Parte Prima [:] Della Mitologia sacra Sezione II. Della Deitä in particolare · Kommentar
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164,22-25 mit Anm 8-9 Rea... denominata Κράτηροφόρος,... da Aristide... κρατήρες βχάριτες: Zu dem Nikander-Scholion
(Sch. Nik. Alex. 217f; Scholia in Nicandri Alexipharmaca cum glossis edidit Marius Geymonat, Milano 1974 S. 98) s. Komm,
zu 151,4. Zu W.s Gleichsetzung der Bona Dea mit Rhea s. Komm, zu 164,20-21. - In seinem Prosahymnus auf Podaleirios
undMachaon, die Söhne des Asklepios, schreibt Aristeides (Aristeid. 38,23; Aelius Aristides, ed. Keil S. 318): ώ κάλλιστοςμέν
αύτοί χορός τω πατρί, πολλούς δέ άνάγοντες παρά ανθρώπων, χαροποιοί μακρω πάντων άριστοι, καί προσέτι ίεροποιοί
τε καί έπιστάται κρατήρων καί χαρίτων άπασών. „Ihr seid selbst der allerschönste Chor für euren Vater und bewirkt, daß die
Menschen viele Reigentänze ihm zu Ehren aufführen; ihr seid bei weitem die besten von allen Chorführern, führt zudem die
Aufsicht über die Tempel und wacht über die Mischkrüge und alle Dankopfer.“ Wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, sind
mit χάριτες (und κράτη ρες) nicht, wie W annimmt, Wohltaten der Asklepiaden gemeint, sondern vielmehr Dankopfer der von
den Asklepiaden geheilten Menschen. Zu χάρις in der Bedeutung „Dankopfer“ s. LSJ s.v χάρις V 2; zu κράτηp als Kultgerät
in Zusammenhang mit einem dem Asklepios dargebrachten Opfer vgL Aristeid. 48,27 (Aelius Aristides, ed. Keil S. 400).
165,2-3 mit Anm. 10 non essende stata la Bona Dea cognita a’ Greci: Nach Plutarch (Plut. mor. 268d [qu. R. 20]) hieß
die Bona Dea bei den Griechen Γυναικεία (sc. θεός: „die Frauengöttin“); vgl. Plut. Cicero 19,4; Plut. Caesar 9,4; Macr. Sat.
1,12,27.
Lit.: Georg Wissowa, Religion und Kultus de Römer (HAW V 4), 2. Aufl. München 1912 S. 216-217.
165,4-6 mit Anm. 11 iscrizione ... nella villa ... Albani, ... pubblicata dalP. Oderico Gesuita: Gemeint ist die un-
ter IG XIV Nr. 1449 publizierte Grabinschrift des siebenjährigen Knaben Aurelius Antonius (2./3. Jkn.Chr), Rom, Villa
Albani. In Z. 3-5 werden im Genitiv die Gottheiten angeführt, deren „Priester“ (ίερεύς) der Verstorbene war: [...] BONA
/ ΔΙΗΣΕΙΤΑΜΗΤΡΟΣΘΕΩΝΚΑΙΔΙΟ / ΝΥΣ0ΥΚΑΙΗΓΕΜ0Ν0Σ [...]. „[Priester] der Bona Dea, ferner der Göttermutter, des
Dionysos und des Hegemon [= lakchos]“; vgl. Strab. 10,3,10 (C 468). W., dessen eigene Lesung und Deutung der umstrit-
tenen Worte treffend sind, wendet sich gegen Luigi Gasparo Oderico [1725-1803], Dissertationes et adnotationes in aliquot
ineditas veterum inscriptiones et numismata. Accedunt inscriptiones et monumenta quae extant in Bibliotheca Monachorum
Camaldulensium S. Gregorii in Monte Coelio, explicationibus illustrata, Rom 1765 S. 177-180. Oderico liest BONA / ΔΙΣΕΙΙΑ
(Verwechslung von Jota I und schmalem Tau T) und vermutet, daß die ersten drei Buchstaben (BON) für ΕΒΟΩΝ („ich pries“; zu
βοάω) - und nicht, wie W. schreibt, für BONO DEO - stünden, die übrigen wiederum als ΑΕΙΔΗΣΕΙΑ, άειδήσεια (Akkusativ
Neut. Plur.) zu lesen seien; dieses allerdings nirgends belegte Wort bedeute ,sacra arcana‘ (die „heiligen Geheimnisse“ sc. der
Göttermutter usw.) und setze sich aus dem Adjektiv άειδής („unsichtbar“) und dem lakonischen Substantiv σιός („Gott“)
zusammen. W.s Kritik besteht zu Recht.
Lit.: Epigrammata Graeca ex lapidibus conlecta, ed. Georg Kaibel, Berlin 1878 [Nachdruck Hildesheim 2001] Nr. 588 S. 238-239; Friedrich Gottlieb
Weicker (Hrsg.), Sylloge epigrammatum Graecorum, 2. Aufl. Bonn 1828 S. 86-89.
165.13 mit Anm. 1 Iride... appresso a Giunone: W. verweist auf Albricus Philosophus, De deorum imaginibus libellus 11 (S.
314-315 in der von W benutzten Ausgabe: Mythographorum Latinorum tomus alter, complectens Fulgentii Mythologias, [... ]
Albrici Philosophi Commentariolum de imaginibus deorum, Thomas Munckerus [...] emendavit et commentariis perpetuis
[...] instruxit, Amstelodami 1681). In diesem der Juno gewidmeten Kapitel heißt es, daß Iris als die Botin der Juno galt; daher
habe man an Junos Seite Iris abgebildet wie eine Magd, bereit, die Befehle der Herrin zu empfangen. Der unter dem Namen
des Albricus um 1480 in Rom erstmals erschienene und bis ins 18. Jh. hinein immer wieder aufgelegte „Libellus“ („Büchlein“)
geht letztlich auf den mythologischen Traktat „Liber imaginum deorum“ („Buch der Götterbilder“) des Albricus Philosophus
(oder Albricus Londoniensis - so etwa die Editio princeps, Paris 1520) zurück, der auch unter anderen Titeln bekannt ist. Als
gesichert gilt die Identität des Albricus mit dem sog. Mythographus Vaticanus Tertius, dessen mythologisches Handbuch Angelo
Mai 1831 entdeckte. Die Hauptquellen sind nicht etwa die Autoren der klassischen Zeit, sondern die spätantiken Kommentare,
so etwa der des Servius zu Vergils „Aeneis“, und Kompilationen, darunter die „Mythologiae“ des Fulgentius, die „Saturnalia“
des Macrobius oder die „Etymologiae“ des Isidor. Abgedruckt ist der „Libellus“ in den von Muncker edierten „Mythographi
Latini“ (a. O. S. 301-330), in dem W. auch die „Mythologiae“ des Fulgentius las; zu diesem s. Komm, zu 153,18-19.
Lit.: Jean Szenec, La survivance des dieux antiques, essai sur le röle de la tradition mythologique dans FHumanisme et dans l’art de la Renaissance, London
1940 [nouvelle ed. Paris 1980; dt. Übers.: Das Fortleben der antiken Götter, die mythologische Tradition im Humanismus und in der Kunst der Renais-
sance, München 1990 S. 127-135, 168]; NP XV 1 (2001) s.v. Mythologie Sp. 614-615 (Bodo Guthmüller); Mythographus Tertius de düs gentium et il-
lorum allegoriis, in: Scriptores rerum mythicarum latini tres Romae nuper reperti, ed. Georg Heinrich Bode, Celle 1834 [Nachdruck 1968] I S. 152-256.
165.14 mit Anm. 2 Ίρος significando un messagiere: : Bei Homer (Hom. Od. 18,6) ist Iros der großgewachsene, nimmersatte,
unverschämte Bettler auslthaka, der von den Freiern dazu angestachelt wird sich mit dem scheinbar gebrechlichen, als Bettler
verkleideten, Odysseus im Faustkampf zu messen. Dabei unterlag Iros. Homer zu Folge hieß er eigentlich Arneios, doch erhielt
er den Spitznamen Iros, weil er es gegen mildtätige Gaben übernahm -wie die Götterbotin Iris- Botschaften zu übermitteln.
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164,22-25 mit Anm 8-9 Rea... denominata Κράτηροφόρος,... da Aristide... κρατήρες βχάριτες: Zu dem Nikander-Scholion
(Sch. Nik. Alex. 217f; Scholia in Nicandri Alexipharmaca cum glossis edidit Marius Geymonat, Milano 1974 S. 98) s. Komm,
zu 151,4. Zu W.s Gleichsetzung der Bona Dea mit Rhea s. Komm, zu 164,20-21. - In seinem Prosahymnus auf Podaleirios
undMachaon, die Söhne des Asklepios, schreibt Aristeides (Aristeid. 38,23; Aelius Aristides, ed. Keil S. 318): ώ κάλλιστοςμέν
αύτοί χορός τω πατρί, πολλούς δέ άνάγοντες παρά ανθρώπων, χαροποιοί μακρω πάντων άριστοι, καί προσέτι ίεροποιοί
τε καί έπιστάται κρατήρων καί χαρίτων άπασών. „Ihr seid selbst der allerschönste Chor für euren Vater und bewirkt, daß die
Menschen viele Reigentänze ihm zu Ehren aufführen; ihr seid bei weitem die besten von allen Chorführern, führt zudem die
Aufsicht über die Tempel und wacht über die Mischkrüge und alle Dankopfer.“ Wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, sind
mit χάριτες (und κράτη ρες) nicht, wie W annimmt, Wohltaten der Asklepiaden gemeint, sondern vielmehr Dankopfer der von
den Asklepiaden geheilten Menschen. Zu χάρις in der Bedeutung „Dankopfer“ s. LSJ s.v χάρις V 2; zu κράτηp als Kultgerät
in Zusammenhang mit einem dem Asklepios dargebrachten Opfer vgL Aristeid. 48,27 (Aelius Aristides, ed. Keil S. 400).
165,2-3 mit Anm. 10 non essende stata la Bona Dea cognita a’ Greci: Nach Plutarch (Plut. mor. 268d [qu. R. 20]) hieß
die Bona Dea bei den Griechen Γυναικεία (sc. θεός: „die Frauengöttin“); vgl. Plut. Cicero 19,4; Plut. Caesar 9,4; Macr. Sat.
1,12,27.
Lit.: Georg Wissowa, Religion und Kultus de Römer (HAW V 4), 2. Aufl. München 1912 S. 216-217.
165,4-6 mit Anm. 11 iscrizione ... nella villa ... Albani, ... pubblicata dalP. Oderico Gesuita: Gemeint ist die un-
ter IG XIV Nr. 1449 publizierte Grabinschrift des siebenjährigen Knaben Aurelius Antonius (2./3. Jkn.Chr), Rom, Villa
Albani. In Z. 3-5 werden im Genitiv die Gottheiten angeführt, deren „Priester“ (ίερεύς) der Verstorbene war: [...] BONA
/ ΔΙΗΣΕΙΤΑΜΗΤΡΟΣΘΕΩΝΚΑΙΔΙΟ / ΝΥΣ0ΥΚΑΙΗΓΕΜ0Ν0Σ [...]. „[Priester] der Bona Dea, ferner der Göttermutter, des
Dionysos und des Hegemon [= lakchos]“; vgl. Strab. 10,3,10 (C 468). W., dessen eigene Lesung und Deutung der umstrit-
tenen Worte treffend sind, wendet sich gegen Luigi Gasparo Oderico [1725-1803], Dissertationes et adnotationes in aliquot
ineditas veterum inscriptiones et numismata. Accedunt inscriptiones et monumenta quae extant in Bibliotheca Monachorum
Camaldulensium S. Gregorii in Monte Coelio, explicationibus illustrata, Rom 1765 S. 177-180. Oderico liest BONA / ΔΙΣΕΙΙΑ
(Verwechslung von Jota I und schmalem Tau T) und vermutet, daß die ersten drei Buchstaben (BON) für ΕΒΟΩΝ („ich pries“; zu
βοάω) - und nicht, wie W. schreibt, für BONO DEO - stünden, die übrigen wiederum als ΑΕΙΔΗΣΕΙΑ, άειδήσεια (Akkusativ
Neut. Plur.) zu lesen seien; dieses allerdings nirgends belegte Wort bedeute ,sacra arcana‘ (die „heiligen Geheimnisse“ sc. der
Göttermutter usw.) und setze sich aus dem Adjektiv άειδής („unsichtbar“) und dem lakonischen Substantiv σιός („Gott“)
zusammen. W.s Kritik besteht zu Recht.
Lit.: Epigrammata Graeca ex lapidibus conlecta, ed. Georg Kaibel, Berlin 1878 [Nachdruck Hildesheim 2001] Nr. 588 S. 238-239; Friedrich Gottlieb
Weicker (Hrsg.), Sylloge epigrammatum Graecorum, 2. Aufl. Bonn 1828 S. 86-89.
165.13 mit Anm. 1 Iride... appresso a Giunone: W. verweist auf Albricus Philosophus, De deorum imaginibus libellus 11 (S.
314-315 in der von W benutzten Ausgabe: Mythographorum Latinorum tomus alter, complectens Fulgentii Mythologias, [... ]
Albrici Philosophi Commentariolum de imaginibus deorum, Thomas Munckerus [...] emendavit et commentariis perpetuis
[...] instruxit, Amstelodami 1681). In diesem der Juno gewidmeten Kapitel heißt es, daß Iris als die Botin der Juno galt; daher
habe man an Junos Seite Iris abgebildet wie eine Magd, bereit, die Befehle der Herrin zu empfangen. Der unter dem Namen
des Albricus um 1480 in Rom erstmals erschienene und bis ins 18. Jh. hinein immer wieder aufgelegte „Libellus“ („Büchlein“)
geht letztlich auf den mythologischen Traktat „Liber imaginum deorum“ („Buch der Götterbilder“) des Albricus Philosophus
(oder Albricus Londoniensis - so etwa die Editio princeps, Paris 1520) zurück, der auch unter anderen Titeln bekannt ist. Als
gesichert gilt die Identität des Albricus mit dem sog. Mythographus Vaticanus Tertius, dessen mythologisches Handbuch Angelo
Mai 1831 entdeckte. Die Hauptquellen sind nicht etwa die Autoren der klassischen Zeit, sondern die spätantiken Kommentare,
so etwa der des Servius zu Vergils „Aeneis“, und Kompilationen, darunter die „Mythologiae“ des Fulgentius, die „Saturnalia“
des Macrobius oder die „Etymologiae“ des Isidor. Abgedruckt ist der „Libellus“ in den von Muncker edierten „Mythographi
Latini“ (a. O. S. 301-330), in dem W. auch die „Mythologiae“ des Fulgentius las; zu diesem s. Komm, zu 153,18-19.
Lit.: Jean Szenec, La survivance des dieux antiques, essai sur le röle de la tradition mythologique dans FHumanisme et dans l’art de la Renaissance, London
1940 [nouvelle ed. Paris 1980; dt. Übers.: Das Fortleben der antiken Götter, die mythologische Tradition im Humanismus und in der Kunst der Renais-
sance, München 1990 S. 127-135, 168]; NP XV 1 (2001) s.v. Mythologie Sp. 614-615 (Bodo Guthmüller); Mythographus Tertius de düs gentium et il-
lorum allegoriis, in: Scriptores rerum mythicarum latini tres Romae nuper reperti, ed. Georg Heinrich Bode, Celle 1834 [Nachdruck 1968] I S. 152-256.
165.14 mit Anm. 2 Ίρος significando un messagiere: : Bei Homer (Hom. Od. 18,6) ist Iros der großgewachsene, nimmersatte,
unverschämte Bettler auslthaka, der von den Freiern dazu angestachelt wird sich mit dem scheinbar gebrechlichen, als Bettler
verkleideten, Odysseus im Faustkampf zu messen. Dabei unterlag Iros. Homer zu Folge hieß er eigentlich Arneios, doch erhielt
er den Spitznamen Iros, weil er es gegen mildtätige Gaben übernahm -wie die Götterbotin Iris- Botschaften zu übermitteln.