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Winkelmann, Eduard [Editor]
Urkundenbuch der Universitaet Heidelberg (Band 1): Urkunden — Heidelberg, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.2746#0029
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12

OCT. 1.

daz wir doch verbieten, als vorgeschrieben ist, an redelich sach oder umb ein kleine
sache, da ein leie mit kleinem gelt von queme, oder daz süst der lugemunt,
darumbe er gefangen worde, nit große were, so gebieten wir allen unsern vor-
genanten amptluden und undertan, daz sie denselben meinster oder schuler zu
5 stund ledig laßen und antwurten irem rectori, und sol bürgen seczen dem rechten
gehorsam zu sin; mocht er aber nit bürgen gehan, so sol er ez geloben zu tun.
Wer ez aber, daz ir einer als gröblich verlümunt und schuldig worde, den sol
man erberclichen halten one leczung, und wan man in uß leßet, so sol er nit
me geben dan die kost, die er verzert hede in solcher behaltünge. Und worde
10 er an frischer dath gefunden in sachen, darumbe er were billich einem bischof zu
antworten, den sol man einem bischof antwurten oder einem, der sinen gewalt
darüber hat zu Heidelberg. Und daz sollen faut und ander unser amptlude zu
Heidelberg sweren einem rectori alle iare und an geverde zu halten, und darumb
geloben wir getrulichen für uns und unser nachkomen, alle unser undertan vor-
15 genant darzu zu halten nach aller unser vermögen.

Auch wollen wir, daz aller der meinster und schuler, die iczunt hie sint oder
noch komen mogent oder hinweg zihent, gucler, ez sii an win körn fleische fische
düche oder an allen andern dingen, der sii bedorftig sint, aller sheczunge und
zollen frii sin sollen eweclich zu Heidelberg und in allen unsern landen, die sie
20 daselbs in derselben maße mögen füren und tragen zu allen ziiten, wan sie wollen.
Auch wollen wir, daz alle meinster schuler oder ir diener zu allen ziiten, ez
sii fru oder spat, keufen mogent alles, des sie bedorfen zu Heidelberg, an wieder-
rede und hinderniße aller unser undertan.

Wir wollen auch, daz alle iare nach wienachten einer geseczt werde unter den
25 meinstern und einer under unsern burgern zu Heidelberg, die da mit truwen
geloben sollen dabii zu sin huser zu scheczen, da meinster oder schuler inne sin
sollen, umb daz, daz keiner zu hoch gesteiget werde an dem zins, und da sollent
in die an derselben scheczung laßen genügen, der die hüßer sint, als Heb als
in derselbe iare zins were. Wo auch die meinster oder schuler ein huse fünden,
30 daz ledig were, daz mögen sie laßen scheczen und darinne zihen, also daz sie
dem, dez daz huse ist, bürgen seczen vor dem rectori, ime sinen zins zu geben.
Wir geben auch einem iglichen rectori der dan ist und vieren darczu, die
sie under in seczen, vollen gewalt macht und richtunge über alle sachen, die
meinster und schuler mit einander zu schaffen haben. Wer ez aber, daz ein lei
35 mit einem meinster oder schuler zu schaffen hetde, so sol im der meinster
oder schuler antworten vor dem rector. Worde dem meinster oder schuler dar-
über geboten für einen amptman, so sol in der amptman wieder wisen zu dem
rector und wo daz der amptman nit dede, so ez an in gefordert worde, so sol er
uns verfallen sin vor1) hundert gülden und darczu sin ampt verlorn han.
40 Auch gebieten wir allen unsern amptluden, ob daz queme, daz ein meinster

oder ein schuler dem rectori nit wolt gehorsam sin, als er im gebude, in redlichen
muglichen sachen und er sie darczu nit getwingen künde, wan sie dan darczu
gebetden und geheischen werden, so sollen sie im beholfen sin mit iren knechten.
Wir haben auch alle die friheit, die wir haben gegeben den meinstern und
45 schulern, auch gegeben iren dienern, wie die genant mögen sin, die zu dem
studio gehorent.
 
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