Parte quarta [:] Riti, Costumi ed Arti · Kommentar
691
Verres sich in Sizilien wie ein bithynischer König in einer Sänfte mit acht Trägern herumführen ließ, wobei er „einen Kranz auf
dem Haupte, einen anderen am Hals trug“. (Übers.: Manfred Fuhrmann). Clemens von Alexandria (Clem. Al. paed. 2,2,26,1)
warnt vor den Gefahren des Weines und erwähnt Betrunkene, die Begräbnisurnen ähneln, da sie wie diese Girlanden um den
Hals tragen. Das Substantiv δρμος bedeutet „Halsband“, „Kette“; s. LSJ s. v. δρμος.
Lit. zu Girlanden auf Bildwerken: Die Statue eines Dionysos, Ausst.-Kat. Stendal, Stendal 2005 S. 26-32 (Eva Hofstetter).
522,21-22 Collo mollia serta gerat: „Um den Hals soll erweiche Girlanden tragen“ heißt es beiTibull (Tib. 1,7,52; Übers.:
Georg Luck).
522,23-24 mit Anm. 11 quelgenere di corone... chiamavansi Ίστ&μια: In dem Scholion zur „Odyssee“ (Sch. Hom. Od.
18,300; Wilhelm Dindorf, Scholia Graeca in Homeri Odysseam, Bd. 2, Oxford 1855 [Nachdruck 1962] S. 665 Z. 10-14)
wird die Etymologie des Wortes ϊσθμιον („Halsband“) damit erläutert, daß der Hals eine Art „Landenge“ (ισθμός) darstelle und
daher aller Schmuck, der um den Hals gelegt sei oder vom Hals herabhänge, mit diesem Begriff bezeichnet werde. Eustathios
(Eust. ad Hom. II. 18,401; ed. Romana S. 1150, 22) gibt eine etymologische Erklärung des Wortes δρμος („Kette“).
522.26 mit Anm. 12 baccante ... propostaci dal Buonarroti: W. verweist auf Buonaroti, Osservazioni Medaglioni S. 447.
Dort abgebildet ist das Relief mit Schauspieler, Dresden, Skulpturensammlung ZK 1914 (Hm 228), ehemals Rom, Sammlung
Carpegna (GKDenkmäler GH. 927; dazu auch: Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden,
Ausst.-Kat. Dresden 2009, hrsg. von Stephan F. Schröder, Dresden 2009 S. 282-284 Nr. 47 [Friederike Sinn]). Der Schauspieler
trägt eine Girlande über der Schulter. Zur Sammlung Carpegna s. Komm, zu 85,13-14.
522.27 Fauno di marmo nella galleria ... Colonna: Statue eines jungen Tänzers mit Girlande über der Schulter und nicht
zugehörigem Satyrkopf, Rom, Galleria Colonna. H. 1,44m. Der antike Kopf ist nicht zugehörig, beide Arme und beide
Unterschenkel sind ergänzt. Der Kopf wurde wohl im 2. Jh.n.Chr., der Körper im 1. Jh.n.Chr. gearbeitet.
Lit.: Catalogo della Galleria Colonna in Roma. Sculture. hrsg. von Filippo Carinci, Herbert Keutner, Luisa Musso und Maria Grazia Picozzi, Roma 1990
S. 228-231 Nr. 124. » .
522.27- 28 un Faunetto ehe sta nelpalazzo Verospi: Statuette (?) eines Satyrs mit Girlande um Brust j
und Schulter, nicht nachgewiesen, ehemals Rom, Palazzo Verospi. Die Statuette war nach W.s Aussage In
mit dem nicht zugehörigen Kopf eines Merkur ergänzt. Die Statue eines Dionysos mit Girlande in ' / >
Wien, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, kann nicht gemeint sein, da diese mit ?
einer ursprünglichen H. von ca. 1,50 m nicht mehr als Statuette anzusprechen ist und auch kein
Kind, sondern einen Jüngling darstellt. Sollte evtl, die ca. 0,75 m große Statuette aus der Sammlung &
Giustiniani gemeint sein, Clarac, Musee de Sculpture antique et moderne IV, Paris 1836-1837 Nr. .
1671 G Taf. 723? Im Band Galleria Giustiniana del marchese Vincenzo Giustiniani I—II, Rom o.J.
(ca. 1630-1640) ist die Statue nicht verzeichnet. Möglicherweise gelangte sie also erst später in die
Sammlung, und möglicherweise wurde bei dieser Gelegenheit auch der von W. erwähnte, nicht zu-
gehörige Merkur-Kopf ausgewechselt.
Lit. zu der Wiener Statue: Die Statue eines Dionysos, Ausst.-Kat. Stendal, Stendal 2005. Γ —N
522.28- 29 mit Anm. 1 nel collegio Romano... figurina di bronzo... una donna giacente: wwtl
Bronzestatuette einer liegenden Frau, derzeitiger Standort nicht nachgewiesen, ehemals y, <
Rom, Collegio Romano. Contuccio Contucci (1688-1768) verglich die Gelagerte mit
den Verstorbenen auf etruskischen Aschenurnen; er hielt die Bronze deshalb für ein et- TwgMk.
ruskisches Werk und bezeichnete die Dargestellte als Flora. Zumindest im Stich wirkt die '
Figur nicht antik. Sofern die Figur nicht völlig falsch umgezeichnet wurde, dürfte es sich
um eine Schöpfung des Rokoko nach dem Vorbild gelagerter Frauen auf etruskischen
Urnen handeln. ;
Lit.: Contuccio Contucci , Musei Kirkeriani in Romano Soc. Jesu collegio Bd. 2, Roma 1765 S. 17-18
Taf. 3.
523,1 dette giäKuadoi: Der Terminus κύαθος („Schöpflöffel“; „Kelle“) bezeichnet ein Schöpfgefäß aus Ton mit Fuß und
hohem Henkel; s. LSJ s. v. κύαθος.
Lit.: Wolfram Martini, Sachwörterbuch der Klassischen Archäologie, Stuttgart 2003 S. 184; Wolfgang Schiering, Die griechischen Tongefäße, Berlin 2.
Aufl. 1983 S. 147.
523,3 mit Anm. 2 cerchietti ehe dicevansiΠερικάρπια: Zur Definition der περικάρπια („Armbänder“) bei Pollux (Poll. 5,99;
ed. Bethe I S. 289) s. GKKommentar zu 409,9-10.
523,5-6 mit Anm. 3 Greci chiamavano Μασχάλην αιρειν, Axillam tollere, alzar Γ ascella: In den von W angegebenen antiken
Lexika des Hesychios (Hesych. s. v. μασχάλην αιρειν; ed. Latte - Hansen II S. 632,374), des Pollux (Poll. 6,26; ed. Bethe II
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Verres sich in Sizilien wie ein bithynischer König in einer Sänfte mit acht Trägern herumführen ließ, wobei er „einen Kranz auf
dem Haupte, einen anderen am Hals trug“. (Übers.: Manfred Fuhrmann). Clemens von Alexandria (Clem. Al. paed. 2,2,26,1)
warnt vor den Gefahren des Weines und erwähnt Betrunkene, die Begräbnisurnen ähneln, da sie wie diese Girlanden um den
Hals tragen. Das Substantiv δρμος bedeutet „Halsband“, „Kette“; s. LSJ s. v. δρμος.
Lit. zu Girlanden auf Bildwerken: Die Statue eines Dionysos, Ausst.-Kat. Stendal, Stendal 2005 S. 26-32 (Eva Hofstetter).
522,21-22 Collo mollia serta gerat: „Um den Hals soll erweiche Girlanden tragen“ heißt es beiTibull (Tib. 1,7,52; Übers.:
Georg Luck).
522,23-24 mit Anm. 11 quelgenere di corone... chiamavansi Ίστ&μια: In dem Scholion zur „Odyssee“ (Sch. Hom. Od.
18,300; Wilhelm Dindorf, Scholia Graeca in Homeri Odysseam, Bd. 2, Oxford 1855 [Nachdruck 1962] S. 665 Z. 10-14)
wird die Etymologie des Wortes ϊσθμιον („Halsband“) damit erläutert, daß der Hals eine Art „Landenge“ (ισθμός) darstelle und
daher aller Schmuck, der um den Hals gelegt sei oder vom Hals herabhänge, mit diesem Begriff bezeichnet werde. Eustathios
(Eust. ad Hom. II. 18,401; ed. Romana S. 1150, 22) gibt eine etymologische Erklärung des Wortes δρμος („Kette“).
522.26 mit Anm. 12 baccante ... propostaci dal Buonarroti: W. verweist auf Buonaroti, Osservazioni Medaglioni S. 447.
Dort abgebildet ist das Relief mit Schauspieler, Dresden, Skulpturensammlung ZK 1914 (Hm 228), ehemals Rom, Sammlung
Carpegna (GKDenkmäler GH. 927; dazu auch: Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden,
Ausst.-Kat. Dresden 2009, hrsg. von Stephan F. Schröder, Dresden 2009 S. 282-284 Nr. 47 [Friederike Sinn]). Der Schauspieler
trägt eine Girlande über der Schulter. Zur Sammlung Carpegna s. Komm, zu 85,13-14.
522.27 Fauno di marmo nella galleria ... Colonna: Statue eines jungen Tänzers mit Girlande über der Schulter und nicht
zugehörigem Satyrkopf, Rom, Galleria Colonna. H. 1,44m. Der antike Kopf ist nicht zugehörig, beide Arme und beide
Unterschenkel sind ergänzt. Der Kopf wurde wohl im 2. Jh.n.Chr., der Körper im 1. Jh.n.Chr. gearbeitet.
Lit.: Catalogo della Galleria Colonna in Roma. Sculture. hrsg. von Filippo Carinci, Herbert Keutner, Luisa Musso und Maria Grazia Picozzi, Roma 1990
S. 228-231 Nr. 124. » .
522.27- 28 un Faunetto ehe sta nelpalazzo Verospi: Statuette (?) eines Satyrs mit Girlande um Brust j
und Schulter, nicht nachgewiesen, ehemals Rom, Palazzo Verospi. Die Statuette war nach W.s Aussage In
mit dem nicht zugehörigen Kopf eines Merkur ergänzt. Die Statue eines Dionysos mit Girlande in ' / >
Wien, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, kann nicht gemeint sein, da diese mit ?
einer ursprünglichen H. von ca. 1,50 m nicht mehr als Statuette anzusprechen ist und auch kein
Kind, sondern einen Jüngling darstellt. Sollte evtl, die ca. 0,75 m große Statuette aus der Sammlung &
Giustiniani gemeint sein, Clarac, Musee de Sculpture antique et moderne IV, Paris 1836-1837 Nr. .
1671 G Taf. 723? Im Band Galleria Giustiniana del marchese Vincenzo Giustiniani I—II, Rom o.J.
(ca. 1630-1640) ist die Statue nicht verzeichnet. Möglicherweise gelangte sie also erst später in die
Sammlung, und möglicherweise wurde bei dieser Gelegenheit auch der von W. erwähnte, nicht zu-
gehörige Merkur-Kopf ausgewechselt.
Lit. zu der Wiener Statue: Die Statue eines Dionysos, Ausst.-Kat. Stendal, Stendal 2005. Γ —N
522.28- 29 mit Anm. 1 nel collegio Romano... figurina di bronzo... una donna giacente: wwtl
Bronzestatuette einer liegenden Frau, derzeitiger Standort nicht nachgewiesen, ehemals y, <
Rom, Collegio Romano. Contuccio Contucci (1688-1768) verglich die Gelagerte mit
den Verstorbenen auf etruskischen Aschenurnen; er hielt die Bronze deshalb für ein et- TwgMk.
ruskisches Werk und bezeichnete die Dargestellte als Flora. Zumindest im Stich wirkt die '
Figur nicht antik. Sofern die Figur nicht völlig falsch umgezeichnet wurde, dürfte es sich
um eine Schöpfung des Rokoko nach dem Vorbild gelagerter Frauen auf etruskischen
Urnen handeln. ;
Lit.: Contuccio Contucci , Musei Kirkeriani in Romano Soc. Jesu collegio Bd. 2, Roma 1765 S. 17-18
Taf. 3.
523,1 dette giäKuadoi: Der Terminus κύαθος („Schöpflöffel“; „Kelle“) bezeichnet ein Schöpfgefäß aus Ton mit Fuß und
hohem Henkel; s. LSJ s. v. κύαθος.
Lit.: Wolfram Martini, Sachwörterbuch der Klassischen Archäologie, Stuttgart 2003 S. 184; Wolfgang Schiering, Die griechischen Tongefäße, Berlin 2.
Aufl. 1983 S. 147.
523,3 mit Anm. 2 cerchietti ehe dicevansiΠερικάρπια: Zur Definition der περικάρπια („Armbänder“) bei Pollux (Poll. 5,99;
ed. Bethe I S. 289) s. GKKommentar zu 409,9-10.
523,5-6 mit Anm. 3 Greci chiamavano Μασχάλην αιρειν, Axillam tollere, alzar Γ ascella: In den von W angegebenen antiken
Lexika des Hesychios (Hesych. s. v. μασχάλην αιρειν; ed. Latte - Hansen II S. 632,374), des Pollux (Poll. 6,26; ed. Bethe II