368
Kommentare zu S. 150-292
266,22 marmo, ov ’ e rappresentata Γ espiazione di Ercole: Gemeint ist die fragmentarisch erhaltene Jlische Tafel’, Rom, Villa
Albani Inv. 957 (GK Denkmäler NG. 857); s. Komm, zu 265,15-16.
266,24-25 Nella quarta linea ...le ultime parole tenute da tutti per tronche, sono state supplite ... in modo diverse: IG
XIVNr. 1293ϋ:Η[ΡΑΣΑΡΓΕΙΑΣΐ]ΕΡΕΙΑ/ΑΔΜΑΤΑΕΥΡΥΣΘΕΩΣ/ΚΑΙΑΔΜΑΤΑΣΤΑΣΑΜΦΙ /ΔΑΜΑΝΤΟΣΕΤΗ
NH (Ήρας Άργείας ιέρεια / Άδμάτα Εύρυσθέως / καί Άδμάτας τάς Άμφι- / δάμαντος έτη νη’) „Admata, Tochter des
Eurystheus und der Admata, der Tochter des Amphidamas, war 58 Jahre lang Priesterin der argivischen Hera.“. In der vierten
Zeile gaben die letzten fünf, teilweise verstümmelten Buchstaben sowie das größere Spatium zwischen dem dritt- und dem
vorletzen Buchstaben Anlaß zu zahlreichen Emendierungs- und Ergänzungsvorschlägen.
Lit.: Ludolf Stephani, Der ausruhende Herakles: ein Relief der Villa Albani, St. Petersburg 1854 S. 225-234; Otto Jahn, Griechische Bilderchroniken,
Bonn 1873 S. 43-53, bes. Anm. 351 S. 53.
266,25 Tralascio lo Sponio, il Tollio, ed il Gori: W. meint die Wiedergaben der Inschrift bei Jacob Spon, Miscellanea erudi-
tae antiquitatis [...], Lugduni 1685 S. 47-51; CorneliusTollius, Notae ad Palaephatum, Amsterdam 1649 S. 211; Giovanni
Battista Doni, Antonio Francesco Gori, Inscriptiones antiquae, Florentiae 1731 S. 32 ff. Taf. 6.
266,26-27 mit Anm. 1 alla dottissima spiegazione del P. Corsini, il quäle giudica doversi in questo luogo leggere, ΕΡΞΑΤΟ:
Edoardo Corsini, Herculis quies S. VIII. Aufgrund der fehlerhaften Lesung Bianchinis (s. hierzu Komm, zu 266,28) schlägt
Corsini vor, am Schluß der vierten Zeile der Inschrift ,ΕΡΞΑΤΟ1 zu lesen und ,έρξατο1 als Aorist Medium zu έρδειν („voll-
bringen“, „opfern“) zu verstehen. Nach seiner Lesung lautete die Inschrift: „Admata, Priesterin der argivischen Hera ...
opferte.“ Corsinis Vorschlag ist aus epigraphischen und sprachlichen Gründen wenig überzeugend, zumal das Verbum έρδειν
kein Medium bildet.
266,28 stampa fattane incider dal Bianchini: Bianchini plante eine ausführliche
Publikation der ,Tabula Albani‘, die nicht verwirklicht wurde, und hatte in diesem
Zusammenhang offenbar einen Kupferstich anfertigen lassen. Letzterer ist bei Montfaucon
1,2 Taf. 141 abgebildet (bezeichnet unten Mitte: Msgr Bianchini) und stützt sich auf bereits
vorhandene Publikationen der Inschriften, wie Leo Allatius (Animadversiones in antiqui-
tatum Etruscarum fragmenta ab Inghiramo edita I, Rom 1642 S. 61), Cornelius Tollius
(Notae ad Palaephatum, Amsterdam 1649 S. 211) und Jacob Spon (Miscellanea eruditae
antiquitatis [...], Lugduni 1685 S. 47-50). In der vierten Zeile der von W. besprochenen
Inschrift liest Bianchini: ΔΑΜΑΝΤΟΣΕΤΙ NTO. Zu Bianchini s. Komm, zu 54,17-31;
AGK Texte und Kommentar zu 105,21-22.
Lit. zu Bianchinis Beschäftigung mit der ,Tabula Albani“: Anna Sadurska, Les tables iliaques, Warszawa 1964 S. 84.
267.1- 2 mit Anm. 2 Barthelemy custode del museo del Re di Francia ... cittä d’ Argo: Jean-Jacques Barthelemy, Memoire
sur les anciens monumens de Rome, in: Memoires de litterature, tires des registres de l’Academie royale des inscriptions et
belles-lettres (1755-1757) 28, 1761 S. 579-610, bes. 601-603. Barthelemy sah die ,Tabula Albani‘ im Palazzo Farnese und
verglich sie hinsichtlich ihrer Form und des Stils mit der,Tabula Iliaca‘ in Rom, Museo Capitolino Inv. 316 (GKDenkmäler
Nr. 858). Er verwirft die Lesart Corsinis (ΕΡΞΑΤΟ) und schlägt ΕΤΕΩΝ Η (έτέων η’: „acht Jahre“) vor; demnach sei Admata
acht Jahre alt bzw. seit acht Jahren Priesterin der Hera gewesen, als Herakles sein Opfer darbrachte. Zu Barthelemy, der im
Jahre 1755 im Auftrag des frz. Königs nach Italien reiste, um dessen Münzkabinett zu vervollständigen, wie er aO. S. 579
schreibt, s. GK Kommentar ίλχ 739,10.
267.2- 6 mit Anm. 3 Argo, la quäle contava i suoi anni dalla instituzione del sacerdozio di Giunone: Der Historiker
Dionysios von Halikarnaß (Dion. Hal. ant. 1,22,3) berichtet unter Berufung auf Hellanikos (Hellanikos FGrHist 4 F 79b),
daß die Sikuler drei Generationen vor dem Troianischen Krieg aus Italien nach Sizilien ausgewandert seien, „als in Argos
Alkyone das sechsundzwanzigste Jahr Priesterin der Hera war.“ (Αλκυόνης ίερωμένης έν ’Άργει κατά τό έκτον καί εικοστόν
έτος). Der Historiker Hellanikos aus Mytilene (5. JkvChr) hat eine Schrift über die„Herapriesterinnen von Argos“ (Ίέρειαι
τής "Ηρας αί έν ’Άργει) verfaßt, bei der es sich um die erste uns bekannte griechische Universalchronik handelt, deren Gerüst
eine wohl von Hellanikos selbst zusammengestellte Liste der Herapriesterinnen in Argos bildete.
Lit. RE VIII 1 (1912) Sp. 104—153, bes. 144—148 s.v Hellanikos 7 (Felix Jacoby).
267,10 vi si legge chiaramenteETHNH: Es ist W.s Verdienst, diese Buchstaben erstmals richtig gelesen zu haben; vgl. Komm,
zu 266,24-25. Gegen die von W. erwogene Lesung („im 58. Jahr der Priesterschaft der Admata“) lassen sich einerseits die von
ihm selbst angesprochenen chronologischen Einwände erheben, die auch dann weiterhin bestehen, wenn man in der mittle-
ren Figur der Opferszene nicht Admata erkennt. Andererseits sprechen auch sprachliche Argumente dagegen, da anstelle des
Akkusativs eher ein Genitiv oder Dativ zu erwarten wäre. Offenbar wollte die Inschrift vielmehr belegen, daß die Taten des
Kommentare zu S. 150-292
266,22 marmo, ov ’ e rappresentata Γ espiazione di Ercole: Gemeint ist die fragmentarisch erhaltene Jlische Tafel’, Rom, Villa
Albani Inv. 957 (GK Denkmäler NG. 857); s. Komm, zu 265,15-16.
266,24-25 Nella quarta linea ...le ultime parole tenute da tutti per tronche, sono state supplite ... in modo diverse: IG
XIVNr. 1293ϋ:Η[ΡΑΣΑΡΓΕΙΑΣΐ]ΕΡΕΙΑ/ΑΔΜΑΤΑΕΥΡΥΣΘΕΩΣ/ΚΑΙΑΔΜΑΤΑΣΤΑΣΑΜΦΙ /ΔΑΜΑΝΤΟΣΕΤΗ
NH (Ήρας Άργείας ιέρεια / Άδμάτα Εύρυσθέως / καί Άδμάτας τάς Άμφι- / δάμαντος έτη νη’) „Admata, Tochter des
Eurystheus und der Admata, der Tochter des Amphidamas, war 58 Jahre lang Priesterin der argivischen Hera.“. In der vierten
Zeile gaben die letzten fünf, teilweise verstümmelten Buchstaben sowie das größere Spatium zwischen dem dritt- und dem
vorletzen Buchstaben Anlaß zu zahlreichen Emendierungs- und Ergänzungsvorschlägen.
Lit.: Ludolf Stephani, Der ausruhende Herakles: ein Relief der Villa Albani, St. Petersburg 1854 S. 225-234; Otto Jahn, Griechische Bilderchroniken,
Bonn 1873 S. 43-53, bes. Anm. 351 S. 53.
266,25 Tralascio lo Sponio, il Tollio, ed il Gori: W. meint die Wiedergaben der Inschrift bei Jacob Spon, Miscellanea erudi-
tae antiquitatis [...], Lugduni 1685 S. 47-51; CorneliusTollius, Notae ad Palaephatum, Amsterdam 1649 S. 211; Giovanni
Battista Doni, Antonio Francesco Gori, Inscriptiones antiquae, Florentiae 1731 S. 32 ff. Taf. 6.
266,26-27 mit Anm. 1 alla dottissima spiegazione del P. Corsini, il quäle giudica doversi in questo luogo leggere, ΕΡΞΑΤΟ:
Edoardo Corsini, Herculis quies S. VIII. Aufgrund der fehlerhaften Lesung Bianchinis (s. hierzu Komm, zu 266,28) schlägt
Corsini vor, am Schluß der vierten Zeile der Inschrift ,ΕΡΞΑΤΟ1 zu lesen und ,έρξατο1 als Aorist Medium zu έρδειν („voll-
bringen“, „opfern“) zu verstehen. Nach seiner Lesung lautete die Inschrift: „Admata, Priesterin der argivischen Hera ...
opferte.“ Corsinis Vorschlag ist aus epigraphischen und sprachlichen Gründen wenig überzeugend, zumal das Verbum έρδειν
kein Medium bildet.
266,28 stampa fattane incider dal Bianchini: Bianchini plante eine ausführliche
Publikation der ,Tabula Albani‘, die nicht verwirklicht wurde, und hatte in diesem
Zusammenhang offenbar einen Kupferstich anfertigen lassen. Letzterer ist bei Montfaucon
1,2 Taf. 141 abgebildet (bezeichnet unten Mitte: Msgr Bianchini) und stützt sich auf bereits
vorhandene Publikationen der Inschriften, wie Leo Allatius (Animadversiones in antiqui-
tatum Etruscarum fragmenta ab Inghiramo edita I, Rom 1642 S. 61), Cornelius Tollius
(Notae ad Palaephatum, Amsterdam 1649 S. 211) und Jacob Spon (Miscellanea eruditae
antiquitatis [...], Lugduni 1685 S. 47-50). In der vierten Zeile der von W. besprochenen
Inschrift liest Bianchini: ΔΑΜΑΝΤΟΣΕΤΙ NTO. Zu Bianchini s. Komm, zu 54,17-31;
AGK Texte und Kommentar zu 105,21-22.
Lit. zu Bianchinis Beschäftigung mit der ,Tabula Albani“: Anna Sadurska, Les tables iliaques, Warszawa 1964 S. 84.
267.1- 2 mit Anm. 2 Barthelemy custode del museo del Re di Francia ... cittä d’ Argo: Jean-Jacques Barthelemy, Memoire
sur les anciens monumens de Rome, in: Memoires de litterature, tires des registres de l’Academie royale des inscriptions et
belles-lettres (1755-1757) 28, 1761 S. 579-610, bes. 601-603. Barthelemy sah die ,Tabula Albani‘ im Palazzo Farnese und
verglich sie hinsichtlich ihrer Form und des Stils mit der,Tabula Iliaca‘ in Rom, Museo Capitolino Inv. 316 (GKDenkmäler
Nr. 858). Er verwirft die Lesart Corsinis (ΕΡΞΑΤΟ) und schlägt ΕΤΕΩΝ Η (έτέων η’: „acht Jahre“) vor; demnach sei Admata
acht Jahre alt bzw. seit acht Jahren Priesterin der Hera gewesen, als Herakles sein Opfer darbrachte. Zu Barthelemy, der im
Jahre 1755 im Auftrag des frz. Königs nach Italien reiste, um dessen Münzkabinett zu vervollständigen, wie er aO. S. 579
schreibt, s. GK Kommentar ίλχ 739,10.
267.2- 6 mit Anm. 3 Argo, la quäle contava i suoi anni dalla instituzione del sacerdozio di Giunone: Der Historiker
Dionysios von Halikarnaß (Dion. Hal. ant. 1,22,3) berichtet unter Berufung auf Hellanikos (Hellanikos FGrHist 4 F 79b),
daß die Sikuler drei Generationen vor dem Troianischen Krieg aus Italien nach Sizilien ausgewandert seien, „als in Argos
Alkyone das sechsundzwanzigste Jahr Priesterin der Hera war.“ (Αλκυόνης ίερωμένης έν ’Άργει κατά τό έκτον καί εικοστόν
έτος). Der Historiker Hellanikos aus Mytilene (5. JkvChr) hat eine Schrift über die„Herapriesterinnen von Argos“ (Ίέρειαι
τής "Ηρας αί έν ’Άργει) verfaßt, bei der es sich um die erste uns bekannte griechische Universalchronik handelt, deren Gerüst
eine wohl von Hellanikos selbst zusammengestellte Liste der Herapriesterinnen in Argos bildete.
Lit. RE VIII 1 (1912) Sp. 104—153, bes. 144—148 s.v Hellanikos 7 (Felix Jacoby).
267,10 vi si legge chiaramenteETHNH: Es ist W.s Verdienst, diese Buchstaben erstmals richtig gelesen zu haben; vgl. Komm,
zu 266,24-25. Gegen die von W. erwogene Lesung („im 58. Jahr der Priesterschaft der Admata“) lassen sich einerseits die von
ihm selbst angesprochenen chronologischen Einwände erheben, die auch dann weiterhin bestehen, wenn man in der mittle-
ren Figur der Opferszene nicht Admata erkennt. Andererseits sprechen auch sprachliche Argumente dagegen, da anstelle des
Akkusativs eher ein Genitiv oder Dativ zu erwarten wäre. Offenbar wollte die Inschrift vielmehr belegen, daß die Taten des