DWB XIV,1,2 Sp. 339-340.
21,8 fünf und zwanzig Neapelschen Palmen: 6,60 m
21,13 vier und zwanzig Römische Palmen: 5,35 m.
21,20 Teiche und die offenen Wassercanäle: Sendschreiben S. 83,14 und 85,11.
21,23 mit Anm. a Paliastes des Alcinous: Alkinoos, König der Phaiaken, nahm den gestrandeten Odysseus gastlich
auf. Homer (Od. 7, 83-132) beschreibt ausführlich seinen prunkvollen Palast und den davor gelegenen Obst- und
Weingarten. An der von W. in Anm. a zitierten Stelle heißt es: ev öe öuo Kpfjvat f] pev r ’ äva Kfjttov ä'nav'ta
/ OKtövaxai, f] Ö ’ etepcoöev ütt ’ avAfjq oüööv vqoi / irpöc; öopov (n|rqÄdv, ööev vöpeuovTO KoXtuai. In:
Omero, Odissea II (Libri V-VIII), hrsg. von J. B. Hainsworth, Milano 1982 S. 78-81, S. 226-230 (Komm, zu
Hom. Od. 7,83-132 = Alfred Heubeck, Stephanie West, J. B. Hainsworth, A Commentary on Homers Odyssey
I. Introduction and Books I-VIII, Oxford 1988 S. 326-330). (Und darin [in dem Garten) sind zwei Quellen: die
eine verteilt sich über den ganzen Garten, die andere läuft drüben unter der Schwelle des Hofs hinweg zu dem
hohen Haus: aus ihr holen die Bürger sich das Wasser. In: Homer, Odyssee S. 88,4-7.)
21.27 mit Anm. b Psalmist: W. beruft sich hier auf eine Stelle des Psalms, die in jeder Übersetzung - sei es aus
dem Hebr. ins Lat., Griech. oder Dt., sei es aus dem Lat. oder Griech. ins Dt. - anders wiedergegeben wird. Die
von ihm benutzte Bibelübersetzung, in der von "Teichen aus Regenwasser" gesprochen wird, ließ sich nicht
feststellen. Sie gibt den hebräischen Originaltext sehr frei übersetzt wieder. Dieser drückt eigentlich nur aus, daß
der Frühregen das Bakatal fruchtbar macht. Wie frei die meisten Übersetzungen mit dem Original umgehen, kann
z.B. Luthers Übersetzung (aus dem Lat.) zeigen: "Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von
Herzen dir nachwandeln, die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen." Dem Original wesentlich
näher kommt die moderne, revidierte Lutherschen Textfassung: "Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke
halten und von Herzen dir nachwandeln! Wenn sie durchs dürre Tal [Bakatal] ziehen, wird es ihnen zum Quell-
grund, und Frühregen hüllt es in Segen." In: Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen
Testaments nach der Übersetzung Martin Luthers. Revidierter Text 1975, Stuttgart 1978 S. 568.
21.28 mit Anm. c Columella: Lucius lunius Moderatus Columella (1. Jh. n. Chr.) verfaßte ein zwölf Bücher
umfaßendes Kompendium über die Landwirtschaft. Sein Wissen bezog er zwar teilweise aus älteren Autoren,
größtenteils aber aus seiner eigenen praktischer Tätigkeit. - W. zitiert Columella bereits in Sendschreiben Gedanken
S. 85(= KSS. 85) und benutzte die von Johann Matthias Gesner besorgte Ausgabe: Scriptores rei rusticae veteres
Latini, Cato, Varro Columella Palladius [...] (Die antiken Schriftsteller der Landwirtschaft: Cato, Varro, Columella,
Palladius [...]), Leipzig 1735 S. 658-659 (Columella 8,17,3-4; vgl. Band I der späteren 2. Aufl. Leipzig 1773 S.
696-697; Rehm in: KSS. 379 zu 85,14). Exzerpte von W.sind nicht bekannt. - In Anm. c verweist W. auf: De re
rustica Liber 8 caput 17 (Über die Landwirtschaft, Buch 8, Kap. 17). Dieses Kapitel behandelt ausführlich die
Anlage von Fischteichen in unmittelbarer Nähe des Meeres bzw. im Meer, so wie sie z.B. in der bei W. erwähnten
Villa von Astura archäologisch nachweisbar sind (vgl. Komm. S. 20,30). Bei Columella heißt es: Irineraque, si loci
natura permittit, omni lateri piscinae dari convenit. facilius enim vetus submovetur unda, cum, quacumque parte
fluctus urget, per adversa patet exitus. hos autem meatus fieri censemus per imam consepti partem, si loci situs ita
conpetit, ut in solo piscinae posita libella septem pedibus sublimus esse maris aequor ostendat. nam piscibus stagni
haec in altiduninem gurgitis mensura abunde est; nec dubium, quin quanto magis imo mari veniat unda, tanto sit
frigidior, quod est aptissimum nantibus. (Wenn es die örtlichen Umstände erlauben, soll man jeder Seite des
Beckens eine Zuflußöffnung geben; denn das Altwasser wird leichter herausgetrieben, wenn immer, gleichgültig,
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daß sie bei Bajae lag ist W.s Schlußfolgerung aufgrund der dort sichtbaren Ruinen. Die Beschreibung der Villa
entspricht recht genau der S. 20,30-32 erwähnten Villa bei Astura (s. Komm. 20,30).
21.4 Trümmer im Wasser: Da der Küstenverlauf bei Baja heute anders ist als zu W.s Zeiten (vgl. Komm.
Sendschreiben 71,23), läßt sich nicht genau bestimmen, welche Ruinen er im Wasser sah. Auch heute sind jedoch
etliche überschwemmt.
Lit.: Mariarosaria Borriello, Antonio d'Ambrosio, Baiae-Misenum, Forma Italiae XIV Florenz 1979, S. 48-52 Nr. 20, S. 54 Nr. 25, S. 63-69
Nr. 33, S. 74-76 Nr. 45.
21.5 Lusthaus, welches im Herculano entdecket worden: zur Villa dei Papiri vgl. Komm. Sendschreiben 83,8, zum
runden Bodenmosaik Komm. Sendschreiben!
21,8 auf einem Werke: auf einer Anlage; DWB XIV,1,2 Sp. 339-340.
21,8 fünf und zwanzig Neapelschen Palmen: 6,60 m
21,13 vier und zwanzig Römische Palmen: 5,35 m.
21,20 Teiche und die offenen Wassercanäle: Sendschreiben S. 83,14 und 85,11.
21,23 mit Anm. a Paliastes des Alcinous: Alkinoos, König der Phaiaken, nahm den gestrandeten Odysseus gastlich
auf. Homer (Od. 7, 83-132) beschreibt ausführlich seinen prunkvollen Palast und den davor gelegenen Obst- und
Weingarten. An der von W. in Anm. a zitierten Stelle heißt es: ev öe öuo Kpfjvat f] pev r ’ äva Kfjttov ä'nav'ta
/ OKtövaxai, f] Ö ’ etepcoöev ütt ’ avAfjq oüööv vqoi / irpöc; öopov (n|rqÄdv, ööev vöpeuovTO KoXtuai. In:
Omero, Odissea II (Libri V-VIII), hrsg. von J. B. Hainsworth, Milano 1982 S. 78-81, S. 226-230 (Komm, zu
Hom. Od. 7,83-132 = Alfred Heubeck, Stephanie West, J. B. Hainsworth, A Commentary on Homers Odyssey
I. Introduction and Books I-VIII, Oxford 1988 S. 326-330). (Und darin [in dem Garten) sind zwei Quellen: die
eine verteilt sich über den ganzen Garten, die andere läuft drüben unter der Schwelle des Hofs hinweg zu dem
hohen Haus: aus ihr holen die Bürger sich das Wasser. In: Homer, Odyssee S. 88,4-7.)
21.27 mit Anm. b Psalmist: W. beruft sich hier auf eine Stelle des Psalms, die in jeder Übersetzung - sei es aus
dem Hebr. ins Lat., Griech. oder Dt., sei es aus dem Lat. oder Griech. ins Dt. - anders wiedergegeben wird. Die
von ihm benutzte Bibelübersetzung, in der von "Teichen aus Regenwasser" gesprochen wird, ließ sich nicht
feststellen. Sie gibt den hebräischen Originaltext sehr frei übersetzt wieder. Dieser drückt eigentlich nur aus, daß
der Frühregen das Bakatal fruchtbar macht. Wie frei die meisten Übersetzungen mit dem Original umgehen, kann
z.B. Luthers Übersetzung (aus dem Lat.) zeigen: "Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von
Herzen dir nachwandeln, die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen." Dem Original wesentlich
näher kommt die moderne, revidierte Lutherschen Textfassung: "Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke
halten und von Herzen dir nachwandeln! Wenn sie durchs dürre Tal [Bakatal] ziehen, wird es ihnen zum Quell-
grund, und Frühregen hüllt es in Segen." In: Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen
Testaments nach der Übersetzung Martin Luthers. Revidierter Text 1975, Stuttgart 1978 S. 568.
21.28 mit Anm. c Columella: Lucius lunius Moderatus Columella (1. Jh. n. Chr.) verfaßte ein zwölf Bücher
umfaßendes Kompendium über die Landwirtschaft. Sein Wissen bezog er zwar teilweise aus älteren Autoren,
größtenteils aber aus seiner eigenen praktischer Tätigkeit. - W. zitiert Columella bereits in Sendschreiben Gedanken
S. 85(= KSS. 85) und benutzte die von Johann Matthias Gesner besorgte Ausgabe: Scriptores rei rusticae veteres
Latini, Cato, Varro Columella Palladius [...] (Die antiken Schriftsteller der Landwirtschaft: Cato, Varro, Columella,
Palladius [...]), Leipzig 1735 S. 658-659 (Columella 8,17,3-4; vgl. Band I der späteren 2. Aufl. Leipzig 1773 S.
696-697; Rehm in: KSS. 379 zu 85,14). Exzerpte von W.sind nicht bekannt. - In Anm. c verweist W. auf: De re
rustica Liber 8 caput 17 (Über die Landwirtschaft, Buch 8, Kap. 17). Dieses Kapitel behandelt ausführlich die
Anlage von Fischteichen in unmittelbarer Nähe des Meeres bzw. im Meer, so wie sie z.B. in der bei W. erwähnten
Villa von Astura archäologisch nachweisbar sind (vgl. Komm. S. 20,30). Bei Columella heißt es: Irineraque, si loci
natura permittit, omni lateri piscinae dari convenit. facilius enim vetus submovetur unda, cum, quacumque parte
fluctus urget, per adversa patet exitus. hos autem meatus fieri censemus per imam consepti partem, si loci situs ita
conpetit, ut in solo piscinae posita libella septem pedibus sublimus esse maris aequor ostendat. nam piscibus stagni
haec in altiduninem gurgitis mensura abunde est; nec dubium, quin quanto magis imo mari veniat unda, tanto sit
frigidior, quod est aptissimum nantibus. (Wenn es die örtlichen Umstände erlauben, soll man jeder Seite des
Beckens eine Zuflußöffnung geben; denn das Altwasser wird leichter herausgetrieben, wenn immer, gleichgültig,