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https://doi.org/10.11588/diglit.19220#0149
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der Vorstellungsthätigkeit, die sog. Empfindungm, können in
jedem Jndividuum nach der psychologischm Nothwendigkeit der
Association in beliebige Verbindungen und Reihensolgm gebracht
werden: von einem „gegmständlichen" Denkm ist nur insofern
die Rede, als sich in der unendlichen Menge von Combinativnen,
die aus diese Weise möglich sind, nur gewisse Anordnungm
als solche herausstellen, die gedacht werdm sollen. Jedes Jn-
dividuum ist im Stande, die Elemente der Vorstellungsthätig-
keit in seiner Weise zu verbinden: aber nur Eine Anordnung
derselben ist im einzelnen Falle richtig, d. h. nur Eine hat dm
Werth, daß sie sür alle Vorstellenden gelten sollte. Alles Denken,
welches dm Anspruch erhebt, Erkenntniß zu sein, mthält eine
Vorstellungsverbindung, die nicht nur das Product individueller
Association, sondern cine Regel sür alle Diejmigm sein will,
denen es um Wahrheit ihres Denkens zu thun ist. Was also
nach der gewohnlichm Voraussetzung ein „Gegenstand" ist, der
im Denkm abgebildet werdm soll, das ist in voraussetzungsloser
Betrachtung eine Regel der Vorstellungsverknüpsung.
Ob es mehr ist, — das wissen wir nicht, und das brauchen
wir nicht zu wissm. Wenn diese Regel aus einer absolutm,
von allem Vvrstellen unabhängigen Realität beruht, in einem
„Ding-cm-sich" begründet ist, — wmn sie einem „höherm"
Vorstellen, einer „transscendentalen Apperception" oder einem
„absoluten Jch" angehört, — wir könnm es niemals wissen.
Uns genügt es zu constatirm, daß es in unseren Vorstellungs-
associationen einm Unterschied der Wahrheit nnd der Falschheit
giebt, welcher daraus beruht, daß nur die als wahr anzuerken-
nenden Vorstellungsverbindungm nach ciner Negel geschehen,
die sür alle gelten sollte.
Aus den ersten Blick kann es erscheinm, als ob dieser
neue, aus dem Begriff der Regel und der Allgemeingiltigkeit
beruhende Wahrheitsbegriff der voraussetzungsvollste von allen
der Vorstellungsthätigkeit, die sog. Empfindungm, können in
jedem Jndividuum nach der psychologischm Nothwendigkeit der
Association in beliebige Verbindungen und Reihensolgm gebracht
werden: von einem „gegmständlichen" Denkm ist nur insofern
die Rede, als sich in der unendlichen Menge von Combinativnen,
die aus diese Weise möglich sind, nur gewisse Anordnungm
als solche herausstellen, die gedacht werdm sollen. Jedes Jn-
dividuum ist im Stande, die Elemente der Vorstellungsthätig-
keit in seiner Weise zu verbinden: aber nur Eine Anordnung
derselben ist im einzelnen Falle richtig, d. h. nur Eine hat dm
Werth, daß sie sür alle Vorstellenden gelten sollte. Alles Denken,
welches dm Anspruch erhebt, Erkenntniß zu sein, mthält eine
Vorstellungsverbindung, die nicht nur das Product individueller
Association, sondern cine Regel sür alle Diejmigm sein will,
denen es um Wahrheit ihres Denkens zu thun ist. Was also
nach der gewohnlichm Voraussetzung ein „Gegenstand" ist, der
im Denkm abgebildet werdm soll, das ist in voraussetzungsloser
Betrachtung eine Regel der Vorstellungsverknüpsung.
Ob es mehr ist, — das wissen wir nicht, und das brauchen
wir nicht zu wissm. Wenn diese Regel aus einer absolutm,
von allem Vvrstellen unabhängigen Realität beruht, in einem
„Ding-cm-sich" begründet ist, — wmn sie einem „höherm"
Vorstellen, einer „transscendentalen Apperception" oder einem
„absoluten Jch" angehört, — wir könnm es niemals wissen.
Uns genügt es zu constatirm, daß es in unseren Vorstellungs-
associationen einm Unterschied der Wahrheit nnd der Falschheit
giebt, welcher daraus beruht, daß nur die als wahr anzuerken-
nenden Vorstellungsverbindungm nach ciner Negel geschehen,
die sür alle gelten sollte.
Aus den ersten Blick kann es erscheinm, als ob dieser
neue, aus dem Begriff der Regel und der Allgemeingiltigkeit
beruhende Wahrheitsbegriff der voraussetzungsvollste von allen