526
Kommentare zu S. 150-292
(Arr. takt. 3,5) zählt die verschiedenen Teile der Rüstung auf, darunter die „aus leichten eisernen Ketten zusammengesetzten
Panzer“ (θώρακες [...] οί δε άλύσεσσι λεπταΐς σιδηραΐς έπηλλαγμένοι).
237,22 mit Anm. 3 Kzrrarac pretende ehe i Galli ...di questa sorta d’ armatura di ferro: Varro (Varro ling. 5,116) erläutert, das
Wort lorica („Panzer“) sei von von den Lederriemen (lorei) 'herzuleiten, aus denen der Panzer ursprünglich angefertigt war;
später sei die aus eisernen Ringen angefertigte Tunika der Gallier mit demselben Wort bezeichnet worden.
237,24 mit Anm. 4 gli viene dato Γ epiteto Αρήιος, ilMarziale: Macr. Sat. 1,19,1. Alle Ausgaben, auch die von W. benutzte
(S. 240; zu dieser s. Komm, zu 142,27 mit Anm. 6), überliefern an dieser Stelle das Wort ένυάλιος („kriegerisch“; „Kriegs-“),
das W. weiter unten (MI Text S. 239,7) auch selbst zitiert.
237.24- 25 mit Anm. 5 altrove egli vien detto Πολέμιος, ilguerriero: In seinem Prosahymnus auf Dionysos bezeichnet Aristeides
(Aristeid. 41,5; Aelius Aristides, ed. Keil S. 331) den Gott als „kriegerisch und zugleich friedlich mehr als die anderen Götter“
(καί πολεμικός τε δή καί είρηναΐος διαφερόντως θεών).
237.25- 26 Cognito e quel verso di Orazio:Praliis audax, neque te silebo, Liber: W. zitiert aus einem Gedicht des Horaz (Hör.
carm. 1,12,21—22; statt Praeliis lies: Proeliis): „Nicht vergess’ ich, Liber, dich kühnen Kämpfer.“ (Übers.: Hans Färber). ,Liber‘
ist ein anderer Name für Dionysos/Bacchus. Zur Interpretation des Verses s. Komm, zu 237,28-29.
237,28-29 contro Bentlejo ... mettendo ilpunto dopo audax: Interpunktion und Übers, von Hör. carm. 1,12,21-22
(s. Komm, zu 237,25-26) sind umstritten. Manche moderne Editionen (so: Quintus Horatius Flaccus, opera, ed. Friedrich
Klingner, 3. Aufl. Leipzig 1959 [Nachdruck 2008] S. 14; Quintus Horatius Flaccus, opera, ed. David R. Shackleton Bailey,
Stuttgart 1985 S. 14; s. den textkrit. Apparat zur Stelle) folgen der von W. kritisierten Lesart Richard Bentleys (in dessen
Edition Q. Horatius Flaccus, ex recensione et cum notis atque emendationibus Richardi Bentleii, Cantabrigiae 1711 [weitere
Ausgaben: Amstelaedami 1713; 1728; Lipsiae 1764]; S. 35 in der Ausgabe von 1713 mit ausführlicher Begründung im
Kommentar zu V. 21), indem sie hinter ,audax‘ einen Punkt bzw. Strichpunkt setzen und die Wortfolge ,proeliis audax‘ auf
die im voraufgehenden Vers (Hör. carm. 1,12,20) genannte Göttin Pallas Athene beziehen. Diese Lesart wird von Nisbet und
Hubbard (a. O. S. 152) verteidigt, da Athena seit Homer die kriegerische Göttin par excellence und Verteidigerin zahlreicher
griech. Sädte gewesen und fast immer bewaffnet dargestellt worden sei; zudem würde ,neque‘ in einer ungebräuchlichen Position
stehen, wenn sich ,proeliis audax‘ auf Liber beziehe. Die Befürworter der anderen Lesart, zu denen auch W. gehört, weisen auf
die dem Gott Bacchus zugeschriebenen kriegerischen Erfolge und Eroberungen des Gottes hin, die in der Dichtung mit denen
Alexanders d. Gr. und später des Augustus verglichen wurden, was in dieser an Augustus gerichteten Ode besonders passend
wäre. Zu Richard Bentleys. Komm, zu 103,30-32.
Lit.: A commentary on Horace 1: Ödes, Book 1, by Robin G. Μ. Nisbet, Margaret Hubbard, Oxford 1970.
238 Num. 54: s. Komm, zu 239,24.
239,1-2 mit Anm. 6 Due dardi... in una medagliaΜΑΡΟΝΙΤΩΝ... epitetisuddetti: W.
verweist auf Huberti Goltzii De re nummaria antiqua. Opera quae extant Universa. Tom.
III continens Graeciae, eiusque insularum et Asiae minoris nomismata, Ludovici Nonii
commentario illustrata, Antverpiae 1708 Taf. 26,2. Abgebildet ist eine Tetradrachme,
Silber oder Bronze, ca. 146-89 v. Chr., Münzstätte Maroneia in Thrakien: (VS) Kopf
des Dionysos mit Efeukranz nach r.; (RS) Dionysos stehend in Vorderansicht, Kopf
nach 1., mit Weintrauben in der rechten Hand, in der linken zwei Stäbe; im rechten
und linken Feld innen findet sich je ein Monogramm; (Legende) ΔΙΟΝΥΣΟΥ ΣΩΤΗΡΟΣ
ΜΑΡΩΝΙΤΩΝ. Zum Werk des Goltzius s. Komm, zu 156,15.
Lit.: Edith Schönert-Geiss, Die Münzprägung von Maroneia. Griechisches Münzwerk IX, Berlin 1987 S. 197 Nr. 1242,1; LIMC III (1986) S. 433 Nr.
97 Taf. 303 s.v. Dionysos (Carlo Gasparri); Datenbank Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Nr. 18200359.
239,2-5 mit Anm. 7-8 appresso Aristofane laparola ’Όχανον ... accenna tutto lo scudo: Im „Frieden” des Aristophanes
(Aristoph. Pax 661) nennt Hermes die Friedensgöttin die „schildbandhassendste“ (μισοπορπακιστάτη) aller Frauen. Wie
bereits Bergler (Aristophanis comoediae undecim, graece et latine cum notis Stephani Bergleri, Lugduni Batavorum 1760 S. 866)
erläuterte, steht das Schildband für den ganzen Schild, dieser wiederum symbolisiert den Krieg. Das Schildband (πόρπαξ)
war ein abnehmbares Band aus Bronze, das in der Innenseite des Schildes von einem Rand zum anderen gespannt war und
durch das der Träger seinen linken Arm steckte; ohne ein solches war der Schild nutzlos. Der von W. genannte Begriff δχανον
für „Schildband“ kommt bei Aristophanes nicht vor; belegt ist dieses Wort aber z.B. bei Herodot (Hdt. 1,171; 2,141) sowie
bei Aineias Taktikos (Ain. Takt. 29,12). In den „Acharnern“ (Aristoph. Ach. 574) heißt es: „Wer ruft aus ihrem Futteral die
Kommentare zu S. 150-292
(Arr. takt. 3,5) zählt die verschiedenen Teile der Rüstung auf, darunter die „aus leichten eisernen Ketten zusammengesetzten
Panzer“ (θώρακες [...] οί δε άλύσεσσι λεπταΐς σιδηραΐς έπηλλαγμένοι).
237,22 mit Anm. 3 Kzrrarac pretende ehe i Galli ...di questa sorta d’ armatura di ferro: Varro (Varro ling. 5,116) erläutert, das
Wort lorica („Panzer“) sei von von den Lederriemen (lorei) 'herzuleiten, aus denen der Panzer ursprünglich angefertigt war;
später sei die aus eisernen Ringen angefertigte Tunika der Gallier mit demselben Wort bezeichnet worden.
237,24 mit Anm. 4 gli viene dato Γ epiteto Αρήιος, ilMarziale: Macr. Sat. 1,19,1. Alle Ausgaben, auch die von W. benutzte
(S. 240; zu dieser s. Komm, zu 142,27 mit Anm. 6), überliefern an dieser Stelle das Wort ένυάλιος („kriegerisch“; „Kriegs-“),
das W. weiter unten (MI Text S. 239,7) auch selbst zitiert.
237.24- 25 mit Anm. 5 altrove egli vien detto Πολέμιος, ilguerriero: In seinem Prosahymnus auf Dionysos bezeichnet Aristeides
(Aristeid. 41,5; Aelius Aristides, ed. Keil S. 331) den Gott als „kriegerisch und zugleich friedlich mehr als die anderen Götter“
(καί πολεμικός τε δή καί είρηναΐος διαφερόντως θεών).
237.25- 26 Cognito e quel verso di Orazio:Praliis audax, neque te silebo, Liber: W. zitiert aus einem Gedicht des Horaz (Hör.
carm. 1,12,21—22; statt Praeliis lies: Proeliis): „Nicht vergess’ ich, Liber, dich kühnen Kämpfer.“ (Übers.: Hans Färber). ,Liber‘
ist ein anderer Name für Dionysos/Bacchus. Zur Interpretation des Verses s. Komm, zu 237,28-29.
237,28-29 contro Bentlejo ... mettendo ilpunto dopo audax: Interpunktion und Übers, von Hör. carm. 1,12,21-22
(s. Komm, zu 237,25-26) sind umstritten. Manche moderne Editionen (so: Quintus Horatius Flaccus, opera, ed. Friedrich
Klingner, 3. Aufl. Leipzig 1959 [Nachdruck 2008] S. 14; Quintus Horatius Flaccus, opera, ed. David R. Shackleton Bailey,
Stuttgart 1985 S. 14; s. den textkrit. Apparat zur Stelle) folgen der von W. kritisierten Lesart Richard Bentleys (in dessen
Edition Q. Horatius Flaccus, ex recensione et cum notis atque emendationibus Richardi Bentleii, Cantabrigiae 1711 [weitere
Ausgaben: Amstelaedami 1713; 1728; Lipsiae 1764]; S. 35 in der Ausgabe von 1713 mit ausführlicher Begründung im
Kommentar zu V. 21), indem sie hinter ,audax‘ einen Punkt bzw. Strichpunkt setzen und die Wortfolge ,proeliis audax‘ auf
die im voraufgehenden Vers (Hör. carm. 1,12,20) genannte Göttin Pallas Athene beziehen. Diese Lesart wird von Nisbet und
Hubbard (a. O. S. 152) verteidigt, da Athena seit Homer die kriegerische Göttin par excellence und Verteidigerin zahlreicher
griech. Sädte gewesen und fast immer bewaffnet dargestellt worden sei; zudem würde ,neque‘ in einer ungebräuchlichen Position
stehen, wenn sich ,proeliis audax‘ auf Liber beziehe. Die Befürworter der anderen Lesart, zu denen auch W. gehört, weisen auf
die dem Gott Bacchus zugeschriebenen kriegerischen Erfolge und Eroberungen des Gottes hin, die in der Dichtung mit denen
Alexanders d. Gr. und später des Augustus verglichen wurden, was in dieser an Augustus gerichteten Ode besonders passend
wäre. Zu Richard Bentleys. Komm, zu 103,30-32.
Lit.: A commentary on Horace 1: Ödes, Book 1, by Robin G. Μ. Nisbet, Margaret Hubbard, Oxford 1970.
238 Num. 54: s. Komm, zu 239,24.
239,1-2 mit Anm. 6 Due dardi... in una medagliaΜΑΡΟΝΙΤΩΝ... epitetisuddetti: W.
verweist auf Huberti Goltzii De re nummaria antiqua. Opera quae extant Universa. Tom.
III continens Graeciae, eiusque insularum et Asiae minoris nomismata, Ludovici Nonii
commentario illustrata, Antverpiae 1708 Taf. 26,2. Abgebildet ist eine Tetradrachme,
Silber oder Bronze, ca. 146-89 v. Chr., Münzstätte Maroneia in Thrakien: (VS) Kopf
des Dionysos mit Efeukranz nach r.; (RS) Dionysos stehend in Vorderansicht, Kopf
nach 1., mit Weintrauben in der rechten Hand, in der linken zwei Stäbe; im rechten
und linken Feld innen findet sich je ein Monogramm; (Legende) ΔΙΟΝΥΣΟΥ ΣΩΤΗΡΟΣ
ΜΑΡΩΝΙΤΩΝ. Zum Werk des Goltzius s. Komm, zu 156,15.
Lit.: Edith Schönert-Geiss, Die Münzprägung von Maroneia. Griechisches Münzwerk IX, Berlin 1987 S. 197 Nr. 1242,1; LIMC III (1986) S. 433 Nr.
97 Taf. 303 s.v. Dionysos (Carlo Gasparri); Datenbank Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Nr. 18200359.
239,2-5 mit Anm. 7-8 appresso Aristofane laparola ’Όχανον ... accenna tutto lo scudo: Im „Frieden” des Aristophanes
(Aristoph. Pax 661) nennt Hermes die Friedensgöttin die „schildbandhassendste“ (μισοπορπακιστάτη) aller Frauen. Wie
bereits Bergler (Aristophanis comoediae undecim, graece et latine cum notis Stephani Bergleri, Lugduni Batavorum 1760 S. 866)
erläuterte, steht das Schildband für den ganzen Schild, dieser wiederum symbolisiert den Krieg. Das Schildband (πόρπαξ)
war ein abnehmbares Band aus Bronze, das in der Innenseite des Schildes von einem Rand zum anderen gespannt war und
durch das der Träger seinen linken Arm steckte; ohne ein solches war der Schild nutzlos. Der von W. genannte Begriff δχανον
für „Schildband“ kommt bei Aristophanes nicht vor; belegt ist dieses Wort aber z.B. bei Herodot (Hdt. 1,171; 2,141) sowie
bei Aineias Taktikos (Ain. Takt. 29,12). In den „Acharnern“ (Aristoph. Ach. 574) heißt es: „Wer ruft aus ihrem Futteral die