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https://doi.org/10.11588/diglit.19220#0024
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besonderm Gebietm bewährte Methode anderer Wissenschastm,
z. B. der Mathematik oder der inductiven Natursorschung, zu
octroyiren. Wo endlich eine eigme Methode der Philosophie
ausgestellt worden ist, wie weit ist sie von allgemeiner An-
erkennung entfernt! Die dialectische Methode der deutschen
Philosophie gilt den Meisten als eine wunderliche nnd thörichte
Marotte, nnd wenn Kant für die Philosophie die „kritische"
Methode festgestellt zu haben glaubte, so find die Historiker
noch hmte nicht einmal darüber einig, was er damit gemeint hat.
Diese Bemerkungen ließen fich durch zahlreiche Veispiele
weiter ausspinncn: abcr bei der logischen Bedeutung, welche
eincr negativen Jnstanz beiwohnt, auch wenn fie nur geringsten
Umfanges ist, genügm schon die hier erwühntm Fälle, um zu
beweisen, daß es in alle Wege nnmöglich ist, dnrch historische
Jnduction einen allgemeinen Begriff der Philosophie zu
findcn, der alle geschichtlichen Erscheinungen, die Philosophie
genannt werden, und auch nicht mehr unter sich umfaßte. Geht
es nicht an, die Philosophie restlos unter den Gattungsbegriff
der Wissenschaft zu subsnmirm, so ist das bei anderen Gattungs-
begriffen von Culturthätigkeiten, wie etwa Kunst, Dichtung,
erst recht nicht mvglich: und fo muß man daraus verzichten,
den nüchft höheren Begriff sür die Philosophie ausznfinden.
Daß äber jede Philosophie ein Geistesproduct, ein Vorstellnngs-
gebilde ist, das wird zwar Niemand bestrcitm, aber auch Nie-
mand als eine irgmdwie verwerthbare Einficht betrachten. Es
geht, scheint es, den Philosophen so, wie etwa all den mensch-
lichen Jndividuen, welche den Namm Paul tragen, und bei
denen auch Niemand ein gemeinsames Merkmal aufweisen könnte,
um dessen willen sie alle diesen gemeinsamen Namen tragen.
Alle Namengebnng beruht auf historischer Willkürlichkeit nnd
kann sich deshalb von dem Wesen des zu Bmennenden mehr
oder minder nnabhängig und fern halten, und so scheint, wenn
besonderm Gebietm bewährte Methode anderer Wissenschastm,
z. B. der Mathematik oder der inductiven Natursorschung, zu
octroyiren. Wo endlich eine eigme Methode der Philosophie
ausgestellt worden ist, wie weit ist sie von allgemeiner An-
erkennung entfernt! Die dialectische Methode der deutschen
Philosophie gilt den Meisten als eine wunderliche nnd thörichte
Marotte, nnd wenn Kant für die Philosophie die „kritische"
Methode festgestellt zu haben glaubte, so find die Historiker
noch hmte nicht einmal darüber einig, was er damit gemeint hat.
Diese Bemerkungen ließen fich durch zahlreiche Veispiele
weiter ausspinncn: abcr bei der logischen Bedeutung, welche
eincr negativen Jnstanz beiwohnt, auch wenn fie nur geringsten
Umfanges ist, genügm schon die hier erwühntm Fälle, um zu
beweisen, daß es in alle Wege nnmöglich ist, dnrch historische
Jnduction einen allgemeinen Begriff der Philosophie zu
findcn, der alle geschichtlichen Erscheinungen, die Philosophie
genannt werden, und auch nicht mehr unter sich umfaßte. Geht
es nicht an, die Philosophie restlos unter den Gattungsbegriff
der Wissenschaft zu subsnmirm, so ist das bei anderen Gattungs-
begriffen von Culturthätigkeiten, wie etwa Kunst, Dichtung,
erst recht nicht mvglich: und fo muß man daraus verzichten,
den nüchft höheren Begriff sür die Philosophie ausznfinden.
Daß äber jede Philosophie ein Geistesproduct, ein Vorstellnngs-
gebilde ist, das wird zwar Niemand bestrcitm, aber auch Nie-
mand als eine irgmdwie verwerthbare Einficht betrachten. Es
geht, scheint es, den Philosophen so, wie etwa all den mensch-
lichen Jndividuen, welche den Namm Paul tragen, und bei
denen auch Niemand ein gemeinsames Merkmal aufweisen könnte,
um dessen willen sie alle diesen gemeinsamen Namen tragen.
Alle Namengebnng beruht auf historischer Willkürlichkeit nnd
kann sich deshalb von dem Wesen des zu Bmennenden mehr
oder minder nnabhängig und fern halten, und so scheint, wenn