376
Kommentare zu S. 150-292
und Abderos noch ganz frisch waren - beide waren als Epheben umgekommen; der eine verschwand spurlos in einer Quelle,
den anderen zerrissen die Stuten des Diomedes - besang er ihre Schicksale nicht ohne Tränen.“ (Übers.: Peter Grossardt).
273,7 mit Anm. 5 La medesima gemma... Gravelle: Karneol, nicht nachweisbar, ehemals
Parma, königliche Sammlung. Levesque de Gravelle deutete die Darstellung als den von seinen
Pferden beweinten Achill.
Lit.: Michel Philippe Levesque de Gravelle, Recueil des pierres gravees antiques I, Paris 1732 Bd. 2 Taf. 55; Salomon
Reinach, Pierres gravees des collections Marlborough et d’Orleans, des recueils d’Eckhel, Gori, Levesque de Gravelle,
Mariette, Millin, Stosch, Paris 1895 S. 81 Nr. 11,55 Taf. 79; Caylus, Recueil VI S. 110-115 Taf. 36,2; Zwierlein-Diehl,
AGD II S. 152 zu Nr. 392. - Zu Levesque de Gravelle: Zazoff, Gemmensammler S. 128-129. Vgl. Description S. 280.
273,12-13 mit Anm. 6-7 Admeto in segno di estrema afflizioneper la morte d’Alcestide...
ed i Tessali alla morte di Pelopida: In der „Alkestis“ des Euripides (Eur. Ale. 428-429) be-
fiehlt Admetos, als Zeichen der Trauer die Nackenmähnen der Pferde seines Viergespanns zu
stutzen. Pelopidas, Thebaner und Feldherr des Boiotischen Bundes während derThebanischen
Hegomonie (geb. um 410 v. Chr.), fiel in der Entscheidungssschlacht bei Kynoskephalai (Plut. Pelopidas 32). Die Passage
findet sich auch in Description S. 281.
273.13- 14 mit Anm. 8 Per veritägli antichi volendo avvilire le cavalle... tagliavan loro i crini: Plinius (Plin. nat. 8,164)
spricht nur davon, daß eine Stute durch Abscheren der Mähne ihre Brünstigkeit verliert; vgl. auch Komm, zu 273,14-15.
Xenophon (Xen. equ. 5,8), Plutarch (Plut. mor. 754a [am. 9]) und Pollux (Poll. 1,217; ed. Bethe I S. 68) beschreiben das
Vorgehen bei der Maultierzucht, der Stute die Mähne abzuschneiden, die sich dann ihrer Unansehnlichkeit schämt, ihren
Hochmut aufgibt und sich von einem Esel bespringen läßt.
273.14— 15 mit Anm. 9 alcuni cavalli... sienofin morti d’afflizione: Nach Aelian (Ail. nat. 11,18 unter Berufung auf Aristot.
hist. an. 6,18.572b7) ist das beste Mittel, eine allzu brünstige Stute zu beruhigen, ihr die Mähne zu stutzen; dann schäme sie
sich nämlich, ließe von ihrem Übermut und Umherspringen ab und sei aufgrund ihrer Schande niedergeschlagen. Allerdings
ist weder an diesen Stellen noch in dem Fragment der Sophokles-Tragödie „Tyro“ (Soph. fr. 659; TrGF IV S. 468-469), auf
die Aelian ebenfalls verweist, die Rede davon, daß das Pferd infolge der Prozedur stirbt.
273,16 se ne veggono inpiü gemme senza crini lunghi: Dazu s. z.B. Zwierlein-Diehl, AGD II S. 95 Nr. 220 Taf. 46; Antike
Gemmen in deutschen Sammlungen IV: Hannover, Kestner Museum, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, hrsg. von
Peter Zazoff, Wiesbaden 1975 S. 26 Nr. 40 Taf. 13, S. 166 Nr. 817Taf. 105, S. 182 Nr. 904-908 Taf. 117-118.
273.16- 17 due bellissimi di bronzo... nelmuseo Ercolanese: Mit den zwei Pferden aus Bronze in Portici meinte W. wohl die
beiden Bronzestatuetten Neapel, Museo Nazionale Inv. 4894 (GKDenkmälerNr. 833) und das Pferd Alexanders, Neapel,
Museo Nazionale Inv. 4996 (GKDenkmälerNr. 651).
273.17- 18 ed uno altresi di rilievo ... alNum. 62: Dazu s. die Abb. in MI TextS. 250; griech. Grabrelief, sog. ,Reiterrelief
Albani‘, Rom, Villa Albani Inv. 985 DIKDenkmäler Vir. 839).
273,18 mit Anm. 10 A’ muli costumaron gli antichi di recidere i crini: In dem Vergil zugeschriebenen Gedicht „Catalepton”
(Verg. catal. 10,9-10) wird von „Sabinus, dem flinksten Maultiertreiber“ gesagt, daß er „mit seiner doppelt scharfen Schere
von dem Hals / die Mähnen abnahm: Sollte doch der Haarpelz nicht / gepresst vom Cystorus-Joch, die Nacken scheuern.“
(Übers.: Dietrich Ebener). Cystorus ist der Berg in Paphiagonien, der das für die Joche geeignete Holz lieferte.
273.18- 19 in certe medaglie: An welche Münzen W. im einzelnen denkt muß offen bleiben. Mauleselgespanne finden sich
z.B. auf Münzen aus Zankle/Messina, s. Peter Franke, Max Hirmer, Die griechische Münze, München 1964 Taf. 16 Nr. 51;
Maria Caccamo Caltabiano, La monetazione di Messana, Antike Münzen und geschnittene Steine XIII, Berlin, New York
1993 S. 31-56.
273,20 mit Anm. 11-12 IcavallidiDiomede... delSole, diMarte, ed’Achille: NachHygin (Hyg. fab. 30) heißen die Pferde
des Diomedes Podargos, Lampon, Xanthos und Deinos, die des Helios heißen Eous, Aithiops, Bronte, Sterope (Hyg. fab. 183)
oder Chronos, Aithiops, Bronte, Astrape (Sch. Eur. Phoen. 3). In Hom. II. 15,119-120 schirren Deimos und Phobos die Pferde
des Ares an. Diese nennt der Dichter Antimachos (um 400 v. Chr.; Antim. fr. 37; Antimachi Colophonii reliquiae, collegit,
disposuit, explicavit Bernhardus Wyss, Berlin 1936 S. 21-22) irrtümlich Deimos und Phobos. In Hom. II. 19,400 spricht
Achill zu seinen Pferden Xanthos („Falber“) und Balios („Schecke“), die Kinder der Podarge. In Hom. II. 23,295 heißt ein
Pferd des Menelaos Podargos; Xanthos, Podargos, Aithon und Lampos sind die Pferde Hektors (Hom. II. 8,185), Lampos und
Phaeton die der Göttin Eos (Hom. Od. 23,246). Die Namen der Pferde des Diomedes erwähnt W. ebenso in Description S. 280.
Lit. zu Antimachos von Kolophon: Michela Lombardi, Antimacho di Colofone, la poesia epica, Rom 1993.
273,21-23 mit Anm. 13 mangiatojaffatto con quattro legni... cosicomeladescrivePolluce: Laut Pollux (Poll. 10,166; ed.
Bethe II S. 239) besteht ein Futtertrog (κραστήριον) aus vier zusammengefügten und mit einem Seil zusammengebundenen
Kommentare zu S. 150-292
und Abderos noch ganz frisch waren - beide waren als Epheben umgekommen; der eine verschwand spurlos in einer Quelle,
den anderen zerrissen die Stuten des Diomedes - besang er ihre Schicksale nicht ohne Tränen.“ (Übers.: Peter Grossardt).
273,7 mit Anm. 5 La medesima gemma... Gravelle: Karneol, nicht nachweisbar, ehemals
Parma, königliche Sammlung. Levesque de Gravelle deutete die Darstellung als den von seinen
Pferden beweinten Achill.
Lit.: Michel Philippe Levesque de Gravelle, Recueil des pierres gravees antiques I, Paris 1732 Bd. 2 Taf. 55; Salomon
Reinach, Pierres gravees des collections Marlborough et d’Orleans, des recueils d’Eckhel, Gori, Levesque de Gravelle,
Mariette, Millin, Stosch, Paris 1895 S. 81 Nr. 11,55 Taf. 79; Caylus, Recueil VI S. 110-115 Taf. 36,2; Zwierlein-Diehl,
AGD II S. 152 zu Nr. 392. - Zu Levesque de Gravelle: Zazoff, Gemmensammler S. 128-129. Vgl. Description S. 280.
273,12-13 mit Anm. 6-7 Admeto in segno di estrema afflizioneper la morte d’Alcestide...
ed i Tessali alla morte di Pelopida: In der „Alkestis“ des Euripides (Eur. Ale. 428-429) be-
fiehlt Admetos, als Zeichen der Trauer die Nackenmähnen der Pferde seines Viergespanns zu
stutzen. Pelopidas, Thebaner und Feldherr des Boiotischen Bundes während derThebanischen
Hegomonie (geb. um 410 v. Chr.), fiel in der Entscheidungssschlacht bei Kynoskephalai (Plut. Pelopidas 32). Die Passage
findet sich auch in Description S. 281.
273.13- 14 mit Anm. 8 Per veritägli antichi volendo avvilire le cavalle... tagliavan loro i crini: Plinius (Plin. nat. 8,164)
spricht nur davon, daß eine Stute durch Abscheren der Mähne ihre Brünstigkeit verliert; vgl. auch Komm, zu 273,14-15.
Xenophon (Xen. equ. 5,8), Plutarch (Plut. mor. 754a [am. 9]) und Pollux (Poll. 1,217; ed. Bethe I S. 68) beschreiben das
Vorgehen bei der Maultierzucht, der Stute die Mähne abzuschneiden, die sich dann ihrer Unansehnlichkeit schämt, ihren
Hochmut aufgibt und sich von einem Esel bespringen läßt.
273.14— 15 mit Anm. 9 alcuni cavalli... sienofin morti d’afflizione: Nach Aelian (Ail. nat. 11,18 unter Berufung auf Aristot.
hist. an. 6,18.572b7) ist das beste Mittel, eine allzu brünstige Stute zu beruhigen, ihr die Mähne zu stutzen; dann schäme sie
sich nämlich, ließe von ihrem Übermut und Umherspringen ab und sei aufgrund ihrer Schande niedergeschlagen. Allerdings
ist weder an diesen Stellen noch in dem Fragment der Sophokles-Tragödie „Tyro“ (Soph. fr. 659; TrGF IV S. 468-469), auf
die Aelian ebenfalls verweist, die Rede davon, daß das Pferd infolge der Prozedur stirbt.
273,16 se ne veggono inpiü gemme senza crini lunghi: Dazu s. z.B. Zwierlein-Diehl, AGD II S. 95 Nr. 220 Taf. 46; Antike
Gemmen in deutschen Sammlungen IV: Hannover, Kestner Museum, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, hrsg. von
Peter Zazoff, Wiesbaden 1975 S. 26 Nr. 40 Taf. 13, S. 166 Nr. 817Taf. 105, S. 182 Nr. 904-908 Taf. 117-118.
273.16- 17 due bellissimi di bronzo... nelmuseo Ercolanese: Mit den zwei Pferden aus Bronze in Portici meinte W. wohl die
beiden Bronzestatuetten Neapel, Museo Nazionale Inv. 4894 (GKDenkmälerNr. 833) und das Pferd Alexanders, Neapel,
Museo Nazionale Inv. 4996 (GKDenkmälerNr. 651).
273.17- 18 ed uno altresi di rilievo ... alNum. 62: Dazu s. die Abb. in MI TextS. 250; griech. Grabrelief, sog. ,Reiterrelief
Albani‘, Rom, Villa Albani Inv. 985 DIKDenkmäler Vir. 839).
273,18 mit Anm. 10 A’ muli costumaron gli antichi di recidere i crini: In dem Vergil zugeschriebenen Gedicht „Catalepton”
(Verg. catal. 10,9-10) wird von „Sabinus, dem flinksten Maultiertreiber“ gesagt, daß er „mit seiner doppelt scharfen Schere
von dem Hals / die Mähnen abnahm: Sollte doch der Haarpelz nicht / gepresst vom Cystorus-Joch, die Nacken scheuern.“
(Übers.: Dietrich Ebener). Cystorus ist der Berg in Paphiagonien, der das für die Joche geeignete Holz lieferte.
273.18- 19 in certe medaglie: An welche Münzen W. im einzelnen denkt muß offen bleiben. Mauleselgespanne finden sich
z.B. auf Münzen aus Zankle/Messina, s. Peter Franke, Max Hirmer, Die griechische Münze, München 1964 Taf. 16 Nr. 51;
Maria Caccamo Caltabiano, La monetazione di Messana, Antike Münzen und geschnittene Steine XIII, Berlin, New York
1993 S. 31-56.
273,20 mit Anm. 11-12 IcavallidiDiomede... delSole, diMarte, ed’Achille: NachHygin (Hyg. fab. 30) heißen die Pferde
des Diomedes Podargos, Lampon, Xanthos und Deinos, die des Helios heißen Eous, Aithiops, Bronte, Sterope (Hyg. fab. 183)
oder Chronos, Aithiops, Bronte, Astrape (Sch. Eur. Phoen. 3). In Hom. II. 15,119-120 schirren Deimos und Phobos die Pferde
des Ares an. Diese nennt der Dichter Antimachos (um 400 v. Chr.; Antim. fr. 37; Antimachi Colophonii reliquiae, collegit,
disposuit, explicavit Bernhardus Wyss, Berlin 1936 S. 21-22) irrtümlich Deimos und Phobos. In Hom. II. 19,400 spricht
Achill zu seinen Pferden Xanthos („Falber“) und Balios („Schecke“), die Kinder der Podarge. In Hom. II. 23,295 heißt ein
Pferd des Menelaos Podargos; Xanthos, Podargos, Aithon und Lampos sind die Pferde Hektors (Hom. II. 8,185), Lampos und
Phaeton die der Göttin Eos (Hom. Od. 23,246). Die Namen der Pferde des Diomedes erwähnt W. ebenso in Description S. 280.
Lit. zu Antimachos von Kolophon: Michela Lombardi, Antimacho di Colofone, la poesia epica, Rom 1993.
273,21-23 mit Anm. 13 mangiatojaffatto con quattro legni... cosicomeladescrivePolluce: Laut Pollux (Poll. 10,166; ed.
Bethe II S. 239) besteht ein Futtertrog (κραστήριον) aus vier zusammengefügten und mit einem Seil zusammengebundenen